Malawi = langweilig?!

      Malawi = langweilig?!

      Wie kommt es zu diesen Aussagen?

      Die liest man ja häufiger!

      Was ist an einem Geophagus, Hypselecara und Pseudacanthicus-Becken denn interessanter als an einem Malawibecken mit beispeilsweise:
      Dimidiochromis, Lethrinops und Cyrtoacara?

      Grüße Phil
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hey Phil,

      stimmt, diese Aussage hab ich auch schon oft gehört.
      Ich denke mal, das solche Aussagen meist von Leuten kommen, die diese Fische noch nie gepflegt haben.

      Ob ein Fisch oder ein Aquarium einer bestimmten Region langweilig ist oder nicht, liegt doch immer der Betrachtungsweise einzelner Aquarianer. Ich mag z.B. reine Welsaquarien, wo wahrscheinlich eine große Zahl Leute sagen würde, das ist langweilig.

      Wenn ich persönlich vielleicht etwas an einem Malawi-Aquarium langweilig finde, dann ist das die oft praktizierte Einrichtung mit lediglich weißem Lochgestein. Aber das machen ja heute schon sehr viele vollkommen anders, es gibt ja richtig schön dekorierte und sogar bepflanzte Malawi-Aquarien. Wer das also pauschal verurteilt, der hat m.E. keine Ahnung, wovon er da spricht.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin Phil,

      deine Aufzählung der drei Arten funktioniert leider schon nicht :D

      Denn ein Aquarium mit Lethrinops die interessant sind, gibt es nur wenn diese alleine sind! Lethrinops sind einfach zu durchsetzungsschwach und werden sich bei Vergesellschaftung nicht entfalten.

      Von daher wäre der erste Punkt schon hier: Finde ich ein Becken auf Dauer interessant, wo ein Bock phasenweise seine 4-5 zugesetzten Weiber in eine Ecke pfercht und selber den Rest beansprucht....

      Ich würde nicht pauschalisieren wollen, dass Malawi-Becken langweilig sind. Doch eindeutig verlor ich an meinem am schnellsten die Lust.

      Das Verhalten der meisten Malawis gibt halt nicht sehr viel her. Interaktion bedeutet Männchen treibt, paart sich und treibt dann wieder. So geht das weiter.
      Bei den Mbunas noch schlimmer, da ist man ja froh wenn nicht permanent alle hintereinander herschießen. :p

      Dann lieber paarbildende Tanganjikas oder Tropheus, die zeigen bei all ihrer Aggression doch ein weitaus breiteres Verhaltnesspektrum.

      Nicht falsch verstehen, ich mochte meine Malawis, die Farben waren toll und bei meinen Arten gabs nicht allzuviel Haue.
      Aber insgesamt hat man wenig "Kleine Details" zum beobachten.....
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Welche Arten hattest du denn, Lennart?
      Klassische Mbunas wie M. estherae könnte ich mir auch keine 2 Jahre anchauen...

      Cyrtocara und Dimidiochromis sind das nicht zwei eher zurückhaltendere Gattungen?
      Ich hab ein Trio D. stagatus und da sieht man kaum Aggressionen, maximal, wenn er seine Sandfläche in der Balz freihält.
      Cyrtocara moori sehen nicht so wild aus :> und werden als Verfolgerfisch beschrieben?!
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      Alexander von Humboldt
      Hallo,
      ich habe dass aber auch schon oft von Leuten gehört, die von einem Mbuna Becken zu Südamerika gewechselt sind. Soweit ich weiß haben Mbunas ja alle so ziemlich das selber verhalten und sollten auch nur mit anderen Mbunaarten vergesellschaftet werden. Bei Südamerikanern scheinen dann die Kombinations Möglichkeiten riesig zu sein und du kannst verschieden Verhaltensmuster sehen.
      Die von dir genanten Arten sind ja auch keine Mbunas, weshalb es dort dann wahrscheinlich anders aussehen wird.
      Hi Phil,

      als Kind wollte ich immer Malawi's haben, ohne zu wissen, daß es Malawi waren.
      Mich hat damals einfach nur das superbunte Allerlei fasziniert.
      Schon damals bekam ich aber immer von meinem alten Herrn zu hören, nein, die gehn nicht, die streiten dauernd und unsre Aquarien sind zu klein.
      Später, als ich selber Aquarien hatte, waren mir diese Fische ein zu buntes Durcheinander und die ganze Malawi-Fraktion einfach viel zu unübersichtlich :S , ich blick da bis heute noch nicht richtig durch.

      Außerdem sind Malawi soviel ich mitkrieg, immer entweder aggro oder in solchen Mengen zu halten, daß man einzelne Tiere nicht mehr identifizieren kann und genau das mag ich an Südamis, ich kenne und erkenne gerne jeden einzelnen Fisch in meinem Becken.
      Und ich glaub, bei Malawis brauchst du auch immer ein relativ sehr großes Becken, damit sich da wirklich die Fische gemäß ihrem Naturell oder ihrer nötigen Individuenmenge entfalten können.

      Also Platzbedarf, Aggressivität, Fischmenge, Unübersichtlichkeit der Arten und auch die Ernährung waren in Summe immer die Hemmschuhe für Malawi, in Summe is mir Malawi einfach vieeeel zu kompliziert.... :/

      Die Einzigen, die mich intressieren würden, wären die Sandnestbauer aber > Platzbedarf ,
      die Cyrtocara moorii aber um die wirklich natürlich zu halten, bräuchten die eigentlich einen der großen Aggrofische dazu, um ihm folgen zu können, also > Platzbedarf
      oder/ und Pseudotropheus zebra gallireya reef und sp. elongatus chailosi oder bee aber da is wieder die Menge an Individuen und das daraus resultierende Durcheinander, was mich abhält
      und noch die Melanochromis aber auch da > Individuenmenge ..

      Prinzipiell finde ich aber ein richtig eingerichtetes Malawibecken ohne dem blöden Lochgestein und mit geiler wirklich massiger Steinwand, die richtig mit Schatten und Lichtkegeln beleuchtet ist, schon wirklich außerordentlich beeindruckend.
      Tach zusammen,

      Also für mich kamen Malawis schon aufgrund des hier sehr weichen Wassers nie in Frage.

      Ein Kollege hier im Ort betreibt leidenschaftlich mehrere Malawi Becken, darunter auch große Räuber. :thumbsup:

      Schön bunt sind die auf jeden Fall, für meinen Geschmack ähneln die sich jedoch zu sehr in ihrem Verhalten und ganz besonders in ihrer Statur.

      Südamerikaner würden ja perfekt passen von den Wasserwerten her, aber fast alles das mir gefällt, wird einfach viel zu groß für Standard Aquarien...
      Ah okay,
      dann liegt es echt daran, dass man nicht viel von Malawi mitbekommt und zunächst lediglich an Mbuna denkt á la Melanochromis, Pseudothrpheus, Metriaclima, Labidochromis, Labeotropheus.
      Diese beschrieben Malawibecken mit Lochgestein sind auch echt öde... da stimme ich 100% zu. Weil alle denken es sollte so sein und es ist aber Nullinger so im See:
      malawi-guru.de/einrichtung-aqu…n-malawisee-aquarium.html

      Ging mir ja auch so... bis ich dann etwas weiter gesucht hatte und mir die Frage gestellt habe, was manche an räuberischen Fischen so finden.
      Ich finde es gibt da einige ganz bemerkenwerte Arten - hier die sind ja gar nicht so selten anzutreffen.
      Gut klar, einige in großen Becken zu pflegen aber ~700-800l Becken braucht man auch für Geophagus, wenn man mal von den wenigen kleinen Arten absieht.

      Ich finde die Tiere haben den größeren Südamerikanern an Aussehen einiges voraus (dass Mbunas mit dem beschriebenen verhalten langweilig werden und nerven, kann ich absolut nachvollziehen):
      (Hier mal Bilder, die ich exemplarisch von malawi-guru.de verlinke!)















      Auffällig, dass durchaus einige gar nicht so aggressiv zu sein scheinen.
      Ich habe ein Trio D. strigatus in einem 720l Mbunabecken, das von Metriclima estherae OB dominiert wird. Da waren hunderte Nachkommen. Es nervte...
      Hier ein älteres Bild des 720ers:

      _1.jpg

      Die strigatus sind echt friedlich, ab und zu wird mal ein kleinerer Mbunas verscheucht und es dauerte eine Weile, bis der Kerl sich gegenüber den estherae-Männern behaupten konnte.

      Aber mittlerweile echt absolut top!
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hey Phil,

      na, das Aquarium sieht doch mal richtig gut aus!
      Was so ein paar Pflanzen schon ausmachen können, ist einfach Wahnsinn!

      Unser @Bernd hat ja in seinem Thread über die Suche nach passenden Steinen für sein Aquarium auch einige richtig tolle Fotos von seinem Malawi-Aquarium gezeigt:

      Suche dieses Gestein

      Vor vielen Jahren habe ich mal bei einem Aquarianer ein Mbuna-Aquarium gesehen, das hat mir glatt die Sprache verschlagen! Das Becken war riesig, ungefähr 10.000 Liter. Als wir in sein Wohnzimmer gingen und uns vors Aquarium gesetzt haben, war kein einziger Fisch zu sehen. Aber je länger wir da gesessen hatten, desto mehr Fische kamen aus ihren Verstecken heraus. Das war ein Anblick, den ich wohl nie vergessen werde.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Morgen!

      c. Moori können ganz schön austeilen :D lethrinops sind wirklich sehr speziell, und kümmern wirklich bei jeder Vergesellschaftungen.. Klingt komisch ist aber so ^^
      die von dir verlinkten nimbochromis können auch mit Pech ziemlich alles anderes platt machen.
      Du siehst da gibt's einfach viel mehr Dauer agressions Potenzial wo sich südamis nur mal bekriegen und dann wieder Ruhe ist ...
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Guten Abend,

      definitiv sind Malawi nicht langweilig. Sie sind eher stressig, grins. Auch ich hatte mal eine Anwandlung, ich müsse in einem 900 Liter Becken ein paar Räuber halten, klar waren es nur halbstarke kerle, aber fazinierend waren sie schon, muss ich zugeben.

      Aber gerade bei Räubern braucht es doch dann schon ein paar 1000 Liter Becken.

      Was mich nur von dem Kontinent abgebracht hat, war das ständige gewusel. Es war nicht beruhigend in meinen Augen.

      War erst wieder bei einem alten Bekannten, Dieter kennt Hans auch, ihm hatte ich mal ein 2m Becken geschenkt, was er auch noch stehen hat. Das Becken selbst hat jetzt bestimmt schon 20 Jahre auf dem Buckel, aber es ist dicht und die Nähte sehen auch noch sehr gut aus.

      Er pfelgt Yellows und noch zwei andere Arten. Ich glaube eher Hybriden, aber sie gefallen ihm und die Population steigt stetig, aber sehr langsam. Was ein Glück.

      Nur gefällt mir die Einrichtung so garnicht, aber jedem das seine.

      Er wollte es krankheitsbedingt auflösen. Als ich ihn gestern besucht hatte, traf mich der Schlag, also ich direkt gesagt, so lange du die Fische fütterst, mach ich den Rest.

      Aber wer mich kennt, weiss, dass das Becken somit nicht lange so langweilig und trist aussehen wird und da ich der Meinung bin, auch wenn er nicht mehr lange Freude an dem Becken haben kann, soll es wenigstens schön werden.
      Grüßle Chris :D


      Wer Rechtscheibfehler findet, darf sie gerne behalten.