Phosphat im Aquarienwasser?!

      Phosphat im Aquarienwasser?!

      Hallo zusammen,
      neulich hatte mein Thorichthys-Bock Bauchwassersucht und es schien so, als dass ich ihn verlieren würde.
      Nach einigen 50% Wasserwechseln und Seemandelbaumblättern hat er sich - ich hatte bereits den Plan ihn zu töten - gerettet und komplett regeneriert.

      Ich hatte vor einiger Zeit meine Wasserwechselintervalle umgestellt von wöchentlich gut 50% auf 14-tägig 50% WW.
      Nun zog ich in Erwägung, dass es daran gelegen haben könnte und nahm mal erweiterte Wassertest vor, die Folgendes zu Tage förderten:
      Das Becken fasst etwa 300l netto, 120x50x60, geregelt auf 25,5°C.

      Nach einem dreiwöchigen Ausbleiben des WW kam es zu folgenden Werten:
      PH 7, GH 7, Kh 4, No3 40-80mg/l, PO4 >1,8mg/l (1,8 ist der höchste Wert der JBL-Test Skala).

      Leitungswasser:
      PH 7,5-8, GH 9; KH 4, No3 10-15mg/l, PO4 0,2mg/l

      wieder 14 Tage später vor dem WW:
      NO3 40mg/l, PO4 1,8mg/l

      nach dem WW:
      No3 10-20mg/l, PO4 1,2mg/l

      In diesen 14 Tagen fand mittelmäßige Fütterung OHNE Frostfutter statt. Üblicherweise taue ich das Frostfutter in Aquarienwasser auf und kippe alles zusammen rein. Das wollte ich vermeiden und eigentlich die Auswirkungen des Frostfutterwassers dokumentieren.
      Jetzt sehe ich aber hier schon erhöhte PO4-Werte, die sich durch sehr geringes Fadenalgenwachstum niederschlagen.
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      Wenn ich Informationen unterschlagen habe, dann löchert mich!
      Na dann, haut mal in die Tasten.

      Liebe Grüße
      Phil
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hallo Phil,

      das Du im Leitungswasser so viel weniger Phosphat hast als im Aquarium, zeigt ganz deutlich, das Du mit irgend etwas Phosphat ins Aquarium bringst. Das kann vom Dünger kommen, falls Du düngst, aber auch vom Futter.

      Um herauszufinden, woher das Phosphat kommt, hast Du verschiedene Möglichkeiten.
      Fülle doch einmal ein Gefäß mit Aquarienwasser und hau da mal die für diese Wassermenge erforderliche Düngermenge rein.
      Dann kannst Du schon einmal nachmessen, ob der Dünger so viel Phosphat ins Wasser bringt.

      Ähnlich kannst Du mit dem Fischfutter verfahren. Gib mal nach und nach von jeder Sorte etwas in ein mit Aquarienwasser gefülltes Gefäß und lasse das ein paar Tage stehen. Wenn Du dann das Wasser aus diesem Gefäß testest, kannst Du genau sehen, welches Futter evtl. viel Phosphat ins Wasser bringt.

      Andere Eintragsmöglichkeiten als Dünger oder Futter fallen mir da gerade nicht ein.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Dieter,
      hier sind die Inhaltsstoffe des Düngers:
      drak.de/de/suesswasser/duenger/ferrdrakon.html

      Wahrscheinlich starte ich mit der einfachen Variante und lasse den Dünger mal komplett in den kommenden 14 Tagen weg.
      Viel gedüngt wird in diesem Becken ohnehin nicht.

      Grüße Phil
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hi Normen,

      jetzt muß ich Dir aber doch einmal ein gaaanz klein wenig widersprechen. :D
      So weich ist das Wasser ja jetzt auch nicht, da ist auf jeden Fall genug Pufferung vorhanden, um große pH-Schwankungen zu vermeiden.

      Und die von Phil angesprochenen Fadenalgen sind ja auch eher ein Anzeichen für gute Wasserqualität.
      Fadenalgen vermehren sich zwar manchmal schlagartig, aber wirklich nur dann, wenn sie gute Umweltbedingungen haben.

      Andere unerwünschte Algen können sich aber natürlich bei den relativ hohen Phosphatwerten auch schnell mal bilden.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Ich sagte ja möglich! ;)
      Schon klar, aber Betonwasser ist es ja auch nicht. In den Teich von meinem Opa ist beispielsweise eine KH von 5-7 und wenn dort einen Tag Sprudel Dinger Luft sprudeln, schießt der PH schnell und gerne auf 9. Dann fehlt noch ein wenig Sonne und alles ist Fadenalgen grün, selbst bei super Wasserqualität.
      Die Fadenalgen wachsen ja so gut, weil die Wasserqualität super ist.
      Die kommen nur mit schlechten Bedingungen nicht klar.
      Darum sind Fadenalgen immer ein Indikator für gutes gesundes Wasser.

      Normen, hat Dein Opa auch Fische in dem Teich?
      Das der pH-Wert durch die Belüftung so stark ansteigt, ist ja ein Zeichen, das damit freie Kohlensäure aus dem Wasser getrieben wird.
      In stark besetzten Aquarien hat man diesen Effekt nicht so ausgeprägt, weil die Fische ja ständig CO2 ausatmen.

      Der Anstieg hat aber auch noch andere Gründe, die mir, leider, aber im Moment nicht einfallen.
      Ich versuche noch einmal, das zu recherchieren.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Normen,
      der PH-Wert schwankt kaum.
      Aus meiner Heimat bin ich auch noch weicheres Wässerchen gewöhnt :)
      Das hier läuft problemlos.
      Trotzdem bin ich interessiert und das Phosphat ist einfach hoch.
      Dieter du erinnerst dich an meinen gekoppelten Filter: Eheim 2224 passiv an JBL e901 aktiv.
      Den werde ich die Tage auch mal aufmachen und reinschauen. Der Eheim (Vorfilter) war nach 3 Monaten (schon wieder 3 Monate her) ziemlich sauber. Ich war überrascht.
      Der JBL ist seit Februar oder wann das war zu.
      Vielleicht gammelt da auch einiges an Pflanzenmaterial...
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hi Phil,

      ja, daran erinnere ich mich. Und Deine Vermutung mit vergammeltem Pflanzenmaterial könnte auch durchaus zutreffen.
      Wenn das so ist, dann würde natürlich auch wieder Phosphat ins Aquarium zurück gespült.
      Die Frage ist nur, wie lange dieser Rückeintrag anhält. Und ob das dann wirklich eine Hauptursache für die hohen Phosphatwerte im Aquarium sein kann. Verstehst mich?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hey Phil,

      Algen sind meist eine Folge von zu hohen Phosphatwerten, aber das muß nicht immer so sein.
      Wenn dazu noch hohe Nitratwerte kommen und evtl. eine nicht passende Beleuchtung, dann sind Algen vorprogrammiert.

      Ich habe bei mir aber schon lange Zeit mit hohen Phosphatwerten gelebt, ohne das zu übermäßigem Algenwuchs kam.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter