Der Hechtbuntbarsch Crenicichla lucius

      Der Hechtbuntbarsch Crenicichla lucius

      Hallo Freunde,

      den folgenden Creni wollte ich euch unbedingt zeigen...

      Es sind elegante Räuber aus südamerikanischen Gewässern, die Rede ist von den Hechtbuntbarschen (Crenicichla, Heckel 1840). Tiere dieser Gattung werden zwischen 7 und 45 Zentimeter lang, an dem schlanken, langgestreckten Körperbau, einem tiefgespaltenem Maul, dessen Unterkiefer leicht vorsteht, erkennt man den Stoßräuber. Sie gehören in die Familie der Buntbarsche, Cichlidae (Bonaparte 1835), dort in die Unterfamilie Cicichlinae (Heckel 1840). Die Unterfamilie wurde in mehrere Triben unterteilt, Crenicichla gehört in den Tribus Geophagini (Haseman 1911).

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      Alle Hechtbuntbarsche sind Räuber, sind es bei den kleineren Arten Insekten und deren Larven, jagen die größeren Arten andere Fische und Krebstiere. Fische werden mit dem Kopf voran, wie bei unseren einheimischen Räuber Zander und Hecht, verschlungen. Dazu schnellen sie sehr blitzartig aus einem Versteck hervor und packen ihre Beute, die durchaus fast gleich groß sein kann wie die Räuber selber.

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      Tiere der Saxatilis-Gruppe sind Höhlen oder Versteckbrüter in einer Mann Mutter Familie, die Weibchen betreuen den Laich und später die Larven, männliche Crenicichla verteidigen derweil das Revier. Später führen beide Alttiere den Schwarm und verteidigen ihre Junge vehement gegen Feinde, auch wenn die um ein vielfaches größer sind als sie selbst.
      Tiere dieser Gattung leben in ganz Südamerika, östlich der Anden, es gibt wohl rund 85 beschriebene Arten und weitere 50-60 noch nicht weiter bearbeitete Crenicichla Buntbarsche.

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      So ziemlich alle Experten dieser Fischgattung sind sich einig, dass es dringender Revisionen bedarf um Klarheit über diese Fische zu erhalten.
      Sicher wird es in nächster Zeit viel Neues über diese Gattung geben, vermutlich werden weitere Gattungen aufgestellt die diese „Buntbarschgesellschaft“ aufspalten werden.
      Manche Arten besiedeln weite Teile einzelner Flusssysteme, sie bilden dabei Populationen die im Aussehen sehr unterschiedlich sein können. Ichthyologen fällt es schwer diese Lokalformen als Varietäten oder sogar als neue Art zu identifizieren.

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      Ich weiß, das Jens Gottwald, ein bestätigter Experte und Freund dieser Gattung, dabei ist ein Standartwerk zu entwickeln, das sich nur mit diesen Tieren befasst. Ich dachte zuerst ich hätte einen Crenicichla johanna gefangen, aber nach genauerer Recherche (crenicichla.net einer Seite die Jens Gottwald ins Netz gestellt hat) denke ich heute, dass es ein Tier aus der Crenicichla-saxatilis-Gruppe ist.
      Jens bestätigte mir eine Mailnachfrage, dass es sich tatsächlich um ein Tier aus dieser Gruppe handelt und zwar sehen wir hier ein Crenicichla lucius Weibchen, er beschreibt viele Parameter die auf unsere gefangenen Tiere zutreffen auf seiner Seite.

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      Der Schulterfleck passt zum Beispiel oder auch die weißen Streifen, die entlang des Körpers von unter kommend, bis über die Körpermitte hinaus, den Fisch bedecken. Bei den Weibchen sollen sie im adulten Alter verblassen, die Männchen tragen sie, auch als erwachsene Tiere, weiter.
      Das Längsband verblasst bei beiden Geschlechtern im zunehmenden Alter, es ist allerdings im Erregungszustand deutlich ausgeprägt. Der Kopfbereich unter den Augen färbt sich gelb, Weibchen zeigen verschiedene Rottöne im Bauchbereich.

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      Auch der Biotop in dem ich diese Tiere fing ist typisch für diese Gruppe, es war ein kleiner Bachlauf, Quebrada Zaragoza (Peru, bei Nauta), mit überhängenden Gräsern am Ufersaum. Genau unter diesem natürlichen Unterstand standen die Fische in der sanften Strömung.
      Es gab viele schlanke Salmler und Garnelen, beides wichtige Beutetiere der Crenicichla Buntbarsche.
      Fische der Crenicichla saxatilis Gruppe werden zwischen 17 und 30 Zentimeter groß, in freier Natur bleiben sie, vermutlich aufgrund ihrer Ernährung, mit zirka 25 Zentimeter Endgröße etwas kleiner.
      Viele Grüße, Apisto...

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