Der Maulbrütende- Schwarzweiße- Hexenwels, Loricaria simillima

      Hi Manuel,

      ich denke auch, das Du unter diesen Umständen auf jeden Fall zufrieden sein kannst.
      Man kann halt nicht immer die theoretisch größte Menge an Jungfischen eines Geleges groß bekommen, und wenn dann ein Männchen noch nicht so mitspielt, wie es sollte, dann muß man einfach zufrieden sein.

      Wie sagt man: es kann ja nur besser werden! :D
      Gut, das Du ein guter Züchter mit viel Geduld bist, Manuel. Ich kannte so einige, die so etwas als Fehlschlag bezeichnet und mit den Eltern nicht mehr weiter gemacht hätten.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Der Hexenwels Loricaria simillima

      Halli Hallo,
      hier einer der absoluten Höhepunkte der Peru-Reise...

      Aus der Familie der Harnischwelse (Loricariidae und dort aus der Unterfamilie Loricariinae, (Bonaparte 1831) möchte ich gern den „Maulbrütenden“- oder „Schwarzweißen“ Hexenwels vorstellen.
      Loricaria simillima (Regan 1904) gehört zu den maulbrütenden Hexenwelsen. Findet sich ein gut harmonisierendes Paar ist die Nachzucht nicht besonders schwer.

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      Es sind, nach Aquarienbeobachtungen, 60 bis 120 Eier. Die Laichballen oder Platten, werden vom Männchen gut behütet.
      Sie tragen den Laichballen zwei bis drei Wochen mit sich herum. Dabei wird die Laichtraube ständig hin und her bewegt und dadurch mit frischem Wasser, bzw. Sauerstoff versorgt.

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      Die Tiere sind, ähnlich den Chamäleon-Welsen der Gattung Pseudohemiodon, in der Lage je nach Stimmung, Bodengrund, Beleuchtung oder anderer „Auslöser“ ihre Farben zu ändern.

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      Dunkle und helle Brauntöne mit mehr oder weniger starken Farbabgrenzungen sind möglich.
      Sie liegen in ihren Tagesverstecken gern dicht beieinander und sind auch anderen Tieren gegenüber, trotz ihrer Größe von bis zu 25cm, sehr friedlich.
      Sie bevorzugen sauerstoffreiche Gewässer mit großen freien Sandflächen, sie graben sich gern ein und ruhen so lange Zeit, das sollte man auch bei einer Aquarienhaltung beachten.
      Viele Grüße, Apisto...
      Hi Swen,

      das kann ich nur bestätigen, das diese Welse relativ leicht zu vermehren sind.
      Da hatte ich mit anderen Hexenwelsen schon ganz andere Probleme.
      Ich kann diese Art wirklich empfehlen. Sie sind nicht nur richtig schön, sie sind auch bei der Haltung richtig interessant.
      Und sie kommen mit ganz normalem Leitungswasser klar, auch bei einem Zuchtversuch.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Der Maulbrütende- Schwarzweiße- Hexenwels, Loricaria simillima

      Moin Moin,

      das sind wirklich tolle Tiere...

      Ein interessanter Vertreter aus der Unterfamilie Loricariinae (Bonaparte 1831) aus dem Stamm Loricariini (Isbrücker 1979) und der Gattung Loricaria (Linne 1758) ist Loricaria simillima (Regan 1904), der „Maulbrütende- Schwarzweiße- Hexenwels“. Wie der Trivialname schon aussagt, es sind Maulbrüter, dieser Begriff irritiert etwas, sie schützen den Laich indem sie ihn vor ihrem Maul mit dem Körper und den Lippen halten. Männliche Welse bilden gerade in der Paarungszeit etwas kräftigere Lippen aus mit denen sie die Laichballen besser behüten können.

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      Junge Loricaria simillima sind nicht einfach zu unterscheiden, die typischen Geschlechtsmerkmale bilden sich erst kurz vor der Paarung aus, weibliche Tiere sind im Körperbau fülliger als Männchen.Diese Laichballen sollen, nach Aquarienbeobachtungen zwischen 60 und 100 Eier beinhalten können. Angaben zur Zeitigung der Gelege sind sehr unterschiedlich, da ist die Rede von 2 bis 5 Wochen. Wobei 2 Wochen realistisch erscheinen, es wurden Vermutungen angestellt, das es länger dauert bis die jungen Welse schlüpfen desto weniger Sauerstoff im Wasser ist. Inwieweit das möglich ist wird vielleicht noch geklärt, dazu kann ich weiter nichts sagen/schreiben.

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      Tatsache ist, dass während sie mit dem Gelege umherschwimmen, die Eiballen regelmäßig bewegt werden. Der Laich wird so immer mit frischem sauerstoffreichen Wasser versorgt. Es ist oft zu lesen, dass die brutpflegenden Männchen kein Futter während dieser Zeit annehmen, einige Aquarianer konnten aber sehr wohl beobachten, dass die Männchen von Zeit zu Zeit fressen ohne dass sie die Eiballen dabei verlieren.

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      Gefressen wird fast alles, Detritus, Aufwuchs, Pflanzenreste und alles an Wasserinsekten was sie erbeuten können. In freier Natur kommen sie auf weiten, freien Sandflächen vor, die Gewässer haben mäßige bis starke Strömungen. Auf diesen Sandflächen graben sie sich auch regelmäßig ein, meist schauen nur noch wenige Körperteile aus dem Sand heraus. So liegen sie oft den ganzen Tag dicht an dicht zusammen, anderen Fischen gegenüber sind sie absolut friedlich.

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      Ein besonderes Charaktermerkmal der Tiere ist die Möglichkeit ihre Farben zu verändern.Ähnlich wie man es von der Gattung Pseudohemiodon kennt, wechseln die Fische in den verschiedenen Braun- und Beige-Tönen, es gibt auch Tiere die Grau- und Schwarzbraun- gezeichnet sind. Ob das immer stimmungsabhängig ist kann nur spekuliert werden, es sind zwar nicht ganz so drastische Wechsel wie bei der oben genannten Gattung aber es ist schon verblüffend wie die Tiere dann auf einmal aussehen.
      Viele Grüße, Apisto...
      Hi Swen,

      diese Welse habt ihr aber nicht selbst gefangen, oder?

      Ich habe jetzt schon mehrfach gehört, das man diese Welse nicht mehr als Maulbrüter bezeichnen sollte.
      Ich meine, Lippenbrüter war da der Begriff, der anzustreben sei.

      Und ich bin einer, der bestätigen kann, das Männchen auch fressen, wenn sie gerade die Eiballen bewachen.
      Meine Männchen, die das gemacht haben, haben die Gelege dabei aber niemals aus den Augen verloren.
      Bei potentieller Gefahr waren sie blitzschnell wieder zur Stelle.

      Ich kann diese tollen Welse nur jedem Welsfan nur empfehlen.
      Sie sind wirklich sehr schön und dabei relativ pflegeleicht.
      Nur würde ich sie dann eher auf dunklerem Bodengrund pflegen.
      In meinen Zuchtbecken hatte ich feinen hellen Sand, da waren die Welse nicht spektakulär gefärbt.
      Aber erwachsene Tiere in meinem Wohnzimmerbecken mit dunklem Bodengrund sahen echt umwerfend aus!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Anmerkung von mir:
      ich habe die Beiträge der beiden Threads über Loricaria simillima hier zusammengefasst.
      Also bitte nicht wundern, das ein Thread nicht mehr da ist.

      EDIT: ich habe noch einen dritten Thread über diese Welse gefunden.
      Auch diese Beiträge habe ich hierher verschoben.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin Moin,
      Danke Dieter, das kommt davon wenn man (ich) nicht aufpasse. :thumbsup:
      Alle Tiere die ich hier vorstelle haben wir/ich selber gefangen. Sonst ergibt es, meiner Meinung nach keinen Sinn sie in einem Film über unsere Exkursion zu zeigen.
      Wie gesagt, ich arbeite gerade alle Peru Fische auf um für den Film Texte zusammenzustellen.
      Kurze Erklärung; es gibt eine Datei in der ich erstmal die Fischnamen so eintrage wie wir sie identifiziert haben, dann gehen Fotos von den Tieren bei denen wir nicht sicher sind zu Freunden um das zu bestätigen oder eventuel (passiert oft) zu verbessern, dann schreibe ich alle Infos die ich weiß in kurzen Stichpunkten auf und suche alles über Systematik raus, erst dann kommen die Texte dazu.
      Macht wirklich Spaß... :thumbup:
      Viele Grüße, Apisto...
      Grüß Euch,

      ich reaktiviere mal dieses Thema denn:

      Seit gestern bin ich stolzer Besitzer von vier jungen Loricaria simillima :D

      Anbei ein erster Schnappschuss (direkt nach dem Einsetzen so ganz in feinsten Silbertönen).
      Sie sind noch etwas mager, aber das sollte sich schnell beheben lassen. Ganz so zierlich sahen sie bei Thomas im Becken garnicht aus, da merkt man was für ein Büffel besonders der Skalarmann geworden ist ^^
      Es sind aber Nachzuchten, bedeutet es dürfte keine Eingewöhnungsprobleme geben wie sie manchmal erwähnt werden.
      Sie leben nun bei meinen Skalaren. Es wurde bereits direkt nach dem Einsetzen die gesamte (wenn auch dünne Sandschicht) durchgesiebt und abends dann schon Diskusgranulat aktiv angenommen.
      Ich erhoffe mir neben sehr interessanten Tieren auch damit das Problem von „Liegengebliebenem“ der Skalare zu lösen, was so scheint mir aufgehen dürfte :D

      Umso mehr hat mich bei meiner Recherche gefreut einen Treffer von unserem Forum angezeigt zu bekommen :)

      Nun bin ich schon Besitzer von zwei Loricariiden. Wie schön, dass die Aquaristik selbst nach Jahrzehnten immer wieder was zum neuerlichen Reinsteigern bietet ^^
      Dateien
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hallo ihr Beiden,

      super zu lesen, dass das anscheinend recht dankbare Pfleglinge bei geeigneten Umgebungsparametern sind :)

      Wenn es Futter gibt scheinen die vier mir untereinander ein wenig territorialer zu werden. Ansonsten liegen sie mal zusammen oder sind unterschiedlich unterwegs. Verlässt ein simillima jemals den Boden? :D

      Habt ihr Kenntnis, ob die verschiedenen Farbausprägungen (ehemals) unterschiedliche Fundorte als Ursprung haben?
      Ich sah schon fast schwarze Tiere und das auf Sand. Dann hier im Thema eher bräunliche. Meine scheinen der wirklich „schwarz / grau - weißen“ Variante anzugehören.
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hi Benni,

      sorry mir ist total die Antwort durchgegangen…

      Spannende Gedanken und ich denke auch, dass deine Vermutung richtig sein könnte!

      Bei mir bekommen vornehmlich zwei der Tiere nun deutlich mehr Farbe, oder nennen wir es eher sie erhöhen ihre Kontrastwerte ^^
      Dazu kommt durch abwechslungsreiche und reichhaltige Futtergaben so langsam mehr Substanz an die Tiere.

      Bis jetzt muss ich sagen, dass die Kombination mit den Skalaren hervorragend ist. Die Skalare fühlen sich augenscheinlich nicht gestört, die simillima zeigen sich auch tagsüber ansprechend aktiv und räumen alles an Detritus vom Boden (der lagerte dort vorher schon deutlich, weil die Skalare lieber von der Oberfläche fressen).

      Ich finde diese Art ist sehr spannend und interessant, eine echte dezente Aufwertung für viele Becken! Dabei waren mir die zahlreichen Hexenwels-Artigen auf eigentümliche Weise immer suspekt…

      Auf dem zweiten Foto sieht man die Situation für den Fotografierenden: Wenig Raum für freie Sicht :)

      Als ich die aktuellen Fotos mit denen nach dem Einsetzen verglich, dachte ich mir „na dit sieht ja mal richtig anders aus“ :D Da ging schon einiges in nicht mal einem Monat. Dabei ist das Wasser mit ca 25 Grad nicht mal auf totaler Highspeed Temperatur.
      Dateien
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hi Benni und Lennart,

      viele dieser Welse aus der Gruppe der sog. Hexenwelse können ihr Farbe verändern und sich dem Untergrund anpassen.
      Die hier gezeigte Art war bei mir auf hellem Sandboden immer ziemlich hell, den schönen Kontrast in voller Ausprägung zeigten sie nur auf dunklem Bodengrund.

      Diese tolle Möglichkeit der Farbveränderung hat die Natur ja erschaffen, damit sich u.a. Fische tarnen können, um sich vor Feinden zu schützen.
      Viele Tiere nutzen Farben ja auch, um eine Partnerin für sich zu gewinnen.
      Alles in allem einfach nur toll, was die Evolution hervorgebracht hat.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter