Hallo,
ich würde auch hier gerne meinen Bericht von der HP teilen, und dann von Zeit zu Zeit ergänzen.
Oder auch gerne eine Diskussion anhängen.
Wissenschaftlicher Name und Gattung?
Gnathonemus petersii,
Nilhecht (Mormyridae) aus der Ordnung der Knochenzünglerfische (Osteoglossiformes)
Deutscher Name:
Elefantenrüsselfisch
Herkunft:
Fließgewässer in Afrika: Kamerun, Nigeria, Kongo (früher Zaire)
Erreichbares Alter:
Angaben belaufen sich zwischen 8 und 20 Jahre, wobei ersteres häufiger angegeben wird
Erreichbare Größe:
20-25 cm halte ich für realistisch, ab und an wird auch von 30 cm berichtet
Geschlechtsunterschiede:
Bei männlichen Tieren ist die Afterflosse abgerundet, bei bei den Weibchen ist sie eckiger, kantiger. Der Körper der Männchen soll dorsal auf Höhe der hinteren hellen Zeichnung eine leichte Einbuchtung haben, die beim Weibchen fehlt.
Wasserwerte:
pH 6-7
24-27°C
liegen im natürlichen Lebensraum vor
Persönlicher Haltungs- und Zuchterfolg:
Ich dachte mir, ich schreibe mal meine Ansichten/Erfahrungen zur Elefantenrüsselfischhaltung nieder.
Immer wieder liest man ja von Elefantenrüsselfischen, die leider in falsche Haltung geraten.
Gnathonemus petersii kennen manche aus dem Zoohandel... interessant aussehende Fische, dunkel, mit Stielschwänzchen und einem vermeintlichen Rüssel.
Das ist aber ein Kinnfortsatz.
Der Mund ist darüber.
Ein interessanter, anders aussehender Fisch, der für viele somit etwas Besonderes darstellt und das AQ etwas aufpeppen soll...
Man liest immer wieder an vielen Stellen, daß sie alleine gehalten
werden sollten ab 200 Liter und sie innerartlich agressiv wären.
Auch im (Fach)Handel wird einem dies meist noch erzählt, leider selber oft erlebt.
Das ist falsch!
Diese Informationen sind überholt und widerlegt, nur wer sich nicht fortbildet, der kaut eben weiter auf solche falschen Haltungsbedingungen herum, die oft nur untereinander abgeschrieben wurden.
G. petersii hat ein äußerst komplexes Sozialverhalten und lebt durchaus gesellig und mit einer Gruppenhierarchie.
Die Tiere bilden regelrechte Rangordnungen aus, ich würde es als Laie als Rudel beschreiben.
Sie werden relativ groß ( 25-30cm wird angegeben, 20-25 halte ich realistisch) und brauchen dementsprechend Platz.
Ich rate mind. 200 cm Kantenlänge des Aquariums an, zur dauerhaften Haltung mehr, so groß wie eben möglich ist.
Die Grundfläche ist hier am wichtigsten, die Höhe eher nebensächlich, auch wenn sie genutzt wird.
Das Hauptaugenmerk sollte auf der Länge und Tiefe des Beckens liegen.
Meine momentane Beckengröße ist 2,40 x 0,60 x 0,50.
Ein größeres ist in Planung.
Warum so viel Platz?
Schließlich liest man ja an verschiedenen Stellen, daß sie keine Langstreckenschwimmer seien...`?
Daß mag vielleicht stimmen, aber nun betrachten wir uns mal den Fisch.
Nehmen wir durchschnittliche 20 cm ... ein schnittiger Körper, pfeilschnelle Bewegungen und mit nur wenigen Flossenschlägen haben sie bei mir eine Länge von 2,40 m zurückgelegt.
So schnell kann ich das manchmal gar nicht nachvollziehen, wie sie eben noch rechts hinten waren und plötzlich links hinten wieder auftauchen.... trotz massig Wurzeln etc. !
Sie sind extrem schnell und flink, bauen eine hohe Geschwindigkeit auf und wenn ich sie im Dämmerlicht betrachte (oder mit der Infrarotkamera),dann sehe ich Fische, die agil und schwimmfreudig sind und eine gewisse Beckenlänge benötigen, um sich mal "zu strecken".
Um Energie abzubauen.
Hinzu kommt dann das soziale Verhalten untereinander.
G. petersii sind keine Einzelgänger!
Ich habe nach all den Jahren den Eindruck gewonnen, daß die Tiere die Gruppe brauchen, sich untereinander animieren, Sicherheit vermitteln undvor allem auch:
beschäftigen.
Für ein ungeübtes Auge mag der mitunter etwas ruppige Umgang agressiv wirken und dazu verleiten, Tiere zu trennen.
In den meisten Fällen aber ist es nicht nötig.
Solange keine Verletzungen entstehen, oder ein Tier ausgestossen wird aus der Gruppe, ist alles ok.
Steht ein Tier auffallend abseits, dann sollte man hellhörig werden.
Sie schubsen, stupsen, scheuchen, wedeln eben was das Zeug hält und beim Fressen will jeder alles haben... und nichts abgeben.
Sie möchten einen geringen, aber vorhandenen Körper-Abstand untereinander, also nicht eng an eng liegen wie z.B. Prachtschmerlen, aber alleine will auch keiner sein.
Alle meine Tiere suchen eine Ecke mit vielen Röhren etc. auf und verschwinden dort den ganzen Tag über, trotz der Möglichkeiten woanders hin auszuweichen.
(Zweite Röhrenecke etc.
Die Gruppe bleibt zusammen.
Ich kann nicht beobachten, daß jedes Tier für sich einen Platz benötigt, wie oft angegeben.
Es ist richtig, daß sie jeder eine kleine Röhre haben wollen, aber diese müssen dicht aneinander sein, also " auf einem Haufen".
Aber sie haben auch die Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen, sie können Energien des Nachts abbauen, viel Schwimmen, nach Nahrung suchen, Sozialverhalten ausüben.
Werden mehrere Tiere nun auf zu engem Raum eingesperrt, passiert das gleiche wie auch bei z.B. bei Menschen... man geht sich irgendwann aufgrund des Stresses an.
Hier sind also dann nicht die Lebewesen schuld und agressiv...sondern die ihnen aufgezwungene Enge des Lebensraumes treibt sie an ihre nervlichen Grenzen.
Hier stauen sich Energien und vielleicht sogar Frust (wenn Fische soetwas ähnliches empfinden können
) an und können dazu führen, daß sie sich verletzen, dominante Tiere sogar unterlegenere Tiere töten.
Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, daß jedes Tier seine eigene Tüte bekommt!
In solch einer extremen Stress-Situation sollte man sie einzeln transportieren.
Einzeltiere dagegen kümmern, verlernen soziales Verhalten und neigen dann auch zu regelrechten Verhaltensstörungen.
Man liest immer wieder von Tieren, die Sandkörner balancieren, nur im Kreis schwimmen oder nicht selten andere Beckeninsassen scheuchen, jagen, sogar totbeissen.
Das sind arme Kreaturen, die an ihrer aufgezwungenen Isolation zerbrechen.
Eine Einzelhaltung sehe ich als Grausamkeit gegenüber dem Fisch an und ist mit nichts zu rechtfertigen
Intergrationen von Tieren verliefen bei mir unterschiedlich.
Große Tiere wurden von der (damals kleineren) Gruppe erst einmal "unfreundlich begrüßt", die größten Tiere schienen erst einmal klar stellen zu wollen, wer das Sagen hat.
Treffen zwei große Tiere aufeinander, dann kann es schon mal deutlich zur Sache gehen, bis die Positionen geklärt sind.
Es wird gewedelt, geschubst und auch gejagt, gerammt und sicherlich auch mit dem elektrischem Organ agiert.
Meine kleineren Neuzugänge dagegen wurden von der Gruppe aufgeregt, aberfriedlich aufgenommen, hier sah ich interessanterweise nur unter den kleineren Petersii ähnliches Verhalten wie bei den Grossen, man testete aus, wie durchsetzungsfähig der Neuzugang war..
Die größeren Tiere behelligten die Kleinen jedoch nicht, rüsselten sie nur neugierig ab.
Keines meiner Tiere hat jedoch ein anderes zu Tode gebissen, alle wurden in die Gruppe intergriert.
Es sind aktuell 12 Tiere, unterschiedlicher Größen.
(ca. 10- 20 cm )
Meine 2 Todesfälle beruhten leider aufgrund einer nicht rechtzeitig erkannten Erkrankung.
Muß den Beitrag teilen, ist zu lang fürs Forum...*dummdidumm
ich würde auch hier gerne meinen Bericht von der HP teilen, und dann von Zeit zu Zeit ergänzen.

Oder auch gerne eine Diskussion anhängen.
Wissenschaftlicher Name und Gattung?
Gnathonemus petersii,
Nilhecht (Mormyridae) aus der Ordnung der Knochenzünglerfische (Osteoglossiformes)
Deutscher Name:
Elefantenrüsselfisch
Herkunft:
Fließgewässer in Afrika: Kamerun, Nigeria, Kongo (früher Zaire)
Erreichbares Alter:
Angaben belaufen sich zwischen 8 und 20 Jahre, wobei ersteres häufiger angegeben wird
Erreichbare Größe:
20-25 cm halte ich für realistisch, ab und an wird auch von 30 cm berichtet
Geschlechtsunterschiede:
Bei männlichen Tieren ist die Afterflosse abgerundet, bei bei den Weibchen ist sie eckiger, kantiger. Der Körper der Männchen soll dorsal auf Höhe der hinteren hellen Zeichnung eine leichte Einbuchtung haben, die beim Weibchen fehlt.
Wasserwerte:
pH 6-7
24-27°C
liegen im natürlichen Lebensraum vor
Persönlicher Haltungs- und Zuchterfolg:
Ich dachte mir, ich schreibe mal meine Ansichten/Erfahrungen zur Elefantenrüsselfischhaltung nieder.
Immer wieder liest man ja von Elefantenrüsselfischen, die leider in falsche Haltung geraten.
Gnathonemus petersii kennen manche aus dem Zoohandel... interessant aussehende Fische, dunkel, mit Stielschwänzchen und einem vermeintlichen Rüssel.
Das ist aber ein Kinnfortsatz.
Der Mund ist darüber.

Ein interessanter, anders aussehender Fisch, der für viele somit etwas Besonderes darstellt und das AQ etwas aufpeppen soll...
Man liest immer wieder an vielen Stellen, daß sie alleine gehalten
werden sollten ab 200 Liter und sie innerartlich agressiv wären.
Auch im (Fach)Handel wird einem dies meist noch erzählt, leider selber oft erlebt.
Das ist falsch!
Diese Informationen sind überholt und widerlegt, nur wer sich nicht fortbildet, der kaut eben weiter auf solche falschen Haltungsbedingungen herum, die oft nur untereinander abgeschrieben wurden.
G. petersii hat ein äußerst komplexes Sozialverhalten und lebt durchaus gesellig und mit einer Gruppenhierarchie.
Die Tiere bilden regelrechte Rangordnungen aus, ich würde es als Laie als Rudel beschreiben.
Sie werden relativ groß ( 25-30cm wird angegeben, 20-25 halte ich realistisch) und brauchen dementsprechend Platz.
Ich rate mind. 200 cm Kantenlänge des Aquariums an, zur dauerhaften Haltung mehr, so groß wie eben möglich ist.
Die Grundfläche ist hier am wichtigsten, die Höhe eher nebensächlich, auch wenn sie genutzt wird.
Das Hauptaugenmerk sollte auf der Länge und Tiefe des Beckens liegen.
Meine momentane Beckengröße ist 2,40 x 0,60 x 0,50.
Ein größeres ist in Planung.
Warum so viel Platz?
Schließlich liest man ja an verschiedenen Stellen, daß sie keine Langstreckenschwimmer seien...`?
Daß mag vielleicht stimmen, aber nun betrachten wir uns mal den Fisch.
Nehmen wir durchschnittliche 20 cm ... ein schnittiger Körper, pfeilschnelle Bewegungen und mit nur wenigen Flossenschlägen haben sie bei mir eine Länge von 2,40 m zurückgelegt.
So schnell kann ich das manchmal gar nicht nachvollziehen, wie sie eben noch rechts hinten waren und plötzlich links hinten wieder auftauchen.... trotz massig Wurzeln etc. !
Sie sind extrem schnell und flink, bauen eine hohe Geschwindigkeit auf und wenn ich sie im Dämmerlicht betrachte (oder mit der Infrarotkamera),dann sehe ich Fische, die agil und schwimmfreudig sind und eine gewisse Beckenlänge benötigen, um sich mal "zu strecken".
Um Energie abzubauen.
Hinzu kommt dann das soziale Verhalten untereinander.
G. petersii sind keine Einzelgänger!
Ich habe nach all den Jahren den Eindruck gewonnen, daß die Tiere die Gruppe brauchen, sich untereinander animieren, Sicherheit vermitteln undvor allem auch:
beschäftigen.
Für ein ungeübtes Auge mag der mitunter etwas ruppige Umgang agressiv wirken und dazu verleiten, Tiere zu trennen.
In den meisten Fällen aber ist es nicht nötig.
Solange keine Verletzungen entstehen, oder ein Tier ausgestossen wird aus der Gruppe, ist alles ok.
Steht ein Tier auffallend abseits, dann sollte man hellhörig werden.
Sie schubsen, stupsen, scheuchen, wedeln eben was das Zeug hält und beim Fressen will jeder alles haben... und nichts abgeben.

Sie möchten einen geringen, aber vorhandenen Körper-Abstand untereinander, also nicht eng an eng liegen wie z.B. Prachtschmerlen, aber alleine will auch keiner sein.
Alle meine Tiere suchen eine Ecke mit vielen Röhren etc. auf und verschwinden dort den ganzen Tag über, trotz der Möglichkeiten woanders hin auszuweichen.
(Zweite Röhrenecke etc.
Die Gruppe bleibt zusammen.
Ich kann nicht beobachten, daß jedes Tier für sich einen Platz benötigt, wie oft angegeben.
Es ist richtig, daß sie jeder eine kleine Röhre haben wollen, aber diese müssen dicht aneinander sein, also " auf einem Haufen".
Aber sie haben auch die Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen, sie können Energien des Nachts abbauen, viel Schwimmen, nach Nahrung suchen, Sozialverhalten ausüben.
Werden mehrere Tiere nun auf zu engem Raum eingesperrt, passiert das gleiche wie auch bei z.B. bei Menschen... man geht sich irgendwann aufgrund des Stresses an.
Hier sind also dann nicht die Lebewesen schuld und agressiv...sondern die ihnen aufgezwungene Enge des Lebensraumes treibt sie an ihre nervlichen Grenzen.
Hier stauen sich Energien und vielleicht sogar Frust (wenn Fische soetwas ähnliches empfinden können

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, daß jedes Tier seine eigene Tüte bekommt!
In solch einer extremen Stress-Situation sollte man sie einzeln transportieren.
Einzeltiere dagegen kümmern, verlernen soziales Verhalten und neigen dann auch zu regelrechten Verhaltensstörungen.
Man liest immer wieder von Tieren, die Sandkörner balancieren, nur im Kreis schwimmen oder nicht selten andere Beckeninsassen scheuchen, jagen, sogar totbeissen.
Das sind arme Kreaturen, die an ihrer aufgezwungenen Isolation zerbrechen.
Eine Einzelhaltung sehe ich als Grausamkeit gegenüber dem Fisch an und ist mit nichts zu rechtfertigen
Intergrationen von Tieren verliefen bei mir unterschiedlich.
Große Tiere wurden von der (damals kleineren) Gruppe erst einmal "unfreundlich begrüßt", die größten Tiere schienen erst einmal klar stellen zu wollen, wer das Sagen hat.
Treffen zwei große Tiere aufeinander, dann kann es schon mal deutlich zur Sache gehen, bis die Positionen geklärt sind.
Es wird gewedelt, geschubst und auch gejagt, gerammt und sicherlich auch mit dem elektrischem Organ agiert.
Meine kleineren Neuzugänge dagegen wurden von der Gruppe aufgeregt, aberfriedlich aufgenommen, hier sah ich interessanterweise nur unter den kleineren Petersii ähnliches Verhalten wie bei den Grossen, man testete aus, wie durchsetzungsfähig der Neuzugang war..
Die größeren Tiere behelligten die Kleinen jedoch nicht, rüsselten sie nur neugierig ab.
Keines meiner Tiere hat jedoch ein anderes zu Tode gebissen, alle wurden in die Gruppe intergriert.
Es sind aktuell 12 Tiere, unterschiedlicher Größen.
(ca. 10- 20 cm )
Meine 2 Todesfälle beruhten leider aufgrund einer nicht rechtzeitig erkannten Erkrankung.
Muß den Beitrag teilen, ist zu lang fürs Forum...*dummdidumm