Biotoecus Tagebuch

Moin,

bis jetzt läuft alles bestens

Das Pärchen balzt teilweise und ist stellenweise auch mal am buddeln.

Das kleinere Weibchen ist weiterhin das dritte Rad am Fahrrad und wird regelmäßig vertrieben. Wenn ich nochmal die Chance habe ein Männchen zu erwischen, dann mache ich vielleicht noch ein zweites Becken klar.

Zum Ablaichen ist es aber bis dato nicht mehr gekommen. Ich habe gestern mal wieder einen großzügigen Wasserwechsel gemacht und ein paar neue Eichenblätter in das Becken getan.
Die Temperatur habe ich auch etwas erhöht. Vielleicht animiert sie das ja.

Damals hatten sie ja ihre Laichhöhle in einer relativ dunklen Ecke. Vielleicht sollte ich wieder ein paar dunkle Ecken einrichten?

Derzeit schaue ich mich auch mal nach einer kleinen Osmoseanlage um. Die werde ich bestimmt auch die nächsten Jahre noch gut nutzen können. Ich denke, dass ich das Wasser ein wenig aufbereiten sollte. Vielleicht habe ich dann bessere Chancen sie nachzuzüchten.

Das Eichenextrakt was ich hier habe nutze ich übrigens nicht. Ich habe gemerkt, dass die Tiere sehr hektisch werden, blass aussehen und sehr schnell atmen, sobald ich etwas von dem Eichenextrakt ins Becken gebe. Huminstoffe sollte denen ja eigentlich nichts ausmachen. Ich bin da trotzdem etwas vorsichtiger.

Moin Holger,

das ist ein Schwarzwasser-Konzentrat. Normalerweise koche ich mir das selber aus Erlenzäpfchen, aber ich wollte es mal damit versuchen.

Ich geb dir mal einen Link zu dem Extrakt, was ich mir geholt habe:

amazon.de/gp/product/B009O79BQ…age_o04_s00?ie=UTF8&psc=1

Wenn man Erlenzäpfchen oder Laub kocht, dann erhält man ein Konzentrat. Wie dieser Händler sein Extrakt produziert weiß ich nicht genau.

Moin Holger,

gut möglich, dass sie Säure beimischen. Ich habe extra nochmal geguckt, ob es irgendwo drauf steht, aber es ist nichts davon zu lesen.
Huminsäuren sind, sofern hoch konzentriert, auch sehr sauer. Daher hab ich mir bei diesen Angaben keine Gedanken gemacht.

Die Kundenrezensionen schreiben, dass man auch ruhig überdosieren darf, daher schloss ich Säuren aus, denn Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und Salpetersäure senken den pH-Wert schon in geringer Menge sehr stark.

Beim nächsten Wasserwechsel traue ich mich vielleicht nochmal ran, ganz behutsam.

Nun werde ich erstmal einen Kationenaustauscher bei Gralla ordern.

Nochmal ich (Was seid ihr alten Herren auch so schnell im Antworten? )

Die Karbonathärte wird immer gesenkt. Puffersysteme und pH-Wert sind eng miteinander verknüpft.

Die Karbonathärte puffert natürlich so lange sie kann, das ist ja auch ihre Aufgabe. Wenn die Pufferkapazität dann ausgeschöpft ist, geht es richtig zur Sache, denn H+ Ionen wandern ungehindert ins Aquariumwasser. Den pH-Wert kann man also nur über Puffersysteme senken, gleichzeitig können Puffersysteme nur über den pH-Wert verändert werden.

Die Leitfähigkeit steigt, weil Säuren dissoziieren. Man hat dann einerseits H+, was kein Problem darstellt und ein konjugiertes Salz.

Inwiefern diese Salze schädlich sind, hängt immer von der Art ab. Salpetersäure ist praktisch, weil Nitrat von Fischen relativ gut vertragen wird. In höheren Mengen wirkt es zwar toxisch, aber da müsste man auch schon viel Salpetersäure reinkippen.

Das Salz der Huminsäure ist Humat. Solche großen Moleküle machen den Fischen meist nichts aus, da große polare Teilchen die Membranen nicht durchdringen können. Chlorid hingegen beeinflusst stark die Osmoregulation und indirekt auch den Säure-Base-Haushalt. Da muss man also aufpassen welche Säure man nimmt.

Moin,

Härte, Leitwert, Salinität, das sind alles Begriffe die sich ähnlich sind, weil sie mehr oder weniger dasselbe aussagen.

Mit Säuren härtet man nicht auf. Die Gesamthärte gibt nur die Magnesium und Calcium Menge an. Das wird durch Säuren nicht verändert. Die Karbonathärte wird gesenkt.
Die Wasserhärte sinkt also, aber die Salinität, und somit auch der Leitwert, steigt an, weil eben sowas wie Cl- oder NO3- ins Becken gelangt, je nachdem welche Säure man verwendet.

Mit dem Eichenextrakt habe ich es gerade eben nochmal versucht. Ich habe es außerhalb vom Becken in Kanister gemischt, ziehen lassen und dann ins Becken gegeben, aber die Biotoecus fingen sofort an zu japsen. Den Spaß lass ich also lieber bleiben.

Ich werd demnächst diesen Kationenaustauscher bestellen:

aquarientechnik-gralla.de/esho…b5fh7tqgrff10pmdd8cqdji22
Mit Gardena Anschlüssen, Farbindikator und Schnellentlüfter. Insgesamt kostet das dann 120 Euro, aber es hält ja auch verdammt lang.
Gralla hat seinen Sitz in Grevenbroich, das ist nur 40 Minuten entfernt, also kann ich das Teil auch selbst abholen und Bar zahlen.

Moin,

neues von der Front!

Ich dachte mir ich mach mal eine Pause und habe nochmal ein paar Aquarienfotos gemacht. Keine Meisterleistung, aber ich wollte mich mal anderweitig beschäftigen.

Die drei Biotoecus leben weiterhin in dem Schrank-Becken.

Ich habe noch ein paar kleine Holzstücke gespalten, sodass sich auf dem Boden viel Totholz sammelt. Besonders um eine Höhle herum habe ich viele Holzstückchen verteilt. Auch Eichenlaub gebe ich regelmäßig dazu. Das Unterholz bietet nochmal ein paar Versteckmöglichkeiten und wird auch gerne genutzt.

Die Monstera fing an zu faulen. Das Rhizom war im Wasser und weichte auf. Ich vermute, dass diese Wurzeln irgendwann absterben, wenn zu viele Wurzeln ausgebildet wurden. Den genauen Grund kann ich mir auch noch nicht erklären, aber ich entnehme das einfach mal meinen Beobachtungen. Etwa die Hälfte der Wurzeln habe ich entfernen müssen. Aber das hatte eher was positives, denn der alte "Mopp" wurde fast ein wenig zu groß.

Zwei neue Höhlen habe ich auch eingebaut. Ich habe zufällig noch zwei Blumentöpfe gefunden und die kurzerhand mal mit der Flex bearbeitet.

Das Männchen ist sehr territorial und jagt die beiden Weibchen regelmäßig. Die beiden Weibchen haben aber scheinbar kein Interesse. Ich hoffe, dass sich das noch ändert.

Mittlerweile habe ich mir mal eine Torfkanone gebaut mit der ich ab und zu Schwarzwasser herstelle. Im Gegensatz zum Eichenextrakt vertragen die Biotoecus das wirklich gut.

Das Licht habe ich auch etwas gedimmt, denn ich glaube, dass das Licht ein Faktor sein könnte, der die Fortpflanzung behindert.
Als ich heute nochmal mit Bernd telefoniert habe, gab dieser mir den Tipp das Becken mal in verschiedene Beleuchtungszonen einzuteilen. Mit Backpapier versuche ich das Becken jetzt mal zu unterteilen in dunkel, mittel und hell. Dann kann ich mal beobachten wo sie sich am meisten aufhalten.
Die Höhle war im alten Becken ja an einem eher dunklen Ort.

Moin Mister Jansjö

So kleine Spots sind auch echt nicht schlecht. Damit kann man den Lichtkegel bestens ausrichten.

Tagsüber scheint das Licht auf das Becken, weil das Fenster genau daneben liegt. Ich wollte mir nun erstmal ein Stück Pappe oder Ähnliches nehmen und dann den Lichteinfluss vom Fenster etwas minimieren.

Zu Ikea fährt ein Männerhaushalt, wie wir ihn haben, eher selten, aber die Schweden haben scheinbar auch schon Online-Shops für sich entdeckt
Vielen Dank für den Tipp!

Für die Monstera werde ich aber wohl täglich für ein paar Stunden den Leuchtbalken einschalten müssen.