Emerse Pflanzen in der Aquaristik

      Emerse Pflanzen in der Aquaristik

      Moin,

      ich hab mir gedacht ich mach mal einen Thread zu emersen Pflanzen auf.

      Ich persönlich bin ein großer Fan davon, denn ich persönlich finde das sehr ästhetisch.

      Bei mir haben sich vor allem Monstera und Eufeutute bewährt.

      Die Monstera ist allerdings eine Pflanze, die es irgendwann in die Höhe treibt. Ich habe mein 80er Becken ja in meinem offenen Schrank und ich musste den Boden, der über dem Aquarium ist, schon zwei mal höher setzen. Die Wurzeln der Monstera wurden bei mir irgendwann faulig, woran das lag weiß ich nicht sicher. Normalerweise bildet eine Monstera ja viele Luftwurzeln und erhält dadurch ihre Nährstoffe. Wenn die Pflanzen immer höher wachsen, dann bilden sich auch mehr Luftwurzeln. Das ist auch bei mir zu erkennen. Ich glaube, dass die Wasserwurzeln dann "überflüssig" werden. Das ist jedoch nur eine Theorie.

      Efeutute ist die wohl am besten geeignetste emerse Pflanze überhaupt. Die wächst als ob es kein Morgen mehr gäbe :D
      Efeutute ist jedoch nur bei Becken möglich, die nicht ganz so hoch sind. In höheren Becken sind mir die Efeututen bisher immer abgesoffen und sie kamen auch nicht nach oben. In einem 30 cm hohem Becken schaffen sie das noch.

      Die Blätter der Efeutute können zwar auch mal länger unter Wasser bleiben, aber sie suchen sich immer den Weg nach draußen und faulen im Wasser auch irgendwann.

      Seit neustem Experimentiere ich auch mit Korkenzieher Weiden. Ein Vereinsfreund hat mir davon berichtet und daraufhin habe ihn mal besucht. Man nimmt dabei einen kleinen Zweig eines Baumes und setzt ihn ins Wasser.
      Bei mir fingen anfangs alle Blätter an zu vertrocknen und fielen zu Boden. Doch mittlerweile bilden sich im Wasser kleine rote Wasserwurzeln. Die sieht man teilweise auch an Bachufern, wo die Ufervegetation auch Bäume beinhaltet.

      Was ich noch vorhabe ist es brasilianischen Wassernabel emers zu halten. Zudem möchte ich es auch mal mit dem indischen Springkraut versuchen. Dieser Neophyt wächst hier bei uns stellenweise immer noch.
      Das schöne am Springkraut ist, dass es so hüpsch plüht :D
      Allerdings weiß ich nicht, ob es sich dauerhaft feucht halten lässt.

      Anubias und Echinodorus kann man teilweise ja auch emers halten, aber damit habe ich es noch nicht versucht. Mein Vereinsleiter, der liebe Michael Scharfenberg, hat da eine interessante Anubiasart, von der ich unbedingt mal Ableger brauche.

      Echinodorusarten wie E. osiris wachsen auch gerne mal aus dem Becken raus, aber mit solchen wurzelnden Pflanzen habe ich bei meiner dünnen Sandschicht Probleme.

      Sumpfpflanzen für den Teich finde ich auch interessant, aber die Wurzeln ja auch gerne an irgendwas fest und sind zudem meist richtig große Pflanzen.
      Die würde ich bei mir im Becken nur ungern irgendwie einbauen.

      Vielleicht habt ihr ja auch Erfahrungen mit anderen Pflanzen, oder habt mal was gelesen/gehört von Pflanzen, die man emers halten kann. ^^
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      Hi Marc,

      emerse Pflanzen auch mal submers zu pflegen, ist schon eine interessante Sache.
      So in der Art, wie Du es machst, habe ich es aber noch nie versucht.
      Ich habe z.B. mit Efeututen immer nur die Wurzeln direkt im Aquarium gehabt, Blätter noch nie.
      Dazu hab ich abgeschnittene Triebe zunächst einmal in Gefäßen Wurzeln bilden lassen und dann nur den bewurzelten Trieb ins Aquarium gesteckt. Die Blätter waren dabei immer über Wasser.

      Ähnliches hab ich auch schon mit anderen Pflanzen gemacht:
      Dieffenbachia, Zyperngras, Efeu. Das hat aber nie so gut geklappt wie mit der Efeutute.

      Demnächst werde ich mal (wieder) einen umgekehrten Weg gehen.
      Dann sollen Pflanzen, die üblicherweise unter Wasser gepflegt werden, auch über Wasser wachsen.
      Zunächst soll es Hygrophila pinnatifida flowgrow.de/db/wasserpflanzen/hygrophila-pinnatifida sein, eine Aufsitzerpflanze. Ich werde sie voll submers auf Wurzeln aufbinden, aber auch so, das sie aus dem Wasser heraus wächst.

      Ähnliches möchte ich dann später noch mit Anubien machen, da muß ich mir nur noch eine Art aussuchen von dreien, die mich da interessieren: congensis, hastifolia oder heterophylla. Mal schauen, was da überhaupt zu bezahlbaren Preisen angeboten wird.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin Dieter,

      Käpt'n_D schrieb:

      Ich habe z.B. mit Efeututen immer nur die Wurzeln direkt im Aquarium gehabt, Blätter noch nie.


      So war das bei mir Anfangs auch mal in dem 450er als es noch bei mir im Zimmer stand. Da hatte ich die Efeututen auch noch in ihrem Töpfchen drin.
      Das funktionierte wirklich gut! Ich hatte eine große Tonröhre, die ich hochkant in die hintere Ecke stellte. Das Töpfchen passte genau in diese Tonröhre.
      Nach einem Jahr holte ich diese Säule mal hinaus und was soll ich sagen..... Die Wurzeln waren 80-90 cm lang :D
      Das will ich deshalb nochmal genau so versuchen. Ich hab auch schon ein paar Tonröhren aufgetrieben, die jetzt in das neue Becken kommen.
      Ich spiele auch mit dem Gedanken Küchenkräuter dort hinein zu setzen. Dann hätte man Aquaponic im Aquarium.

      Aquaponic finde ich generell sehr interessant, weil es auch für unsere Nahrungsmittelproduktion sehr effektiv ist.


      Die meisten submersen Pflanzen, die wir Aquarianer pflegen, sind ja sowieso eigentlich emers.
      Das kann man sehr gut am Bau der Pflanze erkennen.
      Echinodours und Anubias Arten haben harte Stängel und Blätter. Auch vom Aufbau her ähneln sie einer Landpflanze.
      An Land ist die Erdanziehungskraft sehr viel höher, als im Wasser.
      Anubiasarten stehen auch außerhalb vom Wasser noch aufrecht, was darauf schließen lässt, dass sie eigentlich emers wachsen.

      Vallisnerien, Wasserpest und Cabomba sind hingegen sehr filigran und weich. Wenn man diese aus dem Wasser holt dann fallen die zusammen.
      Echte Wasserpflanzen brauchen nämlich keine festen Stängel und auch keine Cuticula. Diese Pflanzen haben auch viele Hohlräume im Inneren, damit sie Auftrieb haben unter Wasser.
      Das merkt man auch darin, dass man Stängel einer Wasserpest so leicht eindrücken kann, während die Stängel einer Anubias sehr fest sind.

      Die Anubias heterophylla ist glaube ich auch die Art, die der Michael Scharfenberg hat. Die wächst bei dem auch fast komplett aus dem Wasser.
      Hey Marc,

      die Idee mit den Tonröhren ist nicht schlecht!
      Auf so etwas muß man auch erst einmal kommen.
      Ich hatte die Efeutute anfangs immer mit einem Saugnapf an einer Aquarienscheibe befestigt, so das sie nicht komplett ins Wasser rutschen konnten. Nach längerer Zeit waren sie dann aber so groß geworden, das die Saugnäpfe zu eng wurden. Dann hab ich langen emersen Triebe einfach an der Wand hinter dem Aquarium befestigt. Da konnten sie wachsen, und im Wasser hatten die Wurzeln dann sehr viel Platz, um sich weiter zu entwickeln.

      Mit der Unterscheidung nach Land- und Wasserpflanzen hast Du vollkommen Recht.
      Obwohl man bei sehr vielen Pflanzen einfach von Sumpfpflanzen sprechen muß.
      Hast Du schon mal Fotos oder Filme von Echinodoren in ihrem natürlichen Habitat gesehen?
      Die stehen da fast durchweg nur mit den Wurzeln im Wasser, das ganze Blattwerk bildet sich über Wasser.
      Ob das bei Anubien genau so ist, weiß ich allerdings nicht.

      Das Laub der Efeututen hatte ich übrigens deswegen nie unter Wasser, weil ich befürchtet habe, das sich Fische vergiften könnten, wenn sie daran herum knabbern und so der Pflanzensaft austreten könnte. Ob das wirklich giftig ist, weiß ich aber nicht. Es war halt nur eine Vorsichtsmaßnahme.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,

      so heute war ich einkaufen. Ich habe mir zwei Efeututen geholt für die Röhren. Außerdem noch eine Cyperus alternifolius. Dieses Zypergras braucht ständig 2 cm Wasser im Topf und es steht sogar auf dem Zettelchen: "(...) kann sogar auch im Aquarium blühen".
      Übrigens sind viele fleischfressende Pflanzen auch Sumpfpflanzen. Allerdings sollte eine Sarracenia 10 Euro kosten. Da schau ich lieber nochmal woanders, ob es die günstiger gibt ^^
      Die Kannenpflanze braucht auch ständig Wasser.
      Auf ebay habe ich mir nun zwei Anubias afzelii geholt. Guckste Bild hier: http://www.flowgrow.de/db/images/wasserpflanzen/detail/anubias-afzelii-543fc1c10c976.jpg


      Den Dateinamen bitte überlesen :P Irgendwie wollten die Bilder ums Verrecken nicht hochkant sein, obwohl sie in meiner Galerie hochkant sind. Blöder Scheiß....
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Greg“ ()

      Hey Dieter,

      ja, jetzt endlich wird es hochkant angezeigt. :D

      Ich bin überrascht was man an Zimmerpflanzen so alles als Sumpfpflanze halten kann. Das macht Lust auf mehr! ^^

      Übrigens habe ich mir letztens auch eine Springkraut Pflanze vom Bach mit genommen. Bisher sieht sie noch gut aus. Ob sie ständig Wasser an den Wurzeln verträgt wird sich mit der Zeit zeigen.

      Von der Dieffenbachia hast du ja auch schon erzählt, aber die wird glaube ich zu groß. Immerhin muss ich das Fenster noch aufmachen können zum Lüften :P
      Hey Marc,

      stimmt, die wird wirklich sehr groß. Aber man kann sie ja auch einkürzen, wenn man das möchte.
      Allerdings stecken in der Dieffenbachia auch Stoffe, die Tieren gefährlich werden könnte.
      Darum sollte auch nichts von Blättern oder Stängeln ins Wasser kommen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo ihr beiden,

      bei mir sind früher einige Pflanzen aus dem Becken gewachsen. Das waren Javafarn, Anubias, Papageienblatt und eine Echinodorus-Art, vielleicht E. subalatus, könnte aber auch C. palaefolius gewesen sein.
      Vielleicht finde ich nicht Bilder davon.

      Die Becken sehen richtig gut aus, Marc, das macht echt Lust auf sowas...
      Liebe Grüße aus Wien

      Benni


      Pro kurzflossige Kampffische und Guppys. Kontra Zuchtformen und Hybriden. Schätzt und erhaltet die Artenvielfalt.
      Hallo zusammen,
      da kann ich auch etwas beisteuern. Die Bilder sind schon "Uralt" aber sicher noch interessant.
      Ich hatte damals viele Orchideen, Tillandsien, Moose und Farne "halbaquatisch" im offenen Palludarium.
      Entweder die Wurzeln waren direkt im Aqua.-Wasser oder in einem kleinen flachen Glaskasten der hinten über der Aqua.-Beleuchtung stand.
      Ging so über viele Jahre gut.

      Aufgenommenes Einzelbild (Frame) 1.jpg....................Aufgenommenes Einzelbild (Frame) 9.jpg

      Ich plane ja gerade wieder so ein ähnliches Palludarium, allerdings als geschlossene Version.
      Viele Grüße, Apisto...
      Moin,

      Swen, das sieht echt toll aus! Orchideen mögen es ja lieber trocken, also gehe ich mal davon aus, dass die in dem flachen Glaskasten waren?

      Naja, Aquarium kann man das nicht nennen, denn es ist nur Torf drin.

      Ich hatte ja noch das 54 Liter Becken und das habe ich modifiziert. Ich habe eine der Frontscheiben halbiert, damit man besser an die Pflanzen kommt. Es ist alles abgedichtet, sodass genug Wasser rein kann.
      Momentan sind nur zwei Sarracenia flava drin. Ich glaube, dass man diese Sarracenia-Arten auch gut in einen HMF integrieren kann. Die Matte ist ein gutes Substrat für diese Pflanze, die Rhizome ausbildet, und ist zudem ständig feucht und bietet viele Nährstoffe.

      In das Terrarium würde ich auch gerne mal eine Echinodorus setzen und diese dann emers halten.


      Jetzt muss ich erst mal wieder einen neuen Platz für die Bücher finden, die dem Glaskasten weichen mussten :whistling:
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      Moin,

      bestimmt kennt der ein oder andere von euch Aquaponic.

      Aquaponic ist eine ökologische Form der Landwirtschaft. Fischzucht und Pflanzenkulturen werden hierbei vereint.

      Eigentlich ist es nichts anderes als das, was wir Aquarianer auch mit unseren emersen Pflanzen machen. Statt Zypergras nutzt man Tomaten und statt Xiphophorus montezumae nutzt man Forellen.
      Mich fasziniert diese Anbauweise, denn sie ist effizient und sehr viel umweltfreundlicher. Fischzuchtbetriebe brauchen viel Wasser, denn Nitrat ist ein Wachstumsinhibitor. Auch andere Stoffe können in zu großer Konzentration zum Inhibitor werden. Pflanzen nutzen das Mineralsalz Nitrat und entfernen somit Wachstumsinhibitoren. Auch die Bewässerung von Pflanzenkulturen ist damit kein Problem mehr.

      Wir Aquarianer haben so gesehen ja die Hälfte der Miete schon :D
      Unsere Schützlinge wollen wir zwar nicht essen, aber das Nitrat wollen wir schon los werden und ein bisschen frisches Gemüse hat noch ja noch keinem geschadet ^^

      Mein Zimmer ist nur leider nicht für ein solches System geeignet. Ich habe schlichtweg zu wenig Platz in meinem Zimmer.

      Ich hatte schon mal daran gedacht unseren Balkon dafür zu benutzen, aber das muss erst mit Herrn Papa abgesprochen werden ^^

      Hier mal ne Doku:
      Hey Marc,

      ich find's super...
      Ob es für den privaten Bereich so gut umsetzbar ist, weiß ich allerdings nicht, aber auch da wird in den nächsten Jahren noch eine Entwicklung stattfinden, da bin ich mir sicher.

      Kann man Seemandelbäume ins Wasser setzen?
      Liebe Grüße aus Wien

      Benni


      Pro kurzflossige Kampffische und Guppys. Kontra Zuchtformen und Hybriden. Schätzt und erhaltet die Artenvielfalt.
      Hey Marc,

      von diesem System hab ich schon mehrfach gehört und auch Berichte darüber gesehen.
      Nur den Begriff Aquaponik hatte ich da nicht auf dem Schirm.

      Ich denke auch, das viele ein ähnliches System schon bei unserem Hobby anwenden, wenn auch in viel kleinerem Ausmaß.
      Das, was gerade Du so ausgiebig machst mit Deinen emersen Pflanzen, ist ja nichts anderes.
      Nur das da nicht die Zucht im Vordergrund steht.
      Probiere es doch einfach mal aus mit Tomaten.
      Wer, wenn nicht Du, wäre da besser geeignet? :)
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Markymarc,
      ich hab ein 130x70x70er, das ja hinter einer großen Scheibe steht, da sollte mal ein Paludarium hin, bis ich den Standort an mich riss.
      Aber ich möchte in das Südamerikabecken gerne noch Emerse Pflanzen einbringen. Abgedeckt ist es mit Doppelstegplatten, einiger Futterlöcher sind drinnen. Drüber einer HQI mit zwei 125 W Strahlern. Einer aktuell aus.
      Ich muss mal in die Puschen kommen, deswegen frage ich dich direkt nochmal.
      In dem Becken reichert sich bestimmt Nitrat an und ich möchte eine Hydrokultur bauen. Vorher aber schonmal mit Monstera experimentieren.
      Es schwimme 2/1 Mesonauta insignis drinnne...
      Glaubst du ich kann einfach einige Stengel wässern oder beißen die Bubas mir das ab? Sind die Wurzelteile giftig? Wertvoller Besatz!!!
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt