Wenig Wasserwechsel = niedrigere Lebenserwartung?

      Wenig Wasserwechsel = niedrigere Lebenserwartung?

      Hallööö,
      ich habe ich einem anderen Forum letzt in einem Beitrage gelesen, dass die Lebenserwartung bei wenig wasserwechseln (also wahrscheinlich mangelnder Wasserhygiene,was die person nicht äußerte) sinkt. Denn oft ist es ja so, dass fische einfach sterben, ohne sympthome, krankheit etc. dabei kann man nicht mal 'altersschwäche' sagen.

      Mich würde mal interessieren, für wie wichtig ihr wasserwechsel haltet. Sprich, wie oft, wie viel wechselt ihr.
      Wie kann man eine gute wasserhygiene auch ohne wasserwechsel erhalten, denn man hört ja auch von sehr gut laufenden Altwasserbecken, oder wurde da noch nicht auf die lebenserwartung/dauer der fische eingegangen?
      Was für Maßnahmen unternehmt ihr, um eine gute hygiene sicher zu stellen.
      Und so weiter und so fort, mir fällt mehr gerade nicht zum schreiben ein.
      Aber ihr könnt euch ja mal allgemein zum Thema wasserwechsel und Lebenserwartung äußern.

      Liebe grüße
      freddy
      Liebe Grüße
      Frederik
      HI!

      Erstmal ganz kurz: Altwasserbecken ist Schnee von gestern ^^ Das beste ist möglichst permanent frisches Wasser.

      Dennoch muss man sagen: gerade große Becken lange eingefahren mit viel Pflanzen und wenig Fischen können, wenn man es drauf "ankommen" lassen möchte auch ewigkeiten ohne WW stehen und dabei hervorragend funktionieren. Das die Ische dadurch nicht so alt werden würde ich ausschließen.
      Auch in der Natur leben viele unserer gehaltenen Fische in teils belasteterem Wasser als das was bei uns vielleicht zu "alt" im Becken wird ;)

      Klar sollte sein dass bei starkem Besatz der WW nie lang ausbleiben kann und darf.
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hey Freddy,

      dieses Thema "Altwasserauarien" kommt witzigerweise immer und immer wieder in fast schon rythmischen Zeitabständen auf den Tisch der einzelnen Aquaristikforen :) ....

      Diese Altwasseraquarien-Mythen kommen von den Vorgängern der Aquascaper-Ecke, den Holland-Aquarien ode rauch Holländisches Pflanzenaquarium.
      Das war ne riesige Szene, ich weiß aber nicht, ob's die heut noch gibt.
      Dort war es üblich, das ganze Becken voll mit Pflanzen zu haben und Fische wurden entweder gar nicht eingesetzt oder wenn, dann nur ganz wenige, ein kleiner Schwarm Neons oder Zebrabärblinge oder Guppies.
      Das war's da drin mit Fischen obwohl diese Becken sehr groß waren.
      Dort funktoniert dann auch das Thema Altwasser und zwar sogar sehr gut, weil die paar wenigen Schadstoffe dieser Fische ideal als Dünger von den Pflanzen verwertet werden.

      Das alles hat nihcts aber auch gar nichts mit unseren "typischen" Aquarien zu tun.
      Alles was Lennart sagt, muß einfach nochmal unterstrichen werden, besonders die Thematik mit der Größe eines Beckens in Zusammenhang mit der Wasserstabilität.
      Aber mit unserem Fischbesatz und unseren Fischen, Cichliden zB. wird soviel Nitrit produziert, daß es einfach binnen relativ kurzer Zeit zu einem zu hohen Nitritgehalt kommen würde.
      Und durch Nitrit wird die Sauerstoffaufnahme im Blut der Fische verhindert, die Fische ersticken also.
      Deswegen funktioniert das Thema Altwasserbecken einfach nicht bei "normalem" FIschbesatz wie in den meisten Fällen üblich.
      Es gibt seit Jahrzehnten die Regel : Kein Filter kann den Wasserwechsel ersetzen und der beste Filter ist der regelmässige Wasserwechsel.
      Daran ist einfach nicht zu rütteln.
      Jeder der mit seinem "Altwasserbecken" herumprahlt, soll Dir bitte ad hoc sofort ohne Nachdenken die Liter und den Besatz nennen und wie oft im Jahr er neue Fische wegen Verlust nachkauft .... ;)
      Moin,

      THOR schrieb:

      Jeder der mit seinem "Altwasserbecken" herumprahlt, soll Dir bitte ad hoc sofort ohne Nachdenken die Liter und den Besatz nennen und wie oft im Jahr er neue Fische wegen Verlust nachkauft ....



      120 Liter, 10 Hyphessobrycon luetkenii, steht seit über drei Monaten wieder und bisher ohne Wasserwechsel. Davor stand es über einem Jahr im Keller, ebenfalls ohne Wasserwechsel.

      Altwasserbecken funktionieren.

      Wenn man Besatz, Beckengröße und Bepflanzung aufeinander abstimmt, kann das sogar sehr gut funktionieren.

      Manche Gewässer sind auch geschlossene Ökosysteme. Nichts andere ist ein Altwasserbecken.

      Die meisten Aquarien sind überbesetzt. Der Platz würde zwar für die Fische reichen, aber nicht für Bakterienkulturen. Und deswegen greift man zu Hilfsmitteln wie Filtern oder Wasserwechsel.


      Ich hänge mal ein Bild von dem Becken an (ich entschuldige die schlechte Qualität, aber ich hab das Bild gerade auf die Schnelle gemacht)

      064.JPG
      Genau das mein ich ja, Greg.

      Du hast 120 Liter, 10 Minifische und soviel Pflanzen da drin und sogar massig darüber, das das Becken eigentlich platzt :D .

      Kein normales oder besser gesagt "gängiges" Becken sieht so aus und is so besetzt, Dein Becken is genau das was ich oben geschrieben hab, quasi ein Hollandbecken nur optisch nicht so eingerichtet ^^
      Hi Freddy,

      ein Aquarium kann sogar ohne Wasserwechsel und ohne Filterung sehr gut funktionieren.
      Dann muß aber alles haargenau aufeinander abgestimmt sein, die kleinste Abweichung würde zu einer Katastrophe führen.
      Wir mit unseren normalen Fisch-Aquarien können das aber nicht, wir müssen das Wasser regelmäßig in Teilen austauschen.
      Warum, das hat Tom schon richtig gut beschrieben.

      Ich wechsele seit Jahr und Tag wöchentlich 50 % meines Aquarienwassers, und damit hab ich nur gute Erfahrungen gemacht.
      In Aufzuchtaquarien mit sehr vielen Jungfischen kann es sogar möglich sein, das man tägliche Wasserwechsel durchführt.
      Das hab ich z.B. bei kleinen Diskus gemacht, täglich rund 80 %Wasser ausgetauscht.
      Es kommt halt immer darauf an, wie sehr man das Wasser durch Besatz und Fütterung belastet.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,

      THOR schrieb:

      das das Becken eigentlich platzt :D .


      Nicht nur eigentlich :whistling: :D


      Man schränkt sich halt sehr ein, was Fischbesatz und Einrichtung angeht.

      Auch bei der Pflanzenauswahl muss man aufpassen.

      Efeutute und Monstera wachsen super in solchen "Brühen". Die meisten Aquarienpflanzen würden das vermutlich nicht so lange mitmachen. Zudem würden submerse Pflanzen gar nicht so viele Nähr-/Mineralstoffe zehren.

      Die Fische müssen klein und robust sein.

      Satanoperca Arten könnte man in einem solchen Altwasserbecken vermutlich nicht züchten.


      Aber es ist schon cool zu sehen wie sich sowas entwickelt. Erst heute musste ich die Abdeckung weiter nach oben versetzen, weil die Monstera inzwischen schon richtig hoch gewachsen ist.

      Zum fotografieren eignet sich so ein Becken übrigens auch nicht, da spreche ich (leider) aus Erfahrung. :rolleyes:
      Moin,

      vielleicht noch ein kleiner Nachtrag:

      Das größte Problem (aus meiner Sicht) ist die Verdunstung.

      Dadurch, dass die Wassermenge sinkt, steigen die Stoffkonzentrationen (mol/L).

      Wenn man also in einem 100 Liter Becken eine c(H3O+) = 0,1 mol/L hat, dann hat man bei 10 Litern Wasser (das ist nun utopisch) schon eine c(H3O+) = 1 mol/L.

      Der pH-Wert kann dadurch also sinken bzw. steigen.

      Die Gesamthärte und allgemein die Salinität nimmt ebenfalls zu, da auf eine geringere Menge Wasser die gleiche Menge an Salzen vorhanden ist.

      Wasser auffüllen ist also von Zeit zu Zeit schon notwendig und passiert auch in der Natur. Als Wasserwechsel würde ich dies aber nicht ansehen.....