Gasterosteus aculeatus

  • Ein kurzer Bericht über den Dreistachligen Stichling. Hauptthema ist die interessante Fortpflanzung dieser Art.
    Klasse: Pisces
    Unterklasse: Osteichthyes
    Ordnung: Teleostei
    Familie: Gasterosteidae
    Art: Gasterosteus aculeatus

    Körperbau:

    Der Dreistachlige Stichling wird 5-9 cm groß und ist relativ hochrückig. Er besitzt keine Schuppen, sondern Knochenplatten, welche wie Dachziegel übereinander lappen.
    Allerdings gibt es drei unterschiedliche Erscheinungsformen:
    -„forma trachurus“ (komplett beschildert)
    -„forma semiarmatus“ (unvollständig beschildert)
    -„forma leiurus“ (gering beschildert)


    Lebensraum:

    Der Dreistachlige Stichling kommt in Europa, Nordasien und Nordamerika in stehenden oder fließenden Gewässern vor. Auch in Küstennahmen Brackwasser kann man die Tiere antreffen.
    Er bevorzugt pflanzliche Areale mit sandigem oder schlammigen Untergrund. Die Wassertemperatur beträgt vier bis 20 Grad Celsius.


    Ernährung:

    Zahlreiche Kleintiere gehören zum Speiseplan des Dreistachligen Stichlings. Insektenlarven, Würmer, Krebstierchen und auch Fischlaich wird von ihm gefressen. Sie fressen häufig und vor allem gierig.
    Auch die eigenen Jungfische werden nach der Brutzeit als Futter angesehen.


    Fortpflanzung:

    Mit zunehmender Tageslänge im Frühling (März) verlassen die Männchen den Schwarm, um sich ein Revier zu suchen. Dieses muss Pflanzenwuchs, welcher für den Nestbau benötigt wird, enthalten und von der Sonne durchlichtet und erwärmt werden. Sobald das Männchen ein solches Revier gefunden hat, legt es das Prachtkleid an. Das Revier wird nun gegen Eindringlinge und andere Männchen, in teilweise heftigen Kämpfen, verteidigt. Mithilfe der Drohstellung versucht das Männchen seinen zinnrote Bauchseite zu demonstrieren und spreizt dabei seine Stacheln.
    Innerhalb des Revieres hebt das Männchen nun eine kleine längliche Mulde aus, indem es Sand 12-15 cm weit weg trägt.
    Aus Pflanzenresten formt es, Schicht für Schicht, ein Muffartiges Nest, welches die Größe einer Walnuss besitzt.
    Die Fäden werden nun mit Nierenschleim verklebt. Anschließend bohrt das Männchen einen Tunnel durch das Geflecht.
    Nachdem es das Nest gebaut hat wird das Prachtkleid noch intensiver.
    Die Weibchen haben inzwischen dicke Bäuche, welche von den Eiern hervorgerufen werden.
    Falls ein solches Weibchen das Revier durchschwimmt, fangen die beiden an zu balzen.
    Um das Weibchen in sein Nest einzuladen, legt sich das Männchen seitlich auf den Boden und zeigt mit der Schnauze in Richtung Nesteingang.
    Das Weibchen schwimmt in das tunnelförmige Nest. Vorne ragt der Kopf raus und hinten die Schwanzflosse, gegen die das Männchen mit dem Maul stößt, um das Weibchen zum ablaichen zu bringen.
    Daraufhin legt das Weibchen seine 80 bis 100 Eier ab und schwimmt davon. Das Männchen schwimmt nun in den Tunnel und befruchtet die Eier.
    Dieser Vorgang wird mit weiteren Weibchen wiederholt.
    Danach beginnt das Männchen mit der Brutpflege. Mit den Brustflossen fächelt es, vor dem Nesteingang verharrend, frisches Wasser in den Tunnel, um die Keimdichte gering z halten. Verpilzte Eier werden aus dem Nest entfernt. Nach sieben bis acht Tagen schlüpfen die Larven. Sie bleiben allerdings noch mindestens einen weiteren Tag im Nest und werden vom Männchen befächelt.
    Danach fangen die Larven an das Nest zu verlassen, werden jedoch wieder vom Männchen eingefangen. Später, wenn die Jungfische ihren Dottersack aufgebraucht haben und das Nest verlassen, bilden sie ihr eigenes Schwarmleben.
    Nun kehrt auch das Männchen zurück in den Schwarm, bis es im nächsten Frühling wieder ein Revier suchen muss und der Zyklus von vorne beginnt.

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Kommentare 1

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    THOR -

    Danke Greg ! Für mich seit 40 Jahren der allerbeste und intressanteste Fisch fürs erste eigene Aquarium.