Deckenbelastung - Estrich

      Deckenbelastung - Estrich

      Hallo zusammen,

      einige von Euch kennen mein Problem sicher schon aus dem "grünen" Forum aber hier scheint auch viel Großbeckenexpertiese unterwegs zu sein, weshalb ich mal weitere Meinungen einholen wollte :-).


      habe die Tage einfach mal mit Chris unser Wohnzimmer umgestaltet und siehe da, es hat sich ein Platz für ein Großbecken (evtl. Holz) herauskristallisiert ...zum blanken Entsetzen meiner Frau.

      Das Becken soll natürlich so groß wie möglich werden, allerdings sorge ich mich um den Estrich und die darunterliegende Fußbodenheizung sowie die Gesamtpunktlast auf den ganzen Raum gesehen. Der
      Bodenbelag selber ist Lenolium in Holzoptik, sieht eigentlich aus wie Laminat.

      Was hält der Estrich wirklich? Ich werde nicht so schlau aus dem, was ich im Internet finde. Dauerlasten von 150kg pro m² werden angegeben, finde ich persöhnlich recht wenig. Ich habe derzeit ein Becken von
      160*60*60cm stehen. Mit Schrank und Einrichtung schätz ich das Ganze so auf etwa 700kg und wäre rechnerisch auf etwas weniger als 1m² verteilt (1.60*0.60=0,96m²). Stand schon mehrere Jahre an 2 verschiedenen
      Stellen, ohne Probleme.

      Einige Überlegungen:

      Da das Becken aber nicht quadratisch ist, ist der jeweilige Quadratmeter (1x1m) ja etwas leichter, da vor dem Becken ja dauerhaft keine Lasten anfallen. Ich habe also qiasi (1m*0,6m)+(0,6m*0,6m) Becken/Belastung auf
      jedem der beiden belegten Quadratmeter. Der erste Quadratmeter müsste etwa 2/3 der last Tragen und der zweite Quadratmeter 1/3. Kann man das so überhaupt rechnen oder zählt nur das reine Gewicht pro m²? also
      700kg/0,96m²? Wenn dem so ist könnte ich das Becken einfach in der Größe verdoppeln und hätte die gleiche Belastung pro quadratmeter (vorrausgesetzt die höhe verändert sich nicht). Ein Becken mit den Grundmaßen 320*120*60cm hätte dann ebenfalls etwa 700kg/m² (Becken+Schrank). Hält das mein Estrich nun aus oder nicht? Oder darf auch die Gesamtbelastung im Raum nicht größer sein?

      Hoffe man kann meine Gedanken etwas nachvollziehen.

      Was passiert wenn ich von 60cm höhe auf 80cm höhe gehe? Dann würde sich das Gewicht des ebckens (ohne Unterschrank) ebenfalls um 1/3 erhöhen.
      Was ist alles möglich? welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Es gibt sicher genug Leute mit Becken die 80-90cm Beckenhöhe haben, oder geht
      das nur auf Betonboden? Einige von Euch haben ja das ein oder andere Großbeckenprojekt und haben das alles schonmal durchgerechnet.

      Das Neue becken soll zwischen 3 Wänden stehen. Könnte ich es nicht einfach über die Wände Entlasten? wie würde das funktionieren und wieviel Entlastung bringt das?

      Nun zu meinen Traummaßen:

      310x125x125 (Füllhöhe 100cm) Holzbecken. Ich denke ich muss mich in der
      Höhe sicherlich reduzieren, je nach Belastungsart auch in der Tiefe.

      Kann mir jemand helfen?

      Komm ich ohne den Vermieter und einen Statiker nicht weiter?

      wo habe ich mich verechnet und was hab ich nicht bedacht?

      LG
      Basti

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Cichla“ ()

      Ich bin nun etwas runter und stelle mir ein Becken mit 300x120x80 vor. Das ganze dann auf Styropor, ganz unten eine Siebdruckplatte, sodass die gesamte Last komplett gleichmäßig verteilt wird. Man hat zusätzlich nochmal einige Kilos am Unterschrank gespaart sowie eine gute Wärmedämmung. Das hässliche Styropor kann man dann beispielsweise noch mit dünnen Platten verkleiden. Ich komme dann umgerechnet auf etwa 830-850 Kg/m², mein jetztiges Becken hat etwa 700-750kg/m², wobei der Unterschrank die Last nicht so gleichmäßig verteilt wie es eine Schicht aus Styropor machen würde. Wenn ich den styroporschrank etwas breiter mache (nach hinten 5cm und an den seiten insgesamt 20cm, also 320*125 = 4m²) bin ich sogar wieder bei 750kg/m2. Klingt machbar, bleibt nur die Frage nach der Gesamten last von etwa 3 Tonnen in der Ecke des Raumes .

      Was das Styropor angeht war ich anfangs skeptisch aber als ich gesehen habe, dass Becken von 400x200x100 auf Styroporplatten (ettliche 100*50*10cm gestapelt) stehen war mir klar, dass das kein Problem ist. Man sollte nur nicht mit Aceton reinigen :-).

      und nun noch eine "Schönrechnung"...zusäzulich werde ich viel Rückwand aus Styropor bauen, die Verdrängt einige Kilo Wasser und hat sogar noch Auftrieb ...okay Peanuts
      Moin Basti,

      ich bin leider kein Fachmann und kann nicht wirklich viel dazu beitragen. Das grundsätzliche Problem ist das Estrich überwiegend "schwimmend" verlegt wird und in deinem Fall als Heizestrich zum einen "schwimmend" sein wird und zum anderen auch noch durch Wärmeleiter durchzogen ist.

      Hier besteht das Risiko des Lösens von der Trenn/Dämmschicht zur Wand hin, was ein Einsinken des Estrichs und somit eine Schieflage des Beckens zur Folge haben kann. Damit hättest Du dann im schlimmsten Fall ein extreme Belastung an bestimmten Scheiben..

      Das grundsätzliche Problem aber ist doch folgendes...Egal was hier jetzt an Antworten herauskommt, bringt Dir das im Zweifelsfall erstmal gar nichts, denn bei solch großen becken und Schadensvolumen, die bei Platzen, Auslaufen oder sonstigem passieren, kannst Du Dir sicher sein, dass die Versicherung einen Gutachter schicken wird, der alles auseinander nimmt um Dir Verschulden nachzuweisen und von Leistung befreit zu sein. Hast Du in diesem Fall kein Gutachten eines Statikers zur Hand, der Dir Unbedenklichkeit bzw. Ausreichende Sicherungsmaßnahmen bescheinigt, dann wars das mit der Erstattung und Du zahlst Deinen Schaden und haftest für alle Schäden am Gebäude und bei den Nachbarn, da deren Versicherungen zwar im ersten Schritt zahlen werden aber Dich in Regress nehmen.

      Aus diesem Grund kann die einzig richtige Empfehlung und Entscheidung in der Beauftragung eines Statikers lauten.

      Ich hatte vor rund einem Jahr genau das gleiche Problem und die gleiche Entscheidung und habe mich komplett für das heraustrennen des Estrichs auf der gesamten Fläche entschieden und direkt auf die Betonsohle mauern lassen. Mir war das einfach zu heikel.
      VG
      Sascha
      Hallo Basti,

      ich bin kein Fachmann und kann Dir darum auch keine Empfehlung aussprechen, aber ich kann etwas aus eigener Erfahrung berichten.

      In der Wohnung, in der wir bis vor 7 Jahren gewohnt haben, stand in meinem Arbeitszimmer ein Eisengestell mit zwei Aquarien: oben 160x60x60 cm und unten 150x50x50 cm. Da kam ein Gesamtgewicht von geschätzt 1.200 kg zusammen. Neben dem Aquarium stand da noch eine Regentonne für 300 Liter Osmosewasser.

      Dieses Gewicht war auf sechs Füße verteilt, und es stand auch auf einem Estrich-Fußboden.
      In dieser Kombination stand es dort ungefähr 5 Jahre, ohne irgendeinen Schaden am Fußboden angerichtet zu haben.

      Dann war einmal angedacht, das ich nach dem Tod meiner Eltern deren Eigentumswohnung übernehme, woraus aber nichts geworden ist, obwohl da die Planung schon weit fortgeschritten war.

      In dieser Wohnung hätte ich Platz gehabt für ein Aquarium mit den Maßen 300x150x80 cm. Und ich hatte damals auch schon Erkundigungen bei einem Sachverständigen eingeholt. Der hatte mir dringend angeraten, den Fußboden durch im darunter liegenden Keller durch Stützen zu stabilisieren. Ohne wäre das Risiko einfach zu hoch gewesen.

      Was Du aus meinen Erfahrungen jetzt für Dich ableiten kannst, das mußt Du aber selbst wissen. :D
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      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Morgen,

      Mein 110 x 90 x 60 Becken steht ja auch nur auf 4 Füßen. Mein altes 1800er stand auf einem Stahluntergestell und mein jetziges, hoffentlich bald dichtes Becken, wurde von mir flächig auf styropor gestellt.

      Laut einem Bekannten, der Stahlbetonbauer war, sollte man die punktuelle Belastung vermeiden.

      Ich führe am liebsten grosse Bücherregale an, die in der Regel Deckenhoch sind und meist über eine ganze Wand gehen. Dies interessiert auch keinen Menschen und dort reden wir von punktueller Belastung. Dort kommen auch schnell Tonnen zusammen.
      Grüßle Chris :D


      Wer Rechtscheibfehler findet, darf sie gerne behalten.
      Hallo ihr drei,

      erstmal vielen Dank für Eure schnelle Response

      @ Sascha: Ja du hast recht, genau das alles bereitet mir Bauchschmerzen!

      @ Dieter: Ui das ist in der Tat interessant, klingt ja auch nach einer sehr hohnen Punktlast mit zwei Becken übereinander und ner theoretischen Beckenhöhe von 110cm. Interessant dass es der Estrich mitgemacht hat. Das stimmt mich zwar froh aber es gibt ja auch beim Estrich unterschiede in der Dicke. Und vielleicht auch etwas dünner, wenn eine Fußbodenheizung drunter steht? Oder deshalb sogar stabiler?? wer weiß? Raum von unten stützen ist nicht möglich. Ist der gemeinsame Waschkeller drunter.

      @ Chris: ja das mit dem Bücherregal hör ich auch manchmal und du hast recht die Dinger wiegen schon einiges, aber ob es wirklich vergleichbare Kräfte sind bin ich mir noch nicht sicher. Ein 3x120 Bücherregal gibt es in solchen Maßen ja nicht, es wäre viel länger und dafür schmaler, und ob es bei 3.6m² Grundfläche auf über 3 tonnen kommt kann ich mir irgendie noch nicht vorstellen, aber ja große Lasten hat man auch bei Bücherregalen, aber irgendie anders verteilt. Ich lass mich aber liebend gerne eines Besseren belehren :)

      Ist es möglich nur einiges der Lasten an die Wände abzugeben oder kommt es dann zu einem Ungleichgewicht und Scherkräften im Becken was zu Undichtigkeiten fürt?

      Bin noch wie vor auf weitere Erfahrungen oder Rechenbeispiele gespannt...
      hi,
      fachmann bin ich auch nicht, kann nur ein paar gedanken dazu beisteuern :)
      wäre mir alles zu gefährlich ...........
      ein freund ist architekt und der hat die hände über dem kopf zusammen geschlagen als er mein kleines becken sah,
      450 liter 150 x 60 x 50 :whistling: round about 700 kg ! steht auf aspalt bzw bitumen estrich, der lt statiker durch den druck erweichen kann, was dabei passieren kann muss ich jetzt nicht erklären :sleeping: ich hab das nur dahin gestellt weil vor zig jahren mein 220 becken in l form da stand und ich relativ sicher war das da nix passiert
      generell hat eine betondecke eine traglast von ca 250 kg/qm .........
      bisher habe ich noch von keinem statiker gehört der mehr wie ein normales becken von 240 liter erlaubt,
      es sei den es werden bauliche massnahmen getroffen, abstützen über die wand mit halterungen oder wandanker und das abfangen des bodens eine etage tiefer ............. aber sonst .........

      der vergleich mit dem bücherregal hinkt :thumbdown:
      zb. mein bücherregal überschreitet eine bestimmte last und das gebäude trägt schäden davon
      die versicherung wird das wohl als fährläsig einstufen weil ich zuviel bücher da stehen hatte, aber zahlen
      macht das mein aquarium, bricht dabei noch und zig hundert liter verteilen sich im raum und in den etagen darunter war es grob fährläsig und die liebe versicherung zahlt nix !!!!!!!!!!!!! <X
      ähnlich sieht es beim wasserbett aus
      z.B. t-online.de/ratgeber/heim-gart…sie-beachten-sollten.html

      vielleicht bin zu alt und zu vorsichtig geworden, aber so sehe ich das und was bei dem einem funktioniert muss bei dem anderen nicht auch gut gehen