Vergesellschaftung mehrerer Geophagus-Arten

      Vergesellschaftung mehrerer Geophagus-Arten

      Moin,

      da ich schon G. Pellegrini pflege, ich aber in den Genuss kommen könnte noch eine oder mehrere Geophagusarten zu vergesellschaften, wollte ich mal nach euren Erfahrungen fragen.
      Ich denke, dass bei ähnlich aussehenden Arten, eine Vergesellschaftung wegen "Hybridisierungsgefahr" nicht so optimal wäre.
      Die "Rothaubenerdfresser" (von anderen auch "Entenschnabelfische" genannt) sollten da schon einfacher zu vergesellschaften sein...oder nicht? Natürlich müssten es friedliche Mitgeos sein.

      Was meint ihr? Habt ihr schon Erfahrungen sammeln können?
      Beste Grüße,

      Simon
      ^^ Hey Simon,

      gute Frage, nexte Frage....

      Also, das is ein sehr weitschichtiges Thema.
      Einfach, weil's so viele wirklich verschiedene Geophagen gibt.
      Fakt ist, sie werden sich im Becken immer vermischen, egal ob groß mit klein oder nur groß.
      Ob einem das gefällt, sei mal dahingestellt und is eher nebensächlich.
      Was aber immer passieren wird, ist, daß eine Art mächtiger im Auftreten sein wird, als die andre
      oder, Du triffst wirklich mal rein zufällig auf 2 verschiedene Arten, die im Trupp absolut das gleiche Charakterpotential haben aber das halt ich eher für einen Lottogewinn.
      Die müssten dann gleich alt sein und gleich groß werden und gleich agro sein, das halt ich echt für ausgeschlossen.
      Bei 2 Verschiedenen wird also immer eine Art die andre in ihrem Verhalten eindämmen und einschränken (die Großen die Kleinen) , zumindest aber beeinflussen (die Kleinen die Großen) - zB. Read Heads (wuselig) mit Winnemillerie (mächtig).
      Oder Du hast 2 eher wehrhafte oder / und rabiatere Arten (Dicrocoster und Brasiliensis zB.) , dann wird's auch mal ordentlich rauschen im Blätterwald.
      Was aber meiner Meinung nach uneingeschränkt geht, wären die Nasen, also Pellegrini, Steindachneri, Crassilabris, mit irgendwelchen anderen "normalen" Geophagus, die nicht zu agro sind, weil die beiden Arten dann wirklich ein komplett anderes Schwimm- und Lebensverhalten an den Tag legen und sich eigentlich nicht sonderlich in die Quere kommen.
      Allerdings mußt Du da eben auf die Sensibilität der Pellegrini achten, die lassen sich vielleicht leichter aus der Fassung bringen, wenn da ein 25cm WinniWal im gleichen Sandeck -wenn auch friedlich- schnuppern will....
      So - und jetzt final - bei Deinem Beckenmaß is das alles nochmal we sent lich er entspannter....... ;)
      Hallo Simon,

      ich würd es einfach versuchen. Wenn Du da bei Toms Vorschlag bleibst, ist die Chance groß, das alles gut geht.

      Nur würd ich mir vorher Gedanken machen, was zu tun ist, falls es nicht gut geht.
      Da wäre es natürlich ideal, wenn man ein Ausweichaquarium hätte oder aber einen Aquarianer gäbe, der sie im Notfall gern nehmen würde.

      Aber meine Bedenken wären bei Deiner Aquariengröße eher sehr klein.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin Biggy,

      cooles und super spannendes Thema das Du hier angesprochen hast und dass sicher wieder zwei Lager auftun wird. Zum einen die Fraktion des homöpathischen Besatzes, die nicht zu viel Fisch und erst recht nicht zu viele verschiedene Arten in einem Becken halten wollen und die, die hier großzügiger sind und Spaß an der Vielfalt haben. Beide Arten hier sicher trotzdem immer zu Wohl der Tiere bzw. im Gleichklang mit diesem.

      Ich habe mir bevor mein Becken stand die Selbe Frage gestellt, erst recht als ich meine Fische von @Cichla Basti bezogen haben und natürlich auch jetzt noch. Ich habe mich zunächst dafür entschieden nur eine Geophagusart zu besetzen, möchte aber nicht ausschließen, dass ich später um eine weitere ergänzen werde, wenn ich meine vorhandene ausdünne.

      Ich persönlich gehöre eher der Fraktion mit der Vielfalt an, wobei auch mir wichtig ist, dass es harmonisch im Becken zu geht und kein mengen- und artmäßiger Überbesatz vorherrscht.

      Ich habe Jens @Jacundeus in einem Gespräch mal gefragt ob er Probleme oder Gefahren hinsichtlich Hybridisierung bei der Haltung mehrerer Arten sieht. Das sag Jens eher nicht. Aber vielleicht wird/kann er ja hier was dazu beitragen.

      @Cichla alias Basti hält drei wundervolle Arten zusammen. G. sp. aff. altifrons "Rio Tapajós", G. neambi und G. sp. aripuana. Hier fängt das träumen an. Vielleicht kann Basti ja hier mal seine Erfahrungen niederschreiben.
      VG
      Sascha
      Hallo Zusammen,

      wie Sascha schon angedeutet hat, halte ich Momentan 3 Arten in einem Becken, adulte G. sp. aff. altifrons "Rio Tapajós", G. neambi und junge Geophagus sp. "aripuana.

      Die Geophagus sp. aff. altifrons "Rio Tapajós", G. neambi waren anfanges etwa 6-8cm groß. Sie sind zusammen aufgewachsen und waren immer harmonisch. Als sie geschlechtsreif wurden, haben sie schön intraspezifisch gebalzt und auch hin und wieder aufkommende Aggressionen waren eher intra- als Interspezifisch. Es haben sich 3 Paare gefunden, jeder mit seiner Art. Ein Paar habe ich abgegeben und Pflege jetzt nur noch von jeder der beiden Arten ein Pärchen. Klappt wunderbar. Meine Neuzugänge sind die Aripuana, da sie erst 6cm groß sind, interagieren sie noch garnicht oder kaum mit den anderen, denke aber, dass ich evtl Probleme bekommen werde, wenn sie geschlechtsreif werden, denn larvophile Maulbrüter sind meist etwas ruppiger als ovophile Maulbr., aber wir werden sehen.

      Hybridisierungen kommen wahrscheinlich erst dann auf, wenn ein unausgewogenes Geschlechterverhältnis aufkommt, was ja durchaus vorkommen kann. Solange die Tiere noch die Wahl haben, wird die eigene Art vorgezogen. Dazu fällt mir ein, dass bei Apistogramma Arten nachgewiesen wurde, dass sich eine Art, bzw Lokalvariente lieber mit Tieren aus der näheren Umgebung paaren, als mit Tieren, die ein par hundert meter Flussaufwärts lebten. Wenn sie aber keine Wahl haben, nehmen sie auch gerne den Partner von weiter weg. Höchst Interessant, vor allem in Sachen Evolution oder Artbildung, aber da gehe ich nicht weiter drauf ein :-).

      In einer Gruppe, egal ob 1, 2 oder 3 Arten wird es innerhalb eines Aquariums auch immer ein dominantes Tier geben, wass allen anderen gegenüber etwas aggressiver ist. Das sind zumindestens meine Beobachtungen.

      LG
      Basti

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