Scleromystax barbatus - Schabracken-Panzerwelse

      Scleromystax barbatus - Schabracken-Panzerwelse

      Guten Morgen! heute möchte ich euch die folgenden munteren Gesellen vorstellen.

      Art: Scleromystax barbatus, zu deutsch: Schabrackenpanzerwels (QUOY & GAIMARD, 1824)

      Größe: bis 12cm, im Aquarium meist unter 10.

      Verbreitung: Südamerika, Brasilien in der Region um Rio de Janeiro. Die dort vorkommenden Fische ziehen sich aufgrund der zunehmenden Verschmutzung der tieferliegenden Bäche und Flüsse stetig mehr in die oberen, höher gelegenen und daher kühleren, Oberläufe zurück.
      Interessant sind die Beschreibungen der natürlichen Begebenheiten von Hans Evers: So kommt S. barbatus nicht wie viele andere Panzerwelse über Sand- und Mulmbänken vor, sondern in schneller fließenden Gewässern mit steinig-kieseligen Untergründen.

      Fortpflanzung: Abgelaicht wird in typischer Corydorasmanier an Scheiben, Pflanzen und anderen Einrichtungsgegenständen.

      Haltung: Ich halte meine Gruppe in einem 120x40x40cm Becken. Aufgrund der Endgröße und dem Umstand, dass sich Barbatus Männer deutlich häufiger Kommentkämpfe liefern, halte ich ein Becken mit 1m Kantenlänge für das Mindestmaß. Entgegen des natürlichen Untergrundes erachte ich Sand als perfekt, da die acht sehr häufig bis zu den Augen im Sand gründeln.

      Wasserparameter: bis 15 dGH, Ph Wert im neutralen Bereich. Temperatur 16-25 °C. Zur Zucht sollte das Wasser nicht zu hart sein und kühlere Wasserwechsel stimulieren die Tiere.
      Auch hier ist interessant, dass H.E. schildert, dass S. barbatus anscheinend garnicht so empfindlich gegenüber belastetem Wasser ist, da er in Brasilien die kapitalsten Tiere in belastetem Wasser mit vermehrtem Mückenlarvenbestand fand.

      Futter: Ich fütter Flockenfutter, Tabletten und diverses Frostfutter. Selten werde ich evtl. auch Tubifex füttern, welche Thomas ihnen häufig gegeben hat.

      Zuchtmethode: Wenn meine Tiere irgendwann geschlechtsreif sind, möchte ich sie gerne auch nachziehen. Das große Problem stellt hierbei die Anfälligkeit der Jungtiere gegenüber Keimen dar. Das berichtete mir auch Thomas. Meine Jungtiere sind Nachkommen von, von ihm und seinem Cousin in Brasilien gefangenen Tieren, also WFNZ.
      Von den WF verlor Thomas immer mal wieder einen, durch rote Flecken etc.
      Um einen Bakterienrasen zu vermeiden werden ich später im Aufzuchtbecken auf jeden Fall Sand einbringen.
      Thomas fasste das Ganze recht treffend zusammen: "Umso mehr man sich um die Nachzucht kümmerte, desto schlechter lief es" ^^

      Zum Ende mein erstes Fazit nach nun zwei Tagen:
      Meine 8 Schabracken :D waren vom ersten Moment an absolut zutraulich und aufgeweckt. Fünf Minuten nach dem Einzug in ihr neues Heim begannen sie auch schon mit der Futtersuche.
      Gestern gab es das erste Futter, woraufhin alle sofort in den Futterbereich kamen. Zur Vorsorge habe ich auch noch etwas Seemandelbaum im Becken, Thomas meinte das könne nicht schaden.
      Bislang alles völlig problemlos ich hoffe das bleibt so :thumbup:

      Zum Schluss noch drei Bilder der Behausung und der Kleinen selber..
      Dateien
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      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Alle Daume hoch!
      Die will ich unbedingt nochmal halten.
      Kann man evtl. gut mit Gymnogeophagus vergesellschaften? Oder nimmt ihnen das die Freiheit? Dazu ein Schwarm subtropischer Salmler...
      Viel Erfolg! Die Kerlchen haben etwa 3cm?
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      ..... :whistling: ..... da sag' noch einer, ich schreib Romane ....

      ^^ sehr sehr hammermässig geil, fast schon wie Thor's Hammer :D

      Tolle Doku, Lennart, kompliment, sowas is echt immer ein kleiner Diamant in unserm kleinen Forum :thumbup:

      aja, die Welse, da war ja noch was ..... stehen schon laaange auf meiner To Do Liste nur hab ich kein Becken dafür aber diese Welse sind echt mit die geilsten, die ich kenne, so ein Trupp im Becken is schon echt mega.
      Glückwunsch !
      Morgen Zusammen!

      Phil, puh ich würde fast behaupten, dass die Gymnos da schon zu sehr stören würden. Die können ja teils doch recht handfest sein...
      Nach meinen Beobachtungen bislang würde ich da keine revierbildenden Fische zusetzen, außer das Becken ist riesig. Denn das Verhalten der Barbatus ist der Hammer. Mehr dazu weiter unten ^^

      Das Thema subtropisch würde ich bei den barbatus garnicht so hoch bewerten. Habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass viele nicht die wirklich subtropischen Temperaturen bereitstellen bzw. das kann man je nach Standort auch vielfach nicht. Klar ist, das sind keine Welse fürs Diskusbecken. Allerdings sagt Evers ja schon, dass im natürlichen Habitat die Temperaturen auch gut über 23° Grad gehen.
      Ich denke eine jahreszeitliche leichte Schwankung ist von Vorteil, wie bei Panzerwelsen eh allgemein oftmals die Inszenierung von Trocken- und Regenphasen nötig ist.
      Aber das Vorurteil, dass die Welse lethargisch bei höheren Temperaturen werden möchte ich schon jetzt anzweifeln, derzeit habe ich knapp 25 Grad im Becken.
      Ich denke die winterlichen 20 Grad plus kühle Wasserwechsel passen da schon! Da ist man dann ja auch beibesatztechnisch rel. offen :)
      Der größte ist wohl so 3cm, die kleinsten eher 1,5. Aber man kann ihnen beim wachsen zusehen!

      So, wo Tom schon anmerkte, die sind "mit die geilsten".... STIMMT :00008040:
      Ich hatte jetzt schon ettliche Panzerwelse, darunter C. paleatus, aeneus, schwartzii, axelrodi, metae, pygmaeus und sterbai. Die einen sind aktiver, die anderen so faule Minipanzer wie die Sterbai :D

      Aber die Scleros sind einfach nur der Hammer! Ich bin so begeistert von der Bande. Über Tag mal aktiv suchend, mal sitzen sie entspannt rum, aber das nicht versteckt wie sterbai sondern ganz lässig wo sie grad lustig sind.

      Geht man dann an die Scheibe oben.....gehts ab! Die 8 wuseln an als gäbs kein Morgen mehr, wühlen, hüpfen, schießen durchs Becken quirlig wie ein Sack Flöhe :thumbsup:
      Ich bin gespannt wie sich das Verhalten entwickelt wenn die mal größer werden... aber diesen sehr positiven Zwischeneindruck wollte ich doch schonmal los werden :thumbup:

      Zuletzt möchte ich (mal wieder) den Thomas Tillmann lobend erwähnen. Bislang erweisen sich die, sonst mitunter als empfindlich bezeichneten, Scleros als absolut dankbare Pfleglinge die dem Halter überaus viel Spaß bereiten!
      Das führe ich nicht zuletzt auf die pragmatische Art von Thomas zurück. Der macht keinen Wind ums Ganze, kein BlingBling sondern hat einfach super Tiere schwimmen!
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Da sind noch die fünf Tatia perugiae drin und ein Päärchen Ancistrus "schwarz" das war's ^^
      die Scleros sollen da ganz in Ruhe aufwachsen und irgendwann sich vermehren. Von daher sollen die alleine bleiben.

      hfür hypselecara ( zwischen denen und den melanurus hab ich mich übrigens damals entschieden) wäre das Becken ja auch zu klein, das ist doch nur 120x40x40..

      auch wenn die hypsen für mich auch noch interessant wären :)
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hey @Lennart,
      hab im Urlaub die Amazonas gelesen, in der Barbatus vorgestellt werden. Hatte sie mir wegen d3es Schulaquaristikartikels geholt... eine alte Ausgabe!
      Wie geht es deinen Tieren? Mich würde sehr interessieren wie groß die sind etc. Pp
      Mich hat es richtig angespitzt!
      @Gunner was machen deine Tiere?
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hi Phil,

      der Bande gehts prächtig, trotz im Sommer reichlich "zu hoher" Temperatur... aber das Thema hatten wir ja schon ^^

      Es hat sich ein Alpha Männchen entwickelt, welches deutlich größer und prächtiger ist als die anderen. Dürfte so 7 cm haben geschätzt.

      Daneben sieht man, außer am Muster (welches schmuddeliger ist) anhand der Fülle, mind. drei Weibchen.

      Dann nochmal drei kleinere Männchen, die aber deutlich kleiner als das Alphatier sind und auch weniger entwickelte Flossen. Den Schluss bildet ein Kümmerling, welcher immernoch in der Region 3-4cm hängt und insgesamt ein Zwerg zu bleiben scheint.

      Insgesamt merkt man meinen Tieren an, dass sie wohl beim Tillmann deutlich zu wenig Futter eine Weile bekommen haben. Ich schmeiß Futter ohne Ende rein, regelmäßige WW aber es geht sehr langsam (selbst für größere Panzerwelse meines Erachtens ;) ).

      Abseits dessen kann man aber hervorragend das Werben und Treiben des Alphatiers beobachten, welches phasenweise "seine" Arena in der Beckenmitte beansprucht. Ab und an traut sich dann einer der kleineren Männer sich aufzulehnen, aber alles ganz harmlos.

      Insgesamt kann ich aber eine deutlich abweichende Interaktion zwischen den Tieren feststellen, die über das "normale" Gruppenverhalten vieler anderer Panzerwelse hinausgeht.

      Mal das Schwimmen in der Gruppe, dann ruhen viele wieder ganz alleine oder aber die Interaktion wenn die Arena aufgemacht wird :D

      Somit fast schon der Tropheus unter den Panzerwelsen vom Verhaltsenspektrum :P

      Für mich nach wievor eine unheimlich spannende Art. Mit den sinkenden Temperaturen und dazu kühleren Wasserwechseln möchte ich jetzt bald mal versuchen die Bande ans Ablaichen zu kriegen und dafür dann auch mit einem Mopp mein Glück versuchen.
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hey,

      das wäre eine sehr gute Größe!

      Ich habe die ja in 120x40x40 und die Grundfläche brauchts für die 8 auch. Da ist meinem Gusto nach auch kein Platz für weitere bodenbewohnende Arten, schon garnicht ZBB die ein Revier verteidigen.
      Ansonsten sähe man wohl viel zu wenig von dieser zeitweise sehr aktiven Arten.

      Passend dazu: Anfangs nannten wir die WInzlinge noch "Mäuse", waren sie doch echt klein, schmal, grau und spitznäsig.
      Mittlerweile haben wir die Begrifflichkeit zu "wolfsrudel" geändert. Denn beim Füttern jagt die Truppe über den Boden und giert alles weg!

      Da ist als richtig Action angesagt. Dazu schwimmen ja nur die Tatia (oder neuer Centromochlus) oben, das ist für mich eine der passendsten Konstellationen überhaupt :)

      Klar, würde da ein kleiner Schwarm Salmler auch gut passen, besonders wenn du wahrshceinlich auch 50cm Höhe dann hast.
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hey Lennart,

      das Wachstum dieser Panzerwelse ist ab einer bestimmten Größe immer sehr langsam.
      Bis sie mal die 8-9 cm Größe erreicht haben, dauert es viel länger als bei kleiner bleibenden Arten mit der Wuchsgeschwindigkeit.
      Viele geben diese wirklich herrliche Art auch viel zu schnell wieder ab, weil es so lange dauert, bis sie überhaupt mal an die Fortpflanzung denken. Viel zu schade, denn mit Geduld erreicht man fast alles, was man möchte.

      Fütterungsversäumnisse in der Hauptwachstumszeit verschärfen das Problem natürlich noch zusätzlich.
      Aber das kennen wir ja auch von sehr vielen anderen Fischen, oder?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo, werte Fischfreunde ! Habe vor langer Zeit einen Trupp BROCHIS / 10 Tiere gepflegt, aber
      wenn ich jetzt so lese, sind eure Langschnauzen auf jeden Fall auch spannende Tiere. Berichtet
      gerne weiter, äußerst interessant !! Wünsche euch einen schönen Nachmittag, Claus :thumbsup:
      Euch einen fischigen, lieben Gruß aus Greven, Claus :00000441:
      Hallo Lennart,

      wunderschöne Tiere ich pflege auch eine WF-Gruppe, wachsen auch sehr langsam ab einer bestimmten Größe wie Dieter schon geschrieben hat. Auch ist das Problem sobald die Tiere mal laichen wachsen sie nichtmehr wirklich, da die natülich viel Engerie für die Reproduktion draufgeht.
      Meine laichen auch seit zwei Monaten sind aber erst bei einer Größe von 6-7cm angelangt, naja ich hätte die Tiere vll. nach Geschlechtern trennen sollen um ein bessere Wachstum zu erzielen.

      LG
      Manuel
      Schöne Grüße,
      Manuel


      Keep on breeding!
      ;)
      Hi Manuel,

      sie wachsen schon noch weiter, wenn sie mal gelaicht haben.
      Nur wird das dann noch einmal viel langsamer vor sich gehen.
      Wenn das nicht so wäre, dann würde es in der Natur ja auch fast nur kleingebliebene Tiere geben.

      Die Idee, diese Panzerwelse schon als Jungfische nach Geschlechtern zu trennen, finde ich aber richtig gut.
      Darauf wäre ich wohl nie gekommen. :thumbsup:
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Dieter,

      ja hast recht, ein bisschen wachsen sie schon aber gähnend langsam :D

      @ Lennart

      Laichmöpse :D bringen bei Scleromystax nicht viel. Die legen ihre Gelege in Eigruppen ab und kleben die Eier aneinander, bis auf ein paar Einzelne. Als Substrat bevorzugen sie bei mir einen Stelle an der Glasscheibe/Laichstreifen die gut durchströmt ist, zuvor wird dieses auch gründlich gereinigt, es soll auch schon beobachtet worden sein dass die Tiere die Eier/Gelege putzen. Ob dies aber bei S.barabtus war hab ich nicht mehr im Kopf.
      Schöne Grüße,
      Manuel


      Keep on breeding!
      ;)