Was macht einen "guten" Aquarianer aus?

      Schlawiener,

      Auch wenn die Umsetzung eines solchen Nachweises vielleicht nicht sofort perfekt ist, wurde doch zumindest ein Anfang gemacht und es lässt sich darauf nachträglich aufbauen und optimieren.

      Außerdem schreckt solch eine Maßnahme schon einige ab für die ein Hund lediglich eine spontane Schnapsidee oder "lustiges" z.B. Weihnachtsgeschenk ist...

      Herkunftsnachweise sind bei anderen Tieren z.B. schon lange Standard, warum nicht so etwas auch bei Fischen?

      Das mit der Arterhaltung finde ich völligen Unsinn Dieter.

      Bei der Anzahl an gepflegten Arten, wo sollen die alle untergebracht werden um nennenswerte Nachzucht Zahlen zu erreichen???

      Sind alle "Züchter" fähig genug, die Nachzuchten so stabil und gesund genug um tatsächlich wieder ausgewildert zu werden, oder schleppt man sich vielleicht so neue Krankheiten, Parasiten und so weiter ein?

      Hier haben z.B. Selbst Profis Schwierigkeinen dies mit Lachsen zu erreichen!

      Solche Programme sind vor Ort sicherlich besser umsetzbar und tatsächlich nachhaltig.

      Gerade Menschen wie wir sollten doch hier bestrebt sein Veränderungen für unsere geliebten Fische zu schaffen und nicht alles so zurecht biegen und lügen, dass es uns gerade passt meiner Meinung nach.

      Das sich ein ambitioniertes Nachziehen zusehends weniger lohnt ist wohl auch kein Geheimnis.

      Warum? Es fehlt zunehmend an Abnehmern, Aquaristik interessierten und der "Profi" will doch immer nur etwas neues und besonderes. Wem reicht schon beispielsweise ein Guppy oder Goldfisch? Dafür wird man ja fast ausgelacht, obwohl es wohl kaum einen besseren wirklichen Aquarien Fisch gibt...
      Hey Normen,

      ich stimme Dir voll zu, das allein schon ein Zwang zum Sachkundenachweis viele Menschen davon abhalten würde, sich Fische (und andere Tiere) zu kaufen. So gesehen ist das auch ein richtiger Ansatz, den ich ja auch schon sehr oft vertreten habe, der mir aber immer wieder vor die Füße geworfen wurde. Ich bleibe aber trotzdem der Auffassung, das eine Pflicht gut wäre.

      Auch Herkunftsnachweise könnten sinnvoll sein, zumindest bei bedrohten Arten.
      Aber für alle Fische wäre das wohl nicht machbar und wohl auch nicht sehr sinnvoll.

      Das mit den Erhaltungszuchten bei Fischen siehst Du falsch, Normen.
      Die werden nicht gezüchtet, um sie wieder auszuwildern. Denn das würde unweigerlich zu den von Dir genannten Problemen führen. Diese Zuchten dienen rein der Arterhaltung für die Aquaristik insgesamt und für die Wissenschaft.

      Ich stimme Dir auch voll zu, das solche Zuchten am besten vor Ort gemacht würden.
      Nur sind das Dinge, die von der Politik in den Herkunftsländern kaum oder gar nicht unterstützt werden. Und genau da sehe ich Möglichkeiten für uns Aquarianer: wir müssen einfach immer wieder Druck auf die Politik ausüben, damit endlich einmal der Schutz der Natur und ihrer Lebewesen wichtiger wird als z.B. die steigende Anzahl von Palmölplantagen, Mais- und Rapsfeldern, oder auch Wetten auf fallende Preise für Nahrungsmittel.

      Ich sehe für den allergrößten Teil der Aquarianer leider keine andere Möglichkeit, etwas zu verändern. Darum hatte ich ja auch gefragt, welche Möglichkeiten ihr noch seht.

      EDIT: das hatte ich noch vergessen:
      das sich eine ambitionierte Zucht kaum noch lohnt, ist wohl auch richtig.
      Nicht nur mangelndes Interesse am Hobby Aquaristik ist da aber ausschlaggebend, sondern sehr oft auch die nicht mehr bezahlbaren Energiekosten, die ein Aquarium nun mal mit sich bringt. Auch das sehe ich als ein Feld an, wo wir alle der Politik mal den A... heiß machen sollten!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Ach du meinst Aquarien Populationenen...

      Ja ich denke das würden viele begrüßen die engagiert Nachziehen, jedoch müsste man sich dauerhaft und konsequent auf ein paar wenige Arten beschränken.

      Ich glaube nicht das der Großteil der Szene sich das wünscht...

      Aber vielleicht geschieht hier ja irgendwann einmal ein umdenken.

      Auch Fische über 20cm haben in unseren Aquarien wenn man korrekt ist nichts zu suchen und werden seltenst im Handel artgerecht zwischen "gelagert".

      Mit den Strompreisen ist wirklich ein Verbrechen! Ich darf 900 Euro nachzahlen, mehr schreibe ich dazu besser nicht... :D

      Aber es gibt ja auch interessante kleinere und Kaltwasser Fische Dieter. ;)

      Wo wir wieder beim Thema wären, dass wir immer nur was besonders haben müssen...
      Normen, von einem richtig schönen Kaltwasseraquarium mit einheimischen Fischen träum ich schon lange. Wir haben in unseren Regionen Fische, die es mit tropischen Fischen leicht aufnehmen können.
      Nicht nur der an andere Stelle gerade besprochene Flußbarsch ist ein herrliches Tier, auch Rotaugen, Rotfedern und auch Schleien sind einfach nur wunderschöne Fische.

      Wir waren ja vor 2 Jahren im Urlaub ich Mecklenburg-Vorpommern, und da haben wir in Waren an der Müritz das mehr als eindrucksvolle Müritzeum besucht, ein Aquarium und Museum rein für einheimische Fische. Da hätt ich stundenlang vor jedem Aquarium hocken können, so schön waren die eingerichtet und besetzt.

      Darum hast Du schon vollkommen Recht: es müssen wirklich nicht immer die tropischen Fische sein!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Normen, da Du ja auch von Guppys geschrieben hast, ist mir eben noch etwas eingefallen.
      Vor Jahren habe ich mal einem Bekannten, Jost Borcherding, einen Besuch am wunderschönen Niederrhein abgestattet. Jost ist ja ein bekannter Biologe und ich meine auch noch Ichthyologe.

      Was er in seiner Wohnung stehen hatte, hat mir fast den Atem geraubt:
      da war ein Riesen-Aquarium, 4,00x1,50x1,50 Meter (ob die Tiefe so stimmt, weiß ich nicht mehr genau, es könnte auch noch tiefer gewesen sein). Und was schwamm drin herum? Oben eine Gruppe Wildguppys und unten nur ein paar Antennenwelse. Kannst Du Dir vorstellen, wie mir da die Augen aus dem Kopf gefallen sind? :D

      Ich finde es übrigens richtig Klasse, das wir hier mal so ein wenig über Fische philosophieren.
      Noch schöner wäre es aber, wenn da noch mehr Beteiligung wäre. Denn wichtig genug ist das Thema ja nun wirklich. Und wenn viele so diskutieren, dann kommen ja auch meist viel bessere Ideen zustande, als wenn man nur einen Dialog führt.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,

      Käpt'n_D schrieb:

      Noch schöner wäre es aber, wenn da noch mehr Beteiligung wäre. Denn wichtig genug ist das Thema ja nun wirklich. Und wenn viele so diskutieren, dann kommen ja auch meist viel bessere Ideen zustande, als wenn man nur einen Dialog führt.


      dein Wunsch ist mir Befehl!


      Ihr macht hier wieder etwas, was man NIEMALS tun sollte! Nämlich pauschalisieren......

      Wildfänge sind nicht zwangsläufig etwas schlechtes.

      Die Trockenzeit in Südamerika sorgt jedes Jahr für ein Massensterben von Fischen.

      Für die Populationen dort und die gesamte Ökologie ist dieses geologische Geschehnis unverzichtbar.

      Populationen würden überhand nehmen und andere Populationen ausrotten.

      Warum sollte man also einen Fisch, der vermutlich eh krepiert, nicht fangen und verkaufen?

      Damit tut man dem Fisch etwas gutes.

      Die Natur ist nicht zwangsläufig artgerecht, sondern naturgerecht. Die einzelnen Akteure müssen sich dann mit bestimmten Verhältnissen arrangieren.

      Wenn man aber anfängt aus Riffen Anemonenfische zu nehmen und das im großen Stil, ist die Reproduktion nicht gegeben und eine Art rottet aus.


      Aquarianenpopulationen sollte man allerdings weiterführen.

      Hypancistrus zebra ist in seiner Heimat gefährdet und sollte deshalb weiter gezüchtet werden zur Erhaltung der Art.



      Zum Thema Sachkundenachweis kann ich nur so viel sagen: Wenn, dann richtig!

      Also nicht nur Palavern, sondern ein Test, bei dem nicht nur moralische Fragen für den Geist dran kommen, sondern auch Fragen, die Fachwissen erfordern.

      Für die Industrie wäre das allerdings der Todesstoß und wir würden uns nur selbst ins Fleisch schneiden.

      Die Tierindustrie legt keinen Wert auf die Qualität ihrer Kunden, sondern auf Quantität!

      Fressnapf und Co. leben von der "Laufkundschaft". Mal eben schnell ein Becken für den Kleinen geholt, damit der Ruhe gibt. Da wird nicht nach artgerechter Haltung gefragt.
      Futter hier, Mittelchen dort und Dekokram.

      Ich kaufe kein Fischfutter, fast keine Deko, Fische auch nicht, Pflanzen nicht und chemische Mittelchen kenne ich selbst.

      An mir würde die Industrie fast gar nix verdienen. Die echten Aquarianer, sind die, die am wenigsten zahlen. Denn die kaufen nicht jeden Schrott und machen nur einen kleinen prozentualen Anteil aus.

      Wenn es keine Laufkundschaft mehr gibt, weil ein Sachkundenachweis Pflicht ist, werden viele Geschäfte den verkauf von Fischen und Zubehör stark reduzieren, oder sogar einstellen.

      Letztendlich hätten wir dann auch verloren und wären auf uns Aquarianer alleine angewiesen.

      Das ist eine Medaille mit zwei Seiten.
      Hallo,
      habe beim stöbern hier im Forum fast nur positives gefunden und kann vielem nur zustimmen! :)

      Von Jeck:
      Tach zusammen, 

      Ein guter Aquarianer lässt für mich die Fische ganz einfach dort wo sie sind und sperrt sie nicht alleine zur Belustigung in ihr Becken. 

      Das Leid welches Fische wohl während Fang und Import, beim Händler, etc durchmachen und an den Folgen sterben... 

      Doch gerade erfahrene Aquarianer verlangen meist nach Wildfängen.

      Einfach schöne und gesunde Fische aus Aquarien Populationen reichen einem professionellen Ego wohl nicht.

      Ein wahrer Tierfreund (für den sich Aquarianer seltsamerweise oft halten...) würde sich wohl eher für den Erhalt Ihrer Biotope einsetzen! 

      Im Vergleich zu den Zoos schneidet wohl selbst der ambitionierteste Aquarianer schlecht ab...

      Ganz ehrlich, ich kann eigentlich nicht einen logischen Grund für private Tierhaltung finden!

      Vielleicht Themen für weitere Threads!?


      Dazu lässt sich nur sagen es ist sehr wichtig mal Biotope unserer Pfleglinge selber zu besuchen!

      Dort kann dann jeder erleben was Natur für unsere Fische bedeutet!
      Ein täglicher Kampf um Nahrung und das nackte Überleben und nicht dieses verklärte Bild des glücklichen Tier in seinem natürlichen Habitat.

      Ein Aquarium das regelmäßig frisches Wasser bekommt, in dem es täglich Futter regnet und es keine schrecklichen mit riesigen Zähnen oder Mäuler lauerden Monster gibt muss wohl für einen Fisch das Paradies sein.

      Nur soviel zum Thema private Tierhalter und es gibt noch eine Vielzahl von Argumenten die dafür sprechen.
      Das musste raus. :)
      Hey Jörg,

      Du schreibst als letzten Satz "Das musste raus".
      Das liest sich fast so, als hättest Du Bedenken gehabt, Deine Meinung zu äußern.
      Dafür sind wir alle zusammen doch ein Forum, damit wirklich jeder seine Meinung kundtun kann.
      Selbst wenn man mal als einziger eine andere Meinung hat als die Mehrzahl hier, muß es immer möglich sein, diese Meinung hier auch zu äußern. Wenn man das nicht könnte, dann müssten wir das Forum schließen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin zusammen,

      ich will auch nochmal...
      -Ohne WF keine Nachzuchten.
      -Ohne WF werden die Biotope (noch schneller) zerstört (im Moment leben davon viele Menschen, die sonst was machen???, Ölpalmen + Bananen?).
      -Wer Tiere hält (Hund-Katz-Maus-Fisch) sollte immer versuchen die möglichst besten Haltungsansprüche anzubieten.
      -Na klar ist es klasse wenn man die Biotope besucht (besuchen kann!), oder man liest die ACARA Post :00008040: . Es gibt viel gute Literatur zu diesem Punkt.
      -NUR Biotopschutz ist Tierschutz, was will man mit den Tieren ohne natürliche Lebensräume. NUR Zoo ist nicht schön und klappt auch nicht. Auch dort ist man auf WF angewiesen (in der Regel).
      Auch als "kleiner Aquarianer" kann man viel bewirken. Es gibt Organisationen die sich für Tierhalter UND Tierschutz einsetzen. Die meisten Tierschutzorganisationen wollen ja die "Exotenhaltung" (was auch immer das ist, Regenbogenforellen, Karpfen usw. gehören hier auch nicht her wenn man es genau nimmt) verbieten und wissen immer mehr Politiker hinter sich. Es sind in der Regel sehr große Organisationen (viele Wähler).
      Das letzte gehört vielleicht nicht mehr ganz zum Thread, musste aber zur Erklärung des vorangegangenen Textes sein :thumbsup: !
      Viele Grüße, Apisto...
      Hallo Sven,
      danke für Deine erklärenden Worte.

      Ich bin auf dieses Thema gestern Abend erst ziemlich spät gestoßen und wollte noch kurz einige Sätze dazu verlieren.

      Tierschutz, dazu gibt es nur ein eindeutiges ja!!

      Wir als Tierhalter werden von vielen Seiten aber nur als Tierverbraucher oder gar Tierquäler dargestellt.