Eure aquaristischen Pläne 2023?

      Hallo zusammen,

      meine Pläne sind sehr überschaubar.
      Mein kleines 28 Liter Aquarium neben dem Schreibtisch ist seit über einem Jahr noch ohne Besatz. Für die dauerhafte Haltung von selbst kleinen Bärblingen, Dario oder ähnlichem ist es mir zu klein. Auch wenn die Grundfläche mit 38x33 gar nicht so schlecht ist.

      Leider ist über dem Becken sehr wenig Platz, sodass hantieren ohne fluchen fast unmöglich ist.

      Ich habe überlegt, ein Pärchen Zwergbuntbarsche zu kaufen und nach einem Zuchtversuch in den Wohnzimmer-Raumteiler zu setzen.
      Vielleicht habt ihr ja einen guten Vorschlag?
      Dateien
      Liebe Grüße aus Wien

      Benni


      Pro kurzflossige Kampffische und Guppys. Kontra Zuchtformen und Hybriden. Schätzt und erhaltet die Artenvielfalt.
      Hi Benni,

      in meiner Apistogramma-Zeit habe ich Züchter kennengelernt, die noch wesentlich kleinere Zuchtaquarien hatten.
      Es würde in diesem Aquarium also problemlos gehen, sogar mit einem Trio.

      Vielleicht noch mit Schwimmpflanzen etwas abschatten, Laub und ein, zwei passende Höhlen rein, und fertig ist ein Zuchtbecken.
      Bei einigen Arten kannst Du ja sogar auf eine Heizung verzichten, falls der Raum nicht zu stark auskühlt.

      Ich könnte mir das Aquarium aber auch gut mit einem Besatz schöner Garnelen vorstellen.
      Oder auch mit klein bleibenden Krebsen wie dem berühmten CPO.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Boris,

      da hast Du natürlich vollkommen Recht, das ist eine sehr schöne Art.
      Mein Favorit wäre aber ein anderer, nämlich A. trifasciata.
      Die haben viele so gar nicht im Blickfeld, obwohl sie sehr schön und von der Pflege her sehr interessant sind.
      Ganz besonders, wenn zwei Männchen im Aquarium sind.
      Dann zeigen sie ihre volle Schönheit.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,

      Aquaphilius schrieb:

      Apistogramma "ohne Heizung". Da fällt mir doch prompt Apistogramma borellii ein.



      Apistogramma borelli und auch Apistogramma trifasciata brauchen aber ab und zu kühlere Phasen. Da stellt sich halt die Frage, ob man im beheizten Wohnraum auch mal 17°C für ein paar Wochen erreicht.
      Wie wäre es denn beispielsweise mit Heterandria formosa oder Neoheterandria elegans?

      Letztes Jahr konnte ich meinen Keller wieder ein bisschen beleben. Dieses Jahr möchte ich eigentlich nur den Crenicichla und Gymnogeophagus beim Wachsen zuschauen und vielleicht etwas meine Wasserwechsel- und Filtertechnik etwas modernisieren bzw. handlicher gestalten. Falls es sich ergibt werden die Ziele ggf. erweitert. Und ich habe mir vorgenommen wieder etwas mehr meine eigene Aquaristik zu dokumentieren und hier zu berichten. Vielleicht lege ich mal öfters den Stift oder Spaten aus der Hand und greife dafür nochmal zur Kamera. :)
      Marc,
      bei den im Handel erhältlichen trifasciata und borellii NZ ist es wahrscheinlich nicht so kritisch, solange man sie nicht zu warm hält.
      Oder schätzt du es anders ein? Sind diese Bedürfnisse zu fest genetisch veranlagt?
      Liebe Grüße aus Wien

      Benni


      Pro kurzflossige Kampffische und Guppys. Kontra Zuchtformen und Hybriden. Schätzt und erhaltet die Artenvielfalt.
      Hi Marc und Benni,

      Greg schrieb:

      Da stellt sich halt die Frage, ob man im beheizten Wohnraum auch mal 17°C für ein paar Wochen erreicht.

      Wenn man davon ausgeht, das ein solches Aquarium ohne Heizung im Sommer auch mal 24-26 Grad erreicht, dann genügt die Temperaturabsenkung in anderen Jahreszeiten auf 20-23 Grad vollkommen aus. Wenn man keine Wildfänge dieser Apistogramma kauft. Ich habe die zwei genannten Arten selbst über Jahre bei diesen Temperaturen erfolgreich vermehrt.

      Wichtiger noch als die Temperatur ist eine wirklich gut strukturierte Bodenfläche.
      Darum auch schon mein Satz, das Laub das Wohlbefinden kräftig steigert.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Sebastian!

      Bei allem, was Du hier schreibst, denke ich mit Sehnsucht an meine beginnende Züchterzeit zurück.
      Vor allem an die Gedanken, welche Fische für welches Aquarium geeignet sind.
      Das war eine herrliche und interessante Zeit.

      Für das kleinere Aquarium würde ich Dir ein Trio, 1 M., 2 W., einer Art empfehlen.
      Welche Art, das wäre egal, da kommt es eher darauf an, ob das Aquarium beheizt werden soll oder nicht.

      Beim größeren Aquarium fände ich den Besatz mit einem Quartett A. trifasciata im Verhältnis von 2:2 sehr gut passend.
      Der Raum reicht dafür vollkommen aus.
      Du glaubst gar nicht, welch tolle Beobachtungen dabei zustande kämen.
      Aber dafür muss es mehr als 1 Männchen sein.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Dieter,
      danke für den Input. Das Gesellschaftsbecken braucht eher eine gewisse Grundtemperatur von ca. 22°C , weil da noch einige Salmler drin schwimmen und eventuell auch weiter schwimmen sollen. Das steht auch in einem Wohnraum und wird daher nie übermäßig "kalt" werden.
      In dem 55*45 Aquarium schwimmen ja nur ein paar Guppys, da kann ich den Heizstab auch entfernen und Raumtemperatur und Beleuchtung erledigen den Rest.

      Wie würdest du dann aufteilen?

      LG
      Sebastian
      Hi Sebastian,

      sehr gerne doch!
      Ich freue mich einfach sehr darüber, wenn ich anderen mal etwas helfen kann.

      Sebastian, ich sehe bei den 22 Grad kein Hindernis.
      In meinem früheren Aquarienkeller ist die Temperatur eigentlich nie unter 22 Grad gewesen.
      Die Vermehrung von Fischen, die auch mal kälteren Temperaturen in der Natur ausgesetzt sind, hat vollkommen ohne Probleme geklappt.
      Und das über mehrere Jahre.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo,
      da hat man mal wieder Aquarienstammtisch und schon ändern sich Pläne...in das 60l werden vorerst keine A.borelli einziehen. Zuerst wird das Becken nämlich ersetzt durch ein anderes Aquarium, ein gebrauchtes Fluval Vue von einem Stammtischfreund. Ich war ganz baff, dass meine Frau dem zugestimmt hat. Jetzt muss ich sie nur noch rumkriegen, dass ich das 60l Becken trotzdem behalten darf. Außerdem hab ich mich erbarmt Trigonostigma espei und zwei Schokoguramis aufzunehmen... für die wird dann das letzte freie Becken hergerichtet.
      LG
      Sebastian
      Hey!

      Haxe schrieb:

      Moin Sebastian ! Hau doch auf den Tisch und was deine Frau dann sagt- wird getan !! Viel Erfolg bei deiner tollen Planung.
      Schönen Abend, Claus :thumbsup:

      guter Tipp!

      Für den Fall, dass du fest genug haust und der Tisch zusammenbricht, hast du einen weiteren großen Stellplatz für das nächste Aquarium!
      *den eigenen Tipp merk* :)
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hi Benni,

      Archivar schrieb:

      Sind diese Bedürfnisse zu fest genetisch veranlagt?


      schwierige Frage... Ich habe auf Anhieb keine guten Paper dazu gefunden, die eine Aussage darüber treffen inwiefern diese saisonalen Schwankungen notwendig bzw. fördernd für die Vitalität der Tiere ist.
      Wie schnell man solche Anpassungen "herauszüchten" kann weiß ich nicht. Das hängt aber wohl von vielen Faktoren ab; epigenetische Regulationsmechanismen verändern sich sicherlich deutlich schneller als beispielsweise der Aufbau eines Enzyms, das auch bei niedrigen Temperaturen noch Aktivität zeigt.

      Ich wäre mir da also nicht so sicher, dass ein paar Jahre Nachzucht sowas vollständig umkrempeln. Zumal auch andere subtropische Cichliden, die schon lange nachgezüchtet werden (bspw. Australoheros sp. "Red Ceibal") scheinbar noch von Temperaturschwankungen profitieren.

      A. borelli wird man sicherlich bei konstanten 23°C halten und vermehren können, das zeigt ja auch Dieters Erfahrung. Doch wenn man ihnen eine entsprechende Kälteperiode bietet, erhöht das möglicherweise die Vitalität und man hat länger was von den Tieren. Zumindest ist das ja bei den meisten anderen Subtroplern so. Und mit 22-28°C kraxelt man bei A. borelli ja eher im oberen Toleranzbereich, wenn man bedenkt dass die teilweise schon bei unter 10°C gefunden wurden.

      Ich denke für 33*38 cm Grundfläche gibt es geeignetere Arten als A. borelli und A. trifasciata. Bei einem Trio A. trifasciata wird die weibliche Zweitbesetzung während der Brutpflege und Revierverteidigung wahrscheinlich auch ordentlich angegangen. Zumal Apistogramma mit ausgeprägterem Geschlechtsdimorphismus ja dafür bekannt sind innerartlich rauer zu sein.

      Ich würde mich ja eher an Labyrinthfischen orientieren oder in Richtung Epiplatys annulatus gehen.
      Moin Marc,

      Greg schrieb:

      Zumal Apistogramma mit ausgeprägterem Geschlechtsdimorphismus ja dafür bekannt sind innerartlich rauer zu sein.

      auf Apistogramma borellii trifft das sicher zu, aber nicht auf A. trifasciata.
      Bei denen konnte ich nie irgendwelche Beißereien beobachten, es bleibt bei Kommentkämpfen bei den Männchen.
      Und das ermöglicht uns ganz tolle Beobachtungen.

      Überhaupt sind bei Apistogramma eher brutpflegende Weibchen untereinander aggressiver als die Männchen.
      Darum muß ein Aquarium mit mehreren Weibchen gut strukturiert sein und über eine geeignete Grundfläche verfügen.
      Bei den größeren Arten geht man da von einer Fläche von 30x30 cm aus, bei den kleiner bleibenden Arten kann es, bei aggressiven Arten abweichend, auch etwas weniger sein.

      In den letzten Jahren wurde oft davon berichtet, das eine Haltung mit Männchenüberschuß erfolgreicher sein kann.
      Das kann ich aber nur bedingt bestätigen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin Leute,
      Mir ist noch eine Idee eingefallen für dieses Jahr die ich gerne umsetzen möchte. Und zwar würde ich mir gerne ein Becken aufstellen , mit Tieren die sich gut vermehren oder gut vermehren lassen. Ich hatte natürlich direkt an Garnelen gedacht.
      Es sollen auf jeden Fall also Garnelen einziehen. Farbform egal , hauptsache Neocaridina , da ich nix mit Soil und Osmosewasser mache.
      Dann hatte ich eventuell noch an den beliebten CPO gedacht. Sollen auch leicht vermehrbar sein und sich gut absetzen lassen. Das gute ist in meiner Nähe findet alle Vierteljahr eine Börse statt , wo ich theoretisch jedes Mal dann Tiere anbieten könnte.

      Weiter gehts: Eine Endler-Guppy Wildform wie z.B. El Silverado wäre eine Überlegung wert , aber ich habe schon eine Endler-Hybridform im Haus und wollte deswegen nicht unbedingt noch eine Guppyform.

      Genau , sonst hatte ich vielleicht noch an irgendwelche Panzerwelse gedacht.

      Das Becken hat 54l und ja an Futter gibbet alles was möglich ist an Frofu und Lefu und ab und an Granulat.
      WW´s sind: Ph 7,1 ; Kh 5 ; Gh 7 und Temperatur natürlich veränderbar.

      Also gesetzt sind auf jeden Fall Garnelen.
      Was sagt ihr passt da am besten zu , was sich selber gut vermehrt oder vermehren lässt und den Garnelen nicht zu arg nachstellt. Das Becken ist recht gut mit Süßwassertang besetzt und sonst kann ich noch Laub , Höhlen , Unterstände , Schwimmpflanzen und bissle Nixkraut bieten.

      Grüße Luis und nen schönen Restmittwoch :)
      Hallo Luis!

      Deinen Gedanken, durch Nachzucht etwas Taschengeld zu verdienen, kann ich gut verstehen.
      Aber ganz so einfach ist das mit diesem doch kleinen Aquarium nicht.

      Garnelen gehen natürlich immer.
      Aber an CPO's solltest Du da nicht herangehen, wenn Du wirklich Nachzuchten haben möchtest.
      Diese Krebse sind zwar klein, aber sie stellen ihren eigenen Nachkommen nach.
      In einem kleinen Aquarium finden sie dann auch alles, wenn überhaupt, dann könntest Du nur ganz wenige Jungkrebse groß bekommen.
      Ob sich in diesem Aquarium dann auch noch die Garnelen ordentlich vermehren, das steht auch nicht fest.
      Denn durch die Krebse stehen sie unter Dauerstress.

      Für Panzerwelse ist dieses Aquarium eindeutig zu klein.
      Man könnte es mit Corydoras pygmaeus oder C. hastatus versuchen, aber die kann man leider nicht so gut verkaufen.
      Bei Guppys musst Du darauf achten, das es nicht zu viele Nachkommen gibt.
      Wenn die sich gut vermehren, dann kommst Du mit der wichtigen Wasserpflege kaum noch hinterher.

      Generell musst Du aber auch bedenken, das man für seine Nachzuchten nicht gerade viel Geld bekommt.
      Da können die Kosten den Erlös minimieren oder sogar übersteigen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Dieter ,
      Danke für deine Antwort. Garnelen werden es wohl auf jeden Fall werden. Ich denke da so an Red Rili oder Blue Dream mal schauen , das sind ja sehr beliebte Farbformen.
      Von CPOs werde ich dann wohl aber lieber die Finger lassen , da natürlich keiner gefressen werden soll in einem Nachzuchtbecken.
      Panzerwelse hätte ich gesagt würden sogar noch ein paar mehr von den kleineren Arten gehen wie habrosus , panda oder napoensis. Aber ich denke auch eher das das nicht so recht passen tut , da die meisten kleinen Panzerwelse ja nicht sonderlich ertragreich sind mit wenig Aufwand.
      Guppys wird man hier auch eigentlich echt gut los und das auch zu ,,guten`` Preisen von so 1-2€ das Stück. Mal sehen vielleicht selektier ich meine Hybriden auch einfach mal ein wenig und schau ob ich da was schönes kreiert bekomme.

      Was mir aber dann noch in den Kopf kamen sind so Geschichten wie Ancistrus claro oder andere kleinere Ancistrusformen. Die werden so wie ich es mitbekommen habe immer beliebter und lassen sich ja fast so einfach vermehren wie die normalen , braunen Ancistrus.Und wie schon oben geschrieben , auf der Börse könnte ich alles loswerden an Nachzuchten , da der Zulauf auch echt gut ist.

      Grüße Luis
      Hi Luis,

      ich kann nur an Dieters letzten Punkt anknüpfen; kalkuliere mal ein bisschen die Kosten und schau welchen Erlös du machen müsstest, um letztendlich Plus zu machen. Anfangs musst du erstmal in die Elterntiere investieren. Damit sich der Verkauf von 2€ Fischen rentiert, musst du auf Masse setzen. Das ist bei 54 Litern natürlich schwierig. Die Abstriche in puncto artgerechter Haltung mal außenvorgelassen, bedeutet das auch, dass du viel füttern musst (Kosten), viel Wasser wechseln musst (Frisch- & Abwasserkosten), eine gute Filterung brauchst (Anschaffungs- & Betriebskosten) und natürlich auch deine eigene Zeit investierst. Auf Dauer läppert sich das. Du musst die Tiere immerhin auch bis zu einer gewissen Größe hochziehen, sonst findet sich kaum ein Abnehmer dafür. Hinzu kommen möglicherweise die Kosten für den Stand, ein Verkaufsbecken, Fischbeutel für den Verkauf, etc.
      Du solltest da nicht zu vorschnell rangehen, sondern vorher etwas mehr planen und abwägen. Strom- & Wasserkosten kann man natürlich auf die Eltern abwälzen :whistling: Aber einen gewissen Teil wirst du bestimmt selbst finanzieren müssen. Die Risiken darfst du auch nicht vergessen; mit einem 54 Liter Becken, in dem 100 Ancistrus bzw. Guppys (~200€) leben, fährst du ganz schön auf der Kante. Eine Woche mal nicht Wasser wechseln kostet dich direkt Kapital. Und weißt du wie viele Abnehmer du auf der Börse haben wirst? Guppys und Ancistrus gehen bei eurer Börse vielleicht bisher gut weg, aber vielleicht ist ein weiterer Anbieter schon zu viel?

      Vielleicht ist die Nachzucht einer Rarität unterm Strich lukrativer, da du an einem solchen Becken mehr Spaß hast und pro (Fisch-)Kopf mehr bekommst. In meinem Verein gibt es auch ein paar Leute, die viel vermehren (auch seltenere Labyrinthfischarten) und das in ganzen Aquarienregalen/Kellern mit dem zehnfachen Wasservolumen das du planst. Die verdienen sich alle keine goldene Nase daran und tragen dadurch nur einen geringen Teil ihrer Hobby-Kosten.