Kopfsteher

      Kopfsteher

      Moinsen tut er noch immer, aber ich hofe dass er sich ganz erholt.ihr Lieben,
      ich schreibe das erst jetzt, weil ich einfach nicht lesen wollte dass ich das Tier erlösen muss.
      Vor ca 2,5 Wochen schepperte es in der Lichtpause ganz heftig im Aquarium, auf den ersten Blick war nichts zu sehen, die Skalare knallen öfter mal beim Zoffen gegen die Querstreben.
      Nachdem das Licht wieder an war sah ich dann Stunden später einen Skalar unter der Wurzel liegen und als ich ihn rausfangen wollte, da sah ich dass er die Rückenflosse verstümmelt hatte und auch die eine sehr lange Bauchflosse, der "Schnürsenkel" fehlte.
      Seit dem schwamm er eher über Kopf oder auf dem Rücken.Ich gehe davon aus dass einer der L Welse an ihm genagt hat.
      Da er noch ans Futter ging beschloss ich für mich abzuwarten.
      Gestern abend nun nach fast 3 Wochen schwamm er das erste mal wieder normal und auch die Flossen zeigen Wachstumsansätze.
      Ich bin froh dass ich ihn nicht erlöst habe, aber es war über die lange Zeit auch kein schöner Anblick. Rumzicken
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink:
      Hi Maggi,

      vorweg eines: ich verstehe vollkommen gut, wie Du gehandelt hast. Wahrscheinlich hätte ich genau so gehandelt.

      Aber ich habe mir eben beim Lesen Deiner Zeilen noch einmal neue Gedanken über dieses schwierige Thema gemacht.
      Du schreibst, das Du froh bist, den Skalar nicht erlöst zu haben, weil er sich augenscheinlich auf einem guten Weg der Besserung befindet. Alles vollkommen verständlich.

      Aber ist es wirklich richtig, in solchen Fällen genau so zu handeln?
      Kann es nicht sein, das z.B. dieser Skalar Höllenqualen erleiden musste, bis er beim jetzigen Stand angekommen ist.
      Und kann man sicher sein, das er jetzt keine Schmerzen erleidet?
      Das auch Fische Schmerzen empfinden können, sollte ja einem jeden hier im Forum klar sein.
      Ich hoffe jedenfalls, das es wirklich so ist.
      Ist es da ethisch vertretbar, einem Fisch nach solch einem Ereignis einfach dem Schicksal zu überlassen?
      Ich bin mir da jetzt überhaupt nicht mehr sicher.

      In Gedanken habe ich mich eben gefragt, wie es z.B. wäre, wenn einer unserer Katzen ähnliches widerfahren würde.
      Könnte ich einfach abwarten und auf die Selbstheilungskräfte hoffen?
      Bei einer Katze würde man wahrscheinlich die Schmerzensschreie nicht aushalten.
      Einen Fisch können wir ja leider nicht hören.

      Ich weiß, dieser Vergleich ist etwas an den Haaren herbeigezogen.
      Aber wie denkt ihr alle über solche Ereignisse?
      Ich hoffe, das hier ein paar Meinungen zusammenkommen.
      Denn ich finde das Thema schon ziemlich wichtig.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moinsen Dieter,
      wenn mein Hund starke Schmerzen hat, dann bekommt er natürlich was dagegen, daher hatte ich auch ein sehr schlechtes Gewissen den Skalar so schwimmen zu sehen. Andererseits dachte ich mir, wenn er noch andere Skalare anpiefen kann, kann es so schlimm nicht sein, da er auch die normale Färbung zeigte.
      Ich werde bei Whatsapp mal das kleine Filmchen einstellen was den Zerrupften zeigt.
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink:
      Moin Maggi,

      ich hoffe, das Du meine Zeilen nicht so verstanden hast, das ich Dir irgendeinen Vorwurf machen wollte.
      Das sollte es nämlich auf keinen Fall sein.
      Meine Intention war einzig und allein, das wir hier gemeinsam einfach mal darüber nachdenken, wie es mit Schmerzen bei Fischen ist und wie man am besten damit umgeht.
      Ich hätte sehr wahrscheinlich genau so gehandelt wie Du, aber dann habe ich mir einfach noch einmal neue Gedanken über das Thema gemacht. Darum fände ich es auch toll, wenn hier mal mehr Meinungen zum Zuge kämen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moinsen Dieter,
      ich habe es keinesfalls als Vorwurf gesehen, alles gut!
      Würde mich auch freuen wenn noch ein paar mehr Nasen hier was dazu schreiben würden, zB. ob die gleich das Tier erlöst hätten, oder auch erst gewartet hätten...
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink:
      Hi Leute,

      ein schwieriges Thema. Ich kann Phils Einstellung nicht komplett Teilen und tendiere zumindest teilweise in Richtung von Dieters Aspekt.

      Ich sehe eine vorzeitige Erlösung nicht als Erhebung über die natur, ganz gleich ob bei Tier oder Mensch.

      Das schwierige ist natürlich zu bewerten, wie der Status des betreffenden Individuums ist.
      Lassen wir mal das große Thema inklusive Sterbehilfe (nichts anderes praktizieren wir da am Ende) mal raus sondern reiner Fokus auf das Thema fisch. Ich tue mich sehr schwer damit Tieren beim Leiden zuzusehen, doch traue mir eine kurz und schmerzlose Tötung oft nicht zu, aus Sorge es am Ende nicht so schmerzlos wie moglich umsetzen zu können.
      Mein Vater musste im Laden zwangsläufig mal Tiere erlösen, nicht jeder dem Tode geweihte lebendgebärende ( als klassisches Beispiel) kann in ein einziges Quarantäne oder "sterbe" Becken... Er hatte eine totale Ruhe dabei was auch den Tieren es einfach machte. Das hätte ich definitiv vorgezogen für die sich aufblähende garra zum Beispiel! Das Problem ist am Ende bewerten zu können was für Schmerzen der Fisch empfindet oder den Stress.. Was man wohl nie eindeutig beweisen kann.
      Am Ende ist das Thema bei Fischen aber genau genommen recht klein. Sie sind definitiv weniger in der Lage zu Gefühl und denken, wenn uberhaupt. Das sieht dann bei Säugetieren ganz anders aus.
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hi Lennart,

      das war mir bewusst, das es ein schwieriges Thema ist.
      Darum habe ich es gerade hier bei uns angesprochen.
      Denn ich weiß, das wir auch schwierige Themen ohne Schaum vor dem Mund besprechen können.

      Ich teile Phils Ansicht auch nicht oder besser nicht mehr, verurteile sie aber auch nicht.
      Ganz sicher habe ich auch schon vielen Fischen beim langsamen Sterben zugesehen, weil ich mir nicht zugetraut hatte, einen Fisch schnell und hoffentlich schmerzlos zu töten. Das habe ich aber im Laufe der vielen Jahre gelernt. Nur bei kleinen Fischen wie z.B. den Neonsalmlern traue ich mir das immer noch nicht zu.

      Beim Nachdenken über dieses Thema ist mir noch eingefallen, das es vielleicht wichtig wäre, das Nervensystem von Fischen genauer zu kennen. Wenn als Beispiel ein Skalar keine Nerven in der Rückenflossen hätte, dann könnte er da auch keine Schmerzen fühlen. Denke ich einfach mal so. Was meint ihr dazu?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Maggi,

      ich weiß es leider nicht mehr ganz genau, aber ich meine, Nelkenöl wirkt direkt auf das Nervensystem.
      Das kann uns aber sicher ein netter Mensch hier erklären, dessen Motto bei WhatsApp einmal war, "benutze niemals Nelkenöl".
      Soweit ich das in Erinnerung habe, ging da mal eine Gefahr für die Fische durch die Chefin des Haushaltes aus.
      Aber so ganz weiß ich das leider nicht mehr, erzähle doch mal, wie es war, @THOR Tom. :D :ichwarsnicht:
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter