Neue Pflanzen im Diskusbecken

      Neue Pflanzen im Diskusbecken

      Hallo zusammen,

      Ich möchte meine Beitragsserie zu dieser Thematik mit diesen Beitrag fortsetzen,
      Genau vor einen Jahr hatte ich die Umstellung des Becken in Bezug der Bepflanzung auf südamerikanische Arten begonnen und deren Eignung für ein Diskusbecken geprüft.
      Das Endergebnis war in diesen Video, nachdem ich die Beurteilung der gewählten Pflanzen im Forenbeitrag dargelegt hatte,
      Vorstellung meiner südamerikanischen Pflanzenauswahl für ein neues Layout
      bildlich dokumentiert.



      Nachdem dieses Layout einige Zeit erfolgreich das Bild des Becken bestimmte, war ich angehalten einige Veränderungen vorzunehmen und meine Zielstellung, den Nitratgehalt des Beckenwasser weiter durch den Pflanzenbesatz zu reduzieren, in die Tat umzusetzen.
      Das Myriophyllum mattogrossense hatte sich rasant entwickelt und eine beachtliche Grösse sowie Umfang angenommen. Die rechte Beckenseite wirkte dadurch zu grünlastig.
      Meine Wahl fiel auf die Proserpinaca palustris Cuba, eine in jeder Beziehung meinen Anforderungen entsprechende Pflanze.
      Die Ansprüche der Proserpinaca palustris Cuba hinsichtlich der Düngung ,Nitrat(5-10 mg/l) und Phosphat (1.5-2 mg/l), die konstant anliegen sollten, konnten nicht immer erfüllt werden und so kam es immer wieder zu Abschnitten mit Krüppelwuchs. Wenn mit NPK über die Wassersäule regelmäßig nachgedüngt wurde, waren die nachfolgenden Abschnitte wieder super ausgebildet und kräftig rot.
      Wenn man älter wird, dann fehlt der tägliche Drang zum konstanten Messen der Makronährstoffe.
      Auch die verschiedenen Alternanthera mussten weichen, denn ich kam, im Gegensatz zu ihrer Haltung im reinen Pflanzenbecken, hier auf keinen grünen Zweig.
      Ich musste demzufolge Pflanzen finden, die es mir erlaubten, mich auf die tägliche Eisendüngung sowie die zweitägige Zudüngung von NPK über die Wassersäule zu konzentrieren.

      Es mussten also neue Arten gefunden werden, die meiner Zielstellung entsprachen und als Nebeneffekt eine kräftigere farbliche Ausgestaltung des Becken erzeugten.
      Also Studium der angeratenen südamerikanischen Wasserpflanzen unter den von mir vorgegebenen Bedingungen.
      Im Ergebniss dieser Recherche erweckte die Gattung der Ludwigia, mit ihren vielfältigen Blatt- und Farbformen, mein Interesse und ich entschied mich für folgende Pflanzenarten:

      Ludwigia repens × arcuata (Schmalblättrige Bastardludwigie)
      Ludwigia "Rubin" (Rubin-Ludwigie)
      Ludwigia sp. 'Dark Orange' ('Atlantis')
      Ludwigia repens 'Mesakana'

      Einen kleinen territorialen Ausrutscher habe ich mir auch hier gegönnt, indem ich mich für die
      Rotala sp. "Colorata"(farbige Rotala)
      entschieden habe.
      Diese wunderschöne Pflanze ist eine Rarität und sie sollte mich in ihrer Form und Farbe nicht enttäuschen.
      Alle ausgewählten Pflanzen stellten die Anforderung, dass eine gute Makro- und Mikronährstoffversorgung zu gewährleisten ist.
      Also benötigen sie u.a. reichlich Nitrat, den für Pflanzen wichtigen Makronährstoff und erfüllten dadurch meine angestrebte Zielstellung.
      Um den Bodengrund noch etwas optisch zu erweitern habe ich die
      Helanthium tenellum "parvulum"
      ausgewählt, eine hellgrüne, rasenbildende Pflanze mit grasartigen Blättern, welche nach der Umstellung auf submerse Lebensweise in kurzer Zeit den Bodengrund mit gradlinigen Ablegern zu fluten begann.
      Den Bestand der Echinodoros uruguayensis "Gabriel" habe ich stark ausgedünnt und im linken Beckenbereich belassen.
      An deren Rand wurden sie mit der wein-roten Echinodorus Regine Hildebrandt abgegrenzt. Daran schließt sich jetzt Helanthium tenellum "parvulum" an.
      Hinter diesen Pflanzen fanden die Hygrophila polysperma Sunset - "Rosanervig"(Rosablätt. Indischer Wasserfreund) sowie die
      Hygrophila polysperma (Kleiner Indischer Wasserfreund),beide auch von einen anderen Kontinent, ihren Platz.
      Ebenso wie die Cryptocoryne spiralis "B 20", welche sich sehr stark durch Ableger ausgebreitet hatte und erheblich begrenzt werden musste.
      Sie bildet jetzt an der linken Beckenseite im Hintergrund den Abschluss.
      An der Oberfläche der linken Seite hat sich die Hydrocotyle leucocephala (Brasiliansicher Wassernabel) hervorragend entwickelt und erobert zwischenzeitlich sogar die wasserfreien Glasstreifen der Längsstreben.
      An die linke Hintergundgestaltung schließt sich, wie bisher in allen Videos zu sehen, die Limnophila aquatica (Wasser-Sumpffreund) an.
      Für mich eine der schönsten Aquarienpflanze aus dem tropischen Asien.
      Die ersten rötliche Akzente werden durch die Ludwigia "Rubin" sowie die Ludwigia repens × arcuata gesetzt.
      Diese beiden Arten wurden gemischt gesetzt und somit ergeben sich mit den großen Blättern der Ludwigia "Rubin" und den kleinen, filigranen Blättern der Ludwigia repens × arcuata, neben dem unterschiedlich kräftigen Rot, schöne optische Akzente.
      Die Echinodorus grisebachii "Amazonicus " bildet den zentralen Mittelpunkt im Becken. Sie wird nicht so groß wie die Echinodorus grisebachii bleheri und lässt dadurch mehr Schwimmraum in der Beckenmitte zu.
      Rechts neben die Echinodorus grisebachii "Amazonicus " wurde der erste Teil der Rotala sp. "Colorata" gesetzt und in der Mitte fanden die Ludwigia sp. 'Dark Orange' ('Atlantis') sowie Ludwigia repens 'Mesakana' ihren Platz.
      Die sich jetzt langsam ausbildenten orangenen Blätter der Ludwigia sp. 'Dark Orange' ('Atlantis') stehen, ebenso wie die runden und relativ großen Blätter der Ludwigia repens 'Mesakana' im schönen Kontrast zu den intensiv hellrote Farbtöne der Rotala sp. "Colorata", Welche beide gemischt gepflanzten Arten einfasst.
      Leider musste ich jetzt feststellen, dass ich die Wuchsfreudigkeit der Rotala sp. "Colorata" unterschätzt hatte und sie bildete einen Dom über die Ludwigia. Dies führte zu einer Verlangsamung des Wachstum, was auch im Video zu erkennen ist.
      Ich werde deshalb den linken Teil der Rotala sp. "Colorata" entfernen um somit den Ludwigia mehr Licht zu gönnen.

      Die Echinodorus grisebachii bleheri bildet rechts den Abschluss im hinteren Eckbereich des Becken, wo sie sich harmonisch eingegliedert hat.
      Im vorderen Bereich schließt die Eichhornia diversifolia (verschiedenblättrige Eichhornie) die rechte Beckenseite ab.
      Diese Pflanze ist ein ausgezeichneter Verwerter von Nitrat und Phosphat.
      Sie benötigt ca. 5-20 mg/l Nitrat und 1-2 mg/l Phosphat um ansehnlich zu gedeien. Werden die unteren Blätter schwarz zeigt die Pflanze an, dass ein Mangel an diesen Makronährstoffen anliegt.
      Dies ist für mich, dass letzte Anzeichen um NPK über die Wassersäule nachzudüngen.
      Da diese Pflanze ein guter Indikator für den Zustand der vorhandenen Makronährstoffe ist, erspart sie mir dass mühselige Messen und ich kann schnell über die Wassersäule reagieren.

      Düngung

      Aus meinen Text ist zu entnehmen, dass ich nur über die Wassersäule dünge.
      Ich verwende hierfür 2 Dünger von Aqua Rebell, die da wären:
      Aqua Rebell Mikro Spezial Eisen
      Aqua Rebell Makro Basic NPK
      Beide Flaschen sind mit einer Aqua Rebell Dosierpumpe versehen, deren Hub 1 ml in das Wasser gibt.
      Vom Aqua Rebell Mikro Spezial Eisen werden täglich 3 Hub und vom Aqua Rebell Makro Basic NPK alle 2 Tage 2 Hub ins Becken gegeben.
      Soweit meine Beschreibung über die teilweise Neugestaltung meines Becken.

      Nun könnte die Frage auftauchen, wieviel Pflanztöpfe benötige ich?
      Hier sei darauf verwiesen, dass alle benannten, neuen Pflanzen sehr schnellwüchsig sind und demzufolge schon nach kürzester Zeit der erste Schnitt erfolgen kann. Alle Kopfstecklinge wachsen sehr schnell an und in kürzester Zeit ist ein guter Pflanzenbestand vorhanden.
      Ich rate von jeder Art einen Pflanztopf zu wählen.
      Das Video vermittelt einen optischen Eindruck meiner Schilderung.

      Hallo Jürgen,

      Deine ganz tolle Dokumentation enthält so viele wichtige und mir unbekannte Informationen, das ich das alles gar nicht auf einmal verarbeiten kann. Darum habe ich jetzt erst einmal alles nur gelesen. Ich muß das aber noch einmal gründlicher wiederholen, um auch alles zu verstehen. Aber ich kann jetzt schon sagen, Du mit dieser Doku wieder einen großen Wurf geschafft hast.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Deine Ausführungen sind immer wieder beeindruckend, Jürgen.
      Soll der @Haxe nochmal sagen, ich schreib viel ... :D
      Ich bin der Meinung, du solltest mit deiner Akribie und deinem Wissen ja mal ein Pflanzenbuch schreiben.
      da es schon so Viele gibt, würd ich ein spezielles "Ideale Pflanzen für das Diskusbecken" schreiben, damit würdest du eine Lücke füllen, denk ich.
      Chapeau.
      Moinsen,
      eine wirklich tolle und anschauliche Arbeit die Du dir gemacht hast, ich durfte ja nun auch schon so einige Dinge lernen und lese und schaue diese Beiträge immer gerne,
      vielen Dank dafür!
      Ach ja und was der Tom da schreibt, so ein Buch wäre sicherlich für viele Diskushalter sehr hilfreich...
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink: