Salinität mit Leitwertmessgerät messen

      Salinität mit Leitwertmessgerät messen

      Hallo Zusammen

      Ich bin ja momentan ein Brackwasserbecken am einrichten.
      Das Thema Salinität ist für mich ein komplett neues Thema.
      Der Optimalwert der Dichte wäre bei 1.010 bzw. rel. Dichte 1.013 oder einen Leitwert von 29.2 mS.

      Mit welchem Messgerät messe ich nun die Salinität am Besten. Häufig lese ich vom GLF 100 von Greisinger. Hier wird eigentlich der Leitwert bestimmt. Die Salinität wird rechnerisch anhand des Leitwertes bestimmt.
      Ein Aräometer scheint mir doch recht umständlich wenn ich es mit dem Leitwertmessgerät vergleiche.
      Funktioniert die Messung der Dichte auch mit dem Leitwertmessgerät im Becken oder gibt es da Probleme bezüglich Abfallstoffe im Wasser usw?
      Wenn ich allerdings beim Süsswasserbecken schaue verändert die Wasserbelasung den Leitwert auch nur minimal im uS Bereich. Das sollte eigentlich im mS Bereich nicht spürbar sein oder überlege ich da falsch?

      Liebe Grüsse
      Rico
      Hallo Rico,

      eine interessante Frage, die ich Dir aber leider nicht beantworten kann.
      Ich habe halt keinerlei Erfahrung mit Meer- oder Brackwasser.

      Aber eine Aussage von Dir möchte ich doch ansprechen:
      im Süßwasseraquarium schlägt sich die Wasserbelastung sehr wohl im Leitwert nieder.
      Bei meinem letzten Aquarium hatte ich ja einen Aquariencomputer im Einsatz.
      Da hatte ich u.a. die Funktion eingestellt, das er einen Alarm sendet, wenn der Leitwert den vorgegebenen Leitwert von 300 um 200 überschritten hat. Und das war regelmäßig nach einer gewissen Zeit der Fall.

      Ich kenne auch Aquarianer, bei denen der Wasserwechsel automatisiert wurde.
      Die richten sich dabei ebenfalls nach dem Anstieg des Leitwertes.
      Einige richten sich dabei aber auch nach einer Veränderung des Redox-Potentials.

      Beide Werte sind also durchaus dazu geeignet, den Verschmutzungsgrad des Wassers anzuzeigen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Dieter

      Sorry da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.
      Süsswasser misst man im mikro Siemens, Meerwasser und Brackwasser dagegen im milli Siemens. Das heisst dass die Werte 1000x höher sind.
      Ich habe einen Aquariumcomputer von GHL der den Leitwert aufzeichnet. In meinem Gesellschaftsbecken steigt der Leitwert wöchentlich um ca. 50uS (mikro Siemens). Bei mS würde dies einen Anstieg von 0.005 mS (milli Siemens) bedeuten.
      Was ich aussagen wollte ist, dass dies vermutlich vernachlässigbar ist wenn es darum geht die Salinität zu messen.

      Ich habe allerdings keine Ahnung ob dies so 1zu1 adoptiert werden kann ins Brackwasser. Oder ob dort auch die Wasserbelastung dementsprechend automatisch höher ist. Da werden sicher viele Faktoren mitspielen. Garnelen werden vermutlich das Wasser weniger belasten. Allerdings hat vermutlich der Meerwassersand Auswirkung. Der härtet ja zusätzlich auf und erhöht den KH und somit den Leitwert.
      Wie gesagt - momentan alles nur Mutmassungen meinerseits. Habe noch keine Erfahrung mit Brackwasser.

      Gruss
      Rico
      Also wenn du die reine Salinität ( Dichte) messen möchtest würde ich ein Refraktometer vorschlagen. Wie wir Ihn beim Meeraqua auch
      nutzen um exakte Werte zu ermitteln. Dann hast du die linke Seite mit der Dichte und rechte Seite mit der Salinität.
      Zu beachten wäre aber:
      Ein Refraktometer misst aber nicht direkt die Salinität sondern die optische Dichte. Diese optische Dichte wird "umgerechnet" und als Salinität
      angezeigt. Diese optische Dichte ist allerdings Temperaturabhängig. Damit sich diese nicht auswirkt besitzt ein Refraktometer eine Temperaturkompensation.
      Das heisst im Klartext: Wenn man mit einem Refraktometer misst sollte man komplett von der Dichte weg gehen und nur in Salinität messen!!
      Cu
      FirstOne :00000436:
      Und nicht zu vergessen sind, das Leitfähigkeit und Salinität nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar sind !

      Die Salinität von Wasser bei 25°C zu bestimmen, misst man die Leitfähigkeit in µS/cm, multipliziert mit 0,00065. Die
      Salinität wird überwiegend von Natriumchlorid verursacht. Um genauere Bestimmungen zu machen sind aufwendigere Rechnungen notwendig.
      Eine Fehlerquote bleibt allerdings immer enthalten, da meist nur Natriumchlorid zur Berechnung herangezogen wird, die Leitfähigkeit
      allerdings von allen Ionen bestimmt wird.
      Cu
      FirstOne :00000436:
      Hallo FirstOne

      Danke für diene informativen Erklärungen!

      FirstOne schrieb:

      Und nicht zu vergessen sind, das Leitfähigkeit und Salinität nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar sind !

      Vielen Dank, das ist eine wichtige Erkenntnis. Habe oft gelesen, dass in der Mehrwasseraquaristig teilweise nur mit dem Leitwert gearbeitet wird.

      FirstOne schrieb:

      Eine Fehlerquote bleibt allerdings immer enthalten, da meist nur Natriumchlorid zur Berechnung herangezogen wird, die Leitfähigkeitallerdings von allen Ionen bestimmt wird.

      Wenn ich das richtig verstehe, würde dies bedeuten, dass wenn ich reines Osmosewasser mit einem Leitwert von beinahe 0 habe, danach salze ich das dann auf mit Meersalz, könnte ich eigentlich mit dem Leitwert arbeiten. Da sollte es ja eigentlich keine anderen Ionen drin haben. Hingegen im Becken kommen natürlich noch andere Ionen dazu. Habe ich das zumindest in der Theorie richtig verstanden?

      Gruss
      Rico

      FirstOne schrieb:

      Eine Fehlerquote bleibt allerdings immer enthalten, da meist nur Natriumchlorid zur Berechnung herangezogen wird, die Leitfähigkeitallerdings von allen Ionen bestimmt wird.

      Wenn ich das richtig verstehe, würde dies bedeuten, dass wenn ich reines Osmosewasser mit einem Leitwert von beinahe 0 habe, danach salze ich das dann auf mit Meersalz, könnte ich eigentlich mit dem Leitwert arbeiten. Da sollte es ja eigentlich keine anderen Ionen drin haben. Hingegen im Becken kommen natürlich noch andere Ionen dazu. Habe ich das zumindest in der Theorie richtig verstanden?

      Ja das stimmt Rico. Aber warum verlässt du dich lieber auf die Leitwertmessung wie auf die Dichtheitsangabe bei deiner Messung nach dem aufsalzen?
      Ich würde lieber schauen das ich auf die vorgegebene Dichte komme wie auf den von dir angepeilten Leitwert.
      Cu
      FirstOne :00000436:
      Das werde ich auch machen. Mich interessiert ja insbesondere der Wert im Aquarium. Es ging mir lediglich darum die Zusammenhänge zu verstehen.
      Ich kenne mich noch nicht wirklich damit aus und als Anfänger ist es nicht ganz so einfach herauszufinden bzw. wo die Unterschiede zwischen Dichte, rel. Dichte, Salinität und Leitfähigkeit ist. Dank dienen Ausführungen bin ich ein ganz schönes Stück weiter gekommen.
      Vielen Dank!

      Gruss
      Rico
      Guten Morgen zusammen

      Habe mir am Samstag ein Refraktometer mit Temparaturkomensation gekauft. Das Becken ist bereits gefüllt und ich konnte einige Testmessungen machen. Beim 5-6 Versuch hatte es dann auch geklappt. Ich bin recht erstaunt wie ungenau mein Aräometer ist. Das Becken wird nun eingefahren und in ca. 4-5 Wochen ziehen die Garnelen ein.
      Momentan bin ich noch auf der Suche nach Mikroalgen wie zum Beispiel die Codium spongiosum oder Halymenia.
      Beides scheint in der Schweiz fast unmöglich zu sein um sie zu bekommen.

      Wünsche euch noch einen schönen Tag!

      Liebe Grüsse
      Rico