TYPHLOBELUS - Trichomycteridae - Schmerlenwelse

      TYPHLOBELUS - Trichomycteridae - Schmerlenwelse

      Das Video zum Sonntag ... kurz aber spannend, wie ich finde :)

      Typhlobelus, Trichomycteridae oder vielleicht besser bekannt als Schmerlenwelse ...

      Wer kennt sie?

      Der wohl bekannteste Vertreter dieser Gattung ist der "berühmt-berüchtigte" Candiru.
      Auch wenn sich unter diesem Namen mehrere Fische verstecken, ist dieser eine wohl der, den fast jeder kennt, der südamerikanische Candiru-Harnröhrenwels ;)
      Eine allgemeine spezielle körperliche Eigenart dieser Trichomycteridae - Schmerlenwelse, die sie von allen anderen Welsartigen und Knochenfischen unterscheidet ist, daß sie hochspezialisierte Kiemendeckel (auf dem Bild Operculare in gelb, Suboperculare in rosa und Interoperculare in grün) aufweisen, bei denen Operculare und Interoperculare so speziell bedornt sind, daß sie klettern können um zu extremen Lebensräumen zu gelangen, sich in maximal schnellen Gewässern festhalten können oder eben auch, wie unser spezieller Freund, Harnröhren hineinklettern können, bzw. anderweitig parasitär leben können.
      Durch diese Art "Widerhaken" kann der Candiru aber auch nicht mehr zurück, verstirbt und verwest und verseucht den Wirt (also uns 8| :rolleyes: ) durch die entstehende tödliche Infektion.
      Klingt böse, is es aber nicht, denn die eigentliche Bestimmung dieser Widerhaken ist die Besiedelung der Kiemenregion der großen Saugwelse, wo er sich wie ein Vampir blutsaugend ernährt.
      Die eigentlichen Stars dieser Gattung sind aber die, die wir auch in Aquarien halten können, wie zB. den brasilianischen Trichomycterus alternatus.
      Ca. 10cm, friedlich, wuselig immer beschäftigt, unproblematisch im Futter, geselliger Truppenfisch, sauberes, klares, sauerstoffreiches kühleres Wasser mit 22-25 Grad und wenn möglich guter Strömung, ohne besondere PH oder GH Ansprüche, fertig is das Bachlaufbecken.

      Schmerlenwelse im Allgemeinen sind schuppenlos udn ernähren sich von Insekten und -Larven, Fischeiern und sogar Fischbrut aber auch von Algen.
      Die Körperlänge reicht von kleinen Exemplaren mit 1.5cm bis zu 30cm großen Arten (nein, die 30cm Langen klettern nicht die Harnröhre rein ;) )
      Manche besiedeln sogar die Anden und kommen noch Höhen bis 4500 Metern vor und wie erwähnt, wegen ihren Bedornungen an den Kiemendeckeln können sie sogar Wasserfälle hinaufklettern.
      Innerhalb der Welsartigen gehören die Trichomycteridae zur Unterordnung Loricarioidei.
      Zu den Trichomycteridae zählen acht Unterfamilien mit 42 Gattungen und über 200 Arten.

      Aber, ich schweife wiedermal ab,
      eigentlich wollte ich nur das kurze Video zeigen -
      ein bis jetzt unbeschriebenes (!!) Weibchen mit Eiern und zu sehendem Herzen und Herzschlag aus dem Rio Asita, einem Nebenarm des Rio Ventuari in Südvenezuela ... ;)

      Dateien
      Tjo, Dieter, oft gehört und nie beachtet. Sieht man ja leider auch hier.
      Das is ja leider bei vielen unserer FIsche der Fall.
      Ich fand Schmerlenwelse schon als Kind super und hatte welche aber auch mir sind sie wieder aus dem Gedächtnis geflutscht. Bis zu diesem Video vom schlagenden Herzen wo man sogar die Eier im Fisch sieht.
      Die müssten viel öfter gehalten werden, dann gäbs auch mehr Berichte dazu.