Hammerschlag Cryptocoryne versus Vallisnerien

      Hammerschlag Cryptocoryne versus Vallisnerien

      Moinsen ihr Lieben,
      in meinem vorherigen Becken mit den Tropheus hatte ich erst nur Riesenvallisnerien, als die abgefressen waren habe ich 2 riesige Hammerschlagcryptochorinen eingesetzt. Nach einiger Zeit wurden auch die bis auf einen 6 cm hohen Stumpen abgefressen, ist nun mal üblich bei Pflanzenfressern im Tanganjikasee.
      Vallisnerien dazu zu setzen ging nicht, die sind sofort wieder eingegangen.
      Habe mal gelesen dass beide Arten in einem Becken wie meinem von der Größe her nicht möglich sind, die Hammerschlag entzieht den Vallisnerien die Nährstoffe.
      Bei meinem neuen Becken nun habe ich 3 kleine Hammerschlag ganz am Anfang eingesetzt, in der Mitte des Beckens um die Welshöhlen etwas zu tarnen. Danach habe ich so tolle Vallisnerien erhalten, die habe ich alle an einer Schmalseite eingesetzt, so 70 cm vom Hammerschlag entfernt.
      Fazit, beide Arten gehen wirklich nicht, die Hammerschlag wuchert, die Vallisnerien treiben Ableger ohne Ende, aber alles nur im Kleinstformat, höher als 20 cm werden sie nicht.
      Nun überlege ich die Vallisnerienminis raus zu nehmen und die Hammerschlag an der Schmalseite einzupflanzen weil beides zusammen scheinbar wirklich kontraproduktiv ist...
      Hat jemand schön ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin ja nun erst seit 5 Monaten wieder "Gärtnerin"... :00000441:
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink:
      Nabend Maggi,

      da ist wohl wirklich etwas dran, das sich Cryptocorynen und Vallisnerien nicht vertragen.
      Ich habe da noch irgendwas im Kopf, das da sogar Botenstoffe verwendet werden, womit sich diese Pflanzen gegenseitig am Wuchs hindern, um selbst mehr Nährstoffe zu haben.

      Bevor Du jetzt das tolle Layout veränderst, versuche es doch erst einmal mit einer stärkeren Wurzeldüngung bei beiden Pflanzenarten. Wenn die Pflanzen mehr Nährstoffe haben als sie eigentlich brauchen, dann könnte es doch gut gehen, oder?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Guten Abend ihr Beiden,

      das ist jetzt seltsam und das habe ich noch nie gelesen und deckt sich auch nicht mit meinen Erfahrungen.

      Als ich noch funktionierende Pflanzenbecken hatte, wuchsen Genoppter Wasserkelch und Vallisneria spiralis Tiger nebeneinander und wucherten gleich stark das ganze Becken zu.

      Kannst du den Vallisnerien nicht eine Portion extra Dünger an die Wurzeln geben? So dass die Cryptocorynen quasi nicht alles wegnehmen?
      Hallo zusammen;

      ich habe das wie Dieter im Kopf, da war was.
      Vielleicht war es auch die ähnlich aussehende Crinum natans.

      Hier noch ein Artikel zum Weiterlesen: my-fish.org/allelopathie-wie-w…enten-auf-distanz-halten/
      Fähig sind die Pflanzen dazu auf jeden Fall.
      Liebe Grüße aus Wien

      Benni


      Pro kurzflossige Kampffische und Guppys. Kontra Zuchtformen und Hybriden. Schätzt und erhaltet die Artenvielfalt.
      Hallo,

      Allelopathie - eine interessante Sache:
      Hier mal ein Artikel zum Thema: static.uni-graz.at/fileadmin/n…ik/Files/Allelopathie.pdf
      Von der Problematik einer Vergesellschaftung von Cryptocorynen mit Vallisnerien habe ich auch schon gehört, das erzählt man sich so.
      Ob dabei tatsächlich aktive Hemmstoffe im Spiel sind, würde ich zunächst mal anzweifeln. Oft ist das auch einfach eine Wurzelkonkurrenz um Nährstoffe, beide Gattungen (gerade die großen, sehr wüchsigen Arten) sind starke Wurzelzehrer. Wenn also eine optimale Versorgung des Bodens mit Nährstoffen besteht, sollte eine Koexistenz möglich sein. Das würde auch für Sinas Beobachtungen sprechen. Insofern würde ich es auf jeden Fall erstmal mit Bodendüngung versuchen, Lehmkugeln vielleicht.
      Der Artikel, auf den Benni verweist, ist auf jeden Fall mega interessant! Hurra, das ist meine nächste "Jugend forscht"-Runde! Danke dafür!
      Tank sei Dank! :howl:
      Frank

      VDA 11/008/0342
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      Mein YouTube-Kanal: youtube.com/channel/UCfVWi5UoB…pP5H0Q?view_as=subscriber


      Moin Maggi,
      ich habe einen genoppten unter den Valisnerien. Er ist klein, hat erst einen Ableger und ich habe Angst vor dem Tag, an dem ich den Valisnerienwald lichte und er sprießt... :)
      Ich habe im Kopf, dass Crinum hemmt, bei denen beiden glaube ich das nicht, bis ich es selbst erlebt habe. Sobald die Wurzeln der Valisnerien nährstoffreichen Boden haben, gehen sie los.
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hallo,
      ich habe den Artikel auf my-fish-org nun noch einmal genauer durchdacht. Hier wird ja ein Großteil unserer Wasserpflanzen als allelopathisch aktiv herausgestellt. Schaut man sich allerdings die Versuchsdurchführung an, so wird die Allelopathie eigentlich gar nicht getestet. Dies müsste ja in direkter Konkurrenz erfolgen. Wenn ich den Einfluss von Pflanzenextrakten auf Wasserlinsen teste, beweise ich doch lediglich, dass die getestete Pflanze Wirkstoffe enthält, die wuchshemmend wirken. Dies könnten auch Substanzen sein, die primär z.B. fungizidid oder als Frassgift wirken sollen und nicht zwangsläufig ins Wasser abgegeben werden. Oder sehe ich das falsch?
      Tank sei Dank! :howl:
      Frank

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      Moinsen, erstmal Dankeschön für Eure Hilfe!
      Ich habe nun überlegt, die Hammerschlag hat unter sich im Boden keinerleiDüngestoffe, die Vallisnerien hingegen schon, da habe ich den Ferrodrakon eingebracht, trotzdem mickern sie.
      Werde mir das Drama noch bis nach meinem Osterurlaub anschauen und dann erstmal mit Lehmkugeln die Vallisnerien beglücken, nützt das nichts, dann dürfen sie in die ewigen Jagdgründe gehen, bzw. ich setze sie in den Teich...
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink:
      Hallo Maggi,

      beide Pflanzen sind, wie du richtig erkannt hast. Wurzelzehrer.
      Habe jahrelang beide Arten nebeneinander kultiviert und keinerlei Erscheinungen von Allelopathie feststellen können.
      Eines haben beide Arten gemeinsam, sie mögen einen warmen und schmodrigen Bodengrund.
      Durch ihr langes Wurzelwerk rauben sie aber auch anderen Wurzelzehrern die Nährstoffe.
      Sie mögen es auch, wenn Mulm um ihre Standorte anzutreffen ist.
      Cryptocorynen sollten nach dem Pflanzen nicht mehr "belästigt" werden und somit ungestört wachsen können. Sie benötigen auch fast ein halbes Jahr um sich richtig im Becken zu etablieren.
      Für beide Arten nehme bitte gedüngte Tonkugeln (Terrdrakon) oder JBL Kugeln und drücke selbige bei jeder Pflanze ins Kiesbett.
      Außerden habe ich meine Cryptocorynen noch zusätzlich hiermit gedüngt (tetra.net/de/de/produkte/tetra-crypto) .
      Wenn du diese unterstützende Düngung einleitest, dann wirst du nach einiger Zeit sehr viel Spass mit beiden Pflanzen haben.
      Grundvoraussetzung ist aber Geduld.

      Moinsen Jürgen,
      die Hammerschlag breitet ihre Ableger schon quer durch das Becken aus, auch ohne Dünger. Also werde ich erstmal die Düngetonkugeln probieren, aber nach dem Urlaub, jetzt komme ich so schnell nicht daran.
      In der Umgebung der Hammerschlag wuchern alle Pflanzen und bilden Ableger, auch die Wasserkelche, die haben allerdings Bodendünger unter den Wurzeln.
      Was mich nur wundert: Warum bilden die Vallisnerien Ableger ohne Ende statt mal nach oben zu wachsen?
      Mulm liegt im Becken,sauge ich auch beim WW in den Pflanzen nicht ab, wenn dann sorgen die Panzerwelse für gute Verteilung.
      Flüssigdünger für die Aufsetzerpflanzen habe ich zB. bisher nicht benutzt, dafür wachsen auch die zu gut, halt nur die Vallisnerien nicht in die Höhe.
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink:
      Moin Maggi,

      Maggi schrieb:

      da habe ich den Ferrodrakon eingebracht, trotzdem mickern sie.

      den habe ich auch - reichlich - in meinem Asienbecken unter der Echinodorus major. Zu der hat mit @Hobby geraten Düngelkugeln einzubringen. Ich glaub das hatte ich zusätzlich gemacht.
      Ich habe den Eindruck, der Dünger ist nicht soooo potent.
      In meinem großen Südamibecken sitzt die Echnodorus osiris drauf. Jetzt nach gut einem Jahr fängt sie aber an und wird...

      Führt uns zum immer wiederkehrenden Thema: Geduld ist die Mutter im Glashaus.
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Moinsen,
      Phil, die Echenodorien (?) von dir wuchern auch ohne Ende mit dem Bodendünger, es sind wirklich nur die Vallisnerien. Du hattest mir so schöne kleine Ableger deines Wassernabels geschickt, erst kein Blatt mehr, die stehen auch über dem Bodendünger, nun schnüffeln sie an der Wasseroberfläche und haben auch schon kleine Ableger unter dem obersten Blatt. Es wächst und wuchert wirklich ALLES an Grünzeugs, nur die Vallis nicht.
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink:
      Guten Morgen,

      obwohl es mir da echt fast die Tränen in die Augen treibt, habe ich mal ein Foto von meinem damaligen Dschungel aus Cpryptocorynen und Vallisnerien für euch ausgegraben. Ich glaube sogar, dass ich in dieser Zeit nicht mal Wurzeldünger benutzt habe. Erinnern kann ich mich hauptsächlich an die Versorgung mit CO2:

      aquaalt.jpg
      Hallo liebe Aquarianerinnen,

      Vallisnerien benötigen keinerlei CO2 zum wachsen, ebensowenig eine Düngung über die Wassersäule. Der Nährstoffbedarf über diese beiden Arten der Zufuhr ist vernachlässigbar und hat keinerlei auswirkung auf die Wuchsfreudigkeit.
      Wichtige Faktoren für ein gutes Wachstum von Vallisnerien sind Bodendünger, Licht und Temperatur.
      Hier ist es außerdem wichtig zu wissen, welche Art von Vallisnerie pflege ich eigentlich im Becken, denn selbst in den Arten gibt es unterschiedliche Faktoren in der Pflege, die man berücksichtigen sollte.
      Wenn es interessiert lest bitte hier nach:

      heimbiotop.de/vallisneria.html

      Habe jetzt einmal gezielter über Wachstumsaussagen nach Düngung mit Düngekugeln gesucht und im Ergebnis festgestellt, dass hier wahrlich Unterschiede zwischen den verwendeten Produkten zutage treten.
      Persönlich habe ich mir früher meine Düngekugeln immer selbst hergestellt und erst jetzt im Alter auf JBL zurückgegriffen. Selbige haben ihren Effekt in meinen Becken immer gezeigt, was auf den Bildern auch zu sehen ist.
      Im Zuge meiner Recherchen habe ich auch einen Hinweis auf Herbizide gefunden, die sich wuchshemmend auf Vallisnerien auswirken. Hier wurde das in Deutschland mittlerweile verbotene Atrazin angeführt.
      Leider befindet sich dies häufig benutzte Herbizit noch reichlich in dem Boden und kann somit bei Regen oder Hochwasser freigesetzt werden und in den Wasserkreislauf gelangen.
      MV war und ist bekanntlich ein Agrarland.
      Aber dies nur mal als Spekulation.
      Hallo Jürgen,

      ganz vielen Dank für Deine zahlreichen und wirklich guten Tipps!
      Das sich auch Atrazin negativ auf den Pflanzenwuchs auswirken könnte, das ist eine tolle Information. Ich kannte es lediglich im Zusammenhang mit einem großen Fischsterben hier vor vielen Jahren. Erschreckend finde ich, das es nach so vielen Verbotsjahren immer noch in den Böden nachgewiesen werden kann. Das ist wieder einmal ein Beispiel dafür, das wir alle viel sorgsamer mit unserer Umwelt umgehen müssen!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moinsen Jürgen,
      interessanter Link über die Vallisnerien, leider weiß ich nicht, welche ich davon habe.
      Mit dem "Mist" im Boden hast du ganz recht, ich wohne ja nun etwas ländlich und der Bauer hat schon Gülle auf die Wiesen gebracht.
      Ich warte nun bis nach meinem Urlaub ab und dann gibt es JBL Düngekugeln!
      Vielen lieben Dank für deine tollen Ratschläge, ich werde weiter berichten...
      Liebe Grüße aus dem Norden
      Maggi :howlwink:
      Lang lang ist's her, dieser Post von mir ausm Juni 2015 :

      THOR schrieb:

      Hey Sascha, wenn Du das Ganze mit Crinum machst, wächst Dir aber warscheinlich rundherum nix anderes mehr.
      Ich hatte anfangs ein Pflanzenbecken (irgendwo geistert ein altes Bild davon rum) und ich packte Crinum natans in ein Eck um auch so einen Graswald zu machen. Da konnte ich zusehen, wie die andern Pflanzen anfingen einzugehen, eine nach der andern.
      Crinum is ein Liliengewächs und die Liliengewächse strömen irgendwas aus (fällt mir grad nimma ein), das ihren Standort vor Fremdpflanzen schützt.


      Wenn die NichtNatanse mit Düngekugeln eingepackt werden, kanns natürlich anders aussehen, da geb ich den Jungs hier recht, wär nen Versuch wert.