Licht - Frage

      Licht - Frage

      Guten Morgen Zusammen,

      da mein Kopf einfach nicht aufhört nachzudenken, muss ich hier mal was fragen.
      Ich habe mal im Archiv gekramt und Fotos von meinen damaligen Aquarien angeschaut. Da sind noch die Pflanzen gewachsen und nicht die Algen!
      In meinem ersten Aquarium (200l) hatte ich sogar Kies 5-8 mm 8o Und das lief und sah einfach immer gut aus.
      Was war damals anders als heute? Ich hatte CO2, aber das war nicht so ganz alles (komme dazu noch später). Das Wichtigste: alle meine Becken, die am allerbesten liefen und schönsten aussahen hatten eines gemein: T8.
      Als ich mir endlich mein erstes richtig großes 300 L Becken kaufte (war noch so aus Pressspanplatten und verkleidete Plasteabdeckung), war erstmal T5 dabei. Und was passierte? Lief nicht gut. Nach einem dreiviertel Jahr war die Abdeckung eh auseinander gefallen. Ich ließ mir eine neue Abdeckung von Woha-Aquarien anfertigen und bat um Einbau altes T8 Licht. T5 war da schon Standard.
      Und was passierte? Das Becken fing an bestens zu laufen.
      Dann musste ich es aber gezwungenermaßen aufgeben. Später konnte ich neu durchstarten, aber mit einem kleinen 160 L mp Eheim Baumarktaquarium, mit T8 Licht. Das lief wirklich auch gut.
      Es wurde nur zu klein und mein Mann wollte, dass wir ein schönes großes Aquarium haben. Von da an hatten wir immer Aquarien mit LED Leuchtbalken. Und was passierte? Sie liefen nie so gut wie meine Becken mit T8 Licht. Nein, im Gegenteil ich bekam die nie algenfrei hin. Mit CO2 war es noch halbwegs im Rahmen, aber auch nicht wirklich toll immer mit den schwarzen Büschelalgen. Aber jetzt mit diesem Becken ging ja wirklich nur der kurze Anfang gefühlt einigermaßen gut. Aber richtig was drauß geworden ist es nie, sonst wären wir ja nicht an der Stelle.
      Nun frage ich mich natürlich, warum alle meine T8 Becken so super liefen und alles andere gar nicht. T5 ging wirklich überhaupt gar nicht. LED war ein wenig besser, aber auch nicht wirklich zufrieden stellend.
      Das kommt mir jetzt doch alles komisch vor und ich kann mir nicht erklären warum ach so toll verbesserte Licht in meinem Fall nur Verschlechterungen brachte. Ein Hoch auf denjenigen, der mir das mal erklären kann!

      PS: meine Freundin übrigens hat ein uraltes Aquarium noch mit T8 Licht und ich habe sie immer beneidet in den letzten Jahren, wie gut das läuft und aussieht!
      Hallo Sina

      die Pflanzen eins Grundlegend:
      ausreichend und das richtige Licht und eben CO2 - Grundlegende Bedürfnisse für die Photosynthese.
      Der Pflanze ist die Lichtquelle egal sie benötigt eben nur das benötigte Licht.

      Dann sollten alle Makro und Mikronährstoffe vorhanden sein.
      Lebe Dein Leben - und zwar genau so, wie Du es
      magst - und nicht so, wie andere es gerne hätten!



      viele Grüße
      Bernd

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bernd“ () aus folgendem Grund: Text ergänzt

      Hallo Sina,

      richtig erklären kann ich Dir das nicht.
      Aber nach meiner Meinung kann das nur an den Lichtfarben liegen.
      Vielleicht ist es nie gelungen, die Farben genau so hinzubekommen, wie es bei T8 war.

      Allerdings habe ich viele Aquarien mit T5 oder LED-Beleuchtung gesehen, die einen wunderbaren Pflanzenwuchs hatten. Darum bin ich da irgendwie bei Bernd und es fehlen einfach nur die richtigen Nährstoffe, damit die Pflanzen und nicht die Algen wachsen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Düngesystem von DRAK gemacht. Bei der Einrichtung wird Terrdrakon untergemischt, nach der Bepflanzung NPK-Düngekugeln an die Wurzeln gedrückt. Und als Flüssigdünger nutze ich Ferrdrakon, den ich aber nicht wöchentlich, sondern täglich zugebe. Nitrat und Phosphat kommen schon reichlich mit dem Leitungswasser ins Aquarium. Und ganz selten habe ich noch mit einem Kaliumdünger nachgeholfen.

      Zur Zeit beleuchte ich ja nur mit HQI. So ganz ideal ist das aber auch nicht. Die Pflanzen wachsen zwar, aber teilweise sehr langsam. Darum bin ich dabei, mir immer etwas Geld beiseite zu legen, um mir dann irgendwann einmal eine andere Beleuchtung zu kaufen. Welche genau, das weiß ich noch nicht.

      Was sich bei mir selbst immer negativ ausgewirkt hat, war ein zu viel an Bodengrundreinigung. Bei meinem jetzigen Aquarium habe ich noch nie Mulm abgesaugt! Wenn mal irgendwo Mulm sichtbar ist, dann stört mich das nicht lange. Alles, was nicht im Filter landet, wird von Bakterien abgebaut und so zu gutem Pflanzendünger. Milchsäurebakterien sind da richtig gute Helfer. Im Bodengrund selbst sorgen Turmdeckelschnecken dafür, das der Mulm auch richtig schön verteilt wird. Seitdem ich neben den TDS auch Raubschnecken im Aquarium habe, gab es auch keine Massenvermehrung mehr.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Sina,

      möchte mich einmal an der Beantwortung deiner Frage versuchen.
      Ich habe vor ein paar Jahren meine T8 Beleuchtung auf LED umgestellt und dabei einige wesentliche Notwendigkeiten beachtet.
      Aber dazu später mehr.
      Bei deinen T8 hast du bestimmt eine Leistung von 6500 K gehabt. Dies war die optimale Farbtemperatur der angebotenen T 8 Lampen.
      Möchte jetzt nicht näher auf die 865 oder 965 eingehen, dies kannst du im Netz nachlesen.

      Warum gab es nun Probleme mit verstärkten Algenwuchs, als ihr von T8 auf T5 gewechselt habt?

      Beim Kauf dieser Lampen seid ihr bestimmt von der gewohnten Wattzahl der T8 ausgegangen, denn die T5 gibt genausoviel Watt ab, wie die gute alte T8.
      Nicht beachtet habt ihr dabei wahrscheinlich, dass die T5 weitaus mehr Licht pro cm Röhrenlänge abgibt als eure bisher genutzte T8- Leuchte und hier begann euer Dilemma.

      Die Lumenzahl/l Beckeninhalt hat sich erheblich erhöht und führte dazu, dass die Pflanzen einen erheblich gestiegenen Nährstoffbedarf hatten.
      Sie verbrauchten jetzt mehr Nährstoffe wie CO2, die Makronährstoffe Nitrat, Phosphat, Kalium, sowie Mikronährstoffe: Eisen und weitere Spurenelemente.
      Wenn ihr dies nicht beachtet habt, dann setzte sich ein Kreislauf in Gang, welcher über Mangelerscheinungen bei den Pflanzen bis zu deren Krüppelwuchs führte.
      Evtl. zusätzliche Auswirkungen des Filterbesatz (Sinterglas) lasse ich mal aussen vor und gehe nicht darauf ein.

      Jetzt kommen die Algen ins Spiel. Es ist bekannt das selbige mit minimalen Nährstofflücken auskommen und eure Wasserpflanzen stellten keine Gefahr mehr dar, da sie ums Überleben kämpften.
      Das minimale Angebot an Nährstoffen reicht den Algen vollkommen aus um sich rasant, bei einer stärkeren Beleuchtung(Lumen) zu entwickeln ( Liebigsche Minimumgesetz).

      aquasabi.de/aquascaping-wiki_n…liebigsches-minimumgesetz

      Das gleiche Prozedere fand beim Umstieg von T8 auf LED statt, nur dass dies noch krasser wurde, da die Lumenzahl hier um ein vielfaches höher war, als vergleichsweise bei T5.

      Hier wird das Dilemma vieler Aquarianer deutlich, sie gehen mit der technischen Entwicklung mit, vergessen aber dabei die Auswirkungen auf ihr Biosystem zu berücksichtigen.
      Sie bedenken nicht, das eine erhöhte Lichtstärke zu stärkeren Bedarf an Nährstoffen führt und schaffen bei Beibehaltung ihrer alten oder auch nicht vorhandenen Düngegewohnheiten, die Grundlage für ein nicht mehr funktionierendes Becken.
      Deshalb ist es wichtig, das Licht der Nährstoffsituation und der Bepflanzung entsprechend zu wählen.
      Ich möchte jetzt nicht noch auf die Beleuchtungsdauer eingehen, denn dazu wird auf Pflanzenseiten sehr viel und sehr erschöpfend geschrieben.

      Bei all diesen Fragen spielt die Kieshöhe, weil du sie im Artikel erwähnt hast, keine Rolle. Ich vertrete die Ansicht, dass selbiger im Becken 10 cm betragen sollte. Dadurch wird ein wesentlicher Beitrag zur Stabilisierung des Becken, der Versorgung großer Pflanzen mit Nährstoffen geleistet. Dies praktiziere ich seit Beginn meiner Aquaristik, da es mir so von einen Urgestein von Aquarianer vermittelt wurde.
      Ich halte auch nichts von all den propagierten Aquarienkiese. Bei mir kam und kommt nur stink normaler Kies, in der Körnung von 0,7-1,2cm zu Einsatz.
      Hallo Dieter,

      warst mal wieder schneller, aber du bist ja auch jünger. :00008040:
      Bodengrundreinigung, ein Unding, welches leider immer noch zu sehr in den Köpfen herumgeistert.
      Wir haben heute in unseren Becken als Bodengrund Korngrößen von 0,02-1,7 (gilt bis 2mm als Sand). Selten werden noch größere Korngrößen genommen.
      In der von mir geschilderten Korngröße sollte ein sogenanntes Mulmen grundsätzlich unterbleiben, denn damit würden wir nur die Voraussetzungen für Faulstellen im Boden schaffen.
      Ein Verbleib von Mulm im Becken, insbesondere bei Diskus, ist angeraten, da er, worauf du schon richtig verwiesen hast, hochwertig für die Beckenbiologie ist.
      Wer einmal gesehen hat, wie Diskus darin stöbern und fressen, der weiss um die Bedeutung von Mulm.
      Guten Abend Zusammen,

      vielen Dank für eure ausführlichen Ausführungen :)

      Mit 5-8 mm meinte ich die Korngröße, nicht die Kieshöhe.

      Wenn ich das so lese, denke ich zum einen, dass wir immer das LED Licht falsch zusammengestellt / programmiert haben und zum anderen ist das ja so umfangreich und kompliziert geworden wie es im Meerwasser ist. Obwohl ich das Gefühl habe, dass das fast schon bissel einfacher ist. Wahrscheinlich muss man sich doch für eins von beiden entscheiden. Das wird sonst mit der ganzen Messerei und Panscherei einfach viel zu viel. Und man verliert den Überblick, muss ja ständig hin und her schalten im Kopf. Ich glaube ich bin zu alt dafür.

      Damals war es noch so, dass ich ins Aquarium geschaut und zusätzlich das Wasser angeschnuppert habe und Bescheid wusste, ob alles läuft und wenn was ist, was es ist. Und vor allem was ich zu tun hatte. Das funktioniert heute einfach nicht mehr. Also ich sehe und rieche schon wenn das nicht so läuft, aber ich stehe dem Ganzen so hilflos gegenüber und weiß dann eben nicht mehr was ich machen muss.

      Ich hatte früher eine Live Glo und eine Flora Glo T8 und fertig. Die beiden Röhren haben ein tolles Licht gezaubert und mir prima Pflanzen beschert. Und das außer CO2 ohne jegliche Düngerzugaben. T5 fand ich von der Helligkeit sowieso immer ganz grässlich, habe es nie gemocht. Daher hatte ich mich über LED gefreut. Hat aber nichts genützt. Ehrlich weiß ich ja nicht mal wie man die 3 Kanäle am besten kombiniert/einstellt. Es gibt keine Diagramme, Anleitungen oder Videos dazu. Für Teszla, Verve u.s.w. ja, aber für die Pulzar nicht.

      Beim Meerwasser/ATI hatte ich ja auch erst ein falsche Lichtzusammensetzung, aber da konnte mir jemand effektiv helfen. Hier beim Süßwasser/Pulzar fühle ich mich auf völlig verlorenem Posten.... Ich bin heute nicht besonders erfreut über die technischen Entwicklungen, aber T8 hat irgendwann keiner in seinen Abdeckungen mehr angeboten. Leider.
      Hallo, Sina ! Also, ich mache mir keinen grossen Kopp. Habe jetzt umgestellt auf LED- Balken, weg von
      den Bau- Feuchtraumlampen ! Alles andere wird sich finden, wir Aquarianer sind doch immer am tüfteln,
      Pflanzen habe ich bei mir nicht. Gut, es ist auch ein kleiner Kostenfaktor. Meine Balken sind so glaube ich von
      TETRA. Bin aber auch zufrieden. Bin nicht so der Wahnsinns-Techniker, da brauche ich dann auch Hilfe...
      Viel Glück bei deiner Planung, schönen Nachmittag- Claus :thumbup:
      Euch einen fischigen, lieben Gruß aus Greven, Claus :00000441: