Flüssige CO2 Düngung mit Easy-Life

      Mach mir keine Angst. Ich würde durchdrehen. Ich hab mein komplettes Becken neu aufgebaut. Und ich bin gerade an einem Punkt wo ich richtig zufrieden bin. Hoffentlich geht alles gut.

      Aber kann mir jemand beantworten, wie lange es dauert bis der CO2 Dauertest reagiert. Ich hatte es ja oben geschrieben. Seit 48 Stunden läuft das CO2.
      Hallo Karl,

      ein Langzeittest zeigt mit einer Verzögerung von einigen Stunden an, aber nicht nach 2 Tagen.
      Erhöhe die Blasenzahl mal täglich um 10 Blasen je Minute, so kannst Du genau abschätzen, wann die richtige Menge erreicht ist. Und das ohne irgendeine Gefahr für die Fische.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Karl,

      In der Regel liegt doch die Wahrheit zwischen 30-60 Blasen in der Minute. Oder etwa nicht?

      vollkommen richtig, also 1 Blase/sec.
      Wichtig bei dieser Durchflussmenge ist zu wissen, wie groß dein Pflanzenbestand im Becken ist. Leider liegt hierzu kein Bild vor.
      Leider kann man den CO2-Bedarf nicht errechnen, denn er ist nicht von der Beckengröße, sondern vom Bedarf deiner Pflanzen abhängig.
      Wenn du die Zufuhr von CO2 regulieren willst, dann verändere nicht die Blasenzahl sondern reduziere die Zeitspanne der Zufuhr über deine Schaltuhr.
      Den Druck am Einstellregler halte konstant bei 1,0 bar.
      Deinen Ph-Wert solltest du, in der CO2-Einlaufphase, morgens nach dem Einschalten deines Licht ablesen und dann nach ca. 2/3 deiner Beleuchtungsdauer nochmal. Zum Schluss noch einmal kurz vor dem Ausschalten. Wenn der Wert nach der zweiten Messung weiter gefallen ist, dann wurde zu viel CO2 zugeführt und du musst die Zufuhr neu justieren. Justierung wie oben aufgeführt.
      Angeraten wäre auch eine Belüftung des Becken zur Nachtzeit, um eine unkontrollierte Erhöhung des CO2-Wert zu vermeiden.,
      Grundsätzlich musst du auch jederzeit das Verhalten deiner Fische im Auge behalten.

      Ich habe einen Glasdiffusor mit Keramikplatte. Ich denke das ist okay.


      Es ist vollkommen egal wie du dein CO2 einträgst. Jedes Model erfüllt seinen Zweck, manche besser andere schlechter.
      Im Endeffekt ist der erzielte Sollwert ausschlaggebend.
      Hallo Karl,

      ich hatte noch nie einen Blasenzähler an meiner CO2 Anlage installiert.
      Habe mich immer am Dauertest orientiert und je nachdem was dieser angezeigt hat mehr oder weniger CO2 eingeleitet.
      Der Diffusor sollte mimd. bis zur Hälte im Becken hängen oder aber zumindest so tief daß sich das CO2 mit dem Wasser vermischen kann.
      Wenn also der Diffusor in der Wasserströmung des Filters hängt dann wird das CO2 mitgerissen und im Wasser gelöst.
      Stell doch mal bitte ein Bild von Deinem Becken / Anlage hier ein.

      Wichtig ist hald die Membran des Diffusors - je feiner umso feiner auch die Bläschen.
      Je feiner die Bläschen umso schneller lösen sich diese im Wasser.
      Der Glasdiff. ist hald meiner Meinung nach vom sauber halten etwas aufwendiger.
      Deshalb verwende ich einen aus Edelstahl.
      Aber wie gesagt aus welchem Material der ist ist zweitrangig.
      Wichtig ist die Membran.
      Lebe Dein Leben - und zwar genau so, wie Du es
      magst - und nicht so, wie andere es gerne hätten!



      viele Grüße
      Bernd
      Also mein Druck liegt bei 2 bar.

      Ist 1 bar nicht zu niedrig :?:

      Bepflanzt ist schon einiges.
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      Dein Tipp die CO2 Menge über die Zeitspanne der Schaltuhr zu regulieren ist natürlich clever.

      Ich werde den PH-Wert genauso messen wie du es vorgeschlagen hast.

      Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. :thumbup:
      Dateien
      Hallo Karl,

      deine 2 bar sind zu hoch.
      Von den Herstellern wird immer ein Druck von 1,5-2 bar angegeben. Diesen Druck sollte man jedoch nur zur Dichtheitsprüfung fahren, da er im Dauerbetrieb die Schlauchleitungen übermassig belastet.
      Ich rate dir zu einen Dauerdruck von 0,8-1 bar.
      Deine Pflanzenmasse ist für mein vorgeschlagenes Prozedere passend.
      Dein Diffusor scheint von Dennerle zu sein. Diesen benutze ich auch.
      Trotz des im Difussor vorhandenen Rückschlagventil würde ich dir noch ein weiteres vor dem Blasenzähler anraten.
      Hatte dieser Tage den Vorfall, dass die Flasche leer war und das Ventil im Diffusor versagt hat. Zum Glück rettete mich das nachgeschaltete Rückschlagventil, aquasabi.de/Aquasabi-Rueckschlagventil-6-4-mm.
      Bei CO2 bitte keine billigen Plasterückschlagventile einsetzen.
      Ich bin mit dem Druck jetzt deutlich nach unten. Aktuell bin ich bei 1,2 bar. Vielen Dank für den Tipp.

      Bei CO2 wirklich keine Billigteile verwenden, da bin ich bei dir.

      Nur zur Info:

      Ich persönlich finde diesen Diffusor mit Abstand am besten. Hatte ich früher und war hochzufrieden.

      Hier das Orginal:
      https://www.aquasabi.de/Borneo-Wild-CO2-Power-Atomizer-P1-50-mm


      Dateien

      CO2-Tabletten

      Hallo zusammen,

      ich habe in der Zeitschrift "Amazonas" etwas gelesen, das vollkommen neu für mich war.
      Da schreibt ein Autor, das man seine Pflanzen auch mit CO2-Tabletten versorgen kann.
      Ich habe dann mal danach gesucht, und die gibt es tatsächlich.
      Hat schon mal jemand etwas von diesem Verfahren gehört oder es sogar schon selbst gemacht?
      Wie soll das funktionieren?
      Eine Frage, die vielleicht unsere Chemiker hier im Forum beantworten könnten.

      In dem Zusammenhang noch eine andere Frage:
      von der Firma Söchting wird ja seit Jahren ein Teil namens Carbonator angeboten.
      Da gibt man irgendein Granulat in einen Behälter und stellt den dann ins Aquarium.
      Ein 250 Liter-Aquarium soll man so für bis zu 30 Tagen mit CO2 versorgen können.
      Kennt jemand dieses Verfahren?
      Und kann auch hier vielleicht jemand erklären, wie so etwas funktionieren kann?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,

      Käpt'n_D schrieb:

      Wie soll das funktionieren?
      Eine Frage, die vielleicht unsere Chemiker hier im Forum beantworten könnten.


      ich bin zwar kein Chemiker, aber mit Zitronensäure kennt sich der Biologe doch gut aus.

      Der Carbonator funktioniert wie folgt;

      In einen Zylinder füllt man Natron (Natriumhydrogencarbonat) und löst es in Wasser (der Hersteller gibt hier Leitungswasser oder Aquarienwasser an). Über dieser Lösung platziert man eine Flasche in der sich Zitronensäure befindet. Diese tropft langsam in die Lösung.

      Die Zitronensäure besteht aus einem C3-Grundgerüst an dem sich an jedem C-Atom eine Carboxy-Gruppe (COOH) (=Carbonsäure) anlagert. Zudem befindet sich am mittleren C-Atom (C2) des Propan-Derivats eine Hydroxygruppe (= sekundärer Alkohol).

      Beschwert wird das ganze mit einer Metall-Kugel, die nicht an der Reaktion teilnimmt.


      Die Reaktionsgleichung sieht wie folgt aus:

      Zitronensäure + Natron --> Natriumcitrat + Kohlensäure

      C3H4(COOH)3OH + 3 NaHCO3 --> Na3C3H4(COO)3OH + 3H2CO3

      Da Kohlensäure instabil ist, zerfällt sie zu Wasser und Kohlenstoffdioxid:

      3H2CO3 --> 3H2O + 3CO2

      Et voilá schon hast du dein Kohlenstoffdioxid.

      Die Reaktion lässt sich viel allgemeiner formulieren:

      Säure + Hydrogencarbonat = Kohlensäure + Säurerest

      Man könnte auch Salzsäure oder Salpetersäure nutzen, aber ich denke mal aus sicherheitstechnischen Gründen werden hierbei eher schwache, organische Säuren verwendet.

      Alles baut auf dem Puffersystem des Karbonats auf. Unsere Karbonathärte gibt die Menge der Hydrogencarbonat-Ionen an. Durch Zugabe von Säure reagieren diese Hydrogencarbonat-Ionen mit den Protonen der Säure und fangen diese quasi ab (--> ein Puffer verhindert einen schnellen pH-Sprung). Es entstehen auch hier wieder Wasser und Kohlenstoffdioxid (bzw. Kohlensäure).

      Das System funktioniert also durchaus. Allerdings ist es natürlich nur schwer regulierbar. Eine Nachtabschaltung ist beispielsweise nicht möglich, im Gegensatz zu einem CO2-Drucksystem mit Magnetventil.
      Für kleine Aquarien mag das eine einfache, saubere, preiswerte Lösung sein, da alles im Aquarium stattfindet und man nicht irgendwelche Bakterienkulturen wie bei der Bio CO2-Anlage anfüttern muss.
      Für größere Aquarien mit reichlich Pflanzenwuchs halte ich ein Druckflaschen-System allerdings für effizienter.
      Hi Marc,

      na super!
      Da habe ich doch drauf gehofft, das Du das liest und erklärst.
      Die Formeln haben mich zwar erst einmal erschlagen, aber mit der Zeit werde ich sie verstehen. Hoffentlich. :D

      Hattest Du das auch mit den CO2-Tabletten gelesen?
      Wenn ja, könntest Du das auch irgendwie erklären?
      Das mit dem Carbonator kann ich ja noch nachvollziehen, aber wie soll CO2 entstehen, wenn man lediglich eine Tablette ins Wasser wirft? Man kann doch Kohlensäure nicht verfestigen und in eine Tablette pressen, oder?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin Dieter,

      Käpt schrieb:

      Man kann doch Kohlensäure nicht verfestigen und in eine Tablette pressen, oder?


      doch, das kann man. Und genau das macht man auch.

      Natriumhydrogencarbonat-Pulver und Zitronensäure-Pulver werden zu einer Tablette gepresst.
      In Wasser löst sich das ganze auf und reagiert miteinander.

      Magnesium-Tabletten funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip.

      Der Carbonator hat den Tabletten gegenüber einen Vorteil; Der Carbonator fängt die Natrium- und Citrat-Ionen auf und nur das Gas (Kohlenstoffdioxid) steigt auf.

      Das Problem an organischen Säuren/Säureresten wie Citrat ist, dass Mikroorganismen diese als Nahrungsquelle nutzen können. Das kann dann die Keimdichte erhöhen oder eine Bakterienblüte fördern.
      Eine Anreicherung von Natrium-Ionen ist auch nicht immer wünschenswert.

      Zudem gibt der Carbonator über einen längeren Zeitraum konstant CO2 ab. Die Tabletten sollten gut löslich sein, sodass hier ein einmaliger CO2-Schub vorhanden ist und danach kommt nix mehr.
      Hi Marc,

      vielen Dank auch für diese Erklärung.
      Da hab ich mit meiner Einschätzung ja komplett daneben gelegen.

      Bei den CO2-Tabs habe ich gelesen, das man die in einen Innenfilter geben soll.
      Da werden sie sich dann vielleicht doch nicht ganz so schnell auflösen und deswegen auch etwas länger wirken.

      Die Unterschiede zwischen diesen Tabs und einem Carbonator habe ich verstanden.
      Hast Du sehr gut erklärt, Marc.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin Dieter,

      Käpt'n_D schrieb:

      Bei den CO2-Tabs habe ich gelesen, das man die in einen Innenfilter geben soll.
      Da werden sie sich dann vielleicht doch nicht ganz so schnell auflösen und deswegen auch etwas länger wirken.


      der Innenfilter hilft lediglich, dass das Kohlenstoffdioxid besser verteilt wird. Auch für Außenfilter gibt es bereits Ventile, an denen man eine CO2-Druckflasche anschließen kann. JBL hat da etwas in der Produktpalette.

      Die Löslichkeit verändert sich dadurch nicht.

      Früher gab es allerdings auch Brausetabletten, die man ins Wasser gab und man musste so lange umrühren, bis sich die Tablette aufgelöst hatte. Dieses alte Prinzip kenne ich ad hoc nicht. Die hatten ein anderes Löslichkeitsprodukt. Wie das bei den diversen CO2-Tabletten ist, kann ich dir nicht sagen. Ich hab sie noch nie benutzt.

      Dafür hab ich eine Marktlücke entdeckt!
      Man könnte den Söchting-Carbonator wie eine Bio CO2-Anlage außerhalb des Aquariums betreiben.
      Man nimmt einfach eine höhere Menge Natron, eine Dosiervorrichtig zur Zugabe von Zitronensäure (inkl. Nachtabschaltung) und führt das ganze über einen Flipper ins Aquarium.