Energiekosten in der Aquaristik: Photovoltaik als Ausweg?

      Energiekosten in der Aquaristik: Photovoltaik als Ausweg?

      Hey Leute,

      ich öffne mal ein neues Thema - auch wenn es nicht für alle eine Option darstellt, sinnvoll ist es, auch wenn man nicht alles in den Himmel reden sollte.

      Grundsätzlich muss man vorneweg unterscheiden: Photovoltaik = Erzeugung von Strom durch Solarkollektoren und Solarthermie = Aufwärmen von Wasser.

      Anlage:
      Ich habe ja erwähnt, wir haben gerade gebaut und eine Photovoltaikanlage war Bauauflage.
      Nach einigen Recherchen, etwas Einlesen, dem Einholen einiger Angebote (es gab sehr große Unterschiede!), habe ich mir dann eine Anlage aufs Dach bauen lassen. Dazu ein Photovoltaikforum konsultiert und bin schließlich bei einer 8,41 KWp Anlage gelandet. Die besteht aus 29x 295 Watt Modulen (etwa 155x100cm groß - es gibt unterschiedliche Größen), Kilowatt peak bezeichnet die Maximalleistung, die die Anlage theoretisch erbringen kann. Dies dient als Referenzwert und Berechnungsgrundlage für die Einspeisemenge. Man darf ja in D. nur 70% der peak-Leistung einspeisen - sind bei mir also knapp 5900 Watt oder 5,9 KW. Die darüber hinaus erzielte Leistung kommt im einfachsten Prinzip (Ohne erweiterte Eigenverbrauchsoption) gar nicht bis zu mir, sondern wird abgeregelt. Eine Alternative gibt es aber doch, nämlich eine Eigenverbrauchssteuerung. So kann ich bei sehr guten Bedingungen, heißt für mich praktisch 7600 Watt kommen vom Dach, die 5900 Watt einspeisen und die zusätzlichen 1700 Watt im Haushalt abgreifen.
      Über einen Speicher verfüge ich (leider) nicht.

      Stromkosten:
      Ich habe also aktuell einen Stromanbieter und einen Stromabnehmer. Im meinem Fall der Örtliche...
      Ich überweise also meinen kalkulierten fixen Betrag pro Monat an Stromkosten und bekomme eine Erstattung für die angenommene Einspeisemenge.
      Für die Einspeisung erhält man etwas mehr als 12 cent pro KW; beim Kauf von Strom fallen ja um die 26 cent pro KW an.
      Ich bin recht gespannt, wie es sich so im Jahr darstellen wird.

      Stand 11.9.18.jpg

      Beispiel:
      Dieses Jahr sollte ein eher gutes Jahr sein für Photovoltaikerträge.
      So sieht mein bisher bester Tagesverlauf aus dem Mai aus:

      Top 5.5..jpg

      Auf dem Chart sieht man oben Verbrauch, unten Ertrag.
      Oben wird es rot, wenn ich mehr beziehe, als die Anlage zu diesem Zeitpunkt liefert.
      Unten gelb ist das, was eingespeist wird.
      Möglich, dass ich gegen 14 Uhr einen Wasserwechsel vornahm, man sieht ja den hohen Verbrauch. Der resultiert daraus, dass ich mein Frischwasser durch einen Durchlauferhitzer auf Temperatur bringe, der je nach Ausgangstemperatur des Frischwassers, ordentlich Energie benötigt. Im Sommer sind es in etwa 4000 Watt, im Winter warens auch schonmal 18 000 Watt :)

      Insgesamt war die ganz heiße Phase im Sommer nicht so ertragreich.
      1. Werden die schwarzen Photovoltaikmodule recht heiß und vom Wirkungsgrad her etwas ineffizienter, 2. merkt man die Ablagerung von Staub - geradie hier im Baugebiet - durchaus. Da sinds gleich ein paar hundert Watt weniger, bei bestem Sonnenschein. besser erwies sich ein sonniger kühler Tag nach einem Regen.

      Nutzung:
      Bisher nutze ich die Energie möglichst dann, wenn sie anfällt.
      Sprich einige Heizer schalten sich über fixe Zeitschaltuhren hinzu. Zwischen 11 und 16 Uhr gibts im großen Becken 200 Watt extra.
      Auch die Beleuchtung habe ich ansatzweise angepasst, bedeutet früh morgens und spät abends laufen sparsamere LED-Beleuchtungen, die in Ergänzung zu T5 Leuchtstoffröhren geschaltet sind.
      Weitere Optimierungen sind immer möglich! :)

      Insgesamt ist mir schon klar, dass unsere Zukunft - unsere jüngeren Forenteilnehmer - wenig dazu beitragen können.

      Aber vielleicht habe ich ja bei dem ein oder anderen ein grundsätzliches Interesse geweckt.

      Insgesamt ist es schwer komplett autark zu sein, bei unserem durchaus energiezehrenden Hobby.

      Bei Fragen: Raushaun! :dafuer:
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Moin Phil,

      danke für´s vorstellen! Sogar mit Grafik. :held:

      Für Aquarianer ist Solarenergie bestimmt eine gute Option, wenn die Bedingungen passen.

      Darf ich fragen wie dein Dach bzw. deine Anlage aufgebaut ist? Die meisten Photovoltaik Besitzer haben meines Wissens nach ein Giebeldach. Wäre so eine Anlage auch auf einem Flachdach realisierbar? Ich hatte mal auf YouTube ein Video gesehen wo jemand eine rotierende Anlage hatte. Das war zwar eine sehr kleine Anlage (Nur 2 Pannels glaube ich), aber er konnte die Module im Tagesverlauf zur Sonne ausrichten.

      Du hast dich wohl nur für Photovoltaik entschieden, richtig? Wäre Solarthermie nicht auch interessant für einen Aquarianer? Ich wollte mal mit einer Pool-Heizung heizen, aber das funktioniert im Keller leider nicht so gut.
      Könnte man nicht auch Photovoltaik und Solarthermie gleichzeitig nutzen? Also 50% der Module übernehmen Strom und die anderen 50% Wärme. Oder rentiert sich Solarthermie nicht so gut?

      Solarenergie ist definitiv ein interessantes Thema! Aber noch bin ich zu klein dafür. Mir fehlt das Haus und das Geld. :D
      Moin zusammen,
      schöner Bericht von Phil.
      Solarwärme nutze ich um alle meine Aquarien zu heizen, im Keller ist das eine ganze Menge "Sparpotenzial".
      Selbst im Winter bringt das etwas, da kommt aber auch der Wasser führende Kaminofen zum Einsatz.
      Ich hatte/habe mich auch mal über Windräder belesen die man auf sein Hausdach bauen darf (auch in Stadtgebieten) aber ich weiß nicht so recht...
      Viele Grüße, Apisto...
      Hey Marc,

      Greg schrieb:


      Darf ich fragen wie dein Dach bzw. deine Anlage aufgebaut ist? Die meisten Photovoltaik Besitzer haben meines Wissens nach ein Giebeldach. Wäre so eine Anlage auch auf einem Flachdach realisierbar? Ich hatte mal auf YouTube ein Video gesehen wo jemand eine rotierende Anlage hatte. Das war zwar eine sehr kleine Anlage (Nur 2 Pannels glaube ich), aber er konnte die Module im Tagesverlauf zur Sonne ausrichten.


      Satteldach, korrekt. Ich denke es waren 35° Neigung, fast perfekte südliche Ausrichtung. Das spielt aber keine Rolle - es gibt auch Konstruktionen, die die Module auf Flachdächern in die gewünschte Neigung bringen. Nachteilig ist nur die Verschattung bei schräg einfallender Sonne, also morgens und abends. Etwas Platz wäre noch auf dem Flachdach vom Erker. Ich denke 6 Module gingen gut drauf. Vielleicht mein Zukunftsprojekt für elektrische Mobilität.
      Hier in Marburg gibt es einige echt große drehbare Kollektorflächen, die auf Parkplätzen etc. stehen und sich selbst ausrichten.

      Greg schrieb:

      Du hast dich wohl nur für Photovoltaik entschieden, richtig? Wäre Solarthermie nicht auch interessant für einen Aquarianer? Ich wollte mal mit einer Pool-Heizung heizen, aber das funktioniert im Keller leider nicht so gut.
      Könnte man nicht auch Photovoltaik und Solarthermie gleichzeitig nutzen? Also 50% der Module übernehmen Strom und die anderen 50% Wärme. Oder rentiert sich Solarthermie nicht so gut?


      Beides geht, wobei ich gelesen habe, dass Solarthermie nicht so effizient ist wie Photovoltaik. Die Dächer, die mit Solarthermie bestückt sind, ergänzen damit die Warmwasserversorgung der Gas- oder Ölheizung - dann mit größeren Warmwasserspeichern und konventioneller Heizung. Den brauchen wir so nicht. Einerseits EFH mit niedrigtemperierter Fußbodenheizung, andererseits haben wir eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Ich glaub das passt gar nicht ins System. Kenne mich da aber nicht perfekt aus.
      Wie es Swen macht, ist es sicher eine gute Idee.

      Greg schrieb:

      Solarenergie ist definitiv ein interessantes Thema! Aber noch bin ich zu klein dafür. Mir fehlt das Haus und das Geld. :D

      ... Geld kann man sich leihen, ein fester Job ist aber vorteilhaft, korrekt :)
      Dateien
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      Alexander von Humboldt
      Moin Phil,

      wenn Solarthermie weniger ergiebig ist und mit dem Heizsystem inkompatibel ist, dann fiel die Wahl auf Photovoltaik wohl recht schnell.

      Ob man auch kleine Filter, Lampen und Membranpumpen mit Solarmodulen betreiben könnte? Bei den kleinen LED-Gartenlampen funktioniert das ja auch. Vielleicht könnte man ja diese kleinen Mini-Pannels an sowas anschließen.

      Du bringst mich jedenfalls auf Ideen. :whistling:
      Hallo Marc und Sebastian,

      auch wenn es technisch möglich und einfach umzusetzen ist, lohnt sich so etwas denn wirklich?
      Billig werden solche Systeme ja wohl nicht gerade sein.
      Und wenn man dann nur den eh minimalen Verbrauch einer Membranpumpe einsparen kann, dann steht das doch in keinem Verhältnis, oder?

      Anders wäre es, wenn man so Filter, Heizung oder Beleuchtung betreiben könnte.
      Denn das sind ja alles Verbraucher, die die Stromkosten so richtig in die Höhe treiben.

      Wenn ich jetzt zu naiv geantwortet habe, dann sagt mir das doch bitte.
      Es ist für mich kein Problem, wenn mir jemand sagt, das ich keine Ahnung davon habe, was wir da gerade diskutieren.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hey Dieter,

      es ist oft auch der Fall, dass man im Garten keine (erreichbare) Steckdose hat oder einfach nicht im Freien mit Strom arbeiten will. Dann bietet sich eine solche Lösung sicher gut an.
      Das hat dann zwar nichts mit Energiekosten zu tun, aber wäre für mich trotzdem ein guter Grund.
      Liebe Grüße aus Wien

      Benni


      Pro kurzflossige Kampffische und Guppys. Kontra Zuchtformen und Hybriden. Schätzt und erhaltet die Artenvielfalt.
      Hi Dieter,
      das stimmt die Kombination war natürlich teurer als eine einzelne Pumpe (hab nachgeschaut ca. 28 Euro) und theoretisch wäre eine Steckdose sogar in Reichweite gewesen. Bei mir war es eher für die Eltern, dass sie für meinen Mörtelkübel nicht auch noch Strom bereit stellen müssen, was sie ja schon für ein Dutzend Aquarien taten :whistling:
      Sehr interessantes Thema, überlege auch eine kleine Anlage zu installieren. Wie ihr alle wisst, hab ich mir ja eine Wohnung gekauft. Da ich ganz oben wohne (Penthouse) hab ich auf dem fast umlaufenden Balkon auf einer Seite ein Gewächshaus, was ca. 7,5 Quadratmeter Dachflächen hat. Aber ich kann im netzt nichts finden über Effektivität. Hier mal ein paar fragen die mich brennend interessieren.

      1. Wenn ich eine 1000 Watt Anlage installiere , wie sieht da der Durchschnittswert pro Jahr aus.

      2. Einspeisen Oder in Akkus speichern, Akkus wären kein Problem, da ich in der brache arbeite

      3. Wohl die wichtigste Frage, wie sieht das Versicherung technisch aus, muss ich die extra versichern, was macht die Feuerwehr bei einen brannt

      Fragen über fragen.
      Gruß
      Torsten
      Hi Torsten,
      eine 1KWp Anlage erzeugt - je nach Lage! - 800-1000kwh pro Jahr - geschenkt! Bei mir wurde mit 850 pro KWp gerechnet, es bleiben noch 5 (schwache) Monate und ich bin schon ne Ecke drüber.
      Das wären ja 3x330 Watt Module. Vielleicht gehts noch bess/mehrer. Sehr günstig sind kleine Anlagen aber nicht. Hier gibts auch Häuser an denen die Teile an den Hauswänden senkrecht angebracht sind...
      Akku lohnt, bei höherem Grundumsatz nicht. Die kleine Anlage bekommt die nicht gefüllt.
      An trüben Tagen wie heute kommen 5% runter vom Dach, das wird direkt verbraucht.
      Was die Feuerwehr bei einem Brand macht, weiß ich nicht. Wenn das Problem ungelöst wäre, würde es mich doch sehr wundern :)
      Meine ist über die Hausrat mitabgedeckt.
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      Alexander von Humboldt
      Hallo Phil

      so eine Anlage kann, wenn sie von der Dimension her, das ganze Dach bedeckt zu einem Problem werden!
      Da sich Anlagen die bis zu 1000 Volt erzeugen sich nicht abschalten lassen.
      Bei uns wurde erst vor kurzem darüber diskutiert.
      Das Einzige was der Feuerwehr dann übrig bleibt ist das Ganze konrolliert abbrennen zu lassen.
      Lebe Dein Leben - und zwar genau so, wie Du es
      magst - und nicht so, wie andere es gerne hätten!



      viele Grüße
      Bernd
      hallo Bernd,
      ja da hab ich mal was gelesen, war mit aber nichtmehr sicher, das die Feuerwehr im Falle einer Solaranlage auf dem Dach, das Haus im brandfall kontrolliert abbrennen lässt. Was sagt da eigentlich die Versicherung?

      bei mir wären es ja höchstens eine 1000w Anlage also maximal 4-5 Panels.ob sich das überhaupt lohnt. Die Anlage würde mich ca 2000€ kosten (eBay) Ersparnis im Jahr bei 850 kw/h wobei mich 1kw/h 24 Cent kostet macht das im Jahr 204 € da der Wirkungsgrad der Anlage mit der Zeit schrumpft bis auf 80%
      rechne ich einfach mit 180€ im jahr
      dann hätte ich nach 11 Jahren die 2000€ wieder rein und ab da würde ich sparen.lohnt sich der ganze Aufwand für 180€ im Jahr?
      Gruß
      Torsten
      Hallo

      ich denke nicht daß man das verallgemeinern kann.
      Die Situation wird vor Ort abgeklärt ob
      Wenn möglich es möglich ist, ohne Menschenleben zu gefährden, denke ich daß die Feuierwehren sicherlich auch löschen werden.

      Wie das Ganze von Seiten der Versicherungen aussieht kann ich Dir nicht sagen.
      Ich würde da einfach mal beim zuständigen Vertreter nachfragen.
      Lebe Dein Leben - und zwar genau so, wie Du es
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      viele Grüße
      Bernd
      Hallo Torsten,

      hoffen wir dochmal, dass das Haus nicht brennt ;)

      Wenn du gängige 300 Watt Panels nimmst, hast du schon die Hälfte mehr, als in deiner Angabe.

      Für mich keine alleinige Entscheidung von Kosten und Nutzen. Zudem kann mal was kaputt gehen, passiert. Wer weiß das schon? Einspeisevergütung hält auf 20 Jahre 'plus 1'. Ich bin gespannt, ob mal was getauscht werden muss. Wenn ich schon nicht autark leben kann, dann versuche ich aber so viel Strom zu erzeugen, wie ich auch verbrauche. Vielleicht ein light-Ansatz.
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      Alexander von Humboldt
      Update:

      Ich schau gerade paar ältere Threads durch, da fällt mir auf, ich hatte neulich mal gerechnet:

      - was habe ich für die Einspeisung bekommen
      - welchen Gegenwert habe ich durch Eigenverbrauch gespart
      - was habe ich insgesamt für zugekauften Strom ausgegeben
      - den recht geringen steuerlichen Anteil außen vor gelassen und keine Rücklagen für potenzielle Reparaturen veranschlagt

      Es waren 8,4cent pro kwh für mich im vergangenen Jahr.

      Wer bietet weniger? ... und wenn ja sagt mir wie!!! :)

      Insgesamt habe ich weit mehr produziert als erwartet, dennoch mehr verbraucht. 39% Autarkie, 38% Eigenverbrauch.
      Wasser wechsel ich fast immer wenn die Sonne mittags scheint.

      Die Energiekosten sind eher überschaubar.
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      Alexander von Humboldt
      Hallo

      ich möchte ja keinem was untestellen, aber gibt es da eine Möglichkeit zu kontrollieren ob die angegebenen Mengen auch stimmen?
      Meine die eingespeiste und die verbrauchte Menge.
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      viele Grüße
      Bernd