Erlenzapfen richtig "zubereiten"

      Erlenzapfen richtig "zubereiten"

      Hallo,

      nachdem Dieter mich nach meinem "Rezept" gefragt hat, dachte ich mir, wir könnten hier gemeinsam Erfahrungen sammeln und es perfektionieren.
      Wie behandelt ihr Erlenzapfen, bevor ihr sie ins Aquarium gebt?

      Man hört oft von Abkochen mit heißem Wasser. Da kann man nun die Zapfen mit heißem Wasser übergießen, sie sind etwas desinfiziert und man gibt sie ins Becken. Oder aber, wie ich das gerade mache, man lässt sie einige Stunden in dem heißen Wasser ziehen und verwendet dann nur das Wasser.
      Liebe Grüße aus Wien

      Benni


      Pro kurzflossige Kampffische und Guppys. Kontra Zuchtformen und Hybriden. Schätzt und erhaltet die Artenvielfalt.
      Moin Benni,

      ich habe das auch immer so gemacht, dass ich die Erlenzapfen zu einem Sud/Extrakt gekocht habe.

      Wenn man die Erlenzapfen einfach so ins Aquarium gibt, dann dauert es doch relativ lange, bis sich das Wasser sichtlich verfärbt hat. Wenn man sie kocht, dann zieht man in kurzer Zeit viel aus den Zapfen raus. Man kann die Zapfen so 2-3 mal abkochen. Danach wird es unwirtschaftlich.

      Da der Sud stark erhitzt wurde, ist er auch in keinster Weise bedenklich, denn Keime werden dadurch definitiv abgetötet.

      Das Überbrühen mit heißem Wasser finde ich ziemlich ungeeignet. Erstens wird dadurch nur die Oberfläche behandelt und zweitens kippt man bereits stark gefärbtes Wasser einfach so weg.

      Stellt sich natürlich die Frage, ob beim Erhitzen die Sauerstoffradikale und Säuregruppen verändert werden und an Wirkung verlieren.
      Hey Benni,

      da hast Du das mit dem Braurezept tatsächlich und sehr schnell gemacht, Klasse! :thumbsup:

      Ich habe Erlenzapfen noch nie irgendwie behandelt.
      So vollkommen durch getrocknet kommen sie ins Aquarium, meist sogar noch mit den feinen Zweigen, an denen sie hingen.
      Ich muß derzeit noch nicht einmal die "verbrauchten" Zapfen wieder heraus holen, weil rein gar nichts davon übrig bleibt.
      Bei einem Fischbesatz, der das nicht so macht, habe ich die Zapfe aber meist in kleine Filterbeutel gepackt und die dann im Aquarium aufgehängt. Denn beim Absaugen des Bodengrundes sind die wahnsinnig hinderlich, weil sie einfach immer im Schlauch stecken bleiben. :thumbdown:
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,
      Zapfen habe ich nur aufgekocht wenn ich es eilig hatte den Effekt zu erreichen schnell anzusäuern.
      Buchen- und Eichen-Blätter werden kurz "aufgekocht" damit sie schneller sinken (geht auch bei Seemandel) der Sud kam (nach einer Abkühlphase) ebenfalls in die/das Becken.
      Auch nach dem Abkochen (mindestens mehrere Min. richtig aufkochen) sind viele Bakterien und Viren weiter voll intakt, die killt man nicht so schnell.
      Aber muss man das denn???
      Viele Grüße, Apisto...
      Hallo,

      ich habe sowohl mit einem Sud gearbeitet, wenn ich einen schnellen Effekt erzielen wollte alsauch direkt mit getrockneten Zapfen, insofern ich diese dann wieder problemlos abfischen konnte.
      Ich bin bislang eher davon ausgegangen, dass die Zugabe der Zapfen bzw. des Sudes die Keimzahl senkt. Zumindest war das immer die Intention für die Zugabe. Den Effekt könnte man tatsächlich mal experimentell überprüfen! Die Absenkung des pH-Wertes war immer nur marginal, da die Säurezugabe ja i.d.R. abgepuffert wird.
      Grundsätzlich wäre allerdings doch auch noch interessant, ob sich Sud und direkte Zapfenzugabe (wesentlich) unterscheiden, d.h. inwiefern die Ziehdauer und Extraktionsweise (heiß - kalt) die Zusammensetzung des Extraktes beeinflussen. Vielleicht wäre ja ein cold-brewed-alnus-extract überhaupt der Renner? :whistling:
      Tank sei Dank! :howl:
      Frank

      VDA 11/008/0342
      DCG D97 2547
      Mein YouTube-Kanal: youtube.com/channel/UCfVWi5UoB…pP5H0Q?view_as=subscriber


      Hallo Frank,

      für eine Absenkung des pH-Wertes sind die Erlenzapfen ja eigentlich auch nicht bekannt, sondern viel mehr für eine leichte Enthärtung des Aquarienwassers.

      Solch ein vergleichender Test, wie Du ihn angesprochen hast, wäre schon ziemlich wertvoll.
      Genau so auch die Auswirkungen auf die Keimzahl.
      Hast Du (oder auch Phil) vielleicht die Möglichkeit, das mit euren Schülern zu machen?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Halli Hallo,
      ich habe mal was rausgesucht...
      Der Text ist von folgender Internetseite:
      https://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.php/WasserchemieAufbereitungsmittel/Erlenzapfen

      "Die wichtigste Eigenschaft der Erlenzäpfchen ist ihre antibakterielle Wirkung. Gegen Pilze und Parasiten sollen Erlenzäpfchen ebenfalls wirken.
      Zusätzlich färben sie das Wasser gelblich-braun ein.
      Einige Fischarten bevorzugen diese Wasserfärbung und zeigen darin besonders schöne Farben.
      Weiterhin säuern Erlenzäpfchen das Wasser leicht an.
      Die Stärke der Ansäuerung hängt von der Gesamt- und der Karbonathärte des Wassers ab.
      Eine merkliche Ansäuerung tritt nur in weichem Wasser ein. Bei einem Test mit einem Eimer Osmosewasser mit der Karbonathärte 1 sank der pH-Wert innerhalb von 2 Tagen von 7,2 auf 5,5."

      Ein Freund hat damit Regenwasser so weit "runtergedrückt" bis es ihm gelang Poecilocharax weitzmani nachzuziehen. Diese Raubsalmler laichten in senkrechten Schilfhalmen ab. Ein Wahnsinn...
      Viele Grüße, Apisto...
      Moin ,
      ja natürlich...
      Buchenblätter gehen auch, auf einem Vortrag waren mal Blätter des Roten Schlitzahorn zu sehen. Da geht wohl noch vielmehr, inwieweit das Einfluss auf die Wasserparameter hat konnte uns der Vortragende nicht sagen. Ihm ging es wohl um den "Dekowert".
      Viele Grüße, Apisto...
      Hallo in die Runde,

      vielen Dank für euren wertvollen Input!

      Ronny L. schrieb:

      unbehandelt rein in die Brühe warum auch behandeln?

      Einerseits, um möglichen Verunreinigungen zu entgehen. Andererseits, damit nicht 50 Zapfen im Becken liegen. Ich habe jetzt auch noch ein paar Zapfen (ich finde als "Traube" mit etwas Ast dran sieht es am besten aus) ins Becken gegeben, weil es einfach schön ausschaut, aber ich habe so schon mehr als genug Kleinholz am Boden liegen, das sich mit der Zeit von den Buchenästen löst.

      Frank, dein Post trifft meine Gedanken ganz genau. :thumbup:
      Wie Dieter schon gesagt hat, wäre da ein Schülerversuch sehr spannend. Hättet ihr einen Link zu Messgeräten für mich (ich habe nur einen pH-Messer)? Dann würde ich das gerne auch selbst probieren, wenn ihr es nicht mit den Kindern macht.
      Liebe Grüße aus Wien

      Benni


      Pro kurzflossige Kampffische und Guppys. Kontra Zuchtformen und Hybriden. Schätzt und erhaltet die Artenvielfalt.
      Hi Benni, Hallo Dieter,

      Käpt schrieb:

      Hallo Frank,

      Solch ein vergleichender Test, wie Du ihn angesprochen hast, wäre schon ziemlich wertvoll.
      Genau so auch die Auswirkungen auf die Keimzahl.
      Hast Du (oder auch Phil) vielleicht die Möglichkeit, das mit euren Schülern zu machen?


      Gehen tut das schon. Man könnte mit Fertignährböden arbeiten und da keine pathogenen Keime zu erwarten sind, auch als Schülerversuch. Leider hat bei mir immer alles einen recht langen Vorlauf, da ich meine Ideen über Jugend-forscht abarbeiten lasse und geeignete Schüler erst einmal rekrutiert werden müssen.

      Allerdings kann Benni hier schon mal selber recht einfach eine Versuchsreihe anlegen. Als Nährboden eignet sich vorzüglich das hier:
      as-sleepsystem.de/Dip-Slides-Kombi
      Nicht ganz billig, bringt aber rasch vorzeigbare Resultate und ist easy in der Anwendung.
      Tank sei Dank! :howl:
      Frank

      VDA 11/008/0342
      DCG D97 2547
      Mein YouTube-Kanal: youtube.com/channel/UCfVWi5UoB…pP5H0Q?view_as=subscriber