Beschreibung eines guten Quarantänebeckens

      Beschreibung eines guten Quarantänebeckens

      Hai,

      ich mach mir gerade Gedanken wie ich es in Zukunft mit neuen Fischen oder Pflanzen halte.
      Quarantänebecken ist ein Muss. Ich versuche etwas darüber im www zu finden aber die Diskussionen dort enden meisten damit das man am ende auch nicht schlauer ist als am Anfang. Aber da gibt es ja noch dieses einzigartige Aquaristik-Community Forum wo man auf alle Fragen eine klare Ansage bekommt :thumbup: .

      Wie sehen bei euch die Quarantänebecken aus wenn Ihr denn welche habt?
      Laufen die ständig mit Filter und Heizung?
      Wie sieht bei euch ein Zeitplan für Quarantäne aus?
      Aufbereitung des Wasser mit MSB, Salz, Seemandelbaumblätter?

      Das ist mein Plan:
      Ich hätte da noch ein 25 liter Becken das ich gedenke als Q-Becken zu nehmen. Wenn nochmal größere Fische kommen ist die Beckengröße natürlich entsprechend an zu passen. Aber für Guppy-, Salmler- und Wels-Nachkauf sollte das ausreichend sein.
      Einen einfachen Luftfilter einsetzten mit Wasser und Mulm aus dem " :) großen" Becken impfen und bei Bedarf auf Temperatur bringen. Sonst nur mit Zimmertemperatur laufen lassen. Das ganze kann ich sogar auf dem Schreibtisch laufen lassen.

      was spricht :dafuer:
      und was :dagegen2:

      So und jetzt ist das großartige Aquaristik-Community Forum an der Reihe. :thumbsup:

      bis denne
      Thomas
      Hi

      Als ideale Größe empfinde ich 200l, so hab ich es auch immer gehabt. Da mein Verlangen nach neuen Fischen zu groß ist, hab ich inzwischen keine Quarantänebecken mehr :/

      Naja auf jeden Fall bin ich mit meiner Art der Quarantäne immer zufrieden gewesen.

      Prinzipiell leeres Becken, Heizer, innenfilter, ausströmen Stein und Beleuchtung ist alles was ich an Technik verwendet habe. Als Rückzugsmöglichkeit ein Stückchen Wurzel, und paar Pflanzen im topf, am besten was einfaches was viele Nährstoffe aufnimmt. I h bin mit anubias und echindorus gut gefahren. In Tontöpfe gepflanzt kann man alles gut abwaschen, entfernen und beobachten.

      Ich hab immer so 5 guppies drin gehalten um die Filter was zu fressen zu geben. Das Becken ist immer parallel zu den anderen Becken gelaufen und war quasi immer eingefahren und bezugsfähig, auch die Heizung war immer auf den momentanen Fischbestand eingestellt. Putzen musste man das Becken selten.

      Praktischer Nebeneffekt, immer junge guppies zum verfüttern da.

      Also alles ganz einfach und sauber, ohne Boden.
      mfg Jesse

      mein Youtube-Kanal: youtube.com/channel/UCl6ws3BOK_R-X60WQMhedrA
      Hallo Thomas,

      da hast Du ein interessantes und wichtiges Thema angestoßen!
      Und Du hast vollkommen Recht, das man überall andere Meinungen dazu findet.
      Denn eines steht wohl fest: die meisten Aquarianer machen niemals eine Quarantäne, andere haben zwar eigens für diesen Zweck ein Aquarium bereit stehen und auch in Betrieb, aber dann wird dieses Aquarium doch als normales Aquarium betrieben. Ein leeres Becken ist nun mal sehr langweilig.

      Ich habe mich selbst ja schon mehrfach geoutet, denn ich bin auch einer von der letzten Sorte.
      Das war aber nicht immer so, als ich noch Wildfänge mitimportieren konnte, haben die meisten Fische, insbesondere Welse, eine Quarantänezeit durchlaufen. Denn die Welse waren ja nicht für mich selbst gedacht, die wollte ich verkaufen. Und da kann man das Risiko einer Erkrankung einfach nicht eingehen. Eigentlich war das aber auch keine reine Quarantäne, sondern auch ein Aufpäppeln der oftmals halb verhungerten Wildfänge.

      Ich habe mit der Quarantäne im Grunde aufgehört, als ich Aquakultur Genzel oder besser Herrn Genzel besser kennengelernt hatte.
      Nach vielen Gesprächen mit ihm habe ich dann neue Fische nur noch einem Bad mit seinen Salzen unterzogen. Und was soll ich sagen, ich hatte danach nie wieder Probleme. Aber die Entscheidung habe ich nur für mich selbst getroffen, ich denke nach wie vor, das ein Quarantänebecken immer sinnvoll ist!

      In der Diskussion über die Quarantäne hat sich in den letzten Jahren etwas geändert.
      Während man früher dafür plädiert hat, ein Osmosebecken ganz spartanisch einzurichten, also ohne Bodengrund, Pflanzen etc. also ähnlich dem Becken von Jesse, gehen die Meinungen heute eher in die Richtung, solche Becken ähnlich zu betreiben wie ein Hälterungsbecken. Das wäre auch meine Präferenz, wenn ich eine Quarantäne durchführen würde. Die Fische sollen ja nicht bewusst krank gemacht werden, was ja passieren kann, wenn die Fische keinen Schutz im Aquarium finden. Der dadurch ausgelöste Streß muß nach meiner Meinung wirklich nicht sein.

      Fische im Quarantänebecken vorsorglich zu behandeln, davon halte ich gar nichts.
      Gegen was sollte man da auch behandeln, wenn eigentlich kein klares Krankheitsbild besteht?
      Ich halte es für wesentlich wichtiger, eine längere Quarantänezeit durchzuführen.
      Da habe ich mal gelernt, das es rund 6 Wochen sein sollen, und das halte ich auch für eine angemessene Zeit.
      Wenn neue Fische dann wirklich fit erscheinen, dann wäre der Idealfall, das man zunächst noch 1-2 Fische aus dem Bestand mit dazu setzt, denn dann kann man sehen, wie fremde Bakterienstämme sich auswirken würden. Das halte ich für besonders wichtig bei Fischen, die bekannt sind für Bakterienprobleme, wie z.B. Diskus, Neonsalmler oder auch Welse.

      25 Liter halte ich auch für viel zu klein. Denn allein die fehlende Größe führt ja bei den Fischen schon wieder zu unnötigem Streß. Je nach Fischart sollte es eher ein Aquarium mit 80 oder 100 cm Kantenlänge sein.

      Ich würde solch ein Aquarium dann mit einer dünnen Sandschicht versehen, um eine Verkeimung des Aquarienbodens einzudämmen. Das Aquarium würde ich zumindest hinten mit einer Rückwand versehen oder die Rückscheibe einfach dunkel anmalen. Als Filter käme ein Mattenfilter oder auch ein Schwamm-Patronenfilter in Betracht. Da die Beleuchtung eher gedämpft sein sollte, würde ich auf Pflanzen verzichten, dafür aber ein paar Wurzeln oder Steine einbringen. Evtl. noch eine Schwimmpflanze, die mit dem Licht auskommt. Dann hätten neue Fische genug Deckung von oben, von hinten und auch im Aquarium selbst. Zur Unterstützung des Immunsystems kämen dann nur noch genug Seemandelbaumblätter mit hinein, und fertig wäre mein Quarantäneaquarium.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo zusammen,
      es ist doch immer wieder interessant, wie unterschiedlich Aquarianer an die Quarantänehaltung von neu gekauften Fischen herangehen.
      Zuerst steht doch einmal die Frage- Warum mache ich eine Quarantäne?
      Um meinen Bestand vor dem Einschleppen einer Fischkrankheit jedweder Art zu schützen, den Gesundheitszustand der neuen Tiere zu ergründen und letztere auf die neuen Beckenbedingungen vorzubereiten.
      Bei einigen Arten, insbesondere beim Diskus, kommt letztendlich noch die Überprufung auf bestehende bakterielle Unverträglichkeit der alten und neuen Tiere hinzu. Dies ergründet man durch hinzusetzen eines Tier aus dem Altbestand in das Quarantänebecken vor Abschluss der Quarantäne.
      Zum Becken selbst auch ein paar Worte.
      Selbiges sollte vom Grundsatz her steril in der Einrichtung sein. Pflanzen,Bodengrund oder anderweitige Einrichtungsgegenstände haben darin nichts zu suchen. All diese Utensilien müssten absolut steril sein so sollten sie verwendet werden. Wer kann dies von seinen Pflanzen behaupten ohne sie zu schädigen? Außerdem müsste ich selbige nach erfolgter Quarantäne wieder desinfizieren oder verwerfen.Ein desinfizerter Schwammfilter oder Sprudelstein reichen vollkommen aus zumal regelmäßiger Wasserwechsel zwecks Angleichung der Wasserwerte erfolgen.
      Die Fische gewöhnen sich sehr schnell an die Bedingungen des Becken!
      Eine Ausnahme in der Ausstattung des Quaratänebecken gibt es und die werden durch die Nahrungsbedingungen diktiert. Hier beziehe ich mich auf bestimmte L-Welse, welche unbedingt Zellulose (Holz) zur Ernährung benötigen.
      Dieses Holz kann man wärmebehandeln und dann einbringen.
      Als Qurantänebecken sollten Aquarien ab einer Kantenlänge von 80cm, immer abhängig von der Fischgröße und Menge, zum Einsatz kommen.
      Aber als kleiner Denkanstoss. Nicht nur Fische bedürfen einer Quarantäne sondern auch alle anderen Tiere und Pflanzen, welche aus einem anderen Hälterungsbecken hinzukommen. Oftmals treten nach Neubepflanzung oder Schneckenneueinsatz nach längerer Zeit Verhaltenseigenschaften/Krankheitserscheinungen der Fische auf, welche bis dato noch garnicht vorhanden waren. Die meist eingeschleppte Krankheit ist die Weisspünktchenkrankheit, welche ich durch eine Qurantäne verhindern kann.
      Dieter, kannst du mir einmal die Herangehensweise mit den Salzen von Herrn Gentzel, welche Salze, Dosierung und Verweildauer, genauer erläutern?
      Hallo Jürgen,

      ich finde, Herr Genzel hat es auf seiner Seite ganz gut beschrieben, wie die Salze wirken und wie man sie dosiert:

      aquakultur-genzel.de/product_i…alz-fuer-alle-fische.html

      Im Grunde mache ich es genau so, nur das ich etwas größere Gefäße nehme mit entsprechend mehr Salz.
      Das diese Methode wirksam ist, zeigt meines Erachtens der Fakt, das ich seit fast 10 Jahren keine Krankheit mehr in meinen Aquarien habe.

      Ich gebe dieses Salz aber auch nach jedem Wasserwechsel ins Aquarium, einmal für die gesamte Wassermenge und danach nur noch für die Frischwassermenge (1 TL/150 L).
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,

      ich persönlich hatte nie ein Quarantäne Becken. Ich hatte einfach entweder nicht den nötigen Platz, oder das entsprechende Becken. Zudem hole ich mir nicht so oft neue Fische, sodass sich ein laufendes Quarantänebecken auch nicht lohnen würde.

      Den ein oder anderen Gedanken wollt ich hier aber mal aufgreifen:


      Manacapuru schrieb:

      Ich hab immer so 5 guppies drin gehalten um die Filter was zu fressen zu geben. Das Becken ist immer parallel zu den anderen Becken gelaufen und war quasi immer eingefahren und bezugsfähig, auch die Heizung war immer auf den momentanen Fischbestand eingestellt.


      Richtig so, Jesse! Ein Quarantänebecken ist die instabilste Form eines Aquariums. Der Besatz ändert sich ständig und somit gibt es auch kein stetiges und gleichbleibendes Nahrungsangebot für Destruenten.

      Wenn man einen dauerhaften Besatz hat, dann gibt es wenigstens eine ständige Zufuhr und es treten nur noch Schwankungen auf, wenn neue Tiere dazu gesetzt werden.


      Käpt schrieb:

      gehen die Meinungen heute eher in die Richtung, solche Becken ähnlich zu betreiben wie ein Hälterungsbecken. Das wäre auch meine Präferenz, wenn ich eine Quarantäne durchführen würde. Die Fische sollen ja nicht bewusst krank gemacht werden, was ja passieren kann, wenn die Fische keinen Schutz im Aquarium finden.


      Ein solches Becken wäre zudem auch noch attraktiver. Rückzugsmöglichkeiten sind nach einem stressigen Transport doch wirklich wichtig. Man sieht es ja immer wieder, wenn man neue Fische in ein laufendes Becken setzt; meistens flüchten die Neuankömmlinge direkt ins Pflanzendickicht, liegen auf dem Boden, oder verstecken sich zwischen Wurzeln.

      In Händlerbecken sieht man ja teilweise sehr schön, wie die Fische, insbesondere revierbildende Arten, in einem "Stress-Zustand" sind. Sowas halte ich sogar eher für kontraproduktiv.


      Hobby schrieb:

      Selbiges sollte vom Grundsatz her steril in der Einrichtung sein. Pflanzen,Bodengrund oder anderweitige Einrichtungsgegenstände haben darin nichts zu suchen. All diese Utensilien müssten absolut steril sein so sollten sie verwendet werden. Wer kann dies von seinen Pflanzen behaupten ohne sie zu schädigen? Außerdem müsste ich selbige nach erfolgter Quarantäne wieder desinfizieren oder verwerfen.Ein desinfizerter Schwammfilter oder Sprudelstein reichen vollkommen aus zumal regelmäßiger Wasserwechsel zwecks Angleichung der Wasserwerte erfolgen.


      Wenn in einem Quarantänebecken tatsächlich eine Krankheit ausbricht, so sind die verwendet Utensilien (Egal ob Kescher, Wurzel, Filter, oder Pflanze) natürlich potentielle Brandherde. Sowas müsste man nach der Quarantäne dann desinfizieren, wenn nicht sogar entsorgen.

      Ich finde aber diesen Drang zum sterilen Becken nicht so gut. Fische haben ein Immunsystem und leben teilweise in Tümpeln, die alles andere als steril sind.

      Ein Quarantänebecken dient (in meinen Augen) vor allem dazu dar Neuankömmlinge zu beobachten, eventuelle Krankheiten zu behandeln (oder prophylaktisch), oder wie Dieter schrieb, um sie aufzupäppeln.

      Das Quarantänebecken sollte also nicht steril sein. Bei Diskusfischen mag das nochmal anders sein, insbesondere bei parasitenfreien Diskusfischen, aber darüber lässt sich sowieso streiten.

      Mit Huminsäuren kann man in einem Quarantänebecken ausgesprochen gut arbeiten. Als Prophylaxe vor möglichen Krankheiten und als Heilmittel gegen Wunden, die auf einem Transport entstehen können (beispielsweise an den Flossen).

      Laub und Äste bieten zudem gute Verstecke, sind kostenlos erhältlich im Wald und sie sind gut austauschbar.

      Das wäre meine Vorgehensweise, wenn ich denn ein Quarantänebecken hätte. :rolleyes:
      Hi Marc,

      ich denke, Du hast die Funktion eines Quarantänebeckens gut beschrieben.
      Denn dabei steht ja wirklich nur die Beobachtung neuer Fische an erster Stelle.
      Ein steriles Becken halte ich nur für eine Krankheitsbehandlung für sinnvoll.
      Was ich etwas anders sehe, ist die Quarantäne für parasitenfreie Diskusbuntbarsche.
      Für die ist eigentlich gar keine Quarantäne nötig.
      Die würde ich beim Neukauf nur separieren, wenn ich vorhabe, die in eine schon bestehende Gruppe zu integrieren.
      Dann macht es Sinn, die in ein eigenes Becken zu setzen und einen des Bestandes dazu.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter