Ein Döbel (=heimischer Fisch) im Aquarium

      Ein Döbel (=heimischer Fisch) im Aquarium

      Ich glaube ich habe euch noch nie von meinem Döbel erzählt, den ich mal im 200l Becken gehalten hab? Diesen hab ich noch vor meiner Zeit mit den wildfarbenen Skalare, zusammen mit einem Antennenwels gehalten. Bei einem Wildteich "bei mir ums Eck" :00000441: hab ich um die 20 Larven mit maximal 0,8 cm gefangen. War eigentlich nur ne Spontanaktion, wobei ich testen wollte ob man mit nem T-Shirt Fische fangen kann... und es hat geklappt. Anfangs waren in dem Aquarium auch noch andere Fische, schwarze Marmor Schleierflossenskalare (würg <X ) und ein paar Trauermantelsalmler und noch so Zeugs. Auf jeden Fall hat von den 20 Larven nur einer überlebt.

      Ich hab ihn später "King Karpador getauft". Das Vieh hatte kurze Zeit später das Becken für sich alleine mit dem Antennenwels und galt eigentlich nurnoch als Zwischenbesatz für das Aquarium da ich damals nicht wusste ob ich das Aquarium abbauen soll oder nicht.

      Der Fisch wuchs eigentlich relativ zügig und verschlang wirklich ALLES was man ihm anbot. Zum Schluss hin hab ich ihn nurnoch mit Käferlarven und adulten Wanderheuschrecken gefüttert. Durch die WG mit dem Döbel und der Futterkonkurrenz entwickelte sich das kleine Antennwelsweibchen zum abartigsten Monster dass ich je gesehen hab...

      Die beiden streiteten eigentlich immer um das Futter und der Döbel hatte dabei aber nicht so gute Karten wie man dachte. Das Ancistrusweibchen kam nur mit komplett ausgeklappten Kiemenstacheln zum Fressen und attackierte den Döbel sobald dieser ans Futter kam. So blöd wie der Döbel war, war dem das aber wurscht. Dabei kam es ab und zu auch vor das der Ancistrus dem Döbel die Stacheln in die Kiemen rammte. Ich konnte mal beobachten, wie der Döbel direkt aus den Kiemen blutete. Scheinbar machte ihm das aber nichts, den er fraß ganz unbehelligt weiter.

      Das Ancistrusweib kam dann später zu meinem Schwager. Ihre aggressive Art hat sie aber noch immer nicht abgelegt. Auch in seinem Aquarium kommt sie nur mit ausgefahrenen Stacheln zum Fressen, und verkloppt sein anderes Ancistrusweib im Fressrausch oftmals.

      Der Döbel jedenfalls wuchs und wuchs. Nachts bemerkte ich dann oft, dass er schon heftig gegen den Deckel zu springen begann. Als der Fisch dann seine 20-25 cm erreichte hab ich beschlossen ihn zurück in den Teich zu setzen. Dem Fisch zuliebe da er zu groß fürs Becken wurde und den Neonröhren zuliebe haha :D

      Als ich ihn dann in den Teich aussetzte dauerte es ziemlich lang bis der Fisch meine Nähe verließ und sich den anderen Döbeln im Teich zugesellte.

      Zweifelsohne einer meiner absoluten Lieblinge, die ich bisher gehalten habe. Nicht nur weil er so schön zügig wuchs und ein interessantes Verhalten hatte, sondern auch weil er ein Fressverhalten wie ein Piranha an den Tag legte.

      ich dachte diese Geschichte kann ich ruhig hier mal teilen :)
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      mfg Jesse

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      Hi Jesse,

      das ist doch eine schöne Geschichte! So etwas kannst Du uns immer gerne zeigen. :)

      Ich glaube, meinen letzten lebenden Döbel hab ich vor so ungefähr 40 Jahren gesehen.
      Den aber auch nur, weil mein Vater ihn (und weitere von der Sorte) geangelt hatte.
      Wenn mich nicht alles täuscht, dann haben die Leute damals Kirschen als Köder genommen.
      Leider weiß ich aber nicht mehr genau, wo mein Vater die geangelt hatte.
      Das war entweder in Kärnten oder aber im Emsland.

      Ach, das sind schon schöne Erinnerungen an die alte Zeit.
      Da war die Welt, zumindest oberflächlich, noch in Ordnung. :love:
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Ja Döbel sind ganz wild auf Früchte. Sollten auch mit Weintrauben geangelt werden können. Meiner hat sogar die Riesenvallisnerien gefressen. Der hat sich am oberen Ende festgebissen und ein Blatt die komplette Länge nach unten hin weggeknabbert. Das hat man auch nachts gehört. Den Finger hat man nicht rein halten dürfen, der wär vermutlich verschwunden hahah :D

      Würd ich mir ein Heimatbecken einrichten, wären wohl Döbel der erste Besatz, die Teile sind einfach nur geil. Wirklich kräftige Tiere, sowas merkt man erst im Aquarium, die randalieren richtig wenns etwas zu Fressen gibt haha :D

      Im Krka Nationalpark in Kroatien, wo ich schon einige male war, wimmelts nur so von Döbeln in allen Größen, das ist auch schön anzusehen,.
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      mfg Jesse

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      Guten Abend, Jesse ! Warum nicht ?? Ein reines Kaltwasserbecken würde mich auch mal
      reizen. Naturagart in Ibbenbüren hat ja einiges an Kalt-Becken, u.A. mit einem tollen Zander !
      Das sieht schon hammermäßig aus.... Auf jeden Fall mal einen Besuch wert !Gute Nacht- Claus :thumbup:
      Euch einen fischigen, lieben Gruß aus Greven, Claus :00000441:
      Sehr sehr geiler Thread und Bericht, Herr Jesse :thumbup:

      komisch (oder schad :( ) , daß nahezu alle unsre Aquarianer hier die heimische Wasserwelt anscheinend so wenig intressiert,
      ich finde gerade unsre Kaltwassergebiete extremst intressant und finde, sie halten einem konkurrenzierendem Vergleich mit den klassischen Aquarianergebieten allemal stand. Allein das Platz- und Temperaturproblem ist leider fast immer im Weg.

      kuck mal hier, da hatte ich schon mit Hilfe von unserm verschollenen @Baenschigreg Nico einen Anfang gestartet :)

      >>> Besatz- und Einrichtungsgedanken zu einem Heimataquarium
      Tom den Thread hättest mir echt nicht verlinken dürfen, jetzt hab ich Lust auf ein Aquarium mit heimischen Fischen... Vor allem weil die ja recht billig sind :thumbsup: und die Einrichtung fürs Becken kugelt ja quasi vor der Haustüre rum...

      wer weiß, was sich ergibt :D so ein Flussbarsch wär schon was nettes. Einige Meter neben dem Teich wo ich den Döbel gefangen habe, rinnt ein Bach in die Salzach. Dort hab ich mal ne kleine Staumauer gebastelt und darin hat sich dann mal ne Quappe verfangen. Wirklich witziges Viech. Wär ja was für deinen Geschmack gewesen. Ca 18 cm war die groß.
      mfg Jesse

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      Jesse, ich sag ja immer, schauts hir im Forum auch üüüüüber Euren Tellerrand, wir haben hier einfach echt viel Zeugs abseits der gängigen Aquarianerforen :whistling:
      aber - so is das numal jetz ^^ jetz bau dir mal Dein Heimatbecken :D
      - sobald "Besatzfragen" im Titel steht, schaut eh wieder jeder rein und schreibt was dazu :rolleyes:

      Ich glaub aber schon, daß das eher kompliziert is, weil wie kriegst das Beckenwasser dauerhaft so kalt?
      Kühlen is energietechnisch wesentlich aufwendiger und teurer als Heizen glaub ich mich zu erinnern.

      Ich hab aber noch was für Dich - Thema Quappe ( einer meiner drei Lieblingsfische, Quappe, Schretzer, Kroppe )
      Kuck hier rein uns scroll Dich runter bis zum Post mit der Kroppe/Groppe ..... die haust direkt in meim Gartenbach vor meiner Balkontür :P

      >>>>>>>> Bach- und Lachgeschichten von und mit Onkel Tom
      Moin,

      THOR schrieb:

      Unser @Cepedian Manuel hat ein echtes "Aussenaquarium"

      leider länger nichts darüber gelesen. Er hatte ja Sturisoma drinnen... ein Update wäre interessant!
      Ich habe vor ner Weile ein 120x70x60 Wulstverklebtes Becken aufgetan und traue mich wohl eher nicht in der Whg. dran.
      Vielleicht wird das auch sowas. Eine Art Hochteich als Sichtschutz und für die Fische, die es etwas kälter ertragen...
      Aber insgesamt gibts da auch paar wenige Einheimische die geeignet sind. Glaube schon, dass einige Moderlieschen es ertragen würden.
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt