Ein Diskus-Aquarium - ich bin einfach nie richtig davon losgekommen!

      Hallo Phil,

      wenn man die Literatur über Diskus durchforstet, dann findet man sehr wenig bis kaum eine ausführliche Information über die Bedeutung der Streifenbildung bei Diskus als Kommunikationsform. Lediglich in einigen Foren wird kurz auf diese Problematik eingegangen.
      Ich werde einmal meine Beobachtungen, denn als Rentner hat man ja Zeit für seine Lieblinge, schildern.
      Der Diskus dokumentiert über seine Seitenstreifen, wie einige andere Fischarten auch, sehr intensiv seine Kommunikation über sein Befinden und Verhalten.
      Diese Fähigkeit ist am stärksten bei den Wildfängen ausgeprägt und hat sich auch in den Wildfangnachzuchten, nur nicht in dieser Intensität, erhalten. Leider können verschiedene Farbschläge keine Streifen mehr zeigen, da diese Eigenschaft weggezüchtet wurde.
      Zum Beispiel sind die Rußflecken bei den Pigeondiskus Überbleibsel der rausgezüchteten Streifen. Sie vermögen jedoch noch durch eine starke Russzeichnung auf ihr Unwohlsein oder ihre Unterordnung aufmerksam zu machen, was bei vielen anderen Arten nicht mehr möglich ist und es zu oftmals tödlichen Auseinandersetzungen kommen kann.

      Nehmen wir das letzte Video von Dieter, auf welches sich die Frage von Phil bezog.
      Die Tiere sind vor einen Tag umgesetzt wurden und nun treffen in einer neuen Umgebung 2 Gruppen von Diskus aufeinander, wobei eine dieser Gruppen ein Verband von großen Tieren (Körpermass) darstellt. Die weitaus kleineren Alenquer müssen sich nun wieder in den Verband einfügen und dokumentieren durch ihre etwas dunklere Körperfarbe sowie der dunklen Ausprägung aller Streifen ihre Unterwerfung unter den anderen Diskus. Es geht ihnen darum Stress und agressive Angriffe seitens der Kobaldblauen Diskus abzuwenden.
      Dieses Verhalten wird man immer beobachten können, wenn neue Tiere in einen bestehenden Verband eingesetzt werden.
      Es sei in diesen Zusammenhang angemerkt, dass die Kobaldblauen Diskus noch über die Fähigkeit verfügen Streifen zu zeigen. Dies ist zu diesen Zeitpunkt jedoch nicht notwendig, da sie von ihrer Größe her die Dominanz im Becken haben. In vorhergehenden Bildern von Dieter ist zu erkennen, dass beide Arten, als sie in einem anderen Becken zusammen schwammen, eine entspannte Haltung hatten.
      Da kommen wir zur nächsten Darstellungsweise der Streifen. Unsere Diskus können signalisieren: mir geht es gut!
      Hier treten die kräftigen Streifen, welche in der Mitte des Körper sind, heller hervor. Hier kann ich davon ausgehen es stimmt alles im Becken.
      Eine weitere Feststellung habe ich kurz vor dem Paarungsritual gemacht. Bei meinen Tieren hoben sich die hinteren 5 Streifen dunkel hervor. Dann begannen sie mit dem Rütteln und Probeputzen. Demzufolge sind sie in der Lage zu signalisieren ich bin Paarungsbereit und suche Partner.
      Das Spiel der Streifen wird zwischen den Tieren immer eine Rolle spielen ob dies beim Fressen, bei der Begegnung im Becken oder bei der Paarung/Brutpflege der Fall ist.
      Aber auch das Unwohlsein/Erkrankung wird über das Streifenmuster/die Körperfarbe signalisiert. Nur wird ein kranker Diskus nicht mehr aktiv im Verband schwimmen. Er sondert sich ab, färbt sich dunkel und zeigt ein sehr dunkles Streifenmuster. Außerden wird er meistens abwechselnd eine der beiden Brustflossen klemmen, also nicht bewegen. Dies ist dann ein Alarmzeichen für den Halter helfend einzugreifen.
      Soweit meine kurze Interpretation zu den Diskusstreifen.
      Ich habe auf die Schnelle, im Gegenlicht und Spiegellung, ein paar Bilder gefertigt um das geschriebene auch dokumentarisch zu hinterlegen.

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      Hallo Jürgen,

      da hast Du wieder einmal, wie sollte es auch anders sein, eine sehr gute Erklärung geschrieben.
      Dem kann ich eigentlich nur noch eine eigene Beobachtung hinzufügen:
      entgegen meiner früheren Annahme haben brutpflegende Diskus nicht über ihre Streifen mit den Jungfischen kommuniziert, sondern viel mehr durch Rütteln des Körpers und Flossenstellungen. Konntest Du das bei Deinen Diskus auch schon beobachten?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Schlechte Neuigkeiten

      Hallo zusammen,

      dieses mal habe ich leider nur eine schlechte und traurige Neuigkeit!
      Ich habe gestern mehr als 30 tote Rote Neon aus dem Aquarium geholt, und jetzt liegen noch einmal mindestens 5 tote Fische in dem Becken.

      Am Samstag habe ich meinen turnusmäßigen Wasserwechsel in allen drei Becken gemacht.
      Da war alles in bester Ordnung, allen Fischen ging es gut. Auch noch nach der letzten Fütterung um 20 Uhr.
      Gestern Vormittag dann ein großer Schock beim Blick in das Becken mit den Neon!
      Was war passiert?
      Der Filter lief nicht mehr, weil der Schlauch vom Luftheber abgesprungen war!
      Die zwei kleinen Becken habe ich mit Plexiglasscheiben abgedeckt, die ich zum Füttern herunter nehme.
      Sehr wahrscheinlich habe ich beim Wiederauflegen den Luftschlauch etwas angestoßen, so das er nicht mehr fest auf dem Luftheber steckte.
      Das kann ja passieren, wenn der Schlauch schon etwas ausgeleiert ist.
      Durch die feinen Vibrationen, die bei Lufthebern entstehen können, hat er sich dann wohl ganz gelöst!

      Jetzt weiß ich natürlich nicht genau, wie lange das Becken ohne Filterung gelaufen ist, dann könnten 12 Stunden oder etwas mehr gewesen sein.
      Auf jeden Fall hat die Zeit ausgereicht, damit sich Nitrit bilden konnte!
      Ich habe dann sofort einen 80 %igen Wasserwechsel gemacht und Milchsäurebakterien hinein gegeben.
      Das gleiche werde ich jetzt noch mal wiederholen.

      Die Neon, die das überlebt haben, scheinen aber fit zu sein.
      Es schwimmt jedenfalls keiner mehr an der Wasseroberfläche, und es torkelt auch keiner mehr!

      Leute, ich könnte heulen vor Wut über mich selbst!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Phil,

      auch wenn so etwas immer wieder mal passieren kann, bleibt das ganze einfach mein Fehler!
      Ich bin verantwortlich für den qualvollen Tod von ca. 50 Roten Neon!
      Daran gibt es nichts zu beschönigen.

      Ich hatte ja 100 Neon gekauft, also müssten jetzt noch ungefähr 50 Tiere da sein.
      Hab vor ein paar Minuten noch mal ins Becken geschaut, dem äußeren Anschein nach geht es den verbliebenen Neon wieder gut.
      Mal sehen, ob es morgen immer noch so ist!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo zusammen,

      ich kann durchatmen: heute war kein toter Neon mehr im Becken!
      Die Verbliebenen stehen gut, und sie stürzen sich wie Piranhas auf das Futter.
      Ich denke, noch so 2-3 Monate, dann kann ich sie gefahrlos umsetzen.
      Denn irgendwann wird das Bauchwachstum ja mal mehr in die Länge gehen. :)
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Leute,

      es tut mir ja Leid, das hier im Thread jetzt schon so viel über die Roten Neon berichtet wurde, aber zu einer vernünftigen Doku zählen nun auch mal alle negativen Begleitumstände. Und die haben, entgegen meiner gestrigen Freude, immer noch nicht aufgehört. Heute habe ich wieder gut 10 tote Neon aus dem Becken geholt, trotz täglicher Wasserwechsel und Bakterienzugabe klappt es einfach nicht mit diesem Becken! Es sind jetzt vielleicht noch 25-30 Neon verblieben, und das ich die groß bekomme, bezweifle ich jetzt doch sehr. Ich weiß mittlerweile aber auch nicht mehr, woran dieses Sterben liegt, Nitrit ist jedenfalls nicht mehr meßbar. Für mich steht jetzt zumindest fest, das keiner dieser Neon jemals umgesetzt wird. Wenn welche überleben, bleiben sie in diesem Aquarium! Wenn ich den derzeitigen Schock überwunden habe, werde ich mich nach anderen Neon umschauen. Dann aber nur nach Tieren, die schon größer sind. Und ab meinem nächsten Beitrag hier geht es dann auch nur noch mit dem eigentlichen Thema weiter, meinem Diskus-Aquarium!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Dieter,
      das ist bitter!
      Glaubst du echt an Nitrit? Nicht vielleicht eher an zu wenig Sauerstoff?
      Übrigens habe ich mit Swen seinen Vereinskameraden besucht, der leidenschaftlich Rote Neon, Rotköppe usw. zieht und für 1 Euro verkauft.
      Sollte ich einmal in die Verlegenheit kommen, dann kauf ich dort...
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hallo zusammen,

      also doch noch einmal kurz zu den Neon.
      Jesse, das wäre die einzig logische Erklärung, warum noch so viele gestorben sind, nachdem der Nitritgehalt wieder gut war.
      Phil, Sauerstoffmangel war ganz sicher in der Nacht extrem vorhanden, danach aber nicht mehr.
      Der Luftheber hat richtig viel mit Sauerstoff angereichertes Wasser ins Becken, und es läuft auch noch ein feinperliger Luftausströmer auf voller Pulle. Das die Fische jetzt noch an Sauerstoffmangel gelitten haben, ist eigentlich undenkbar.

      Aber jetzt hat sich dieses Thema dann wirklich erledigt, es schwimmen noch genau 2 lebende Neon in dem Becken! :(
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Die erste Algenplage

      So, dann geht es jetzt endlich mal mit meinem Diskusbecken weiter.
      Wenn ich zur Zeit ins Becken schaue, dann gefällt mir der Anblick nicht ganz so gut, denn ich hab die erste Algenplage.
      Auf dem Fotos ist das leider nicht ganz so gut zu erkennen.
      Besonders an den Haselnusszweigen haben sich lange braune Algen gebildet.
      Aber auch bei 2 Moosen im oberen Wasserbereich.
      Diese Algen wachsen in ganz dichten Büscheln, sie erreichen Längen bis an die 30 cm.
      Wenn ich sie manuell entfernen möchte, bekomme ich solch lange Stücke aber nicht heraus.
      Sie reißen dann einfach durch, denn die Konsistenz dieser Algen ist sehr weich.
      Die Algen sehen nicht nur schlimm aus, sie beeinträchtigen auch die Diskus.
      Beim Füttern kommen die nämlich immer nach oben geschossen, um ganz schnell ans Futter zu kommen.
      Wenn sie aber mit diesen Algen in Berührung kommen, mögen sie das gar nicht und sie schwimmen wieder blitzschnell nach unten.

      Ich habe so viel Literatur über Algen hier, aber ich finde derzeit keines davon.
      Auch darum zeige ich jetzt hier mal ein Foto, vielleicht kommt ja jemand von euch sofort darauf, um welche Algen es sich da genau handelt:

      DSC_0010.JPG
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Dieter,

      Tom hat die Alge genau definiert mit seinen Link. Nun wirst du darauf verweisen, dass deine Alge braun und nicht grün ist.
      Auch hier die entsprechende Antwort. Hierfür zeichnet sich Kanne Brottrunk verantwortlich. Die MSB greifen die Alge an und es kommt zur Braunfärbung. Außerdem wird selbige brüchig und ein aufwickeln ist nicht möglich. Ich hatte vor kurzen mit dem gleichen Phänomen zu kämpfen, nachdem ich meine Wasseroberflächenbewegung (tolles Wort) wegen des starken Wuchs der Usteriana und Vallisnerien verstärkt hatte.Die Fadenalgen bildeten sich im Bestand der Limnophila sessiliflora (Blütenstielloser Sumpffreund), welche besonders stark der Strömung ausgesetzt waren. Ein verstäkter Einsatz von Kanne Brottrunk führte dann dazu, dass sich die satt grüne Färbung in ein schmutziges Braun wandelte. Die Alge wuchs noch etwas und lies sich dann mit dem kleinen Kescher entfernen. Ein aufwickeln war nicht möglich, da sie dabei zerbrach. Ergo, den Zusatz von Kanne Brottrunk(hatte 20ml/100l) kurzzeitig für 2mal die Woche erhöhen.
      Du kannst den Prozess der Algenbeseitigung, wie im Artikel auch beschrieben, kurzzeitig mit schnellwachsenden Pflanzen beschleunigen. Ich rate dir hier zu Cabomba caroliniana, Egeria densa oder Heteranthera zosterifolia um nur ein paar zu nennen. Ruhig dichte Büsche einer Art einsetzen. Wenn deine Hauptpflanzen die richtige Größe erreicht haben kannst du die zusätzliche Art wieder entfernen.
      Ich würde von chem. Produkten abraten und wenn möglich mit CO² gegenhalten.
      Soweit mein Rat.
      Hallo ihr Zwei,

      ganz vielen Dank für eure Mühen!

      @THOR Tom: an Fadenalgen hatte ich natürlich auch gedacht und auch schon auf der verlinkten Seite gelesen. Da die Algen bei mir aber braun, weich und sehr faserig waren, habe ich sie nicht als solche eingestuft.

      @Hobby Jürgen: wenn wir Dich nicht hätten! Das die Milchsäurebakterien so etwas bewirken, da wäre ich wohl nie drauf gekommen!
      Bisher gebe ich 2x je Woche 10 ml/100 Liter ins Wasser, das werde ich dann mal verdoppeln.
      Und nach ein paar schnellwüchsigen Pflanzen habe ich eh schon geschaut, weil die ja helfen, Nährstoffüberschüsse in einem noch neu eingerichteten Aquarium abzubauen.

      Danke euch beiden, ich bin richtig froh, das wir hier so eine tolle Gemeinschaft haben!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Leute,

      und weiter geht es mit der Doku über mein Aquarium! Endlich, oder? :D
      Im Zusammenhang mit dem Zeolith-Bodengrund war ja noch Erklärungsbedarf:

      Käpt'n_D schrieb:

      Und den Hersteller des Zeolith-Bodengrundes werde ich auch noch zum gleichen Thema befragen.


      Genau das habe ich in den letzten Tagen gemacht, und bin dabei auf einen sehr hilfsbereiten Menschen gestoßen!
      Ich gebe hier einmal den kompletten Schriftverkehr mit Herrn Legat weiter.

      Begonnen hatte ich mit folgendem Text:

      "Hallo Herr Legat,

      ich habe vor rund 4 Wochen mein Aquarium komplett neu eingerichtet und als Bodengrund ihr Zeolith in einer Höhe von ca. 8 cm eingebracht. Jetzt stelle ich aber fest, das einige Pflanzen, auch Stengelpflanzen, überhaupt kein Wachstum zeigen.
      Und ein paar Knollenpflanzen, die schon einen Blätteraustrieb hatten, sind gänzlich verschwunden.

      Ich habe das in meinem Aquaristik-Forum mal zur Diskussion gestellt. Da wurde dann vermutet, das das Zeolith wichtige Pflanzennährstoffe wie Eisen und Ammonium bindet, so das sie den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung stehen.
      Können Sie mir da aus eigener Erfahrung weiter helfen?

      Danke und freundliche Grüße aus Essen,
      Dieter Meseck"

      Herr Legat hat mir dazu folgendes geschrieben:

      "Sehr geehrter Herr Meseck,

      in einigen Foren wird durch Halbwissen eher viel verunsichert als das es einem nützt.

      Grundsätzlich ist zu ihrem Problem zu sagen daß das verhalten der Pflanzen vollkommen normal sein kann und das bei einem neu eingerichteten Aquarium die Bedingungen von einem alten Aquarium nicht vergleichbar sind, weil sich das neue Ökosystem erst einmal einregeln muss.

      Es ist also Geduld von Nöten bis sich bestimmte Pflanzen zur Zufriedenheit entwickeln.

      Richtig ist das vom Zeolith Ammonium gebunden wird und das ist natürlich gut so und von Vorteil. Dadurch wird die Stickstoffoxydationskette unterbrochen welche zu vielen Problemen im Aquarium führt, als Beispiel das Nitirit.

      Ammonium wird zwar im geringen Maß von Pflanzen aufgenommen, weil diese über Filtration an Nitrat gelangen, über welches die Pflanze letztlich an Stickstoff kommen kann.
      Es geht also um den wichtigen Hauptnährstoff Stickstoff, den die Pflanze braucht.

      Stickstoff welches über Nitrat in die Pflanze gelangt wird vom Zeolith nicht aufgenommen, Nitrat bindet Zeolith auch nicht auf Dauer sondern gibt es wieder ab.

      Man könnte jetzt bei ihrem Aquarium vermuten das es sich um einen Stickstoffmangel handelt,

      - Chlorose und Nekrose der älteren Blätter = Eiweißabbau
      - geringe Bestockung = Störung des Stoffwechsels
      - schlechtes Wurzelwachstum = Störung des Stoffwechsels

      Stickstoff liegt im Boden in verschiedenen Formen vor:

      - Organisch gebunden (Humus)
      - mineralisch (Nitrat, Ammonium)

      Zwischen den N- Formen finden verschiedene Umwandlungsprozesse statt. Nicht jede N- Form ist für die Pflanze gleich gut verwertbar.

      Im übrigen stellt man in der Industrie mit Hilfe von Zeolith Sauerstoff und Stickstoff her.

      Unser Zeolith enthält alle pflanzenverwertbare Mineralstoffionen und Spurenelemente für Pflanzen und eben auch das Eisen, welches durch den Ionnenaustausch den Pflanzen zur Verfügung steht.

      Es könnte an nützlichen Bakterien in ihrem Aquarium mangeln , den darüber gelangen die Pflanzen auch an Nitrat und darüber zum Stickstoff, um das Wachstum der Bakterien anzuregen könnte man darüber nachdenken vorübergehend Sauerstoff in das Aquarium einzuleiten.
      Ammonium ist also nicht zwingend notwendig das die Pflanze an Stickstoff gelangt und Eisen ist genug vorhanden.

      Es ist also noch zu früh um zu sagen das etwas mit ihrem Aquarium nicht stimmt und würde noch ein paar Wochen abwarten um zu sehen wie es sich entwickelt.

      Mit den besten Aquarianergrüßen
      Heiner Legat"

      Diese Ausführungen von Herrn Legat sind aber eher allgemein gehalten und nicht unbedingt nur für mein Aquarium!
      Darauf legt er auch Wert, wie ihr später lesen könnt.

      Weiter geht es mit meiner nächsten Frage:

      "Hallo Herr Legat,

      ganz vielen Dank für Ihre ausführliche und fachlich fundierte Antwort!
      Darüber freue ich mich wirklich sehr.

      Mit den Foren haben Sie ganz sicher Recht, man muß schon aufpassen, das man sich nicht alles dort geschriebene zu eigen macht.
      Zur “Ehrenrettung” unseres Forum muß ich aber sagen, das in der Diskussion nichts behauptet wurde, sondern lediglich als Frage formuliert war.

      Das die Abläufe in einem Aquarium erst nach ungefähr einem halben Jahr richtig funktionieren, das ist klar.
      Und ich werde auch die nötige Geduld aufbringen, um allem erst einmal eine Chance zu bieten.

      Ich führe noch einmal auf, wie ich es mit meinem Aquarium mache, wenn da etwas total falsches bei ist, bitte ich Sie noch einmal um eine Information.

      An die Pflanzenwurzeln heran habe ich DRAK-Düngekugeln SE und NPK gedrückt.
      Falls Sie die nicht kennen, schicke ich Ihnen gerne mehr Informationen zu.

      Ich dünge aber auch noch mit Flüssigdünger, und zwar von Dennerle die Produkte “Scapers Green” (täglich) und “NPK-Booster” (1x je Woche). Dazu noch wieder von DRAK einen Tagesdünger.

      Zweimal je Woche gebe ich dem Wasser Milchsäurebakterien hinzu. Und wöchentlich Huminstoffe.

      Ihr Gedanke, das den Bakterien Sauerstoff fehlen könnte, ist sehr gut! Denn daran habe ich absolut nicht gedacht!
      Ich werde das mal für eine gewisse Zeit versuchen.

      Herr Legat, darf ich Ihre Antworten in meinem Forum zitieren?
      Das hielte ich schon allein deswegen für gut, weil Ihre Antwort aufklärend ist und zu guten Diskussionen führen kann.

      Nochmals ganz herzlichen Dank und Grüße aus Essen,
      Dieter Meseck"

      Nächste Antwort von Herrn Legat:

      "Hallo Herr Meseck,

      jetzt wird ist es mir klar und ich kann Ihnen nun genau sagen woran es hapert.
      Es macht keinen Sinn mein geschriebenes zu veröffentlichen, da bei ihrem Aquarium die Angelegenheit vollkommen anders liegt.

      Mit Eisen und Ammonium hat das Ganze absolut gar nichts zu tun.

      Auch wenn ich nicht alle genannten Produkte kenne – bei einem nur 4 Wochen in Betrieb befindlichen Aquarium kann eine solche Düngerbombe nur schief gehen.
      Weil ständig nachdosiert wird, kann auch unser Bodengrund gegen diesen schädlichen Einfluss kaum dagegen arbeiten und ein Gleichgewicht einstellen.
      Zudem werden hier Produkte verschiedener Hersteller verwendet, die wahrscheinlich sogar gegeneinander wirken.

      Die Stängelpflanzen zerfallen schnell bei dem genannten N- u. P-Überschuss, da muss man sich also nicht wundern.

      Knollenpflanzen brauchen in einer Aquarieneinlaufphase gar nichts, deshalb haben sie ja Ihren eigenen Nährstoffvorrat.
      Wenn diese mal Blätter abwerfen, ist das aber auch nicht tragisch, die bilden in einem guten Medium bald wieder neue.

      Was sollen die Milchsäurebakterien bewirken ?
      Und die Huminstoffe werden vom Granulat schnell adsorbiert – beides ist absolute Geldverschendung und ich hoffe, Sie haben in diesem Aquarium noch keine Fische drin.

      Mit den besten Aquariumgrüßen
      Heiner Legat"

      Meine Antwort:

      "Hallo Herr Legat,

      auch für diese Antwort wieder ganz vielen Dank!
      War wohl richtig gut, das ich mich an Sie gewendet habe!

      Ich dosiere den Dünger mit einer wesentlich geringeren Menge als vom Hersteller vorgegeben.
      Sechs Wochen lang mit einem Drittel, dann sechs Wochen mit zwei Dritteln und erst danach mit der Normaldosierung.
      So habe ich es mal gelernt, und damit eigentlich nie Probleme bekommen.
      Aber Sie werden wohl dennoch Recht haben, weil die heutigen modernen Dünger ja ganz anders aussehen als früher.

      Das Dünger verschiedener Hersteller auch gegeneinander arbeiten können, das ist mir neu.
      Aber ein gutes Argument, dem ich unbedingt nachgehen muß.

      Ich werde jetzt aber sofort erst einmal alle Düngergaben einstellen und erst nachdüngen, wenn ein Mangel offensichtlich wird.

      Milchsäurebakterien haben einen sehr positiven Einfluss aus ein Aquarium.
      Sie wirken sehr stark gegen Schadbakterien, bewirken eine schnelle Umwandlung von Mulm in Pflanzennährstoffe, und sie stärken das Immunsystem der Fische. Darüber gibt es eine ganze Menge an Erfahrungsberichten.

      Auf den Zeolith-Bodengrund und die Verwendung dieser Bakterien hat mich Kai-Uwe Genzel (Aquakultur Genzel) gebracht.

      Er hat Tests mit beiden Produkten in der gleichzeitigen Anwendung gefahren und festgestellt, das er mit viel weniger Wasserwechseln auskommt und trotzdem gesunde und gut wachsende Fische hat.
      Erst nach seiner Aussage habe ich dann vermehrt nach Informationen über diese Bakterien gesucht und da durchweg positive Aussagen gefunden.

      Das Huminstoffe so schnell vom Bodengrund neutralisiert werden, wusste ich nicht.
      Danke auch für diesen Hinweis, das Geld kann man sich dann wirklich sparen.

      In meinem Aquarium schwimmen schon Fische, und zwar 12 halbwüchsige Diskus.
      Die zeigen aber absolut kein Zeichen von Unwohlsein, das Wachstum ist sehr gut und sie haben richtig leuchtende Augen.
      Bei Diskus ja oftmals ein wichtiges Merkmal, um Probleme zu erkennen.

      Herr Legat, Sie mir haben mir wirklich sehr gut weitergeholfen. Und dazu wichtige Denkanstöße gegeben!

      Ganz vielen Dank für alles und freundliche Grüße,
      Dieter Meseck"

      Ich habe Herrn Legat dann ein Video von meinem Aquarium geschickt.
      Daraufhin schrieb er folgendes:

      "Hallo Herr Meseck,

      ein sehr schönes Aquarium,...dürften wir einen link von ihrem Video bei uns auf die Hompage setzen ?
      Ein bisschen Werbung für uns kann ja nicht schaden.

      Noch etwas zu den Milchsäurebakterien,
      Im Aquarium sind derart viele (Milliarden !!!) Bakterien, sodass ein weiterer Zusatz keine Rolle spielt.
      Ich will es mal drastisch und bildhaft ausdrücken:
      Wenn jemand in den Ozean pinkelt, dann erwartet er auch nicht wirklich, dass der Meeresspiegel steigt.

      Die im Aquarien enthaltenen Bakterien und Zeolith haben wenig miteinander zu tun.Aber beide schaffen jedoch ein gutes Klima und fördern sich somit gegenseitig.

      Mit den besten Grüße
      Heiner Legat"

      Ich habe ihm dann erlaubt, mein Video für sich zu verwenden.
      Und daraufhin kam dann heute die vorerst letzte Antwort von ihm:

      "Hallo Herr Meseck,

      vielen Dank für die Erlaubnis ihr Video verwenden zu dürfen.

      Milchsäurebakterien (Lactobacillales) binden eine Ordnung von meist aerotoleranten Bakterien die Kohlenhydrate zu Milchsäure abbauen.

      Durch ihre Michsäuregärung wird der PH-Wert im Hapitat der Milchsäurebakterien abgesenkt. Dies führt bei vielen anderen Bakterien dazu, das sie sich dort nicht mehr vermehren können.

      So werden u.a. Listerien oder Colibakterien im Wachstum gehemmt. Bei der Lebensmittelherstellung erweist sich diese Auswirkung als positiv und bei Teichen werde diese eingesetzt um bakterielle Infektionen von Fische vorzubeugen undum Algen zu unterdrücken.

      Wenn Milchsäurebakterien verwenden werden sollte auf ausreichend viel Sauerstoffgehalt geachtet werden.

      Mit den besten Aquarianergrüßen
      Heiner Legat"

      So, Leute, jetzt habt ihr erst einmal wieder Lesestoff für das Wochenende! :D
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo @Hobby Jürgen,

      ich habe soeben 5 Töpfe Heteranthera zosterifolia und 4 Töpfe Hydrocotyle leucocephala bestellt.
      Die Heteranthera kommen in den Bodengrud, den Wassernabel werde ich ziemlich oben an der Rückwand ankleben und ihn dann an der Wasseroberfläche treiben lassen.

      Außerdem habe ich noch einen Dennerle CO2-Langzeittest mitbestellt.
      Das ist ja doch eine feine Sache, wenn man die im Wasser vorhandene Menge ständig auf einen Blick ablesen kann.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Dieter,
      schnell reagiert hinsichtlich der Pflanzen.
      Nun zu deinen ausführlichen Artikel hinsichtlich deiner Anfragen und der gegebenen Antworten zum Bodengrund. Vorerst einmal auch hier ein Lob, wenn ich das darf, inbezug deiner Akribie bei der Klärung von Problemen.
      Im Zusammenhang gelesen bedarf es keiner weiteren Kommentierung der Antworten, insbesondere die Beurteilung hinsichtlich Milchsäurebakterien sagt einiges.
      Dieter, da du ja gerne Fachleute anschreibst richte doch einmal eine Anfrage an Dr.Kremser zu deinen Problem inwieweit lt. Zitat des Bodengrundhersteller

      Käpt schrieb:

      Zudem werden hier Produkte verschiedener Hersteller verwendet, die wahrscheinlich sogar gegeneinander wirken.


      ein Problem besteht bei der Verwendung deiner Dünger.
      Ich möchte dir noch 2 Link anhängen. Der erste ist von Dr.Kremser

      forum.drak.de/thread/2539-bode…i-aquarienneueinrichtung/

      und der zweite aus meinen Diskusforum. Letzteren wollte ich dir eigentlich nicht zusenden, da du schon genug Probleme hast, aber ich glaube dass es jetzt notwendig ist.

      diskusforum.org/allgemeine-dis…-modifizierung-des-aq/15/

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Hobby“ ()

      Hallo Jürgen,

      ich weiß, das ich mich ständig wiederhole, aber das muß sein:
      Danke, Danke, Danke!
      Der gesamte Lesestoff, zu dem Du immer wieder verlinkst, ist hoch interessant!
      Da lasse ich beim Lesen auch nicht eine Zeile aus!
      Und mache Dir bitte keine Gedanken, das mich da irgendwas überfordert oder belastet, egal, was und wann das ist.
      Ganz im Gegenteil, ich freue mich auf jegliche Information und auf jede gute Diskussion!
      Die Artikel, zu denen Du jetzt verlinkt hast, habe ich noch nicht gelesen, mache das aber jetzt sehr zeitnah.

      Jürgen, wenn man Probleme klären möchte, ist es dann nicht normal, das man akribisch und dabei immer freundlich nachfragt?
      Ich bin doch sehr dankbar dafür, das mir gerade auch Hersteller da so offen antworten.
      Dr. Kremser wollte ich ja eh noch persönlich anschreiben, das mache ich jetzt am Wochenende.
      Und auch den Herrn Kramer, der für und mit DRAK so einige neue Düngemittel und Darreichungsformen entwickelt hat.
      Das der Mann etwas von Pflanzen versteht, weiß man, wenn man sein Buch "Pflanzenaquaristik á la Kramer" gelesen hat.

      Ich werde natürlich auch hier immer wieder berichten, was sich aus meinen Fragen ergeben hat, auch, wenn das manchmal ein paar Tage dauert.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Ich habe eben doch schon wieder etwas vergessen....

      Heute Mittag habe ich mal die Tunze-Pumpe eingeschaltet und so den oberen Wasserbereich kräftig bewegt.
      Nach wenigen Minuten war von den Algen an den Haselnusszweigen nichts mehr zu sehen!
      Die sind zwar nicht weg, wie auch, aber durch die Strömung irgendwo zusammengetrieben.
      Beim morgigen Wasserwechsel schaue ich mal, wo, und sauge sie dann so gut es geht ab.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Leute,
      M.E.n. könnte es sich um einen ganz normalen Bakterienrasen handeln, der quasi auf der abgammelnden Rinde lebt. Ich denke andere Leute hatten sowas auch schon im Becken. Sowas kennt man doch von Holz. Ich oute mich mal, ich bin kein Freund von dem Gewirr. Für mich sieht es unnatürlich aus, mit allen Nachteilen.
      Eine Fadenalge reißt nicht so leicht ab.
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt