Der Langschnauzen-Fiederbart-Dornwels, Hemidoras morrisi

      Der Langschnauzen-Fiederbart-Dornwels, Hemidoras morrisi

      Hallo zusammen,

      noch ein interessanter Fisch von der Peru-Exkursion.

      Ich muss gestehen, hier musste ich besonders lange in meiner kleinen Bibliothek suchen, Ingo Seidel gab dann den entscheidenden Tipp.
      Er meinte, dass wir Hemidoras morrisi, den Langschnauzen-Fiederbart-Dornwels, gefangen hatten.
      So ganz sicher bin ich mir immer noch nicht ob ich diese Tiere richtig eingeordnet habe, die gefundenen Bilder zeigen bei Hemidoras morrisi viel schlankere Fische, das muss aber nichts heißen, vielleicht standen unsere Tiere gerade „gut im Futter“.
      Sie gehören zur Unterfamilie der Dornwelse (Doradidae, Bleeker 1858), sie umfasst rund 40 Gattungen mit ungefähr 130 Arten. Eine davon ist die Gattung Hemidoras (Bleeker 1858), die Art Hemidoras morrisi wurde 1925 von Carl Henry Eigenmann wissenschaftlich bearbeitet und beschrieben.

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      Die Fische kommen im brasilianischen Amazonasbecken, Ecuador, Kolumbien und Peru vor, aus Peru kommt auch der Holotypus dieser Art.
      Die Art wird leicht mit Nemadoras elongatus oder einer Harras-Art (ist mir passiert) verwechselt. Ich hätte mal schauen sollen ob die Tiere Schuppen zwischen der Dorsale und der Adipose hatten (Rücken- und Fettflosse), das ist ein Unterscheidungsmerkmal der Gattung-Hemidoras. Der Langschnauzen-Fiederbart-Dornwels wird um die 12-15 Zentimeter lang, seine großen Augen lassen darauf schließen, dass es um Dämmerungs- oder nachtaktive Fische handelt. Die Barteln mit den feinfiedrigen Auswüchsen erinnern an afrikanische Fiederbartwelse. Es handelt sich bei Hemidoras morrisi wohl um Gruppenfische, wir haben immer mehrere Exemplare auf einmal im Netz gehabt.

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      Sie sollten nicht allein im Aquarium gehalten werden, viele Verstecke und ein nicht so stark ausgeleuchtetes Aquarium sorgen dafür, dass sich die Tiere wohlfühlen. Wenn jetzt noch eine ausgeglichene Ernährung (Karnivor) dazukommt hat man viele Jahre Freude an den Fischen.
      Die typischen Geräusche die Dornwelse manchmal von sich geben können wir nicht bestätigen, es kann auch sein das sie viel leiser dabei sind wie andere Arten. Bei in der Hand liegenden Fischen war ein leichtes vibrieren zu spüren.

      Es gibt eine Diplomarbeit von Angelika Zebedin (2012);
      „Hängt das Hörvermögen der Dornwelse (Familie Daradidae) von der Morphologie der Schwimmblase ab"?

      Eine wirklich interessante Arbeit, die zu erklären mag, das die Tiere sich durchaus über weite Strecken unter Wasser mit ihren „Geräuschen ausdrücken“ können.Es würde „etwas“ zu sehr vom Thema abweichen, ich empfehle aber Interessierten diese Arbeit einmal zu lesen.Von der Schwimmblase der Tiere werden Schallgeräusche (Änderungen der Frequenzen) an das Innenohr übertragen (Weberschen Knöchelchen).
      Viele Grüße, Apisto...