Ein Mitternachtswels, Auchenipterichthys coracoideus

      Ein Mitternachtswels, Auchenipterichthys coracoideus

      Moin Leute,

      hier ist noch ein "Peruaner", auch ein interessanter Fisch.

      Einen Mitternachtswels fingen wir auch bei der Nachtfischerei, Auchenipterichthys coracoideus (C.H. Eigenmann & W.R. Allen 1942) hat sein Hauptvorkommensgebiet im nordöstlichen Peru (Iquitos), die Tiere wurden aber in weiten Teilen des peruanischen und brasilianischen Amazonas-Beckens nachgewiesen.
      Sie gehören in die Familie Auchenipteridae (Bleeker 1862), wurden dann in die Unterfamilie Auchenipterinae eingeteilt, die Gattung, Auchenipterichthys, wurde 1862 auch von Pieter Bleeker wissenschaftlich aufgestellt.

      137 Auchenipterichthys.jpg

      Es gibt häufig Verwechslungen bei den A.-coracoideus und A.-thoracatus, ein Unterscheidungsmerkmal ist wohl die Anzahl der Afterflossenstrahlen. So soll coracoideus weniger als 26 Strahlen haben (im Schnitt 23), thoracatus mehr als 25 (im Schnitt 27). Anhand der Fotos und Filmaufnahmen ist das nicht nachzuvollziehen. A.- thoracatus hat aber auch ein etwas anderes Vorkommensgebiet, so gibt es nur im oberen Rio Madeira Einzugsbereich im südwestlichen Brasilien und im östlichen Bolivien Auffindungen.
      Sie werden auch Zamora-Holzwelse genannt, das liegt vermutlich mit ihrer Lebensweise zusammen, sie suchen sich Tagsüber Verstecke in Laubansammlungen, Totholzbereichen oder Sumpfpflanzendickichten. Nachts sind sie sehr rege und suchen nach Insekten und deren Larven. Es sind in der Regel friedliche Tiere die nur nicht mit zu kleinen anderen Fischen zusammen gehalten werden sollten, die könnten sonst den „Speiseplan“ erweitern.
      Das diese Fische zu den nachtaktiven kleinen Räubern gehören zeigen schon ihre großen Augen, sie können damit den über ihnen und unter ihnen liegenden Bereich einsehen.

      138 Auchenipterichthys.jpg

      Mit je drei Barteln im Maulbereich können sie auch in den dunklen Tiefen der Flüsse und Bäche ihre Beute ertasten und vermutlich auch schmecken.
      Bei ausgewachsenen Männchen bildet sich am Ende der Afterflosse eine hakenartige Erweiterung aus, sie „verhaken“ sich beim Paarungsakt mit den Weibchen. Bisher wurden nur wenige Informationen über die Fortpflanzungsstrategie bei den Mitternachtswelsen bekanntgegeben. Es gab aber schon Nachzuchten im Aquarium, vermutlich waren das nur Zufallserfolge die nicht dokumentiert wurden.
      Die Elterntiere kümmern sich weiter nicht um den Nachwuchs, fressen aber die eigenen Jungen nicht. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die Weibchen eine Möglichkeit besitzen männliche Spermien über einen längeren Zeitraum zu speichern.
      Auch im Aquarium wurde das beobachtet, reine Weibchen-Gruppen legten befruchtete Eier.
      Wenn ich mich recht erinnere erzeugte das gefangene Tier leise Laute als wir es aus dem Netz nahmen.
      Viele Grüße, Apisto...