Hallo zusammen,
ist zwar nur ein "kleiner Räuber" aber immerhin gehören seine Verwandten zu den gefürchtetsten Fischen in Südamerika...
Ab und an fängt man auch solche, eher unbekannten Fische, Trichogenes longipinnis (Britzki & Ortega, 1983) gehört zu den Schmerlenwelsen (Trichomycteridae, Bleeker 1858).
Sie bilden hier eine Unterfamilie (Trichogeninae, Isbrücker 1986) die bisher nur mit dieser einen Art besetzt ist.
Die Fische haben einen langgestreckten, schuppenlosen schlanken Körper, die verschiedenen Arten erreichen Längen von 1,5 bis 30 cm.
70 Trichogenes longipinnis.JPG
Oft gibt es erhebliche körperliche Unterschiede zwischen juvenilen und adulten Tieren. Im Besonderen muss man ihre spezialisierten Kiemendeckel erwähnen, sie können durch eine Bedornung der Kiemendeckel (Operculare- Einzelknochen im oberen Bereich und Interoperculara- Einzelknochen im unteren Bereich). Damit sind sie in der Lage Hindernisse im Wasser, zum Beispiel Wasserfälle und Kaskaden, zu „überklettern“. So besiedeln sie auch, für andere Fische nur schwer oder gar nicht zu erreichende Gewässerteile.
Mit den bedornten Kiemendeckeln ergibt sich für einige Arten aus einer Unterfamilie der Schmerlenwelse (Vandelliinae, Bleeker 1862) auch die Möglichkeit zu einer parasitären Lebensweise. Sie schwimmen in die Kiemendeckel anderer Fische, oft sind das große Raubwelse, beißen sich dort im gut durchbluteten Kiemengewebe fest. Durch den Blutdruck in diesem Gewebe strömt das Blut praktisch von allein in den Verdauungstrakt der Welse.
72 Trichogenes.JPG
Nun werden einige der Tiere auch „Harnröhrenwelse“ genannt, sie finden unter Wasser ihre Opfer indem sie dem Geruch (Geschmack) von, über die Kiemen abgegebenes Amoniak (Harnstoffe), folgen.
Es gibt „Geschichten“, das diese Welse auch in die Harnröhren von Säugetieren (auch bei Menschen) eindringen können, die im Wasser urinieren und sich mit ihren dornenbesetzten Kiemendeckeln „verhaken“.
In Brasilien werden diese gefürchteten Fische „Candiru“ genannt.
(P.S. Jetzt weiß ich warum die Brasilianer im Wasser immer eng anliegende Badehosen an hatten, während wir immer in lockeren Badeshorts schnorchelten…).
Zurück zu Trichogenes longipinnis, diese Art lebt vorwiegend von kleinen Wasserinsekten die am Grund aber auch im freien Wasser erbeutet werden. Sie fressen aber auch Fischeier und junge Fischbrut. Die Tiere sollen in allen Wasserschichten vorkommen, dort jagen adulte Fische meist in der Nacht, junge Trichogenes longipinnis sind auch am Tag auf Futtersuche. Dazu benutzen sie verschiedene Orientierungsmöglichkeiten, tagsüber jagen sie visuell, in der Nacht ertasten oder riechen sie mögliche Futterquellen. Aufs Wasser gefallene Kleinsttiere werden über Rezeptoren auf der Haut erspürt (Vibrationen- Oberflächensensibilität).
71 Trichogenes.JPG
Es wird berichtet, dass sie dann in kleinen Gruppen unterwegs sind, wir konnten bisher nur Einzeltiere mit dem Netz erbeuten. Das kann aber auch daran liegen, dass wir im eher flachen Wasser mit unseren Netzen fischen und dadurch ruhende Fische erbeuteten.
Wissenschaftliche Untersuchungen von Trichogenes longipinnis brachten erstaunliches zutage. Es wurde ein zusätzliches Organ am Magen der Fische vorgefunden, das von der Körpermitte entfernt ausgebildet ist, die Anatomische Lage deutet daraufhin, das die Fische vermutlich in der Lage sind darüber zu atmen. Vielleicht kommen Tiere dieser Art einmal in den Handel und wir Aquarianer können dazu beitragen weitere Erkenntnisse über die faszinierenden Trichogenes longipinnis zu bekommen.
ist zwar nur ein "kleiner Räuber" aber immerhin gehören seine Verwandten zu den gefürchtetsten Fischen in Südamerika...
Ab und an fängt man auch solche, eher unbekannten Fische, Trichogenes longipinnis (Britzki & Ortega, 1983) gehört zu den Schmerlenwelsen (Trichomycteridae, Bleeker 1858).
Sie bilden hier eine Unterfamilie (Trichogeninae, Isbrücker 1986) die bisher nur mit dieser einen Art besetzt ist.
Die Fische haben einen langgestreckten, schuppenlosen schlanken Körper, die verschiedenen Arten erreichen Längen von 1,5 bis 30 cm.
70 Trichogenes longipinnis.JPG
Oft gibt es erhebliche körperliche Unterschiede zwischen juvenilen und adulten Tieren. Im Besonderen muss man ihre spezialisierten Kiemendeckel erwähnen, sie können durch eine Bedornung der Kiemendeckel (Operculare- Einzelknochen im oberen Bereich und Interoperculara- Einzelknochen im unteren Bereich). Damit sind sie in der Lage Hindernisse im Wasser, zum Beispiel Wasserfälle und Kaskaden, zu „überklettern“. So besiedeln sie auch, für andere Fische nur schwer oder gar nicht zu erreichende Gewässerteile.
Mit den bedornten Kiemendeckeln ergibt sich für einige Arten aus einer Unterfamilie der Schmerlenwelse (Vandelliinae, Bleeker 1862) auch die Möglichkeit zu einer parasitären Lebensweise. Sie schwimmen in die Kiemendeckel anderer Fische, oft sind das große Raubwelse, beißen sich dort im gut durchbluteten Kiemengewebe fest. Durch den Blutdruck in diesem Gewebe strömt das Blut praktisch von allein in den Verdauungstrakt der Welse.
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Nun werden einige der Tiere auch „Harnröhrenwelse“ genannt, sie finden unter Wasser ihre Opfer indem sie dem Geruch (Geschmack) von, über die Kiemen abgegebenes Amoniak (Harnstoffe), folgen.
Es gibt „Geschichten“, das diese Welse auch in die Harnröhren von Säugetieren (auch bei Menschen) eindringen können, die im Wasser urinieren und sich mit ihren dornenbesetzten Kiemendeckeln „verhaken“.
In Brasilien werden diese gefürchteten Fische „Candiru“ genannt.
(P.S. Jetzt weiß ich warum die Brasilianer im Wasser immer eng anliegende Badehosen an hatten, während wir immer in lockeren Badeshorts schnorchelten…).
Zurück zu Trichogenes longipinnis, diese Art lebt vorwiegend von kleinen Wasserinsekten die am Grund aber auch im freien Wasser erbeutet werden. Sie fressen aber auch Fischeier und junge Fischbrut. Die Tiere sollen in allen Wasserschichten vorkommen, dort jagen adulte Fische meist in der Nacht, junge Trichogenes longipinnis sind auch am Tag auf Futtersuche. Dazu benutzen sie verschiedene Orientierungsmöglichkeiten, tagsüber jagen sie visuell, in der Nacht ertasten oder riechen sie mögliche Futterquellen. Aufs Wasser gefallene Kleinsttiere werden über Rezeptoren auf der Haut erspürt (Vibrationen- Oberflächensensibilität).
71 Trichogenes.JPG
Es wird berichtet, dass sie dann in kleinen Gruppen unterwegs sind, wir konnten bisher nur Einzeltiere mit dem Netz erbeuten. Das kann aber auch daran liegen, dass wir im eher flachen Wasser mit unseren Netzen fischen und dadurch ruhende Fische erbeuteten.
Wissenschaftliche Untersuchungen von Trichogenes longipinnis brachten erstaunliches zutage. Es wurde ein zusätzliches Organ am Magen der Fische vorgefunden, das von der Körpermitte entfernt ausgebildet ist, die Anatomische Lage deutet daraufhin, das die Fische vermutlich in der Lage sind darüber zu atmen. Vielleicht kommen Tiere dieser Art einmal in den Handel und wir Aquarianer können dazu beitragen weitere Erkenntnisse über die faszinierenden Trichogenes longipinnis zu bekommen.
Viele Grüße, Apisto...
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Apisto“ ()