Gnathonemus petersii Elefantenrüsselfisch

      Gnathonemus petersii Elefantenrüsselfisch

      Hallo,
      ich würde auch hier gerne meinen Bericht von der HP teilen, und dann von Zeit zu Zeit ergänzen. :)
      Oder auch gerne eine Diskussion anhängen.

      Wissenschaftlicher Name und Gattung?
      Gnathonemus petersii,
      Nilhecht (Mormyridae) aus der Ordnung der Knochenzünglerfische (Osteoglossiformes)

      Deutscher Name:
      Elefantenrüsselfisch

      Herkunft:
      Fließgewässer in Afrika: Kamerun, Nigeria, Kongo (früher Zaire)

      Erreichbares Alter:
      Angaben belaufen sich zwischen 8 und 20 Jahre, wobei ersteres häufiger angegeben wird

      Erreichbare Größe:
      20-25 cm halte ich für realistisch, ab und an wird auch von 30 cm berichtet

      Geschlechtsunterschiede:
      Bei männlichen Tieren ist die Afterflosse abgerundet, bei bei den Weibchen ist sie eckiger, kantiger. Der Körper der Männchen soll dorsal auf Höhe der hinteren hellen Zeichnung eine leichte Einbuchtung haben, die beim Weibchen fehlt.

      Wasserwerte:
      pH 6-7
      24-27°C
      liegen im natürlichen Lebensraum vor


      Persönlicher Haltungs- und Zuchterfolg:


      Ich dachte mir, ich schreibe mal meine Ansichten/Erfahrungen zur Elefantenrüsselfischhaltung nieder.

      Immer wieder liest man ja von Elefantenrüsselfischen, die leider in falsche Haltung geraten.

      Gnathonemus petersii kennen manche aus dem Zoohandel... interessant aussehende Fische, dunkel, mit Stielschwänzchen und einem vermeintlichen Rüssel.

      Das ist aber ein Kinnfortsatz.
      Der Mund ist darüber. :whistling:

      Ein interessanter, anders aussehender Fisch, der für viele somit etwas Besonderes darstellt und das AQ etwas aufpeppen soll...

      Man liest immer wieder an vielen Stellen, daß sie alleine gehalten
      werden sollten ab 200 Liter und sie innerartlich agressiv wären.

      Auch im (Fach)Handel wird einem dies meist noch erzählt, leider selber oft erlebt.

      Das ist falsch!

      Diese Informationen sind überholt und widerlegt, nur wer sich nicht fortbildet, der kaut eben weiter auf solche falschen Haltungsbedingungen herum, die oft nur untereinander abgeschrieben wurden.

      G. petersii hat ein äußerst komplexes Sozialverhalten und lebt durchaus gesellig und mit einer Gruppenhierarchie.

      Die Tiere bilden regelrechte Rangordnungen aus, ich würde es als Laie als Rudel beschreiben.

      Sie werden relativ groß ( 25-30cm wird angegeben, 20-25 halte ich realistisch) und brauchen dementsprechend Platz.

      Ich rate mind. 200 cm Kantenlänge des Aquariums an, zur dauerhaften Haltung mehr, so groß wie eben möglich ist.

      Die Grundfläche ist hier am wichtigsten, die Höhe eher nebensächlich, auch wenn sie genutzt wird.

      Das Hauptaugenmerk sollte auf der Länge und Tiefe des Beckens liegen.

      Meine momentane Beckengröße ist 2,40 x 0,60 x 0,50.

      Ein größeres ist in Planung.

      Warum so viel Platz?

      Schließlich liest man ja an verschiedenen Stellen, daß sie keine Langstreckenschwimmer seien...`?

      Daß mag vielleicht stimmen, aber nun betrachten wir uns mal den Fisch.

      Nehmen wir durchschnittliche 20 cm ... ein schnittiger Körper, pfeilschnelle Bewegungen und mit nur wenigen Flossenschlägen haben sie bei mir eine Länge von 2,40 m zurückgelegt.

      So schnell kann ich das manchmal gar nicht nachvollziehen, wie sie eben noch rechts hinten waren und plötzlich links hinten wieder auftauchen.... trotz massig Wurzeln etc. !

      Sie sind extrem schnell und flink, bauen eine hohe Geschwindigkeit auf und wenn ich sie im Dämmerlicht betrachte (oder mit der Infrarotkamera),dann sehe ich Fische, die agil und schwimmfreudig sind und eine gewisse Beckenlänge benötigen, um sich mal "zu strecken".

      Um Energie abzubauen.

      Hinzu kommt dann das soziale Verhalten untereinander.

      G. petersii sind keine Einzelgänger!

      Ich habe nach all den Jahren den Eindruck gewonnen, daß die Tiere die Gruppe brauchen, sich untereinander animieren, Sicherheit vermitteln undvor allem auch:

      beschäftigen.

      Für ein ungeübtes Auge mag der mitunter etwas ruppige Umgang agressiv wirken und dazu verleiten, Tiere zu trennen.

      In den meisten Fällen aber ist es nicht nötig.

      Solange keine Verletzungen entstehen, oder ein Tier ausgestossen wird aus der Gruppe, ist alles ok.

      Steht ein Tier auffallend abseits, dann sollte man hellhörig werden.

      Sie schubsen, stupsen, scheuchen, wedeln eben was das Zeug hält und beim Fressen will jeder alles haben... und nichts abgeben. :D

      Sie möchten einen geringen, aber vorhandenen Körper-Abstand untereinander, also nicht eng an eng liegen wie z.B. Prachtschmerlen, aber alleine will auch keiner sein.

      Alle meine Tiere suchen eine Ecke mit vielen Röhren etc. auf und verschwinden dort den ganzen Tag über, trotz der Möglichkeiten woanders hin auszuweichen.
      (Zweite Röhrenecke etc.

      Die Gruppe bleibt zusammen.

      Ich kann nicht beobachten, daß jedes Tier für sich einen Platz benötigt, wie oft angegeben.
      Es ist richtig, daß sie jeder eine kleine Röhre haben wollen, aber diese müssen dicht aneinander sein, also " auf einem Haufen".

      Aber sie haben auch die Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen, sie können Energien des Nachts abbauen, viel Schwimmen, nach Nahrung suchen, Sozialverhalten ausüben.

      Werden mehrere Tiere nun auf zu engem Raum eingesperrt, passiert das gleiche wie auch bei z.B. bei Menschen... man geht sich irgendwann aufgrund des Stresses an.

      Hier sind also dann nicht die Lebewesen schuld und agressiv...sondern die ihnen aufgezwungene Enge des Lebensraumes treibt sie an ihre nervlichen Grenzen.

      Hier stauen sich Energien und vielleicht sogar Frust (wenn Fische soetwas ähnliches empfinden können ?( ) an und können dazu führen, daß sie sich verletzen, dominante Tiere sogar unterlegenere Tiere töten.

      Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, daß jedes Tier seine eigene Tüte bekommt!

      In solch einer extremen Stress-Situation sollte man sie einzeln transportieren.

      Einzeltiere dagegen kümmern, verlernen soziales Verhalten und neigen dann auch zu regelrechten Verhaltensstörungen.

      Man liest immer wieder von Tieren, die Sandkörner balancieren, nur im Kreis schwimmen oder nicht selten andere Beckeninsassen scheuchen, jagen, sogar totbeissen.

      Das sind arme Kreaturen, die an ihrer aufgezwungenen Isolation zerbrechen.

      Eine Einzelhaltung sehe ich als Grausamkeit gegenüber dem Fisch an und ist mit nichts zu rechtfertigen

      Intergrationen von Tieren verliefen bei mir unterschiedlich.

      Große Tiere wurden von der (damals kleineren) Gruppe erst einmal "unfreundlich begrüßt", die größten Tiere schienen erst einmal klar stellen zu wollen, wer das Sagen hat.

      Treffen zwei große Tiere aufeinander, dann kann es schon mal deutlich zur Sache gehen, bis die Positionen geklärt sind.
      Es wird gewedelt, geschubst und auch gejagt, gerammt und sicherlich auch mit dem elektrischem Organ agiert.

      Meine kleineren Neuzugänge dagegen wurden von der Gruppe aufgeregt, aberfriedlich aufgenommen, hier sah ich interessanterweise nur unter den kleineren Petersii ähnliches Verhalten wie bei den Grossen, man testete aus, wie durchsetzungsfähig der Neuzugang war..

      Die größeren Tiere behelligten die Kleinen jedoch nicht, rüsselten sie nur neugierig ab.

      Keines meiner Tiere hat jedoch ein anderes zu Tode gebissen, alle wurden in die Gruppe intergriert.

      Es sind aktuell 12 Tiere, unterschiedlicher Größen.

      (ca. 10- 20 cm )

      Meine 2 Todesfälle beruhten leider aufgrund einer nicht rechtzeitig erkannten Erkrankung.



      Muß den Beitrag teilen, ist zu lang fürs Forum...*dummdidumm
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      Liebe Grüße Verena

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      Teil 2


      G. petersii ist hauptsächlich dämmerungsaktiv, nimmt Lebend- und Frostfutter.

      Das Fressen von Trockenfutter sind absolute Ausnahmen.

      Eines meiner großen Tiere nimmt neuerdings ab und an mal Granulat auf, jedoch nur wenige Stückchen.
      Bin gespannt, wie sich das entwickelt...

      (Nachtrag 2017... hat sich nicht mehr wiederholt)

      Die Tiere verhungern eher normalerweise, wenn kein Frost/Lebendfutter gegeben wird.
      Gerade im Handel sieht man fast nur unterernährte und völlig gestresste (fehlende Unterschlüpfe etc.) , dem Tode nahe Tiere.

      Meist wird das Futter nur vom Boden aufgenommen, man liest auch immer wieder,
      daß die Fische nicht in der Lage seien freischwebendes Futter zu fangen.

      Dem kann ich nicht zustimmen.

      Alle meine Tiere nehmen schon nach kurzer Eingewöhnung geschickt und ohne Probleme freischwimmende Mückenlarven auf, herabsinkendes Frostfutter, selbst
      feine, aber erwachsene Artemia sind da kein Problem.

      Nach etwas Anlernen suchen meine Petersii auch ganz gezielt die Wasseroberfläche ab und durchstöbern obere Pflanzendickichte.

      Hier treiben oft noch weisse Mückenlarven, die sie mittlerweile sogar lieber annehmen als rote.

      Ich höre sie dann im Dunkeln an der Oberfläche "schmatzen" / "schnalzen",
      sie stehen senkrecht und durchstöbern mit ihrem Kinnfortsatz Schwimmpflanzen oder "rüsseln" Blattunterseiten ab.

      Dabei wirken sie völlig entspannt.

      Das Eintauchen des "Rüssels" im Sandboden ( 0,4-0,8 mm ) habe ich noch nie beobachten können.

      Es mag sein, daß sie dies in der Natur nur in weichem Schlamm machen, hier nutzen sie ihn wohl eher wie einen Blindenstock, um auf dem Boden liegendes Futter zu ertasten, aufzuscheuchen und es dann aufzunehmen, wobei sie sich manchmal auch auf die Seite legen, denn die Mundöffnung ist ja über dem "Rüssel"....

      Auch die Handfütterung geht schnell und ohne Probleme, sie reagieren auf ein sanftes Klopfzeichen und kommen dann sofort an.

      Manchmal erwischen sie dann auch in ihrer Gier meine Hand, lassen dann aber sofort ab.

      Ich habe aber auch schon mal kleine Wunden davon getragen, sie haben also richtig "Zug".

      Feste Zeiten merken sie sich schnell, und mein Mann und ich könnten schwören,
      daß sie sogar hören, wann der Froster aufgemacht wird, der in der Küche nur wenige Meter entfernt steht.

      Dann wird die Gruppe hektischer.

      Daß sie Personen unterscheiden können, dessen sind wir uns sicher.

      Sie werden nur "futterhektisch" , wenn ich vor das Becken trete...meinen
      Mann beäugen sie nur aus der Deckung heraus, er füttert so gut wie nie.

      Es ist wichtig, aufgrund ihrer quirligen Art, daß sie immer ausreichend gefüttert werden, Jungtiere mehrmals am Tag.

      Hungrige petersii sind mitunter extrem "grantig" untereinander.

      Sie wachsen relativ zügig!

      Aufgrund einiger Berichte dachte ich, daß sie Jahre brauchen, um wenige
      Zentimeter zuzulegen, doch ab einer Gewissen Größe ( 14 cm) finde ich das Wachstum sogar flott.

      Ich habe Tiere, die innerhalb von 2 Jahren 6-8 cm zulegten ( kann auch etwas mehr sein), was auch deutlich mehr an Körperhöhe/ Masse betrifft und einen wirklichen Größenunterschied aus macht.

      Hier sollte also von Anfang an ausreichend Platz eingeplant sein!

      Unter einem 2 Meterbecken sollte man am Besten erst gar nicht anfangen mit der Pflege.

      Das Aquarium sollte nicht zu hell eingerichtet sein, weicher Bodengrund
      (Sand), Schwimmpflanzen, große Wurzeln und viele Röhren zum verstecken (hauptsächlich tagsüber wegen des Lichts) sind zwingend notwendig, die Tiere erleiden sonst Stress, was dann auch innerartlich zu Problemen führen kann.

      Auch eine ansonsten dichte Bepflanzung wird gerne angenommen und dort durchgetobt.

      Hier darf natürlich auch das Auge des Pflegers erfreut werden.

      Hinzu kommt, daß sie mit Hilfe elektrischer Impulse ihre Umgebung wie mit
      einem "Radar" sehen und zu viele/ quirlige Beifische sie durchaus stören könnten.

      Weiches Wasser ist also die Basis, damit sie es auch nutzen können, bzw. die Signale nicht zu stark übertragen werden..

      Ein reines Artenbecken halte ich aber nicht für zwingend nötig.

      Man sollte aber gut auswählen, denn des Nachts sind "die Elefanten los" und es wird wild durch das ganze Becken getobt.

      Beifische können durchaus stark gestresst, in der Nachtruhe gestört, sogar in
      Panik versezt werden und springen, bzw. wild durchs Becken schiessen.

      Das kann zu Verletzungen führen, oder Erkrankungen hervorrufen/begünstigen.

      Großflächige Fische wie Skalare/Diskus rate ich ab.

      Ebenso revierbildende Tiere, denn die petersii wehren sich nicht bei einem Angriff!

      Die Petersii greifen normalerweise keine anderen Fische an, sie sind
      friedlich, aber aufgrund ihrer Geschwindigkeit, der letztendlichen Größe und ihrere Vorliebe alles abzurüsseln, sind sie dann ungewollt aufdringlich.

      Aufgrund der starken Fütterung neigen leider etliche Fischarten als Beibesatz zur Verfettung.

      Hier sollte man unbedingt Fische auswählen, die entweder langame Fresser sind, oder zögerlich ans Futter gehen, so daß erst mal die petersii satt werden und dann erst der Rest.

      Wer mit der Haltung dieser Tiere gedanklich spielt, sollte sich bewusst sein, daß sie durchaus höhere Ansprüche stellen, alleine schon wegen der Beckengröße.

      Auch die Fütterung fordert etwas mehr Aufmerksamkeit.

      Zudem sind es keine permanent präsenten Fische, je nach Gruppencharaktere sieht man sie tagsüber gar nicht.

      Da kann so ein großes Becken dann ganz schön leer aussehen... *lach*

      Es ist ein toller, interessanter Fisch... der in erfahrene Hände gehört
      und nicht nur ein Fisch unter vielen sein sollte, weil er eben so " toll skurril" und außergewöhnlich ist, weil man etwas "besonderes" haben will.

      Er gehört zu absoluten Liebhabern.

      In einer Gruppe... niemals allein!

      Ich hoffe mit meinem Bericht dazu beizutragen, daß der Unsinn der Einzelhaltung eingedämmt wird
      und freue mich über Erfahrungsaustausch mit weiteren Petersii-Pflegern. :)

      Bilder sind immer schwer zu knipsen...sie sind einfach so unglaublich schnell und wuselig...
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      Liebe Grüße Verena

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      Hallo Verena,

      was für ein toller Erfahrungsbericht!
      Außer vielleicht in speziellen Fachbüchern habe ich so viel geballte Information noch nirgendwo anders gelesen!

      Und dann haust Du auch noch einen Satz heraus, den ich für richtig wichtig halte:

      Petrazilla schrieb:

      Diese Informationen sind überholt und widerlegt, nur wer sich nicht fortbildet, der kaut eben weiter auf solche falschen Haltungsbedingungen herum, die oft nur untereinander abgeschrieben wurden.

      Leider ist es ja wirklich so, das falsche Berichte sich viel weiter verbreiten als Richtigstellungen einzelner Aquarianer.
      Das ist mir schon so oft auch in Fachbüchern aufgefallen, das ich am Verstand der Autoren gezweifelt habe.
      Ganz schlimm war das, bevor es da Internet gab. Obwohl man natürlich auch da sehr vorsichtig und kritisch an jede Veröffentlichung herangehen sollte. Es gibt halt nichts besseres als Erfahrungsberichte von Aquarianern, die sich sehr viel Mühe it ihren Tieren geben.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Verena,

      DANKE für diesen toll geschreibenen Bericht und die Klasse Vorstellung deiner Lieblingstiere :held: in !!!
      Da haben die Tierchen aber ein schönes und geräumiges Becken, prächtige Pflanzen vor allem die Gitterpflanze ;) aus meinem Lieblingsland :D
      Vllt. sollte ich mich auch mal mit Fischen aus Afrika befassen, habe bis jetzt immer nur Fische aus Südamerika und ganz am Anfang aus Asien gehalten.
      Ausser natürlich meine Geckos....

      Mach Bitte weiter so....

      LG Micha
      Tu,was du kannst,
      mit dem, was du hast,
      wo immer du bist.

      Th. Roosevelt
      Hey Verena,
      ich bin ganz "bezuckert" von deinem Bericht, du scheinst wirklich angetan zu sein von diesen Tieren.
      Vor allem deine Beschreibungen über ihr Verhalten oder welche Fische zu ihnen passe. Gewohnheiten beim fressen...
      Ich kann nur sagen, ein sehr gelungener Artikel, Danke dafür...
      Viele Grüße, Apisto...
      Hallo, Verena ! Auf jeden Fall sehr außergewöhnliche Tiere... Danke für deinen tollen
      Erfahrungsbericht und die Bilder !! Meine Anerkennung- spannend zu lesen :thumbsup:
      Viel Freude weiterhin mit deinen Tieren, eine gute Woche, Claus.
      Euch einen fischigen, lieben Gruß aus Greven, Claus :00000441:
      Hallo Verena,

      absolute klasse dein Bericht! :)

      Gerade die verschiedenen Mormyriden verdienen etwas mehr Beachtung in der Aquaristik, gibt es doch unter ihnen mehrere Arten die man, richtige Kenntnis vorrausgesetzt, gut halten kann und dann sehr interessante und andersartige Fische pflegen kann.

      Das "Aushängeschild" ist natürlich der Gnathonemus petersii, leider wie du schon schreibst falsch gepflegt.

      Was ich am besten finde: Dass du ganz deutlich wirst, dass es sich hierbei nicht um eine hyperagressive Art handelt, sondern die soziale Interaktion untereinander wichtig ist, aber halt auch entsprechenden Raum braucht.

      Ähnliches hab ich ja vor kurzem zu den Messerfischen geschrieben, da ist es das gleiche!

      Die EInzelhaltung ist viel zu oft eine Notlösung die nur allzu häufig nach hinten los geht.
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hallo alle zusammen,

      ja Ihr habt recht, die petersii liegen mir sehr am Herzen.

      Schon so lange ich denken kann, wollte ich diese Fische pflegen, seit ich als Jugendliche den Mergus durchblätterte...^^

      Zur Haltung kam ich aber erst, als ich einen kleinen petersii aus einem Abverkauf in einem Hagebau rettete... ich brauchte mehrere Tage um ihn zu überzeigen, daß das Leben lebenswert ist.

      Und dann stand eben fest, daß ich ein größeres Becken brauche.
      Die Maße sind das, was meine Möglichkeiten hergaben.
      Und ich bin ehrlich...würde ich sie in ein deutlich größeres Becken abgeben können, würde ich es ihnen zuliebe tun.

      So aber mache ich es ihnen hier gemütlich und pflege sie nach meinen Möglichkeiten.

      Sie leben zur Zeit mit einer Gruppe Bratpfannenwelse, Glassalmler,3 L 181, Dornaugen, einem kleinem Trupp Altbestand Corydoras und 6 C. arnoldi.
      Letztere erst seit gut einer Woche, waren nocht geplant, macht sich aber gut.

      Tagsüber ist das Becken bis auf die Salmler "leer", aber Abends sieht man dann , daß der Besatz reichlich ist.
      Sind eben alle lichtscheu...^^

      Ich mag das aber.... tagsüber wunderbar ruhig und Abends, im Dämmerlicht dann gibt es reichlich zu beobachten.

      Ich füttere unterschiedlich, mal verteile ich das Lebend/Frostfutter, oft aber hänge ich die gefrorenen Stücken ins Becken.
      Dazu nutze ich 2 kleine schwarze Gitterkörbchen von Pflanzen , mit Kabelbinder verbunden und an einer Edelstahlstange.
      So kann ich das Futter gezielt einhängen und die petersii beim fressen beobachten.
      Entweder dicht über dem Boden oder auch mal weiter oben, immer mal was Neues.
      Die wuseln dann um den Korb herum und holen sich das Futter duch die Rillen. ^^

      Informationen sind wirklich schwer zu bekommen, meistens sogar nur über Einzelhaltung.
      Ich bin aber froh, daß man diese Tiere immer seltener in den Zooläden sieht... wenn es nach mir ginge, sollte es sie nur noch auf Bestellung geben.

      Den Bericht über die Messerfische lese ich mir mal gleich durch.
      Liebe Grüße Verena

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      Hallo Verena,

      eine sehr informative Darstelleung. Schön, dass du dich so für deine Pfleglinge begeisterst.
      Zu ergänzen wäre vielleicht noch, dass es sich um schwach elektrische Fische handelt. Dieser zusätzliche Sinn erklärt sicher auch die typischen Interaktionsmuster sowie die nächtliche Futtersuche. Das weißt du sicher!
      Für alle, die sich weiter einlesen wollen: as-hu.de/pdfs/Wirbeltiere.pdf
      Tank sei Dank! :howl:
      Frank

      VDA 11/008/0342
      DCG D97 2547
      Mein YouTube-Kanal: youtube.com/channel/UCfVWi5UoB…pP5H0Q?view_as=subscriber


      Jupp,

      weiß ich natürlich. ;)

      Steht, wenn auch untergeordnet, mit im Bericht:

      Hinzu kommt, daß sie mit Hilfe elektrischer Impulse ihre Umgebung wie mit
      einem "Radar" sehen und zu viele/ quirlige Beifische sie durchaus stören könnten.

      Weiches Wasser ist also die Basis, damit sie es auch nutzen können, bzw. die Signale nicht zu stark übertragen werden..


      PS: das Auge ist aber auch sehr interessant.

      uni-bonn.de/neues/176-2012
      Liebe Grüße Verena

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      Vielen Dank Petra,
      für den ganz ausführlichen Bericht. Ich muss mir den mal in Ruhe ansehen um ihm gerecht zu werden.
      Ich habe sicher noch die ein oder andere Frage, weil ich auch schon das Thema G. petersi hatte und mich dagegen entschied - aus Gründen des Platzbedarfs.
      Bis später also!
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Morgen Zusammen,

      was mich wirklich stark interessieren würde, wie stressresistent die Rüssler gegenüber friedlichen aber größeren artfremden Fischen sind.

      Ich liebäugel nämlich mit einer späteren Vergesellschaftung einer Mormyriden Arten mit meinem Staubsauger, Auchenoglanis tanganicanus.
      Der Bursche ist friedlich wie ein Lamm, wird aber mit zunehmender Größe (und Gewicht :D ) natürlich zwangsläufig zur Dampfwalze ^^

      Klar ist, dass die Mormyriden ihre Unterschlupfe brauchen, die auch nicht zugänglich für andere Fische sein sollten.

      Ich denke auch eher an eine Art, die eher Freiwasser orientiert ist, also z.b. Brienomyrus oder Ähnliche.

      Leider kann man halt nicht einschätzen wie diese Arten auf große Uboote reagieren.. Da findet man auch einfach keine Ertfahrungswerte :/
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Hm,

      eine interessante Frage.

      Ich sah sie allerdings vor vielen Jahren einmal in einem Schaubecken mit großen Beifischen.
      Keine Revierbildenden, es waren irgendwelche größeren Schwarmfische, mir fällt nur nicht ein, welche.
      Dazu kamen große Welse.

      Ich wüsste nicht, warum die petersii sich unter anderen großen, friedlichen Fischen nicht wohl fühlen sollen, wenn der Rest stimmt.

      Solange sie ihren Rückzug haben und nicht angegriffen werden sollte das passen.

      Wichtig ist eben, daß die Tiere nicht schreckhaft sind, wenn sie plötzlich mal des Nachts angerüsselt werden... ^^

      Das Runterfressen von Schuppen oder Schleimhäuten konnte ich damals bei Skalaren nicht beobachten und habe auch noch nix davon gehört.
      Wohl aber, daß die wild rumtollende Elefantengruppe des Nachts Diskus z.B sehr gestresst haben.

      Vielleicht wäre das in einem riesigem Becken auch kein Problem und beruht eben nur auf die zu geringen Flächen, die wir ja mitunter anbieten.
      Bei 5000 Liter würde ich z.B. mit Skalaren kein Problem mehr erwarten... ^^


      PS: Phil, ich bin keine Petra...das Petrazilla war der Kosename eines meiner ersten petersii... und weil sie so groß war, hieß sie Petrazilla ( von Godzilla ^^) :D
      Liebe Grüße Verena

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      hallo,
      da man zum petersii nicht viel findet, wollte ich kurz was beisteuern. Bitte berücksichtigt, dass es damals noch kein Internet gab und der Aquarienatlas war mit zwei Bänden die einzige Referenz...
      vor circa 30 Jahren setzte ich ein Weibchen in mein damals 200 l Gesellschaftsbecken. Es wurde schnell zutraulich und erkannte mich bald. Gefüttert wurde es jeden Abend mit Frostfutter. Die Vergesellschaftung mit Skalaren, Labyrinthern und einigen Welsen (Corydoras, hoher Bratpfannenwels, Dornwelse... ) war problemlos.
      Über ein 360 l Becken ist es im Laufe der Jahre in ein circa 2,50 x 90 x 90 Becken umgezogen, ohne Abdeckung, aber mit Glas und Lichtbalken darüber (war ein Showbecken in einer Pizzeria gewesen, so richtig gemessen habe ich nie), welches Stück für Stück zu einem Malawi-Becken wurde (ich habe immer nur ein Becken gehabt, welches im Laufe der Zeit umgewandelt wurde, Fische abgegeben habe ich nie, so war der Wandel sehr langsam). Zum Steinaufbau mit Kies und Anubia + Valisnerien kamen noch einige L- und Schilderwelse. Auch einiges an Bärschen, nicht nur Malawi, Riesenstachelaal, Beilbäuche, große Kadangos, südamerikansiche Cichliden.... was bei andren Leuten oft übrig war kam zu mir. Mit keinem anderen Fisch hatte g. petersii Probleme und dass er andere Fische beim Rasen irritierte, konnte ich auch nicht beobachten. Dafür war er viel zu schnell und wendig, bevor die kapiert hatten, was los war, war er schon weg. Nur der Fransenlipper sah ihn wohl als Konkurrent (beide Höhlen und alle Wasserschichten), da gab es manchmal eine Jagerei, mal vom einen, mal vom anderen initiiert. Nur beim Füttern boxte er mit dem Rüssel gerne um sich (sah` echt so aus), bei Frostfutter verstand er keinen Spass. Gewohnt hat g. petersii in allen Aquarien immer in zwei zum Spitz gestellten großen Schieferplatten in der Sandecke.
      Er ist übrigens auch an Flockenfutter gegangen, die Gurken für die Welse waren allerdings uninteressant, allerdings haben die zum Beschweren verwendeten Kupferschrauben immer sehr interessiert.

      Nach Umzug verkleinerte ich auf 350 l (Oktaeder mit Bebauung in der Mitte, ähnlich wie die Haibecken in Showaquarien. Vergesellschaftung waren dato noch ein Schilderwels, ein p. suttoni (den ich aber dann an den KÖlner Zoo abgab) und einige kleinere Beifische wie yellows.

      Im Alter von circa 12 Jahren fing der Fisch an zu trudeln, wurde deutlich schwächer, ich habe ihn dann seperatisiert und Wurzeln und Steine so rein, dass er sich "halten" konnte, aber nach ein paar Tagen ist er dann gestorben und ich habei ihn/sie tatsächlich richtig beerdigt und danach das Aquarium aufgelöst und meine Aquaristikzeit vorerst beendet.

      Bei mir hat er/sie sich als extrem anpassungsfähig erwiesen. Endgröße waren bei mir circa 18 cm. Sehr verspielt und aufmerksam, andere Fische wurden schon mal mit durchgedrückten Rüssel gejagt, aber immer nur kurz, nie wurde verletzt. Der Diffuser war ein beliebtes Spielzeug, genauso stand er/sie auf die Valisnerien. Im Nachhinein tut es mir sehr leid, dass ich sie alleine gehalten habe, aber es hieß wie gesagt immer, dass das aggressive Einzelgänger sind.
      Seit ein paar Wochen steht hier wieder ein 240 l Becken nacch 10 Jahren Abstinenz. Immer wieder sehe ich mir im nun neuen I-Net den petersii an, aber 240l sind für zwei zu klein und alleine will ich ihn nicht mehr halten.
      Chris grüßt aus Augsburg. :00000436:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „kal-el“ ()

      Hallo,

      vielen Dank für deinen Text, las sich sehr schön.
      Und erinnerte mich an meine Anfangszeit, als ich intensiv über dem Mergus saß, Fische anschaute, Markierungen setzte, Listen erstellte mit Daten...^^

      Ja, 240 Liter sind wahrlich zu klein.

      Ich gestehe, wenn ich ein gutes, größeres Zuhause für meine finden würde...ich würde sie abgeben, nur um ihnen mehr Platz zu bieten.
      Liebe Grüße Verena

      Generell gilt erstmal: :ichwarsnicht:

      verenas-aquaristik.de
      Sehr intressante Geschichte, die Du uns da erzählt hast, @kal-el . Bestärkt mich wiedermal in der Überzeugung, daß diese ganzen "sonderbaren" Fische ganz besondere Aufmerksamkeit verdienen und leider viel zu viel in der "Cichlidenaquaristik" untergehen.

      Da Dein Post sehr viel von Dir erzählt, nehm ich den Post auch gleich mal als Vorstellungsthread, damit Du von Dieter keine auf die Mütze bekommst, weil Du keinen Vorstellungspost geschrieben hast, der is da immer sehr streng ^^ .
      Falls Du trotzdem dort was schreiben wilst, damit Dich alle kennenlernen, wärs natürlich fein ;)

      Ich nehm mal an, daß Du nicht Jor-El's leiblicher Sohn bist
      und auch einen sterblichen Namen hast (der nicht zufällig Clark lautet ^^ ) ? :rolleyes:

      Petrazilla schrieb:

      ich würde sie abgeben,
      VETO . :Admin3:

      Ich sag mal ganz frech, daß ich mich behaupten traue, daß es Fischen nicht leicht woanders so gut gehen würd wie bei Dir, auch wenn Du vielleicht (grad :rolleyes: ) kein passendes Becken parat hast..... ;)