Biotoecus Tagebuch

      Ja, Phil, alle noch einwandfrei intakt, obwohl mir sogar eine oft ins Wasser reinhängt, weil ich doof bin :rolleyes:
      ich glaub, die sind versehentlich wasserdicht :D
      Mein 120cm Becken beleucht ich großteils sogar nur mit einer einzigen von denen, sieht einfach am besten aus und die Biotodoma lieben es offensichtlich, in der "Dämmerung" zu schweben.
      Ich las Götterdämmerung?!?
      Dieter, die Teile wären auch was für dein Pflanzenbecken. So 300 bis 400 Stück und es bleiben keine Wünsche offen, denk ich :)
      Bei mir wächst die Anubias darunter und ich erkenne weiße Punkte auf schwarzes Fisch!
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Moin,

      gestern Abend habe ich nochmal einen kräftigen Wasserwechsel gemacht und das Eichenlaub rausgeholt.
      Ich habe zuvor ein bisschen mit Torfwasser experimentiert, aber damit war ich nicht so zufrieden.

      Das Torfwasser klärt nach kurzer Zeit wieder auf und die vielen kleinen braunen Torfpartikel setzen sich am Boden ab.
      Dabei filtriere ich schon mit zweilagigen Damenstrümpfen.

      Sonst habe ich immer Erlenzäpfchen abgekocht und das Kochwasser genutzt. Das war zwar nicht so braun, wie das Torfwasser, hielt aber viel länger an.

      Ob man Torfwasser auch auskochen kann?
      Na ja, jetzt ist das Wasser erstmal wieder klar und der Sandboden sauber.

      Die Ikea-Lampen habe ich mir immer noch nicht bestellt, ich verdammter Geizhals X/

      Die Biotoecus sind untereinander relativ rabiat. Das Männchen scheint Interesse an dem größeren Weibchen zu haben und balzt es auch immer wieder an, aber die bleibt eiskalt. Das kleinere Weibchen wird von beiden vertrieben.

      Ich habe eine neue Theorie entwickelt, weshalb das Weibchen kein Interesse hat. Eventuell liegt es daran, dass nur noch ein Männchen da ist. Vorher konnten die beiden Männchen sich ja rivalisieren und so vermutlich auch die Weibchen beeindrucken. Das bleibt jetzt aus.

      Ein weiteres Männchen möchte ich da aber nicht einsetzen, denn das gibt nur Mord und Totschlag! Aber eventuell wäre eine andere kleine Zwergbuntbarschart nicht schlecht. Aber das ist nur eine Idee...

      Und hier dann noch der Glückstreffer am Sonntag:

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      Moin,

      früher konnte ich nie nachvollziehen, wie fasziniert und überrascht ältere Menschen darüber waren, wie schnell doch die Zeit vergeht. Für mich zog sich ein Schuljahr immer wie Kaugummi.
      Scheinbar bekommt man dieses Gefühl schlagartig mit dem Erwerb der Volljährigkeit. :D

      Letzten Sommer habe ich nochmal alles an Lebendfutter aufgefahren, was die Regentonne und die Mörtelwannen so zu bieten hatten.
      Die gierigen Fresser wurden die Biotoecus trotzdem nicht.

      Nachdem nur noch ein Männchen vorhanden war, wurde nicht mehr gebalzt. Vermutlich fühlte sich das dominante Weibchen durch die beiden drohenden Männchen umworben.

      Im Spätsommer letzten Jahres starb dann auch das dritte Männchen. Genau so plötzlich. Keinerlei Anzeichen auf Krankheiten oder Ähnliches.

      Die beiden Weibchen hielt ich dann noch eine Weile, bis ich über einen Vereinskollegen jemanden fand, der ebenfalls Biotoecus pflegt und die Weibchen aufnahm. Natürlich habe ich ihn dann auch mal gefragt, was er dazu meint. So kamen wir dann auf die Idee, dass es vielleicht daran liegen könnte, dass es Wildfänge sind, denn seine Nachzuchten fraßen Frostfutter ohne Probleme.

      Das Interesse an dieser Art habe ich durch diesen Rückschlag dennoch nicht verloren.
      Wenn ich das Projekt neu starte, dann werde ich folgendes beachten;

      - 2-3 Männchen und 4-5 Weibchen
      - Futterfeste Nachzuchten holen, keine Wildfänge!

      Bei den Wasserparametern hatte ich nicht das Gefühl, dass ich irgendwas hätte verändern müssen. Vielen Berichten zufolge kommen Biotoceus auch gut mit härterem Wasser klar.

      Enttäuscht bin ich letztendlich aber dennoch ein wenig.
      Die Tiere machten sich eigentlich wirklich gut. Sie balzten, drohten und waren auch ziemlich agil. Dennoch sind mir die Männchen nacheinander eingegangen. Völlig aus dem Nichts.
      Ich befürchte zwar, dass es an dem Verweigern des Futters lag, aber ich hätte die Tiere ja nicht mehrere Monate halten können, ohne dass sie fressen.

      Hattet ihr da schon mal ähnliche Probleme? Es kommt ja ab und zu schon mal vor, dass Fische anfangs etwas zögerlich ans Futter gehen, aber was macht man, wenn sich das nicht bessert, trotz abwechslungsreichem Futter?
      Moin Marc,

      für die einen ist es gut, wenn die Zeit schnell vergeht, z.B. für alle am Anfang einer Arbeitswoche.
      Andere dagegen finden das nicht mehr so gut, so die meisten alten Menschen, weil da die biologische Uhr so langsam abläuft.. :D

      Ich habe auch schon Wildfänge verschiedener Fischgattungen gepflegt, die einfach nicht ans Futter wollten.
      Bei manchen hat es dann irgendwann geklappt, wenn ich es immer wieder mal mit Lebendfutter versucht hatte. Die konnte ich dann auch manchmal an Ersatzfutter gewöhnen.

      Aber mir sind auch schon Fische verhungert!
      Da kann man machen und tun, was immer möglich ist, es hilft nichts.
      Ich habe es sogar erlebt, das bei Wildfängen aus der gleichen Lieferung einige Tiere gefressen haben, andere aber nicht.

      So etwas sind dann gewaltige und verdammt traurige Rückschläge.
      Da aber die Haltung und Nachzucht von Wildfängen bei anderen geklappt hat, kann man eigentlich auch nicht sagen, das man es nie mehr mit Wildfängen versuchen sollte.Eventuell wäre es eine Möglichkeit, Wildfänge und Nachzuchttiere von anderen Züchtern gemeinsam pflegt, so das die Nachzuchten die Wildfänge zum Fressen animieren. Aber das habe ich selbst noch nie probiert.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Marc,

      das ist echt schade, dass es mit den Biotoecus nicht geklappt hat. Sowohl Fische als auch dein Becken sahen super aus.

      Bis dato hatte ich zuhause noch nie eine Art, egal ob WF oder NZ, die nicht fraß. Ich nehm aber auch nur Arten die wenigstens irgendein totes Futtermittel akzeptieren. Womit hatte Thomas die denn gefüttert?

      Aber ich kann gut verstehen, dass das echt Nerven rauben kann, wenn man (gefühlt) den Tieren beim weniger werden zuschauen muss. Dabei sagen die meisten, dass die Tiere ab einem gewissen Hungergrad eigentlich alles fressen würden... sollte man meinen.

      Da bin ich mir persönlich auch nicht absolut sicher, ob es nicht am Ende woanders dran liegen könnte. Ich würde auch meinen, dass ein Individuum bevor es verhungert, jegliche Alternativen testet ( "In der Not frisst der Teufel Fliegen")....

      Ich freue mich aber, dass du es erneut versuchen willst und drücke dir schonmal die Daumen, dass du dann richtig futterfeste Tiere ergattern kannst mit denen du dann richtig gute Erfahrungen sammeln kannst :)
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Moin,

      ja Dieter, manchmal ist es gut. Zum Beispiel wenn man 4 Stunden im Sezierkurs sitzt. :whistling: 1-2 Wochen vor Klausuren rast die Zeit hingegen wie sonst was. :D


      Eben weil die Tiere so gut standen, kann ich mir die Verluste eigentlich nicht erklären. Richtig ausgehungerte Fische balzen ja nicht mehr und schwimmen auch nicht mehr so agil rum, sondern sollten doch eigentlich geschwächt in der Ecke liegen, oder irre ich da?

      Für mich war es aber auch schwer festzustellen, ob die Tiere abmagern oder nicht. Bei meinen bisher gepflegten Großcichliden und Zwergen wie Apistogramma, Pelvicachromis, Mikrogeophagus und Co. konnte man immer relativ gut erkennen, ob die Tiere gut ernährt waren oder nicht. Die Biotoecus sind ja gerade mal fingerlang. Bei diesen extrem kleinen, schlanken Cichliden war es (für mich persönlich) schwer das abzuschätzen.

      Ich hatte ja auch mit Thomas telefoniert. Er hatte die Tiere ja schon ein paar Wochen in einem Becken mit Nannostomus. Er fütterte Granulat, Frostfutter (Mückenlarven, Bachflohkrebse, Artemia) und ab und zu mal Lebendfutter (Artemia).

      Dass Tiere bis zum Tode Futter verweigern, kann ich mir auch nicht so ganz erklären.

      Was mich auch verwundert ist, dass 3 Männchen sterben und 2 Weibchen leben. Irgendwie ist das ne verdammt schlechte Quote für die Männchen.

      Die Tiere zeigten aber keinerlei Auffälligkeiten, Krankheiten oder Symptome, die auf irgendwas anderes hinweisen.

      Dieter, Wildfänge will ich ja auch nicht ganz abstempeln. Aber für diese Art würde ich beim nächsten mal auf futterfeste Tiere achten. Da eignen sich Nachzuchten vielleicht besser, da sie daran gewöhnt werden.

      Leider ist es nicht so einfach an die Tiere ranzukommen. Die gehören ja nicht unbedingt zum Standardsortiment. Ich warte mal ab bis sich was ergibt und ich weiß wo man welche herbekommt.

      Der Thread ist also noch nicht erledigt. Ganz im Gegenteil. Jetzt fühlt man sich natürlich auch ein bisschen herausgefordert. :rolleyes:
      Moin Marc,

      Dein letzter Satz trifft das, was unser Hobby eigentlich ausmacht, ganz wunderbar!
      Egal, wie man dieses Hobby betreibt, es wird uns immer wieder zu Herausforderungen führen.
      Aufzugeben, ohne es nicht mindestens ein zweites mal versucht hat, das ist für die allermeisten einfach keine Option.

      Das Lebewesen lieber verhungern als ungewollte Nahrung anzunehmen, das ist wahrscheinlich äußerst selten.
      Aber das gibt es, ich habe es bei Fischen erlebt.
      Meine Vermutung ging eigentlich immer in die Richtung, das sie irgendwann gar keinen Hunger mehr verspüren.
      So etwas ist ja u.a. auch von Menschen bekannt.
      Ob man das Fische oder andere Lebewesen übertragen kann, weiß ich nicht, aber ich kann es mir vorstellen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter