Die Lippenstiftgrundel, Sicyopus jonklaasi

      Die Lippenstiftgrundel, Sicyopus jonklaasi

      Hallo Freunde,
      ich habe gestern Abend einige Fotos sortiert, da kamen mir die Bilder aus Sri Lanka in Erinnerung.
      Im Besonderen haben es mir diese kleinen Grundeln angetan, ich weiß noch ganz genau wie ich sie das erste Mal sah.
      Eine lange Wanderung, durch einen Teil des letzten unberührten Regenwaldes, brachte uns schließlich an den Rand eines Wasserfalls. Im Gumpen unter dem Fall wollte ich tauchen und Fische filmen.

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      Wir waren im Sinharaja Forest unterwegs, der Fluss hieß Gin Ganga (Gin bedeutet wohl Feuer, der Fluss rast zur Regenzeit wie ein Feuer durch das Tal erzählte man uns).
      Im tiefen Wasser kamen vor allem große Barben vor, in dem Abschnitt wo das Wasser in den Fluss mündete sah ich schon interessantere Fische, Saugbarben und Grundeln.
      Über die Grundeln möchte ich euch hier berichten.

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      Es waren Tiere der Gattung Sicyopus, genauer gesagt S. jonklaasi, die Lippenstiftgrundel.(Gobius jonklaasi- Axelrod 1972, Sicyopus jonklaasi- Klausewitz & Henrich 1986).
      Sie leben endemisch in den Flüssen und Bächen Sri Lankas und stehen seit 1996 auf der Liste der bedrohten Arten.
      Wie die meisten Süßwassergrundeln legen sie ihre Eier in, zum Teil selbst gegrabenen Höhlen ab. Das soll während der Regenzeit passieren, die Gewässer werden in dieser Zeit kühler und ändern ihre Wasserparameter, das werden die Auslöser zum Laichvorgang sein. Die geschlüpften Larven treiben dann mit dem Flusswasser, das durch die starken Regenfälle angestiegen ist, bis ins Meer.

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      Als „Junggrundel“ wandern sie dann zurück in die Fluss- und Bachläufe und wachsen in dieser Zeit zum erwachsenen Tier heran. Die Fische erreichen rund 4,5 cm, sie ernähren sich karnivor. Ich blieb so lange ich konnte im Wasser, auch die vielen Blessuren die ich in der starken Strömung erlitt änderten das nicht.
      Auf dem etwa 3,5 Stunden dauernden Rückweg merkte ich die aufgeschrammten Hautstellen und die vielen blau werdenden Flecke aber schon, auch die Landblutegel erwischten mich auf der Wanderung einige Male.
      Was macht man nicht alles für einige wenige Minuten Filmszenen Unterwasser…

      P.S. bei der Saugschmerlen handelte es sich wohl um den Sri Lanka-Algenfresser, Garra ceylonensis.
      Der Karpfenfisch scheint ein Tier der Familie Cyprinidae zu sein, vermutlich Tor khudree.
      Viele Grüße, Apisto...
      Hi Swen,

      das ist wieder einmal ein ganz toller Bericht mit tollen Fotos von Dir!
      Ich kann verstehen, das Du beim Anblick dieser Fische Deine Blessuren erst einmal vergessen oder ignoriert hast. :D

      Über diese Grundeln hab ich schon irgendwo mal was gelesen.
      Ich erinnere mich an meinen Gedanken, das sie ihren deutschen Namen wirklich zurecht tragen.
      Wie bekommen es diese kleinen Racker nur hin, sich ohne Spiegel so toll zu schminken? :thumbup:
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter