Huminsäure

      Hallo Dieter,

      Käpt'n_D schrieb:

      Hallo Bernd und Tom,

      ich habe die Beiträge einfach mal in diesen Thread hier verschoben.
      Denn da gehören sie hin.

      danke hab da vorher gar nicht nachgeschaut

      nun ist es ja so daß wenn ich Erlenzapfen bzw. Naturprodukte verwende diese immer eine gewisse Zeit benötigen bis die Stoffe ans Wasser abgegeben werden.
      Auch wird die Konzentration der abgegebenen Huminstoffe ja nie gleich hoch sein als wenn ich die Stoffe z.B. flüssig kaufe und dann zugebe.
      Oder sehe ich das falsch ?(
      Da hat Greg mit seiner Aussage natürlich Recht !
      Wie gewährleiste ich dass die nötige Menge vorhanden ist ?
      Lebe Dein Leben - und zwar genau so, wie Du es
      magst - und nicht so, wie andere es gerne hätten!



      viele Grüße
      Bernd

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bernd“ ()

      Moin,

      Bernd schrieb:

      Auch wird die Konzentration der abgegebenen Huminstoffe ja nie gleich hoch sein als wenn ich die Stoffe z.B. flüssig kaufe und dann zugebe.
      Oder sehe ich das falsch


      wenn du immer eine bestimmte Menge an Trockenmasse einbringst, dann ist auch die Menge der Huminstoffe relativ konstant.

      Generell gilt: Huminstoffe sind eine sehr heterogene Gruppe! Es gibt nicht "den" Huminstoff. Zudem bestehen Huminstoffe aus unterschiedlichen funktionellen Gruppen.
      Stabile Radikale, Phenole, Carbonsäuren, Kohlenhydrate, Amine und Co. Je nach Vegetation (Ausgangsmaterial), Klima, Zeit und Bodenflora sehen Huminstoffe ganz anders aus. Eine exakte Konzentration kann dir da also sowieso niemand geben.

      Die folgende Aussage vom Herrn Logemann ist deshalb auch nicht korrekt:

      In der Wissenschaft ist es ja so, dass die Wissenschaftler bemüht sind immer einen Ausgangsstoff zu haben, den sie kennen, der analysiert ist, damit auch die verschiedenen Ergebnisse immer gleich ausgewertet werden können und das haben wir uns natürlich zu Nutze gemacht und da gibt es ein Produkt, das sozusagen sehr hochkonzentriert an Huminstoffen ist, was wir als Basis für unser Produkt verwenden.


      Die genaue Zusammensetzung kennt niemand. Bei einer 0,1 molaren HCl-Lösung in 100 ml Wasser (dest.), kann man die exakte Stoffmenge und die exakte Teilchenanzahl der Oxonium-Ionen bzw. der Chlorid-Anionen berechnen. Das geht problemlos.
      Für Huminstoffe gibt es allerdings keine allgemeingültige Summenformel.

      Das was Prof. Steinberg benutzt hat ist Huminfeed der Firma Humintech. Huminfeed enthält allerdings auch keine Säuren mehr, sondern Humate.

      Hier ein Datenblatt zu Huminfeed: humintech.com/fileadmin/Humint…nfeed_Produktblatt_DE.pdf

      ​ HuminFeed® wird durch alkalische Extraktion von hoch oxidierten deutschen Braunkohlequellen (Leonardit) gewonnen, die aus dem Abbau organischer Substanz entstanden sind.


      Das gängige Verfahren sieht wie folgt aus:

      Huminsäuren sind gut in Natronlauge löslich:

      NaOH + Huminsäuren --> Na+ + HS- + H2O

      Durch Zugabe von starken Säuren wird Humat ausgefällt:

      Na+ + HS-+ H2SO4 --> Na-Humat + H3O+ + SO42-

      Wenn das Garnelenhaus tatsächlich Huminfeed verwendet und es nicht weiter aufbereitet, dann verkaufen die nicht mal Säuren, sondern Salze.

      Bernd schrieb:

      Wie gewährleiste ich dass die nötige Menge vorhanden ist ?


      Tja, was die nötige Menge ist kann dir niemand sagen. Geringe Konzentrationen führen immer zu einem positiven Effekt, da Huminstoffe mitohormetisch wirken.

      Gewisse Konzentrationsschwankungen sind übrigens nicht schädlich. Alternierende Expositionen erzeugen ebenfalls die gewünschten Effekte.
      Hallo Greg

      vielen Dank für die ausführliche und Informative Antwort!
      Dann werde ich es so machen und einfach einige Blätter bzw. Erlenzapfen konstant im AQ haben.
      Wenn ich es noch weiß dann stützt sich sein Wissen auf eine Untersuchungsreihe in einer Uni. Genau kann ich es auch nicht mehr sagen.
      Lebe Dein Leben - und zwar genau so, wie Du es
      magst - und nicht so, wie andere es gerne hätten!



      viele Grüße
      Bernd
      Moin Moin,

      passt vielleicht nicht ganz aber sollte nicht unerwähnt bleiben...

      Erlenzapfen sind in der "Salmler-Szene" völlig out.
      Ich war ja auf beiden Salmler-Symposien, dort haben so gut wie alle Züchter seltener oder neuer Salmler-Arten von negativen Beispielen erzählt. Sie haben durch Erlenzapfen viele Jungtiere verloren was früher wohl nie passiert ist. Wenn ich mich recht erinnere wurden irgendwelche weißen "Auswüchse" (Pilze?) die man wohl nur mit einem Mikroskop sehen kann gefunden. Ich habe noch Kontakt zu Günter Hein, er schreibt auch in der nächsten Acara Post einen Artikel. Ich werde ihn fragen ob er vielleicht mehr dazu weiß.
      Viele Grüße, Apisto...
      Hallo

      danke für den Hinweis, dann werde ich ersteinmal auf Nummer Sicher gehen und die Erlenzapfen weglassen.
      Es wäre wirklich klasse wenn Du da nähere Infos bekommen könntest.
      Lebe Dein Leben - und zwar genau so, wie Du es
      magst - und nicht so, wie andere es gerne hätten!



      viele Grüße
      Bernd
      Hallo,

      @Greg

      Greg schrieb:

      Durch Zugabe von starken Säuren wird Humat ausgefällt:

      Na+ + HS-+ H2SO4 --> Na-Humat + H3O+ + SO42-


      Kannst du das nochmal etwas genauer ausführen. Die Ausfällung funktioniert mit verdünnten Mineralsäuren? - die Gleichung erschließt sich mir nicht.

      @Swen

      Apisto schrieb:

      Erlenzapfen sind in der "Salmler-Szene" völlig out.
      Ich war ja auf beiden Salmler-Symposien, dort haben so gut wie alle Züchter seltener oder neuer Salmler-Arten von negativen Beispielen erzählt. Sie haben durch Erlenzapfen viele Jungtiere verloren was früher wohl nie passiert ist. Wenn ich mich recht erinnere wurden irgendwelche weißen "Auswüchse" (Pilze?) die man wohl nur mit einem Mikroskop sehen kann gefunden. Ich habe noch Kontakt zu Günter Hein, er schreibt auch in der nächsten Acara Post einen Artikel. Ich werde ihn fragen ob er vielleicht mehr dazu weiß.


      Upps, wo ich doch der Erlensud-Koch bin. Wäre interessant zu erfahren, ob die pathogene Wirkung nur auftritt, wenn man die Zapfen frisch verwendet. Bei meinem aufgekochten Sud konnte ich bislang nichts Nachteiliges feststellen. Bin gespannt auf weitere Details!
      Tank sei Dank! :howl:
      Frank

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      Moin,

      Alopex schrieb:

      Kannst du das nochmal etwas genauer ausführen. Die Ausfällung funktioniert mit verdünnten Mineralsäuren? - die Gleichung erschließt sich mir nicht.


      exakt. Erst werden die Huminsäuren in Natronlauge gelöst und anschließend durch eine Säure gefällt.

      NaOH + Huminsäure --> Na+ + Humat- + H2O

      Na+ + Humat- + H2SO4 --> Natrium-Humat + 2H3O+ + SO42-

      Siehe dazu auch:
      chids.de/dachs/expvortr/440Boden_Rohleder_Scan.pdf

      Die Schwefelsäure (oder andere, starke anorganische Säuren) sind besser in Wasser löslich als Natrium-Humat.
      Natrium- und Humat-Ionen umgeben eine Hydrathülle. Durch Zugabe der Säure nimmt der Salzgehalt zu. Die Oxonium- und Sulfat-Ionen konkurrieren nun mit den Natrium- und Humat-Ionen um die Wasser-Dipolmoleküle.
      Letztendlich wird Natrium-Humat ausgefällt, da es nicht so gut löslich ist wie die Säure.

      Dieses "Aussalzen" wird auch bei der Denaturierung von Proteinen verwendet. Pflanzen in ariden Regionen sind daran adaptiert, indem sie die NaCl-Toxizität umgehen durch gelöste Stoffe wie Proline.