Wasserwechsel

      Wasserwechsel

      Der Hilferuf von Phil zu seinem chlorhaltigen Trinkwasser gab mir den Anstoß sich einmal mehr mit dem Problem Trinkwasser zu beschäftigen. Dieser Gegenstand oder besser gesagt dieses Lebensmittel Wasser ist für unser Hobby lebenswichtig und bedarf deshalb immer unserer Aufmerksamkeit.
      Wenn man unter dem Begriff Trinkwasserbelastung googelt, dann kommen eine Unmenge von Beurteilungen und Analysen als Ergebnis, die einen Aquarianer wahrlich zu Überlegungen zwingen. Ich erspare mir hier all die Links zu setzen, denn das würde den Beitrag sprengen. Ich würde euch jedoch einmal die Empfehlung geben dies nachzuvollziehen.
      Als Fazit daraus und im Ergebnis von Phil seinen plötzlich auftretenden akuten Problem würde ich meinen, dass unserer Wechselwasser nur noch über einen vorgeschalteten Carbonitfilter, welcher alle Schadstoffe sowie Keime dem Wechselwasser entzieht, geleitet werden sollte. Nur somit garantieren wir unseren Pfleglingen ein sauberes Wasser.
      Auch eine Aufbereitung des Wechselwasser über Osmoseanlage oder Mischbettvollentsalzer ist eine praktikable Lösung. Nur müssen wir das Wasser danach wieder aufsalzen um den gewünschten Salzgehalt des Wechselwasser (Kh;GH) zu erhalten.
      Es ist auch möglich das Permaet mit ungefilterten Leitungswasser aufzuhärten, nur würde dies wieder zur Zuführung von belasteten Wasser führen, welches gerade gereinigt wurde.
      Die Lösung ist eine Zuführung des Leitungswasser über einen Carbonitfilter um damit die gewünschte Verschneidung des Wasser zu erreichen.

      Ich glaube, dass sich die Bedeutung des und die Anforderungen an den Wasserwechsel im Laufe der Jahrzehnte sehr geändert und erweitert hat und nicht mehr nur frisches Wasser für das Becken sondern auch aquaristisch sauber aufbereitetes Wasser bedeutet. Ich bin kein Freund von chemischen Wasseraufbereitern, Produkten die im Aquarienwasser chemische Reaktionen hervorrufen und nicht abbaubare Stoffe hinterlassen, sondern setze grundsätzlich auf natürliche Behandlung des Wasser, wie oben beschrieben.
      Auch wir müssen der zunehmenden Umweltverschmutzung durch aufwendigere Schutzmaßnahmen für unsere Pfleglinge Tribut zollen.

      Soweit meine einführenden Gedanken zu dieser sehr bedeutsamen Thematik.
      Jetzt seid ihr gefragt.

      Mit freunlichen Gruß
      Jürgen
      Hey Jürgen,

      wiedermal eine eloquente Abhandlung zu einem wichtigen Thema in der Aquaristik, vielen Dank dafür !
      Mir fällt auch gar nicht mehr viel ein, was man Deinem Post noch hin zu fügen könnte,
      vielleicht noch der Hinweis, daß man sich im klaren sein sollte, daß Wasseraufbereitung durchaus mit Kosten verbinden ist
      und nicht mit ein paar Euro ausm Geldtascherl schnell mal erledigt ist, so wie Futterkaufen.
      Für Licht, Filter, Glas wird meist nicht groß die Nase gerümpft, beim Thema Wasserreinigung fallen dann oft die Leute aus den Socken,
      wenn sie die Preise sehen. Das liegt vielleicht daran, daß man das Ergebnis nicht sieht, so wie bei Licht o.ä.,
      wenn ich mir die Notwendigkeit von sauberem Wasser aber anseh, relativiert sich für mich der Preis von Wasseraufbereitung zu den ganzen anderen Sachen eigentlich sehr schnell, sauberstes Wasser sollte doch für uns alle das Wichtigste sein, nicht nur in der Aquaristik
      (den Kohlefilter kann man auch fürs Trinkwasser verwenden).

      Die günstigste Methode, wenn es den Bedürfnissen entspricht ist sicher, so wie Jürgen schreibt, der Kohlefilter.
      Dazu wäre die erste Wahl wohl der bekannte Reiser Blockfilter.
      Den bekommt man "schon" für um die 180 Euro und eine neue Patrone, wenn man sie überhaupt irgendwann bracht, kostet "nur" 50 Euro herum.
      Ausserdem kann man das System erweitern und vor allem, man bekommt es auch oft mal gebraucht
      und der große Vorteil bei einem gebrauchten Reiserfilter im Gegensatz zu einer gebrauchten Osmoseanlage ist, daß er keine Membranen enthält, die zugesetzt ausgetrocknet oder sonstwie defekt sein könnten, ohne daß man das beim Kauf kontrollieren könnte.
      Schlimmstenfalls braucht man eine neue Kohlepatrone zu 50 Euro.

      Hier zwei Links, einmal neu, einmal gebraucht mit Zusatzteil, wör was für Dich, @pilsen , Philly..

      mm-aquaristik.de/aquaristiksho…ilteranlagen/blockfilter/

      ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeig…ilter/488857646-138-18859
      Noch was ^^

      mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man sich sowas natürlich auch selber basteln und sinngemäß noch fett erweitern :

      Polokalrohr in der gewünschten Größe gekauft, durchaus auch mächtig, um einen schnelleren Wasserdurchfluß als beim Reiserfilter zu haben,
      mit Aktivkohle und Zeolith füllen
      mit den zugehörigen Endstücken sicher verschließen, eventuell mit Tangit verkleben,
      oben und unten Löcher bohren,
      Schlauchanschlüsse mit Tangit einkleben,
      fertig .......
      Dann hat man sogar ne Filterung über Zeolith auch noch mit drin.

      Moin,

      Hobby schrieb:

      Ich bin kein Freund von chemischen Wasseraufbereitern, Produkten die im Aquarienwasser chemische Reaktionen hervorrufen und nicht abbaubare Stoffe hinterlassen


      chemische Reaktionen muss man nicht verteufeln :)

      Deine Art und Weise das Wasser aufzubereiten ist nicht natürlich, sondern technisch. Wenn man es natürlich machen möchte, braucht man Laub, Totholz und anderes abgestorbenes Pflanzenmaterial.

      Huminsäuren hinterlassen dann den nicht abbaubaren Stoff Humat. Geschieht in der Natur seit tausenden von Jahren und funktioniert tadellos.

      Hobby schrieb:

      dass sich die Bedeutung des und die Anforderungen an den Wasserwechsel im Laufe der Jahrzehnte sehr geändert und erweitert hat


      Stimmt. Ich glaube, dass viele Aquarianer zu Zwangsneurotikern geworden sind :D
      Parasitenfreie Diskus beispielsweise sind da eine solche "Erfindung".

      Fische haben ein Immunsystem, genau wie wir auch. Unser Trinkwasser ist nicht frei von Keimen, aber es besteht keine akute Gefahr an unserem Trinkwasser zu krepieren.

      Fische werden krank, wenn das Immunsystem geschwächt wird, was durch schlechte Haltung hervortritt. Man sollte sich besser der richtigen Ernährung widmen, guten Haltungsbedingungen (wenig Stress, usw.) und einem Wasser, das die "richtigen" Parameter aufweist.

      Einen Schadstoff wie Chlor, der ab und zu schon mal von Wasserwerken zur Reinigung genutzt wird, kann man mittels einer Duschkopfbrause oder ähnlichem aus dem Wasser entfernen.

      Und wenn man dann noch die alten Kupferrohre aus der Wand holt, dann lebt nicht nur der Fisch gesünder, sondern auch der Mensch ^^
      Hey Greg,
      wenn ich meine aquaristische Anfangszeit und die heutige vergleiche, dann waren wir damals in bezug des Wasser nicht so vielen Belastungen ausgesetzt wie derzeit.
      Deshalb bleibt einem keine andere Wahl gute Bedingungen im Becken zu schaffen durch den Einsatz von sinnvoller Wasseraufbereitungstechnik, egal welche Fischart gehältert wird.
      Ich habe meine Diskus in den 70er ohne Blockfilter gehalten und das Wasser nur geringfügig mit Quellwasser verschnitten. Heute gar nicht mehr möglich in einer Großstadt.
      Den großmundigen Aussagen der Wasserwerke glaube ich keinen Millimeter, denn wenn ich meinen weißen Vorfilter im Carbonitfilter nach wenigen Tagen Laufzeit zeigen würde, dann kann man die Sache anders betrachten.
      Ich habe festgestellt, dass meine Fische nach der beschriebenen Methode besser stehen, agiler und gesünder sind.
      Der Einsatz von Huminsäuren gehört ebenso wie der Torfbeutel, die Seemandelbaum-, und Eichenblätter zum Standard in meinem Becken, nur war diese fortführende Art der Haltungsbedingungen nicht das Anliegen meines Threat.
      Parafreie Tiere sind mir ebenso unnatürlich wie Rinder- oder anderweitige Herzfuttermischungen.
      Ich stehe zu einer artgerechten Fütterung in Form von Lebend-, und TK-Futter.
      Der Duschkopf ist eine schnelle Lösung für kleine Becken aber nicht für große Becken und den Wechselparameter von min.150 Liter.
      Stelle dir mal die Eimerschlepperei vor, nie wieder!
      Deshalb sollte die Investition in eine vernünftige Carbonitfilterung von jeden verantwortungsbewußten Aquarianer getätigt werden, im Interesse unserer Fische, denn die Belastung unseres Trinkwasser wird nicht geringer, sie wird noch mehr zunehmen.

      Gruß
      Jürgen
      Moin,

      Hobby schrieb:

      Den großmundigen Aussagen der Wasserwerke glaube ich keinen Millimeter, denn wenn ich meinen weißen Vorfilter im Carbonitfilter nach wenigen Tagen Laufzeit zeigen würde, dann kann man die Sache anders betrachten.



      nun muss man allerdings dazu sagen, dass dein Carbonit Filter kein Indikator für bestimmte Rückstände im Wasser ist. Medikamentenrückstände gelangen teilweise ins Grundwasser und somit auch in unser Trinkwasser. Man muss das allerdings sehr differenziert betrachten.
      In Gebieten mit hoher Agglomeration sind solche Schadstoffe mit Sicherheit öfters zu finden. Die Bodenbeschaffenheit, die Kläranlagen, die umliegenden Gewässer und andere Faktoren spielen hier auch eine große Rolle.

      Man kann nicht sagen, dass das Trinkwasser in Deutschland überall gleich ist. Das variiert sehr zwischen verschiedenen Standorten.

      Hobby schrieb:

      Parafreie Tiere sind mir ebenso unnatürlich wie Rinder- oder anderweitige Herzfuttermischungen.
      Ich stehe zu einer artgerechten Fütterung in Form von Lebend-, und TK-Futter.


      Das freut mich zu hören! Ist bei den Diskushaltern leider selten geworden, dass jemand so denkt.

      Hobby schrieb:

      Der Duschkopf ist eine schnelle Lösung für kleine Becken aber nicht für große Becken und den Wechselparameter von min.150 Liter.
      Stelle dir mal die Eimerschlepperei vor, nie wieder!


      Man kann den Duschkopf (oder irgendwas von Gardena) auch an einen Schlauch befestigen und sofort ins Becken halten.

      Hobby schrieb:

      Deshalb bleibt einem keine andere Wahl gute Bedingungen im Becken zu schaffen durch den Einsatz von sinnvoller Wasseraufbereitungstechnik, egal welche Fischart gehältert wird.


      Hobby schrieb:

      Deshalb sollte die Investition in eine vernünftige Carbonitfilterung von jeden verantwortungsbewußten Aquarianer getätigt werden,


      Jetzt wird es kritisch..... denn nun kommen erste Unterstellungen ins Spiel, was wir doch möglichst vermeiden sollten.

      Viele Wege führen nach Rom!

      Ich gehe mal so weit und stelle den ganzen Thread in Frage:

      Braucht man den Wasserwechsel? Nein. Man kann auch ohne ständigen Wasserwechsel Fische halten.

      Das ist aber mit Sicherheit schwieriger, da wir hierbei vom Aufbau einer fast eigenständigen Hydrosphäre sprechen.
      Hallo zusammen,

      da hast Du wieder mal ein hochinteressantes Thema gestartet, Jürgen.
      Und Du hast Recht: mit diesem Thema muß man sich einfach beschäftigen!

      Marc, den ganzen Thread in Frage zu stellen, sehe ich nicht als zielführend an.
      Welcher Aquarianer betreibt sein Aquarium wirklich so, das man auf Filterung und Wasserwechsel verzichten kann?
      Klar ist das möglich, aber das geht vollkommen an der Realität vorbei.

      Seit rund 30 Jahren benutze ich kein Wasser mehr, so, wie es aus der Leitung kommt.
      Und zwar weil ich einfach die Schnauze voll hatte von kranken oder sterbenden Fischen nach jedem Wasserwechsel.
      In meinem damaligen Aquarienkeller war ein Carbonit-Filter im Einsatz, und in meine Wohnungs-Aquarien kommt seitdem nur noch Osmosewasser.

      Denn ich teile Jürgens Aussage mit den Wasserwerken. Man wird kaum einmal genau erfahren, was mit dem Wasser passiert ist. Das liegt aber oft nicht daran, das sie das nicht bekanntgeben wollen. Heute werden einfach viel zu viele Stoffe in die Gewässer geleitet, die mit den üblichen Meßmethoden einfach noch nicht erfasst werden können. Und wenn man sie erkennt, dann können sie mit herkömmlichen Methoden nicht herausfiltern.

      Es ist ja noch nicht einmal nur das in größeren Mengen schädliche Nitrat oder Phosphat. Diese Stoffe kann man ja noch ganz gut herausfiltern. Aber was ist mit illegal verwendeten Pflanzenschutzmitteln oder, wie besonders im Umkreis großer Städte, mit den Röntgenkontrastmitteln der Krankenhäuser?

      Ich habe, besonders in den 80ern, einfach viel zu viel Fischelend gesehen, das möchte ich nicht noch einmal erleben.
      Darum werde ich auch immer daran festhalten, nur noch schadstoffbefreites Wasser zu nutzen.

      Tom, wenn man selbst einen Filter so mit Kohle oder Zeolith befüllt, wie Du es beschreibst, dann hat man nie den gleichen guten Erfolg wie mit einem fertigen Carbonitfilter. Denn gerade das Prinzip der auf einen Träger aufgebackenen Kohlenstaubes ist es ja, was diese Filter so erfolgreich macht. Das bekommt man mit Kohle in der normalen Form nie genau so sicher hin.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hey Leute,
      sehr interessanter Verlauf.
      Dieser Reiser Blockfilter, ich hab den Begriff schon öfter gehört, kann man sicher gut verwenden.
      Ich denke auch, dass das Leitungswasser ganz unterschiedliche Beschaffenheiten hat und nicht über einen Kamm geschoren werden sollte. Ich lebte bisher immer in Regionen mit scheinbar gutem Wasser, denn mir sind keine negativen Folgen des Wassers aufgefallen.
      Bei den heute üblichen Investitionen in seltene Fische, macht sich solch ein Filter wahrscheinlich zur Risikominimierung gut. Ansonsten bin ich aber bei Jürgen, Marc und Jochen :) : Es sollte nicht das Ziel sein hygienisch zu arbeiten.
      Ich kann mir gut vorstellen, solch einen Filter auch zur Reinigung von Regenwasser enzusetzen und überlege mal, wie man das planen sollte/kann. Evtl. macht für mich ein 500l Wasserreservoir im Unterschrank des kommenden großen Becken Sinn. Da kann ich dann filterne, belüften, aufbereiten, anwärmen...
      Kann man einen solchen Reiser an einen Eheim Topffilter anschließen? Welchen Durchlauf hat der?
      Zwei Fragen, die noch interessant sind, wenn man nicht in Regionen wie unser @ Alopex wohnt ;)
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hey Phil,

      ich finde, hygienisch sollte man schon hantieren, besonders wenn mehrere Aquarien vorhanden sind, aber es muß nicht steril sein.
      Oder meintest Du das auch so? :)

      Die Trinkwasserbelastung ist sicher nicht in allen Regionen gleich. Wenn man aber nur einmal daran denkt, wie viel Gülle in vielen Regionen auf die Felder aufgebracht wird, Gülle, die ja leider zwangsläufig anfällt bei den Massenzuchten von Schweinen und Kühen oder auch Geflügel, dann wird man sich wohl immer mehr statt weniger Sorgen um das Trinkwasser machen müssen. Das große Dilemma unserer Zeit, alles kaufen zu können, Hauptsache, es ist billig, macht in der Natur einfach viel zu viel kaputt. Und das spürt man natürlich auch in der Aquaristik.

      Du fragst, ob man einen Carbonitfilter auch mit einem normalen Topf-Außenfilter betreiben kann. Ich würde es nicht machen, weil man ganz schön viel Druck braucht für solch einen Kohlefilter. Es sei denn, man wählt eine sehr grobe Filterpatrone aus, dann kann aber auch nicht alles herausfiltern. Mit einer guten Druckpumpe wäre das allerdings möglich, wenn man denn den zusätzlichen Stromverbrauch in Kauf nimmt.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Morgen liebe Leute!

      Bei solchen Themen bin ich immer arg gespalten, denn das verläuft meist so wie wir schon sehen, am passendsten finde ich Marcs Satz: "Viele Wege führen nach Rom" :D

      Wir wohnen hier am Rand vom Ruhrgebiet, also keineswegs ländlich.

      Egal ob im Laden der noch etwas weiter am Niederrhein war oder zuhause, egal ob vor 40 Jahren mein Vater oder heute ich: Wasserwechsel direkt aus der Leitung.

      Zumindest daheim ist nachvollziehbar, dass es nie Ausfälle nach dem WW gab, im Laden möchte ich mich nicht festlegen, da bei der Bestandsfluktuation man das nie ehrlich in Relation setzen kann.

      Dementsprechend kann ich, natürlich regional beschränkt, nichts Negatives über Leitungswasser sagen. Die Reiser Filter Verwendung kenne ich aus anderen Foren vorallem von Leuten die mit alten Rohren im Haus Probleme haben, da ging es seltenst um das Leitungswasser selber.

      Ich glaube zudem, dass sehr viele unserer Fische in der Natur mit ganz anderen Belastungen leben.
      Denn: Ich habe so oft schon richtige Altwasser Becken gesehen, wo es den Fischen genauso gut ging wie in meinen mit regelmäßigen WW. Und da rede ich wirklich von WW Intervallen von einmal im halben Jahr (natürlich wurde da mal nachgefüllt und es waren nicht 800 Fische auf 30l) ;)

      Betonen möchte ich, dass obiges in keinem Bezug zum ANspruch steht, den Fischen das Bestmögliche bieten zu wollen. Aber unsere Pfleglinge können halt meist viel mehr ab als wir ihnen zutrauen :D
      Da geht es oftmals wirklich viel mehr um die Grundkonstitution und somit Immunabwehr des Fisches, welches man wie Marc sagte auch anderweitig unterstützen/schädigen kann.

      Zum Ende fällt mir noch ein Spruch ein den Norbert mal in nem anderen Forum schrieb: "mir sind wenige Fische bekannt die Probleme haben solange sie nicht in Flüssigbeton schwimmen" ^^
      Grüße aus Moers!

      Lennart
      Moin,

      Käpt schrieb:

      Marc, den ganzen Thread in Frage zu stellen, sehe ich nicht als zielführend an.
      Welcher Aquarianer betreibt sein Aquarium wirklich so, das man auf Filterung und Wasserwechsel verzichten kann?
      Klar ist das möglich, aber das geht vollkommen an der Realität vorbei.



      Dieter, das ist gar nicht so an der Realität vorbei. Kleine, techniklose Aquarien, die wenig Aufmerksamkeit brauchen, werden immer beliebter.

      Für die meisten hier kommt ein Altwasserbecken nicht in Frage. Mit Geophagus, Diskus, Mesonauta und anderen großen Fischen lässt sich sowas auch nur schwer praktizieren.


      Man hat keine Messmethoden, um nach bestimmten Rückständen suchen zu können.
      Das hier ist alles aus einem Bauchgefühl entstanden. Exakte Werte kann hier keiner nennen.

      Hoyzer schrieb:

      Zumindest daheim ist nachvollziehbar, dass es nie Ausfälle nach dem WW gab, im Laden möchte ich mich nicht festlegen, da bei der Bestandsfluktuation man das nie ehrlich in Relation setzen kann.


      Das sehe ich genauso! Dieter, was dir vor 30 Jahren passiert ist, weißt du gar nicht so genau. Es mag vielleicht am Wasserwechsel gelegen haben, aber ob es sich dabei zwangsläufig um Schadstoffe handelt, weiß keiner.

      So ein Carbonit Filter ist bestimmt ne praktische Sache, aber ob er wirklich ein "must have" ist, stelle ich doch in Frage.


      Nehmen wir mal an im Trinkwasser sind Medikamente zu finden. Muss das dann unbedingt schädlich sein für den Fisch?
      Es mag Medikamente geben, die schädlich sind, das steht außer Frage. Aber sind alle Arzneimittel in kleiner Menge sofort schädlich für den Fisch?

      Ich glaube, dass man darüber noch zu wenig weiß, um hier verlässliche Aussagen tätigen zu können.
      Hallo zusammen,
      es ist interessant, wie ich durch meinen Beitrag eine rege Diskussion angeregt habe, welche sich um das Wichtigste für unsere Fische, das Wasser bewegt.
      Ich habe nun doch einen Link ausgewählt, welcher sich auch mit den Gefahren für Fische beschäftigt.

      pharmazeutische-zeitung.de/?id=40244

      Hoyzer schrieb:

      Ich glaube zudem, dass sehr viele unserer Fische in der Natur mit ganz anderen Belastungen leben.


      Diese Belastungen basieren jedoch nicht auf den in unseren Breiten vorkommenden Belastungen.

      Ich bin jedoch der Meinung, dass wir dieses Thema, gerade im Interesse unserer Pfleglinge, mit der notwendigen Aufmerksamkeit betrachten und behandeln sollten.

      Greg schrieb:

      Braucht man den Wasserwechsel? Nein. Man kann auch ohne ständigen Wasserwechsel Fische halten.


      Diese Aussage halte ich für destruktiv und nicht Im Kontext unserer Verantwortung gegenüber den uns anvertrauten Lebewesen.
      Wir haben auch eine Verantwortung gegenüber mitlesenden und in der Materie nicht bewanderten Personen, denen dieser Satz Anleitung zum handeln sein kann.

      Wasserwechsel ist und wird in der Aquaristik ein dringender und notwendiger Arbeitsschritt sein um die Lebensbedingungen im Aquarium für seine Bewohner und die Pflanzen zu gewährleisten.
      Auch in einem Becken ohne regelmäßigen Wasserwechsel, mit äußerst geringen Fischbesatz und hohen Pflanzenanteil (Landpflanzen mit einragenden Wurzelwerk zur Nährstoffaufnahme und Abbau von Schadstoffen; Wasserpflanzen)
      muss das verdunstete Wasser ergänzt werden. Nur wird hier in den seltesten Fällen Wasser direkt aus der Leitung genommen, sondern auf Permaet zurückgegriffen um den Härtegrad des Wasser auszugleichen um selbigen nicht zu erhöhen.

      Gruß
      Jürgen
      Moin,

      Hobby schrieb:

      Diese Aussage halte ich für destruktiv und nicht Im Kontext unserer Verantwortung gegenüber den uns anvertrauten Lebewesen.
      Wir haben auch eine Verantwortung gegenüber mitlesenden und in der Materie nicht bewanderten Personen, denen dieser Satz Anleitung zum handeln sein kann.


      Mitlesende haben eine gute Eigenschaft: Sie lesen!
      Und dann lesen sie auch das:

      Greg schrieb:

      Das ist aber mit Sicherheit schwieriger, da wir hierbei vom Aufbau einer fast eigenständigen Hydrosphäre sprechen.


      Du musst Wasser wechseln, weil dein Becken de facto überbesetzt ist. Überbesetzt heißt hier nicht, dass deine Fische zu wenig Platz hätten, oder du ziele beieinander hältst.
      Das Gleichgewicht zwischen Produzenten und Konsumenten ist bei dir nicht gegeben.
      Stoffkreisläufe werden nicht geschlossen. Das Nitrat, was produziert wird, ist zu viel für die vorhandenen Pflanzen.

      Deshalb wechselst du Wasser. In der Altwasseraquaristik macht man sich die Denitrifikation, Desulfurikation und andere anaerobe Abbauprozesse zu Nutze, welche in den dichten Mulmablagerungen und dem Sediment stattfinden können.

      Aufgefüllt wird dabei nur mit destilliertem Wasser, welches definitiv keine Schadstoffe enthält.

      Also ist das vielleicht doch der sicherere Weg?
      Hey Marc,

      das möchte ich ja gar nicht mal abstreiten, das techniklose Aquarien in Mode kommen.
      Aber die werden immer nur eine Nische beim Hobby Aquaristik bleiben.
      Die allermeisten Aquarien wollen sich doch an Aquarien mit schöner Einrichtung und verschiedenen schönen Fischen erfreuen.
      Für mich persönlich wäre aber auch so ein technikloses Aquarium mal reizvoll.

      Greg schrieb:

      Dieter, was dir vor 30 Jahren passiert ist, weißt du gar nicht so genau. Es mag vielleicht am Wasserwechsel gelegen haben, aber ob es sich dabei zwangsläufig um Schadstoffe handelt, weiß keiner.

      Doch, das weiß ich, Marc. Das war damals ein Übermaß an Atrazin im Trinkwasser.
      Damals sind massenhaft Fische gestorben, auch in Zooläden.
      Auch später gab es ja noch mehrfach Probleme, wenn die Leute zum Wasserwechsel ungefiltertes Trinkwasser verwendet haben.
      Ich weiß nicht, ob Du schon mal davon gehört hast. Das wurde oft als Leitungs- oder Frischwasser-Allergie bezeichnet.
      Was da wirklich immer der Auslöser von Problemen war, das ist aber wohl wirklich nicht bekannt.

      Das ist mir aber letztlich auch egal, was zu Problemen geführt hat. Mit einem Carbonit-Filter oder einer Osmoseanlage gab es bei mir halt nie mehr Probleme, und da ist es mir auch egal, was das kostet oder ob es wirklich unbedingt sein muß.

      Ach, noch mal kurz zu Medikamentenrückständen im Wasser:
      es wird wohl nicht jedes nachweisbare Medikament den Wasserlebewesen großen Schaden zufügen, aber es wird mit Sicherheit Rückstände geben, die sich in der Fischleber oder anderen Organen anreichern. Bei Zierfischen mag man das ja vielleicht noch akzeptieren, aber bei Wildfischen, die auch von uns Menschen gegessen werden, ist das schon sehr bedenklich, oder?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin Dieter,

      Käpt schrieb:

      Die allermeisten Aquarien wollen sich doch an Aquarien mit schöner Einrichtung und verschiedenen schönen Fischen erfreuen.



      Oh, das kommt ja ganz darauf an wie man an die Sache ran geht! Ein großes Becken kann bestimmt mit einer Salmler Art und ein paar Lebendgebärenden besetzt werden. Pflanzen kann man in einem solchen Becken auch sehr gut einsetzen.

      Man beschränkt sich nur ein wenig.


      Davon habe ich noch nicht gehört, danke dir! Eventuell gab es damals Probleme damit (die Ursache ist ja unbekannt). Mittlerweile gibt es das glaube ich nicht mehr so (ich habe jedenfalls bis dato noch nie davon gehört).

      Käpt schrieb:

      Bei Zierfischen mag man das ja vielleicht noch akzeptieren, aber bei Wildfischen, die auch von uns Menschen gegessen werden, ist das schon sehr bedenklich, oder?


      Jetzt kommen wir in die Sparte "Nahrungsmittelproduktion". Da kann man sich besser über Glyphosat, Gentechnik oder Massentierhaltung unterhalten, ist ja aber hier nicht das Ziel ;)