Moos im Steinbrunnen

      Moos im Steinbrunnen

      Hallo Forenfreunde,
      bei meiner letzten Tümpeltour hatte ich neben reichlich roten Daphnia auch einen interessanten "Beifang" im Kescher.
      Dieses Moosfragment besticht durch seine interessante Erscheinung und scheint mir auch für den Einsatz im Aquarium geeignet.
      Der Fundort war ein gemauerter Brunnen.

      DSC01468.JPG

      DSC01467.JPG

      DSC01468.JPG

      Die Suche im Netz ergab, dass eine Ähnlichkeit zur Gattung der Fontinalis besteht:
      heimbiotop.de/moos.html#Merkmale_Fontinalis
      und es sich hier um selbiges Moos handeln könnte
      floristik24.com/index.php?page…=5#view=fitv&toolbar=true
      Laut Wilstermann-Hildebrandt ist jedoch das Brunnenmoos F. hyponoides.
      Bei dem im Floristikartikel beschriebenen Moos muss es sich um Quellmoos, gemäß der zitierten lat. Bezeichnung F. antipyretica, handeln.

      Sollte es sich nun um Brunnenmoos- Fontinalis hyponoides Hartmann handeln, dann hat dies schon seinen Einzug in die Aquaristik gehalten und es kann Temperaturen bis 29°C bewältigen.
      Dieses Moos wäre für mich inbezug meines Garnelenbecken interessant und wurde optisch bestimmt ein Blickfang darstellen.
      Mir fehlt jetzt nur noch die Bestätigung meiner Annahme durch einen Kenner der Materie.
      Kann mir jemand im Forum bei der Bestimmung helfen, bzw. liege ich mit meiner Bestimmung richtig?

      Mit freundlichen Gruß

      Jürgen
      Hallo Jürgen,

      ich bin leider auch kein Moos-Experte und kann Dir nicht sagen, welches Moos Du da gefunden hast.
      Wenn ich mir Deine Fotos anschaue und die mit dem Bild des Wassermooses Fontinalis antipyretica vergleiche, glaube ich, große Unterschiede in der Blattform zu sehen.

      Das von Dir gezeigte Moos hat durchweg lang ausgezogene spitze Blätter, die bei diesem Wassermoos anders ausschauen.
      Aber das könnten ja auch unterschiedliche Wachstumszeiten sein.

      Ich habe mindestens 1 Buch hier über Moose (das muß ich nur noch finden), da schaue ich mal rein und hoffe, da etwas mehr zu finden.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Jürgen,
      berichte bitte weiter.
      Ich habe früher ähnliches Moos immer mal im Gartenteich versucht und es hat nie geklappt.
      Wenn ich recht drüber nachdenke, dann kam das immer aus schmalen kühleren schattigen Gewässern und war gespickt mit Flohkrebsen, bildete dichte, hübsch anzuschauende Polster.
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hallo zusammen,

      heute war Tümpeltag und gleichzeitig auch Beginn der Moostestphase.Letzteres klingt gut.
      Habe mir ein großes Stück Moos herausgeangelt und stellte dabei schon fest, dass es von Unmengen dunklen Rotalgen durchwuchert war. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass selbige wie ein Gespinst das Moos zusammenhalten.
      Zuhause ging es ersteinmal darum die vielen Rotalgen Stück für Stück vom Moos abzuziehen, eine mühsehlige Arbeit.
      Aber was macht man nicht alles für ein Experiment.
      Nachdem das Moos vom Gröbsten befreit war ging ich zum 2. Arbeitsschritt über und ich befestigte das Moos, mit Hilfe eines Gummiband, auf dem ausgewählten Stein.
      Ich habe ein Gummiband gewählt um evtl. notwendige Korrkturen schnell und ohne großen Aufwand, im Gegensatz zu Angelsehne, ausführen zu können.

      DSC01469.JPG

      Vom sortigen Einsatz im Garnelenbecken habe ich erst einmal Abstand genommen, da mir die wenigen, noch vorhandenen Rotalgen zu suspekt waren und ich erst deren weitere Entwicklung auf dem Moos abwarten möchte.
      Ich habe zwar davon Kenntnis, dass meine Garnelen selbige Algenart als Nahrungsgrundlage betrachten, jedoch ist mir das Experiment nicht die Mühe wert das Becken in Folge evtl. von einer Rotalgenplage zu befreien.
      Ein durchsichtiger Puddingbecher, welcher jetzt einer nützlichen Verwendung zugeführt werden kann, dient zur Aufnahme des Testobjekt. Aufnahme dient nicht zur Werbung. :00008040:

      DSC01470.JPG

      DSC01471.JPG

      Ich werde ab Montag täglich mit einen kleinen Tropfen Easy Carbo düngen und beobachten wie sich die Dinge weiter entwickeln.
      Natürlich wird eine wöchentliche Berichterstattung nebst bildlicher Dokumentation erfolgen.

      Allen einen schönen Sonntag.

      Gruß

      Jürgen
      Hallo Jürgen,

      wie von Dir gewöhnt ist auch die Moos-Doku wieder richtig gut und spannend.
      Und das schon nach noch wenigen Beiträgen. :thumbsup:

      Ich habe in den letzten Jahren neue Pflanzen einem Alaun-Bad unterzogen.
      Das soll ja das Einschleppen von Schneckenlaich, Parasiten und Algensporen verhindern.
      Vielleicht könnte das ja auch bei den Rotalgen wirken.

      Falls nicht, kann man es ja auch mit Wasserstoffperoxid versuchen.
      Damit hatte ich wirklich gute Erfolge bei Bart- und Pinselalgen.
      Das wäre evtl. ja auch noch eine Option für Dich.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Dieter,

      mit Wasserstoffperoxid, welches ein gutes Mittel für die Algenbekämpfung und Reduzierung der Keimdichte ist, wollte ich jetzt in diesen kleinen Behältnis nicht arbeiten.
      Ich probiere deshalb erst einmal den minimalen Einsatz von Easy Carbo aus, welches sich auch gut zur Algenbekämpfung einsetzen lässt.
      Sollte sich erneut ein Teppich von Bartalgen bilden so werde ich den Stein mit Easy Carbo einnebeln und das Ergebnis abwarten.
      Siehe hierzu die Einnebelmethode:
      flowgrow.de/algen/easy-carbo-ec-einnebelmethode-t23386.html
      Das Alaunbad ist eine Methode die auch bei mir beim Pflanzeneinsatz im Becken zur Anwendung kommt und am Ende des Testverlauf stehen wird.

      Gruß

      Jürgen
      Hallo Jürgen,

      vielen Dank für den LInk! Von dieser Methode hatte ich noch nichts gehört. Aber man lernt ja gerne dazu.
      Ich könnte mir vorstellen, das es gut funktioniert.
      Wenn Du diese Methode anwendest, dann wirst Du ja sicher auch darüber berichten.
      Darauf bin ich jetzt schon richtig gespannt.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo zusammen,

      wie versprochen die Fortsetzung des Beitrag.
      Ich habe das Moos heute aus dem Behältnis genommen, da an einigen Stellen eine farbliche Veränderung, eingrauen, erkennbar war.
      Die Kontrolle ergab auch, dass die noch vorhandenen Bartalgen, bedingt durch die Behandlung mit Easy Carbo, eine leichte Schädigung im Farbbild aufwiesen.
      Siehe:
      DSC01472.JPG
      Der Stein mit dem aufgebundenen Moos wurde nun doch schon in das Garnelenbecken eingebracht und hier nahmen ihn sofort die Junggarnelen in Beschlag.
      DSC01477.JPG
      DSC01474.JPG
      DSC01476.JPG

      Auf den Bildern kann man bereits gut erkennen, dass das Moos bereits neue Spitzen ausgetrieben hat.

      Ich bin gespannt, wie die weitere Entwicklung verlaufen wird.

      Zum Becken folgende Parameter:
      Kh: 5
      PH : 7
      Es erfolgt über Bio-CO2 Eintrag von CO2.

      Gruß
      Jürgen