Sturisoma festivum - Zuchterfahrungen

      Sturisoma festivum - Zuchterfahrungen

      Hallo

      da es ja nicht schaden kann, dacht ich mir ich schreib noch n bissl was über die S. festivum, bei denen ich die ersten kleinen Erfolge habe.

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      Nun, die Elterntiere sind 5 Sturisoma festivum, wovon sich 2 als männlich und 3 als weiblich entpuppt haben, also perfekt. :D Sie leben in einem Gesellschaftsbecken mit 6 Manacapuru Rotrückenskalaren und 11 Corydoras concolor. Wer bereits Bilder von meinem Becken gesehen hat, weiß, dass es reich strukturiert ist mit Wurzelwerk und Pflanzen wie Vallisnerien, Echindorus, Tigerlotus und Javafarn. Die Temperatur beträgt in diesem Becken ca. 27,8°C, Leitwert bei 220 m.S, ph 6,5-7, gh 7,5, Kh 5,5-6.
      Das Wasser wird wöchentlich zu 30-50% gewechselt. Dabei sind 60 l Torfwasser, der rest Leitungswasser. Das Aquarium hat um die 550l.

      Bei einer Körperlänge von rund 12-13cm (ohne Filamente) hat sich ein Pärchen gefunden. Das erste Gelege wurde auf der gegenüberliegenden Seite des Ausströmers des Aussenfilters gelegt, sodass die Eier in der "Strömung" klebten. Der Laich wurde im oberen Bereich an die Glasscheibe geheftet. Es war ein ziemlich kleines Gelege von ca 20 Eiern.
      13524042_1293973993964731_1221340132_o.jpgdas Elternpaar
      13509689_1293973980631399_1295905875_o.jpg das Gelege
      (Entschuldigung für die schlechte Bildqualität)

      Die Eier wurden von jeglichen Mitbewohnern ignoriert, und falls jemand zu nah kam hat das Männchen das Gelege verteidigt. Das Männchen betreibt die Brutpflege, welches aus Abschruppen des Laichs, sowie Zufächeln mit frischen Wasser bestand. Das Gelege wurde am 17. Juni gelegt und am 20. Juni mit einer Rasierklinge gelöst und in ein Schälchen gegeben. Dieses wird intensiv mit einem Ausströmerstein besprudelt. Verwendet wird hier noch das Aquarienwasser der Elterntiere.
      Bereits zu dieser Zeit konnte man Leben, in Form von Zuckbewegungen, in den Eiern erkennen. Einen Tag danach sah das Ganze so aus:


      Die erste Larve schlüpfte am 23. Juni, am darauffolgenden Tag noch einige weitere, jedoch sind noch nicht alle aus den Eiern geschlüpft. Verpilzt ist soweit auch keines, und so habe ich eine Anzahl von insgesamt 18 Sturisoma Jungtieren (inkl. die in den Eiern). Ab heute den 24. Juni habe ich bereits etwas Mulm aus dem Filter und etwas gebrauchte Filterwatte hinzu gegeben. Ein kleines Stückchen Rinde einer meiner Aquarienwurzeln habe ich auch hineingegeben.

      Heute sieht es so aus:


      Ich werd euch auf dem Laufenden halten. :)
      mfg Jesse

      mein Youtube-Kanal: youtube.com/channel/UCl6ws3BOK_R-X60WQMhedrA
      Hi Jesse,

      ich finde das richtig toll, das Du Deine Erfahrungen mit der Züchterei so ausführlich darstellst! :thumbsup:
      Das ist ja jetzt wie ein Nachschlagewerk für Dich und alle, die sich auch einmal mit diesen Welsen beschäftigen wollen.
      Halte Deine Dokus bitte immer auf einem aktuellen Stand, denn es macht einfach Freude, das alles zu lesen und anzuschauen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Danke, das freut mich :)

      dann kann ich berichten, dass bis heute etwas mehr als die Hälfte geschlüpft sind. Ebenfalls habe ich heute etwas Wasser gewechselt und schon das erste mal mit ein wenig zermörserten Spirulinatabletten (bestehen aber auch aus anderen Inhaltsstoffen wie Brennnesseln, Fischmehl, Weizenmehl. Brauereihefe, Krill Gammarus, Milchpulver, Seealgen usw, die Spirulina Pflanzenfutter tabs von Sera) gefüttert hab. Aber nur ganz wenig, da nur der Dottersack der erstgeschlüpften Larve schon sehr viel kleiner ist. Bei den Larven von gestern erkennt man schon auch sehr schön Brust und Schwanzflossen.
      mfg Jesse

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      Jesse, so lange überhaupt noch etwas vom Dottersack zu sehen ist, ist das Beifüttern eigentlich sinnlos.
      Die kleinen Sturisoma gehen erst dann auf Futtersuche, wenn der Dottersack nichts mehr her gibt.
      Vorher zu füttern führt nur zu einer Verschlechterung des Wassers.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      hallo

      leider muss ich auch berichten, dass es 2 Ausfälle gab, ich glaub zumindest das 2 Larven nicht mehr leben. Ich seh mal ob sie bis morgen schon weiß geworden sind, dann hol ich sie raus. Aber die anderen heften sich schön brav an die Dosenwand und wedeln mit den Schwanzflossen :D
      mfg Jesse

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      Bis auf ein kleines Pünktchen am Bauch ist vom Dottersack bei den meisten nichts mehr zu sehen. Von Kopf bis Schwanzspitze sind sie jetzt 9 mm groß.
      Dateien
      mfg Jesse

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      Ins Schälchen habe ich noch ein trockenes abgebrühtes Blatt Ahorn hinzugelegt. Daran lutschen die kleinen sehr gerne. Heute habe ich leider einen Ausfall bemerkt, die Wasserqualität hat sich von gestern auf heute drastisch verschlechtert und es waren viele schleimige Fetzen zu sehen. Da hab ich wohl zu viel gefüttert gestern. Die restlichen 14 geht es gut und wachsen ordentlich, ich reduziere die Beigabe von Mulm, da meiner Meinung etwas zu viel im Schälchen war. Auch sind sie in ein gleich großes anderes Schälchen umgezogen, damit sie es gleich sauber haben.
      mfg Jesse

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      ja auf jeden fall, ist etwas anders als mit den Corys, artemia machen komischerweise nicht soviel dreck aber ich glaub die Kombi aus Mulm, Blätter und zu viel Futter in warmen Wasser war etwas zu viel. Jetzt achte ich noch n bissl schärfer drauf dass alles sauber bleibt.
      mfg Jesse

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      Hi Jesse,

      oh je, das ist richtig schade!
      Sie wurden wohl durch das nicht so gute Wasser in Mitleidenschaft gezogen.

      Kannst Du denn eigentlich schon beobachten, das sie sich auf Futtersuche begeben?
      Dann hätte ich noch eine Fütterungsmethode für Dich, die bei mir immer ganz gut geklappt hat:
      versuche es mal mit Spirulina-Brei.

      Das geht relativ einfach:
      zermahle eine Spirulina-Futtertablette richtig fein.
      Dann gibst Du etwas Wasser dazu, bis Du eine zähflüssige Masse hast.
      Diese Masse streichst Du dann einfach auf einen Stein oder ähnliches, lässt es trocknen und packst den Stein dann in die Aufzuchtschale. Wenn die Kleinen auf Futtersuche gehen, dann werden sie den Stein so lange ablutschen, bis nichts mehr von dem Brei vorhanden ist.

      Du kannst auch noch eine Tablette mit anderen Inhaltsstoffen dazu nehmen.
      Je mehr Auswahl man hat, desto geringer sind die Probleme, das die Fische nicht alles nötige an Futter zur Verfügung haben.

      Es gibt übrigens auch schon fertiges Spirulina-Pulver.
      Aber das ist dann schnell teurer als bei der ersten Methode.
      Außerdem gibt es davon nicht so kleine Gebinde, die man eigentlich nur zur Aufzucht von ein paar Welsen braucht.
      Der größte Teil des Pulvers wird so irgendwann im Müll landen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      hallo, ja das mit dem Bestreichen hab ich gelesen, macht aber nicht wirklich einen großen Unterschied zu den Spirulina-Brei der einfach auf dem Boden liegt, sie gehen abundzu mal am Boden, ob zum Fressen weiß ich nicht, auf dem Ahornblatt findet man auch immer mindestens einen. Ist noch schwer zum sagen ob das aktives Fressen ist, was abbekommen werden sie schon, sonst wären wohl alle schon futsch. Ich befürchte auch das ich auf deine Methode zu viel Futter hineinbringe. Das zerstäubte Spirulina das ich in sehr kleinen Mengen hineingebe, ist schon ziemlich viel fürs Wasser, trotz täglichem Wechsel + Absaugen der Futterreste, Kot. Für die Zukunft will ich mir aber sowieso einen Ernstkasten holen. Da bleibt das ganze dann etwas frischer.
      mfg Jesse

      mein Youtube-Kanal: youtube.com/channel/UCl6ws3BOK_R-X60WQMhedrA
      Hi Jesse,

      oh je, das tut mir richtig Leid!
      Diese negative Erfahrung haben wahrscheinlich alle schon einmal durchleiden müssen, ich zumindest kenne das auch zur Genüge.
      Den Kopf nicht in den Sand stecken, analysieren und weiter machen. Genau so, wie Du es auch geschrieben hast. :thumbsup:
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      hallo

      von gesternauf heute haben meine Sturisoma mal wieder gelaicht, also hab ich mir vorgenommen, am nächsten Tag so früh wie möglich aufzustehen um die Eier rauszuholen, doch bevor ich ins Bett gegangen bin hab ich nochmal nachgesehen, und noch bevor die Sturis fertig waren alle Eier zu legen, hat sich eine Horde von mindestens 25 Raubturmdeckelschnecken auf das Gelege geschmissen. Die Sturis haben nichts dergleichen gemacht und die Helenas mit befächert. Nunja das hat mir nicht so gefallen, also wurden heute erstmal eine große Anzahl der Helenas rausgefischt. Auch mein Q-Becken hab ich angeglichen und habs trotz befürchtung es nicht zu schaffen das Sturipärchen + ein extra Weib rausgefangen. Ein Extraweibchen deswegen, weil ich nicht genau weiß welches davon das richtige ist haha. Naja wird sich ja bald herausstellen. Jetzt dürfen sie die nächste Zeit erstmal abgesondert (ganz ohne Helenas) im Q-becken verbringen und das veralgte Holz ablutschen und hoffentlich bald wieder ablaichen. Für das nächste Gelege hab ich schon einen Plan. Und zwar wird diesmal so ein handelsüblicher Ablaichkasten der oben auf schwimmt verwendet. Das Trenngitter raus und unten noch ein Nylonstrumpf früber gezogen, noch nen Sprudler rein und dann wird das hoffentlich besser klappen als beim letzten mal. Mir wurde auch gesagt das Sturi Larven auch an Artemia gehen, also werd ich das auch versuchen.

      Hier der Sturisomabock
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      Hier die 2 Weibchen
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      und so sieht das Q-becken momentan aus, das wasser ist nur so trüb weil ich es noch schnell aufgetorft habe, um die gleichen Wasserwerte wie im großen Becken zu haben.
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      Wasserwerte soweit: Temp.: 27,6°C und Leitwert bei 220 mikrosiemens, die anderen Werte habe ich nicht gemessen
      mfg Jesse

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