Blaualgen

      Hallo,

      lese ich mir auch mal durch.

      Ich hatte einmal ganz heftig in einem 526 Literbecken Blaualgen, offen betrieben.
      Die ganze Wohnung stank sogar danach.
      Nachdem die üblichen Methoden damals nicht halfen ( Dunkelkur, Algenmittel, Leuchtmitteltausch, extreme WW etc), und sie immer wieder massenhaft nachkamen, experimentierte ich.

      Pflanzen wuchsen scheiße, klein blass, kümmerlich.
      Phosphat war fast ausreichend da, aber kaum Nitrat und ich vermutete auch Kaliummangel.

      Also düngte ich einen NPK dünger ( Blumendünger)... und war nach 2 Wochen Cyanofrei.
      Die Pflanzen wuchsen wieder, keine Blaualge kam wieder.

      Sehe ich in Becken die ersten kleinen Schlieren ( meist an Schwimmpflanzen , sprich extrem nährstoffzehrende Insassen ^^ ) , dann checke ich den NO3 Wert.
      Liegt fast immer dann gegen 0.
      Dann hebe ich den an und der Spuk ist vorbei.

      Das klappt bisher bei meiner Blaualgenart wunderbar.
      Ich hoffe, es zieht keine andere ein. ^^

      Mein Rückschluß:
      Durch fehlendes NO3 und dem daraus stagnierenden Pflanzenwuchs können sich die Cyanos etablieren.
      Wachsen die Pflanzen wieder gut, dann ist das dadurch entstehende Milieu nicht mehr passend.
      Liebe Grüße Verena

      Generell gilt erstmal: :ichwarsnicht:

      verenas-aquaristik.de
      Hallo Verena,

      ich glaube, Du hast wirklich erkannt, warum oftmals ein Aquarium in eine Algen-Kloake verwandelt wird.
      Pflanzen brauchen, um sich gut entwickeln zu können, viele Mikro- und Makronährstoffe.
      Dazu zähen halt auch Phosphat und Nitrat.
      Fehlt nur einer dieser Stoffe, dann stagnieren die Pflanzen sofort und werden schwächer.
      Das ist dann das Signal für Algen, das sie freie Fahrt haben.

      Die beste Hilfe für Pflanzen ist es dann bei einem Blaualgenbefall, so viel möglich davon per Hand zu entfernen und danach mindestens einen großen Wasserwechsel zu machen. Anschließend müssen die Pflanzen mit allen Nährstoffen versorgt werden, dann werden sie auch ziemlich schnell wieder wachsen und den Algen so die Lebensgrundlage nehmen.

      Aber was macht man, wenn diese Algen in einem pflanzenlosen Aquarium entstehen?
      Auf jeden Fall nicht düngen, diese Freude sollte man den Algen nicht gewähren.
      Hier kann eine totale Abdunklung dann schon helfen.
      Und natürlich auch mehrere große Wasserwechsel.
      Bei hartnäckigen Algen habe ich meist großen Erfolg gehabt, wenn ich täglich Oxydatorlösung (Wasserstoffperoxid) mit einer Spritze unter Wasser auf die Algen gespritzt habe! Die Lösung darf dabei nicht zu stark sein, damit keine Fische oder Wirbellose geschädigt werden. Ich habe immer eine 19,9 %ige Lösung ein klein wenig verdünnt und dann davon täglich 20 ml auf die Algen gespritzt. Einrichtungsgegenstände, die man leicht entfernen kann, hab ich mit einer starken Lösung außerhalb des Aquariums behandelt, was dann auch gut funktioniert hat.

      Noch ein Tipp, was bei mir und Freunden auch geholfen hat: einfach flüssigen Kohlenstoffdünger ins Aquarium geben, auch, wenn keine Pflanzen im Aquarium sind. Den gibt es ja von vielen Hersteller, der bekannteste ist da wohl Easy Carbo von Easy Life. Warum genau Algen damit nicht klar kommen, hab ich zwar nie richtig verstanden, aber da könnte ja vielleicht unser Herr Professor Marc wieder einmal helfen! :D
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,
      nur nochmal ganz kurz: Blaualgen sind keine Algen sondern Bakterien. Cyanobakterien!

      Wie übrigens auch Spirulina eine 'Blaualgenart' ist und Ingo Seidel die Frage aufwarf (Welsatlas I), ob eine vermehre Spirulinagabe überhaupt geeignet für limnivore Welse sei.
      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."
      Alexander von Humboldt
      Hallo,

      hier mal ein etwas neuerer Artikel über Spirulina.

      Wer es schnell mag , ganz unten das Fazit.

      utopia.de/ratgeber/spirulina-algen/

      Auch wenn Spirulina zu den Cyanobakterien gehört, scheinen gerade Spirulina eine "bessere" Art und den vielen zu sein.

      Einen entscheidenten Unterschied sehe ich auch darin, das Spirulina(auch in reiner Form) von den meisten Fischen gefressen werden. Cyanobakterien wiederum, werden nicht mal angerührt. Das zeigt eigentlich, das es einen entscheidenten Unterschied geben muß !
      Juten Tach...

      ich bin den Cyanobakterien mal mit Wasserstoffperoxid gekommen, das haben sie überhaupt nicht gemocht.
      Ich weiß aber im Moment nicht mehr in welcher Konzentration, dieses "Zeug" ist ja nicht ganz ohne.
      Alle Tierchen haben überlebt, nur die Cyanobakterien nicht...

      Falls ich irgendwann mal wieder welche habe probiere ich es mit einen Söchting-Oxydator.
      Die hatte ich mal für den Gartenteich besorgt (Sauerstoffversorgung der Koi im Winter), mit den "Töpfen" kann man nichts falsch machen...
      Viele Grüße, Apisto...
      Hi Swen,

      das es mit Wasserstoffperoxid klappt, hatte ich ja weiter oben auch schon geschrieben.
      Warum glaubst Du, das es mit einem Oxydator funktioniert?
      Da kommt das Zeug zwar rein, aber durch den Katalysator, den man mit hinein legt, wird das ja sofort in Wasser und Sauerstoff umgewandelt. Das Aquarienwwasser selbst kommt ja gar nicht mit der Oxydator-Lösung in Berührung.
      Oder hab ich da etwas nicht richtig verstanden? ?(
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Dieter,
      ich denke das die Reaktion vom Wasserstoffperoxid direkt im Wasser enorme Wirkung zeigt, ist aber auch gefährlich bei einer Überdosierung. Ich meine, das auch die geschlossenen Oxydatoren wirken könnten, du siehst ja richtig die Sauerstoffperlchen aufsteigen. Meine Vermutung ist, das Cynobakterien nicht gut auf eine richtig "fette" Sauerstoffsättigung reagieren.

      Das möchte ich ausprobieren falls ich mal wieder Blaualgen habe.
      Viele Grüße, Apisto...
      Hallo,

      hat Sauerstoff nicht auch was mit dem Redoxwert zu tun ?

      Dessen Verschiebung soll sich auch auf "Blaualgen" auswirken.

      Das größte Problem ist aber , das es nun mal Bakterien sind, und es davon verschiedene Stämme gibt. Diese wiederum können auf verschiedene Bedingungen, verschieden reagieren.
      Das macht es so schwer. Was bei Müller geht , versagt bei Meier.
      Hallo Holger,

      ich glaube, Du hast den Kopf mit dem Nagel getroffen.
      Äääh, dem Nagel auf dem Kopf getroffen.... :D

      Weil Algen und Cyanobakterien so vielfältig sind, muß man einfach immer wieder anderes versuchen.
      Die denkbar schlechteste Variante ist wohl die Verwendung von Algenmitteln.
      Die greifen zwar Algen oft an, aber damit schädigt man immer auch Pflanzen und wahrscheinlich auch gute Bakterien.
      Was man auch versucht, das wichtigste ist, das man ganz hartnäckig am Ball bleibt.
      Wenn man das nicht schafft, bleibt jeder Versuch vergebene Liebesmüh.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Robert,

      das hört sich ja relativ einfach an, die Blaualgen mithilfe von Schnecken zu vernichten.
      Aber ich mag mir einfach nicht vorstellen, mehr als 1.000 Posthornschnecken im Aquarium zu haben.
      Apfelschnecken wurden auch schon mit Erfolg eingesetzt, aber die dürfen wir ja heute nicht mehr pflegen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Dieter,

      es gibt eine Möglichkeit auch weiterhin Apfelschnecken zu halten, die nicht der EG-Verordnung hinsichtlich der Art Pomecea bridgesi unterliegen.
      Es handelt sich hierbei um asiatische Apfelschnecken.
      Hier gibt es die
      gelbe asiatische Apelschnecke ( Pila pilata);
      die asiatische Apfelschnecke (Pila ampullacea)
      und die Zebra Apelschnecke (Asolne spxi)

      Also neue Möglichkeiten die Art der Apelschnecken zu halten.

      Hinsichtlich des Artikel zur Blaualgenbekämpfung mit Schnecken habe ich auch einen sehr skeptischen Blick.Bisher habe ich davon noch nirgendwo etwas gelesen noch sind mir Empfehlungen dieser Möglichkeit zut Kenntnis gelangt.Ein Becken voller Posthornschnecken ist wahrlich kein schöner Anblick und mit deren Einsatz löse ich nicht die Ursache des Blaualgenbefall sondern werkel nur an der Erscheinung herum. Das ist genau so ein Unsinn wie der Glaube, dass der Einsatz von algenfressenden Fischen eine Algenplage beseitigt.
      Die Ergründung der Ursachen für einen Algenbefall jeder Art und die darauf basierenden Lösungsvariante in Form von Veränderungen der den Algenwuchs begünstigenden Bedingungen ist der Weg zum Erfolg.
      Deshalb habe ich auch auf die Erkenntnisse der beiden Aquarianer hingewiesen, die zwar aus den Jahre 20012 sind, aber an Aktualität nichts verloren haben. Aktuelles Beispiel ist auch das Eingeständnis der Behörden vor kurzen, dass der Nitratgehalt im Trinkwasser erheblich in einigen Bundesländern gestiegen ist. Dies mag zwar für uns Menschen noch tollerierbar sein aber für unsere Aquarien stellt dies ein zu beachtendes Problem dar.
      Wie sagten doch die Verfasser des Artikel- Trinkwasser ist kein Aquarienwasser- , wie sie doch recht hatten auch nach 5 Jahren!

      Gruß
      Jürgen

      Hobby schrieb:

      Wie sagten doch die Verfasser des Artikel- Trinkwasser ist kein Aquarienwasser- , wie sie doch recht hatten auch nach 5 Jahren!


      Logisch, Äpfel sind auch keine Birnen !

      Trinkwasser wird als solches zur Verfügung gestellt, und muß kein Aquariumwasser sein.
      Man stelle sich vor, Trinkwasser käme in Aquariumwasserqualität aus der Leitung.
      Hallo

      bei mir hat Gott sei Dank immer die Dunkelkur angeschlagen, wenn ich mir Blaualgen Probleme hatte!
      In meinen Becken trat diese Algenart immer nur bei Neueinrichtungen auf.

      Herr Kaufmann hat da mal einem Bekannten sehr geholfen der auch massive Probleme mit diesen Algen hatte.
      Er hat Ihm eine Wasserprobe geschickt worauf ihm Herr Kaufmann sagte was er zu machen hat.

      Es gibt auch euine Seite auf der er die Blaualgen beschreibt - wen es interessiert der kann mal hier nachlesen.
      Lebe Dein Leben - und zwar genau so, wie Du es
      magst - und nicht so, wie andere es gerne hätten!



      viele Grüße
      Bernd
      Hallo,

      vor einigen Wochen hatte ich wiedermal 2 kleine Stellen mit Blaualgen. Eine im Sand und eine auf einem Stein. Bis heute sind diese nicht wieder gekommen.

      Und das habe ich gemacht.

      Ich habe Easy Life EasyCarbo benutzt. Und zwar habe ich die definierte Menge auf das Aquarium, in eine Spritze aufgezogen, und diese Menge dann geziehlt auf die Blaualgen gegeben. Nach 2 Tagen war nichts mehr davon zu sehen. Was es für eine Wirkung hat, kann man auf dem Bild sehen.
      Die eingekreiste Stelle wurde bespritzt. Obere Kante in Pfeilrichtung von links nach rechts und dann nach unten. Alles ist weg, auch von anderen Algen ist nichts mehr da, und das schon mehrere Wochen.


      DSC08975-1.jpg
      Hallo Holger,

      diese Art von Algenbekämpfung hab ich jetzt schon von vielen gehört.
      Darum verstehe ich so langsam auch die Skepsis gegenüber diesem Produkt bei Pflanzenaquarianern.
      Was Algen abtötet, kann ja eigentlich bei höheren Pflanzen auch nicht so gesund sein, oder?
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter