Sind Kakaobaum-Blätter besser als Seemandelbaum-Blätter?

      Hallo zusammen,

      heute ist der 3.Tag und hier die Ergebnisse:

      Becken 1
      Kh: 8
      PH:7
      Keine Wasserverfärbung

      Becken 2
      Kh:7
      PH:7
      Wasserverfärbung zugenommen

      Ich habe von beiden Blättern eine Nahaufnahme zur Blattstruktur angefertigt.
      Hier wird ersichtlich, dass das Blatt des Kakaobaum glatter und geschmeidiger aussieht.
      Im Grifftest ist das Seemantelbaumblatt hart, spröde und äußerst zerbrechlich.
      Das Kakaoblatt ist dagegen im Grifftest ledrig und elastisch. Es bricht nicht so leicht.

      Anhang:
      Bild 1 und 2 Seemandelbaum
      Bild 3 und 4 Kakaoblatt
      Bild 5 Vergleichsfoto
      Dateien
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      Hallo Jürgen,

      richtig aussagefähig wird so ein Test ja erst nach einigen Wochen sein.
      Mir ist da noch etwas eingefallen, was auch wichtig sein könnte.
      Da Du ja jetzt eh zwei Testbecken aufgestellt hast, wäre am Ende Deiner Testphase mit den Blättern noch ein zusätzlicher Test gut, nämlich wie sich das Wasser durch Erlenzapfen weiter entwickelt. Ich kann mir zwar kaum vorstellen, ob das Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Blättern da eine große Rolle spielt, aber wissen tue ich das nicht. Das könnte eine anschließende Testphase wahrscheinlich zeigen.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo zusammen,

      nun der nächste Bericht über den Stand der Dinge.
      Am heutigen Tag war wieder messen angesagt. Ich habe die Intervalle verlängert, da die kurze Prüfphase keine Veräderungen erbracht hätte.
      Zuerst zu den optischen Auffälligkeiten.
      Im Becken 1 hat sich die Wasserfarbe in keiner Weise verändert.
      Das Blatt ist im Grifftest etwas weicher geworden, jedoch immer noch stabil und lederartig.
      Der PH-Wert liegt unverändert bei 7 und der KH-Wert ist auf 7 gesunken.
      Interessant ist, dass die Schnecken sich häufig am oberen Wasserrand aufhalten!

      Im Becken 2 hat sich die Farbe etwas ausgeprägt, das Blatt fühlt sich jetzt weich und elastisch an.
      Der PH-Wert liegt unverändert bei 7 und der KH-Wert ist weiter gesunken auf 6.
      Schnecken am Beckengrund sowie auf dem Blatt unterwegs.

      Werde den Versuch bis zum Wochende fortsetzen und dann ein Fazit ziehen.

      Gruß
      Jürgen
      Hey Jürgen,

      man könnte jetzt eigentlich mal vorab in zwei Richtungen spekulieren, denke ich -
      erste Spekulation, Kakaoblätter sind tatsächlich so bakterizid, wie es die Terraristiker kennen und weshalb sich auch alle möglichen empfindlichen "Regenwald"Arten mit feuchter Schleimhaut, wie Amphibien / Frösche darin aufhalten, daß nicht mal Schnecken darauf kriechen möchten, geschweige es fressen
      oder zweite Spekulation, Kakaoblätter sind einfach ungenießbar, weil doch erheblich zu Fungizid

      Demzufolge wäre ein Abstrichtest vielleicht doch echt intressant, vorausgesetzt,
      es sind für ein paar Tage ein paar "Bakterienverursacher" in den Becken oder denk ich da falsch ?

      Was ich jetzt noch wirklich intressant fände, wäre, ob pflanzenfressende L-Welse drauf gehen und das Blatt fressen würden
      und wenn, wie schnell im Vergleich zum Seemandelblatt, bzw. wie oft im Vergleich sie sich drauflegen
      oder eventuell auch gar nicht so wie die Schnecken.

      Du hast nicht zufällig 2 geeignete Welse übrig und Lust, um das zu testen ?
      Hallo Tom,

      du nimmst mir ja fast mein Resume vorweg.
      Deine Hypothesen sind schlüssig, aber dazu am Wochende mehr.
      Leider habe ich nicht die Möglichkeit pflanzenfressende L-Welse einzusetzen, da meine L 333. L 114 und mein L 18 im Diskusbecken leben und dort möchte ich die Kakaoblätter nicht einbringen.
      All diese Welse lassen sogar bei mir die SMBB links liegen.
      Ich bin gerne bereit dir oder einen anderen Interessenten die restlichen Blätter zukommen zu lassen, damit der Test auch unter diesen Bedingungen fortgesetzt werden kann.

      Mit freundlichen Grüßen
      Jürgen

      Hobby schrieb:

      du nimmst mir ja fast mein Resume vorweg.
      :D jaaaa.... manchmal hab auch ich in meinem Rinderwahn ein paar Geistesblitze ^^

      Den "Fresstest" mach ich gerne, um das Testprojekt ein wenig weiter zu führen, Jürgen :thumbup:

      Vielleicht hat noch jemand starke Blätterfresser und will auch ein paar Blätter ? ..... :whistling:
      Hallo Jürgen und Tom,

      ich finde die Aussage mit den Schnecken sehr interessant!
      Das hört sich ja fast danach an, als wollten sie das Wasser verlassen.
      Warum die das machen, das werden wir als Laien aber wohl nicht herausfinden können.
      Eine meiner Vermutungen ist, das die Kakaoblätter evtl. zu viele Bitterstoffe enthalten könnten, die sie an die direkte Wasserumgebung abgeben. Aber es ist ja nur eine Vermutung.

      Der von Tom angeregte Versuch, das mal mit Welsen zu testen, ist richtig gut.
      Da würde ich auch mitmachen, ich habe ja genug von diesen Tieren hier herumschwimmen. :D
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Tom und Dieter,

      habe noch 5 trockene Blätter und wenn gewünscht auch das gewässerte, dass wären dann 3 für jeden.
      Schickt mir bitte per Mail eure Postanschrift und die Blätter gehen auf den Weg.
      Dann können wir eine erweiterte Aussage treffen.
      Alles andere am Sonntag, wenn ich nochmals gemessen habe.

      Gruß
      Jürgen

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      Hallo zusammen,

      die heute vorliegenden Meßergebnisse lauten:

      Becken 1: KH 7 PH 7

      Becken 2: KH 6 PH 7

      Das Kakaobaumblatt fässt sich etwas glitschig und ledrig an. Es zeigt keinerlei Zerfallserscheinungen.
      Das Seemandelbaumblatt zeigt deutliche Spuren eines beginnenden Zersetzungsprozess und ist weich und lapprig im Grifftest.
      Siehe Vergleichsbilder 7-10

      Zusammenfassend nochmal folgende Werte:

      Becken 1

      15.2 KH 8 PH 7
      17.2 KH 8 PH 7
      23.2 KH 7 PH 7
      28.2 KH 7 PH 7


      Becken 2

      15.2 KH 8 PH 7
      17.2 KH 7 PH 7
      23.2 KH 6 PH 7
      28.2 KH 6 PH 7

      Daraus wird ersichtlich, dass Seemandelbaumblätter durch die Freisetzung von Huminstoffe in dem härteren Wasser Einfluss auf die Karbonathärte nehmen und eine Senkung des KH-Wertes erzeugen. Sichtbar war vom Beginn an eine zunehmende Verfärbung des Wasser in einen bernsteinfarbenen Ton, welcher zunehmend kräftiger wurde.

      Beim Kakaobaumblatt ist eine einmalige Senkung des KH-Wert auf 7 am 2.Versuchstag zu verzeichnen, ohne jedwede Wasserverfärbung. Auf dieser KH verweilte das Testbecken konstant und es trat keine Wasserverfärbung ein.

      Der PH-Wert änderte sich bei beiden Becken in keiner Weise.
      Dies war jedoch vorauszusehen, denn das Kalk-Kohlensäure -Gleichgewicht war in bezug des Ausgangswasser nicht verändert wurden, d.h. es wurde kein enthärtetes Wasser für den Test verwendet.
      Nur bei Einsatz selbigen Wasser wäre auch eine Veränderung des PH-Wertes im Seemandelbaumblattbecken möglich gewesen.

      Hinsichtlich des Verhalten der eingesetzten Testtiere( Posthornschnecken und Red Firegarnelen) ist folgendes zu bemerken:

      Im Seemandelbaumbecken waren die Schnecken agil und suchten, ebenso wie die Garnelen, auch das Blatt auf. Die Garnelen zeigten ihre kräftige rote Farbe.

      Im Kakaoblattbecken war zu beobachten, dass keines der eingesetzten Lebewesen das Kakaobaumblatt aufsuchte. Es wurde Abstand gehalten.
      Selbst eine noch zusätzlich eingebrachte Blasenschnecke hielt Abstand.
      Die Garnelen waren zunehmend durch eine blasse Gesamtfarbe gekennzeichnet und alle Schneckenarten hielten sich sehr oft an der Wasseroberfläche auf, wobei ein Teil ihres Kopfes aus dem Wasser ragte.
      Ich würde hier die Hypothese aufstellen, dass in diesen Becken zunehmend fungizide Substanzen vom Blatt abgegeben wurden, welche wahrscheinlich auf das Nervensystem der Lebewesen einwirkten.
      Vielleicht wirken diese Fungizide auch in geringen Maße auf die KH ein?
      Siehe Bilder 1-6

      Soweit meine Versuchsreihe.
      Daraus ableitend würde ich resümieren, dass die uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (Seemandelbaumblatt, Erlenzäpfchen, Torf) ausreichend und grundlegend erprobt sind und somit keines Ersatz bedürfen.
      Ich würde also Apisto seine Frage zur Eröffnung des Tread mit " Nein" beantworten.


      Mit freundlichen Grüßen

      Jürgen
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      Hallo,
      danke für deine Ergebnisse! Ich kann mir aber irgendwie nicht so recht vorstellen, dass die Blätter in der Terraristik quasi als Wundermittel angepriesen werden und in der Aquaristik eher negative Wirkung hat.
      ich könnte mir vorstellen, dass man die Kakaoblätter einfach wesentlich geringer dosieren muss, als die SMBB, da sie sonnst negative Auswirkung haben.
      Hallo Jürgen,

      auch von mir ein ganz dickes DANKESCHÖN für Deine Mühen!
      Mit dem Ergebnis hatte ich zwar nicht gerechnet, aber gut, das wir das jetzt durch Dich wissen.

      Vielleicht hat Simon ja Recht, das man von den Kakaobaumblättern einfach weniger dosieren sollte.
      Jetzt wäre vielleicht noch ein Versuch hilfreich, wie unterschiedlich die beiden Blätter bei vorhandenen Fischkrankheiten wirken. Das aber dürfte wohl schwierig sein, weil man dazu ja zwei gleiche Fische mit der gleichen Krankheit verwenden müsste.

      Jetzt bin ich noch gespannt, wie meine Welse mit den Blättern umgehen werden.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hey Jürgen,

      erstmal vielen vielen Dank für Deine Testreihe !

      Swen, @Apisto jetz hast Du eeeendlich erstmal eine vorläufige Antwort zu Deiner Frage, die für soviel Aufregung sorgte :D
      ich bin neugierig, wann unsre stillen Besucher im feundlichen Nachbarforum schreiben werden, na hab ich doch gleich gesagt ... :D :D :D
      Aber wie geschrieben, der Dieter und ich werden jetzt noch mit den restlichen Blättern vom Jürgen testen, wie das Blatt von Welsen angenommen wird.

      Wenn noch jemand ein Blatt für seine Fische will, bitte melden, wir haben ja noch ein paar Blätter übrig und eins reicht ja schon zum Testen.
      Idealerweise hat vielleicht grad irgendwer von Euch einen armen Fisch, der ne Wunde oder sonstwie eine offene Stelle hat, das wär natürlich genial zum Testen....

      Simon - Dein Zweifel - ich kann mir das schon vorstellen, weil ich glaube, daß Wasserbewohner noch empfindlicher Schleimhäute haben als zB. Frösche und vor allem, Wasserbewohner "atmen" ja auch diese ganzen Bestandteile mit dem Wasser ein, was Landbewohner nicht machen.
      Insofern ist es für Landbewohner warscheinlich einfach nur ein "Desinfektionsmittel",
      für Wasserbewohner, die das "in" den Organismus bekommen, dann doch "zu stark".