Osmoseanlage oder Entsalzer

      Moin Dieter,
      da müssten wir jetzt mal an den Thread über Blockfilter andocken.

      Pestizide, Biozide, Funizide und ähnliches kann man als Aquarianer nicht messen. Das ist oftmals mehr ein Bauchgefühl.

      Ich kenne die chemische Struktur dieser Stoffe nicht, deswegen möchte ich mich da nicht einfach so aus dem fenster lehnen, aber es gab mal ein paar Berichte im VDA über Polyphosphate. Polyphosphate beeinflussen das Algenwachstum und die Fruchtbarkeit der Fische, als auch die Entwicklung der Nachkommen.
      Nur Ionentauscher schaffen es, die kompletten Polyphosphate herauszuholen. Ebenso verhält es sich bei Silikat.

      Hier mal ein wenig Lektüre dazu (sehr interessant!) Vielleicht ist es das sogar wert einen eigenen Thread aufzumachen. Ich könnte da die tage mal den Summarizer spielen.
      amazonas-alfeld.de/index_htm_f…t kein Aquariumwasser.PDF

      Gute Idee mit dem Thread!
      Da kann dann @Hobby Jürgen wohl viel Wissen beisteuern.

      Du hast Recht mit den Polyphosphaten und den Silikaten, das hab ich auch schon gelesen.
      Silikat kann man ja noch relativ einfach entfernen, wenn man einer UOA einen Silikatfilter nach schaltet.
      Bei Polyphosphaten weiß ich es aber nicht genau, ob es dafür auch schon nachschaltbare Filter gibt.

      Ich war ja am Samstag bei einem Freund und Diskuszüchter.
      Der nutzt beide Systeme! Nee, alle drei.
      Erst Kohle-Blockfilter, dann UOA, dann Mischbettharze.
      Damit hat er dann natürlich so ungefähr das reinste Wasser, was man selbst erschaffen kann.
      Aber diesen Aufwand halte ich schon für überdimensioniert.

      Bei Kohle-Blockfiltern gibt es ja Laboruntersuchungen, die aufzeigen, was sie alles aus dem Wasser herausholen.
      Das ist schon richtig viel.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Moin,

      wir Aquarianer müssen uns halt heutzutage immer mehr mit Gewässerverschmutzung beschäftigen. Mikroplastik wäre da auch noch ein Thema.
      Leider können wir viele dieser Substanzen nicht nachweisen.
      Zu dem Thema gibt es auch noch nicht so viele Studien. Fischphysiologie ist generell ein Thema in der Wissenschaft, welches nicht so oft behandelt wird.

      Ich denke, dass man irgendwann einen Punkt bei der Aufbereitung erreicht, bei dem es fast schon sinnvoller ist destilliertes Wasser zu kaufen, oder selbst zu destillieren, weil einfacher und preiswerter. Und dann hat man tatsächlich nur H2O und kann genau bestimmen wie viele parts per million von einem bestimmten Stoff da rein sollen.

      Vielleicht sammel ich mal ein paar Infos zu Polyphosphaten und anderen schädlichen Stoffen im Trinkwasser und wir machen einen Thread dazu auf.

      THOR schrieb:



      Greg schrieb:

      Wir könnten jetzt auch noch über die Funktionsweise von schwach sauren Austauschern quatschen.
      Mach mal, is sicher wieder intressant ..... :thumbup:


      Mach ich morgen, wenn ich´s vergesse, schrei!

      Greg schrieb:

      bei dem es fast schon sinnvoller ist destilliertes Wasser zu kaufen, oder selbst zu destillieren, weil einfacher und preiswerter.


      aber nur fast ! ;)


      Destilliertes Wasser ist wieder etwas ganz anderes, aber das wirst du selber wissen. ^^
      Und das gekaufte Kanister-Wasser ist meines Wissens kein dest. Wasser.
      Moin Holger,

      Wasser destillieren ist was anderes, aber das was manche mit Osmoseanlagen, Vollentsalzern und Kohleblockfiltern machen (wollen) kommt dem schon relativ nahe.

      Ist es nicht? Das abgefüllte Wasser ist meistens schon destilliertes Wasser. Das wird meist als Nebenprodukt bei anderen Produktionsfabriken gewonnen. Der Wasserdampf wird lediglich aufgefangen und verkauft.

      Aber ich denke, dass das auch vom Hersteller abhängig ist. Bestimmt gibt es da auch welche, die etwas anderes verkaufen, als eigentlich deklariert.
      Hallo Marc,

      meistens steht groß destilliert drauf und drunter oder irgendwo in klein, steht dann demineralisiert oder entmineralisiert . Nur wissen die wenigsten was der Unterschied ist. Destilliert kennen irgendwie alle und läßt sich einfacher verkaufen für die gängisten Anwendungen.


      de.wikipedia.org/wiki/Demineralisiertes_Wasser

      de.wikipedia.org/wiki/Destilliertes_Wasser


      Hier kann man Wasser in verschiedenen Klassen kaufen. Gehe mal auf Shop da hast du die Preise.

      http://www.wittig-umweltchemie.de/aquadest.php?gclid=Cj0KEQiAnvfDBRCXrabLl6-6t-0BEiQAW4SRUEKgQcSV8Ckopw3M90hEBObL4wPqHpzS5xJfaWNKXrsaAhNH8P8HAQ


      Greg schrieb:

      Das wird meist als Nebenprodukt bei anderen Produktionsfabriken gewonnen. Der Wasserdampf wird lediglich aufgefangen und verkauft.


      Und somit sollte man es nicht als destilliertes Wasser bezeichnen, da die Reinheit nicht erreicht wird. Ist halt Umgangssprache.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „spunt“ ()

      Hi Tom,

      Du wolltest ja wissen, was verschiedene Osmoseanlagen so im Vergleich kosten.
      Ich hab jetzt mal beispielsweise die von Holger, Dir und mir mit einer verglichen, die wie Holgers 250 Liter Reinwasser/Tag schafft, aber in einem Reinwasser-/Abwasserverhältnis 1:4.
      1. Anlage Tom, 1800 l/d, Verhältnis 1:1 = 0,0162 €/l
      2. Anlage Holger, 250 l/d, Verhältnis 1:2 = 0,0253 €/l
      3. Anlage Dieter, 400 l/d, Verhältnis 1:1 = 0,0168 €/l
      4. Anlage 250 l/d, Verhältnis 1:4 = 0,0408 €/l
      Diese Rechnung ist aber nicht genau, weil ich von euren Anlagen einige Daten nicht kenne.
      Ich habe jetzt einfach mal zugrunde gelegt, das bei allen gleich oft der Fein-/Kohlefilter gewechselt werden muß und das der 25 Euro/Stück kostet, so wie es bei meiner Anlage ist. Und bei allen Anlagen habe ich eine Nutzungszeit von 10 Jahren zugrunde gelegt, was aber auch individuell sehr verschieden sein kann.

      Außerdem habe ich überall mit dem gleichen Wasserpreis gerechnet, nämlich 8 €/m³.
      Die Kaufpreise der Anlagen sind aber korrekt enthalten.

      Noch Fragen? Dann immer her damit!
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo Dieter,

      ich denke da hast du was in deiner Rechnung vergessen. Wenn es um den Endpreis geht.
      Die Anlage von Tom arbeitet glaube ich mit einer Druckerhöhungspumpe. Dieser Strohmverbrauch müßte noch mit eingerechnet werden.
      Ob das so einfach geht, weiß ich nicht. Aber vielleicht grob.
      Ich staune, Dieter, echt cool wenn man sowas kann, Hut ab.
      Ich hab die Mathe-Lade immer gleich zugemacht, ein Dorf mit sieben Siegeln.....

      Was mich noch intressieren würd, um die Rechnerei weiter zu führen -
      einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von einem 1000 Liter Pott angenommen,
      mit 2 wöchigem 70% Osmose-Wasserwechsel
      und da dann die Kosten-Unterschiede
      in einem Jahr.
      Dann hat man eine ordentliche Summe zum Vergleich denk ich, oder ?

      Und ihr habt recht, ich hab ne Druckerhöhungspumpe dabei.
      Nee nee, Tom, so schnell und einfach klappt das schon lange nicht mehr.
      Bin ja jetzt im September 20 Jahre raus aus dem Beruf.
      Und da man ja privat nicht mehr viel davon braucht, hab ich eine ganze Menge vergessen.

      Aber solch eine Rechnung wie die Osmosekosten sind ja sehr einfach gestrickt.
      Dazu erstelle ich mir einfach eine kleine Datenbank, wo ich dann alle benötigten Zahlen eintrage.
      Also in dem Fall jetzt z.B. die Leistung der Anlagen, Anschaffungskosten, Kosten der Instandhaltung, Nutzungsdauer etc.
      Diese Daten werden dann in ein Excel-Arbeitsblatt übernommen, auf dem alle Rechenformeln schon eingetragen sind.
      Den Rest macht Excel dann ganz alleine.

      So kann ich dann sehr schnell berechnen lassen, was der Liter Osmosewasser kostet, wie die Jahreskosten sind usw.
      Das war bei der jetzigen Berechnung rund 15 Minuten Arbeit, wovon aber 10 Minuten allein das Nachdenken über erforderliche Daten waren. Das ist eigentlich immer das wichtigste bei allen Berechnungen, das man genügend Grunddaten zur Verfügung hat.

      Die Kosten, die ich euch genannt habe, sind natürlich nur Annäherungen.
      Genau kalkulieren kann man das ja nur, wenn man auch eure persönlichen Daten kennt.
      Also euren Wasserpreis, Kosten für Ersatzfilter, Wechselintervalle der Filter etc.
      Aber das alles würde das Ergebnis ja nicht mehr gravierend verändern.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hallo,

      ja ja, immer diese neuen Techniken. :)

      In meinem früheren Leben mußte ich zweimal täglich in eine Sauerstoffanlage(Verflüssigung) gehen, und Proben ziehen. Man stelle sich vor, man dreht einen größeren Wasserhahn auf, und es kommt flüssiger Sauerstoff heraus, und läuft in einen 2L Eimer. Deckel drauf und ab an eine Arbeitsbank. Beim Umgang dabei, sollte man immer genau wissen wo man seine Finger hinhält, und wo nicht. :) Flüssiger Sauerstoff hat ja -183°C !
      Anschließend stellte man eine Art Rohrtauchsieder in den Eimer, und am anderen Ende war ein Gummischlauch. Daran wurde ein Glaskolben angesteckt und der gasförmige Sauerstoff duchströmte den Glaskolben. Dann wurden der Ein- und Ausgang am Kolben verschlossen, und man ging damit ins Labor zurück. Dann wurde mit Hilfe von Stickstoffgas, als Treibmittel, der Sauerstoff in einen Gaschromatograph gedrückt. Das Gerät war damals so groß wie ein großer Kühlschrank heute ist.
      Anschließend spuckte der Chromatograph meterlang Papier aus, mit Diagrammen beschrieben, die dann wiederum ausgewertet werden mußten, um dann wieder in Tabellen eigetragen zu werden.

      Heute würde man das vielleicht alles am Laptop nebenbei machen, und der Chromatograph wäre ein laptopgroßes Gerät. :D
      Hallo Holger,

      das war halt früher ohne Computer so.
      Aber da wusste zumindest noch jeder, was er da macht und auch warum.
      Heute gibt es für alles fertige Computerprogramme, die manuelle Tätigkeit ist auf ein Minimum zurück geschraubt.
      Nur hat das alles nur Vorteile für uns Menschen?

      Ich denke nicht, denn dadurch hat man viel Wissen um das, was man da eigentlich macht, nachgelassen.
      Man muß sich ja nur noch ein paar Handgriffe merken, den Rest macht der Computer.
      Und diese Entwicklung hat natürlich sehr viele Arbeitsplätze gekostet, der Abbau wird sich noch drastisch verstärken.
      Was vielleicht besser geworden ist, ist die Verringerung menschlicher Fehler.
      Aber ist das wirklich immer so? Was ist, wenn Computer mit feindlichen Absichten gehackt wird?
      Nicht immer können Computersysteme dann schnell wieder repariert werden.
      Und dann? Bis man den Mitarbeitern wieder beigebracht hat, wie das früher gemacht wurde, vergeht oft eine Menge Zeit.
      Was da alles dran hängt, das kann man sich ja denken.

      Wir haben damals bei Thyssen sehr viel mit fertig gekauften SAP-Programmen gemacht.
      Man füttert ein paar Tabellen mit Daten, und schon hat man komplexe Berechnungen fix und fertig vorliegen.
      Das Wissen, wozu man solche Berechnungen eigentlich macht und was alles dahinter steckt, ging aber immer mehr verloren.
      Viele der einfachen Sachbearbeiter meinten, das sie ja nur mal ein paar Zahlen eingeben mussten, um dann viel zeit zu haben fürs Zeitung lesen oder nur aus dem Fenster zu schauen! Das ging aber nur so lange gut, bis wir uns wirklich mal die Zeit genommen hatten, die fertig berechneten Daten zu prüfen, weil auf einmal große Unterschiede zu früheren manuellen Berechnungen bemerkt wurden. In einem SAP-Programm war einfach ein dicker Fehler drin, Zahlen wurden als ein Tausendstel oder um das Tausendfache verarbeitet. Diese Fehler im Programm auszumerzen, war verdammt schwierig, denn die Computerkenntnisse waren vor 20 oder 25 Jahren ja noch lange nicht so groß wie heute. Uns, die mit fertigen Berechnungen in die Produktionsbetriebe und zum Vorstand mussten, hat damals ein eiskalter Wind entgegen geschlagen. Die technischen Betriebsleiter waren ja eh kaum von unserer Tätigkeit begeistert, sie fühlten sich einfach stark kontrolliert und bevormundet. Als wir dann noch mit falschen Zahlen aufkreuzten, hatten wir sehr viel an Glaubwürdigkeit verloren. Ein schönes Arbeiten war es seit dem wahrlich nicht mehr.

      Heute als Rentner ist es natürlich schön, wenn man noch ein paar Kenntnisse hat vom ganzen PC-Gedöns.
      Man kann schnell mal etwas basteln, was bei manchen Dingen dann hilfreich ist.
      Kalkulationen und z.B. die visuelle Darstellung in Diagramm-Form sind halt einfacher, und vor allem sieht es immer ganz toll aus, wenn man dann anderen solche Diagramme zeigen kann. :D Aber keine Sorge, Holger, das werde ich hier natürlich nicht machen. Denn sehr vieles, wie man solche Publikationen dann auch aufbereiten kann, hab ich schlichtweg vergessen. :(
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter

      Hi Tom,

      THOR schrieb:

      Was mich noch intressieren würd, um die Rechnerei weiter zu führen -
      einen durchschnittlichen Wasserverbrauch von einem 1000 Liter Pott angenommen,
      mit 2 wöchigem 70% Osmose-Wasserwechsel
      und da dann die Kosten-Unterschiede
      in einem Jahr.
      Dann hat man eine ordentliche Summe zum Vergleich denk ich, oder ?

      ich habe mit dieser Vorgabe und unterschiedlichen Rein-/Abwasserverhältnissen jetzt mal die Wasser-Jahreskosten berechnet.
      1. Verhältnis 1:1 = 354 Euro
      2. Verhältnis 1:2 = 499 Euro
      3. Verhältnis 1: 4 = 790 Euro
      Diese Kosten beinhalten Reinwasser (70 %), Leitungswasser (30 %) und Abwasser der Osmoseanlage.
      Hattest Du Dir die Berechnung so vorgestellt?
      Wenn nicht, ändere ich gerne noch mal.
      Grüße aus dem Pott,

      Dieter